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WaöenauerAnzeiger ZMg sörWmdt, Wrsdocs, Sch, MimuMs, MixSMritz O. Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. NUWU 136. Fernsprecher-Amt Deuben 2120 SUMM, M 16. MZlM 1918. Drahtanschrift: Anzeiger 31. MgW. Amtlicher Teil. Verteilung m Brennholz. Am Sonnabend, den 10. dss. Mts., vormittags von 9—10 tthr erfolgt im Rathause — Registratur — die Ausgabe von Karten zur Entnahme des im September d. I. bestellten Brennholzes. Preis für 1 Nmmtr. 25 Mk. Rabenau, am 15. November 1918. Der Bürgermeister. Lastkraftwagen. In Rücksicht auf den aussergewöhnlichen Mangel an Fuhrwerk haben wir uns nach anderen Transport mitteln umzusehen gehabt. Nunmehr steht uns zur Be förderung von Gütern aller Art ein Lastkraftwagen zur Verfügung, den wir den Gewerbetreibenden usw. von hier und der Umgegend leihweise überlassen. Interessenten wollen sich rechtzeitig aus dem Rat hause — Registratur — melden, wo auch die Gestellungs bedingungen zu erfahren sind. Rabenau, am 4. November 1918. Der Stadttat. StM-SMW Adem U MM täglich von 8—1 und 3—5 geöffnet, verzinst Einlagen zu 31/2"/«. Strengste Geheimhaltung der Einlagen. Postscheckkonto Leipzig 29144. Gemeindevsrbands- Girokonto. Brieflicher Verkehr kostenfrei. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 15. November 1918. * Einstellung des F e l d p 0 st v e c k e h rs. Die Nachricht, das; der gesamte Feldpostverkehr bereits einge stellt sei, war zwar verfrüht, doch kann inzwischen eine solche Maßnahme bereits getroffen sein. Jedenfalls hat es gar keinen Zweck, Feldpostsendnngen abzusenden, da es mehr als zweifelhaft ist, daß sie noch in die Hände des Adressaten gelangen können. Bisher war nur der Päckchenverkehr gesperrt, und es bestand noch keine Briefsperre. Die Überwachung der Briefe nach dem Aus lande besteht vorläufig noch immer. * Keine Annullierung der Kriegsan leihen. In der Provinz wird das Gerücht verbreitet, daß die gegenwärtige Regierung, der Rat der Volksbe- nuftragten, die Absicht habe, die Kriegsanleihen zu an nullieren. Die sozialistische Negierung legt Wert darauf, diese Gerüchte auf das bestimmteste zu dementieren. Diese Gerüchte gehen von jenen Schurken aus, die zur Zeit feilschend und gaunernd durch die Dörfer schleichen, die Bauern systematisch auf die Kriegsanleihe verängstigen, um — sodann selber oder durch nachfolgende Helfers helfer aufzukaufen. Man vergesse nie, daß auch diese Regierung, die neue sozialistische, selbst wenn sie von Dauer wäre, später weiter für die Übergangswirtschaft wird borgen müssen, um die Reichsmaschine oder die verschiedenen Staatsmaschinen in Fluß zu halten. And jede andere Regierung würde demselben Borg-Zwange unterworfen sein und kein Geld erhalten, wenn sie alle Verpflichtungen streichen wollte. Darum ist es klar, daß die Kriegsanleihen aufrecht erhalten bleiben. — Und bei dem Finanzelend, dem wir wegen der unerhörten falschen Finanzpolitik der Helfsench, Rödern, Havenstein und Ge nossen, die ernsthafte Kriegsgewinnsteuern abwehrten, in den kommenden Jahrzehnten entgegensehen, ist sogar an zunehmen, daß der Zinssatz von 5 Prozent beibehalten wird. — Wenn also diese uudeulschen, vaterlandsfeind- lichen Schleicher sich in den Dorfwirtshäusern zeigen, dann lasse man sich durch ihr slaumacherisches Gefeilsche und Gerede und Getue nicht irrefiihren, sondern leuchte ihnen gründlich heim. * Das Schlimmste, was geschehen konnte! Verbot der Ausfuhr von Pilsner Bier. Der örtliche National ausschuß in Pilsen hat die Ausfuhr von Pilsner Bier über die Grenzen des tschecho-slowakischen Staates ver boten, und zwar, wie es heißt, aus dem Grunde, damit der heimische Konsum gedeckt werde und damit die Ver kehrsschwierigkeiten nicht kompliziert werden. — Das ist zum Tschechischwerden! Dippoldiswalde. Und der Tanz beginnt . . .! Nach dem Militärkonzert am Dienstag in der „Reichs- Krone", veranstaltet vom Musikkorps des 1. Ersatz-Ba taillons (2. Gren.-Regt. 101) setzte nach nun über vier jähriger Pause wieder dec öffentliche Tanz ein. Ihm wurde recht zahlreich, für die tanzenden Paare zu zahl reich, gehuldigt. Der Mangel an männlichen Tänzern führte dazu, daß weibliche Tauzpaare häufig zu sehen waren. Um 2 Uhr früh verstummten die Instrumente. Possendorf. Der Turnverein Niederhäslich veran staltet am nächsten Sonntag einen Unterhaltungsabend, bestehend in Turnen, Kostümreigen, Gesang und Theater. Es wird also eine abwechslungsreiche Unterhaltung ge boten. Nach vier Jahren findet nach der Unterhaltung zum ersten Male wieder ein Tanzkräuzchen statt, was eine besondere Zugkraft ausüben dürfte. Kreischa. Seit Dienstag vormittag weht auch auf dem hiesigen Gemeindeamt die rote Fahne, nachdem sich Mitglieder des Arbeiterrates in die Geschäfte geteilt. Glashütte. Am Sonnabend wurde hier die Gcündungsversammlung der Deutschen Präzisionsuhren- snbrik Glashütte als eine eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung abgehalten. Anwesend waren etwa 35 Personen. Harnsberg. Bei der Hainsberger Sparkasse wurden im Monat Oktbr. d. I. 234 Einzahlungen im Betrage von 42 850,03 Mark gemacht; Rückzahlungen erfolgten 93 im Betrage von 24 558,03 Mk. Hainsberg. Eine reiche Stiftung ist unserer Ge meinde durch Testamentsbestimmung der verstorbenen Frau Kommerzienrat Römer zugewendet worden. Wie in der letzten Gemeinderatssitzung mitgeteilt wurde, wurde der Gemeinde testamentarisch die Summe von 83 000 Mark zugewiesen, die zur Förderung allgemeiner Wohl fahrt in der Gemeinde, hauptsächlich aber zur Unter stützung von Armen und Bedürftigen bestimmt sind. Zum Zeichen des Dankes erhoben sich die Gemeinderatsmit gliedec von den Plätzen, die feierliche Zusicherung aus sprechend, daß die Schenkung genau im Sinne der Schenkerin verwaltet werden soll. Potschappel. In der Nacht zum 9. November wurden beim Uhrmacher Gläser hier, Tharandter Straße Nr. 36, durch Einbruch Goldwaren im Gesamtwerte von 15 000 Mark gestohlen. Dresden. König Friedrich August hat auf den Thron verzichtet, alle Offiziere, Beamte usw. von dem geleisteten Treueid entbunden und sie gebeten, den Dienst weiter zu tun. Dresden. Das Geschäftszimmer der Kleiderabtei lung des Kriegsbckleidungsamtes des 12. Armeekorps, an das sich alle Kleiderkarteninhaber bei persönlichen Einkäufen und Auskünften zunächst zu wenden haben, befindet sich von jetzt ab Dresden-Neustadt, König-Iohann- Kaserue, 1. Stock, Zimmer 84. Großsedlitz. In einer der letzten Nächte wurde der Pächter des Kammergutes Sedlitz von dem bei den Kar toffelfeimen angestellten Wächter benachrichtigt, daß Diebe dort zu stehlen versuchten. Man fand 4 Soldaten, einen Zivilisten und eine Frau mit Säcken beschäftigt, Kartof feln einzusacken. Auf die Aufforderung, die für die um liegenden Gemeinden bestimmten Kartoffeln unangerührt zu lassen und der Drohung, zu schießen, fiel seitens der Diebe ein Schuß. Dann verschwanden sie ohne Beute. Im benachbarten Degenhardschen Garten standen noch „Reserven" der Diebe, die sich anscheinend nicht hinein wagten. Auf Ersuchen des Pächters beim Arbeiter- und Soldatenrat Pirna stellte dieser sofort eine Wache von 4 Mann für die Feimen. Chemnitz. Etwa 1000 Mädchen und Frauen aus Chemnitz und Umgegend, die während des Sommers in Ostpreußen als landwirtschaftliche Arbeiterinnen tätig ge wesen waren, kehrten jetzt in die Heimat zurück. Der Souderzug, mit dem sie eingetroffeu, führte nicht weniger als 1000 Zentner Gepäck mit sich, in dem sich sogar lebende Ziegen und Schweinchen befanden. Leipzig. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, sind Oberst Pinkau und Oberstleutnant Freise, der Stabs Chef des 19. Armeekorps, sowie 10 andere höhere Offi ziere auf Befehl des Arbeiter- und Soldatenrates ange sichts des widersetzlichen Geistes des Offizierskorps ver hastet morden. Kleine Nachrichten. Die Entente hat die Forderung gestellt, daß für den Fall, daß die auszuliesernden Kriegsschiffe nicht recht zeitig gestellt werden können, Helgoland seitens der Entente besetzt werde. Unter den Schiffen befindet sich auch die „Dresden". Da die Abnahme bis 18. d. M. erfolgen soll, es aber nicht möglich sein wird, die Schiffe bis dahin in Bewegung zu setzen, müssen wir also mit einer Besetzung von Helgoland durch die Entente rechnen. Lansing erklärte im Senatsausschuß, daß die Be setzung des linken Rheinufers uur eine vorübergehende Maßnahme sein werde. Die französischen Sozialisten nahmen in der Kammer gegen die harten Waffenstillstandsbedingungen Stellung. Die englischen Gewerkschaften veranstalteten in Lon don eine Massenkundgebung für den Abschluß eines Rechtsfriedens. Infolge der Revolution haben der Reichstag und die Eiuzelparlamente aufgehört, in der bisherigen Weise zu existieren. Am Mittwoch sind im Lause des Nachmittags meh rere amerikanische Flieger in Köln gelandet. König Ludwig leistete Verzicht auf den bayerischen Königsthron. Meldungen aus Gjedser zufolge haben die Engländer die Funkenstation Warnemünde besetzt. Pariser Blätter berichten, daß das französische Haupt quartier in Metz binnen zehn Tagen errichtet sein wird. Im Austrage des französischen Auswärtigen Amtes gab Pichon die Erklärung ab, daß das linke Rheinufer an Deutschland zurückgegeben werden soll. Das englische Schlachtschiff „Audacius" lief auf eine Miene und sank. Staatssekretär Lansing erklärte in einer Note, daß Wilson gewillt ist, die Sendung von Lebensmitteln an Deutschland in günstigem Sinne zu erwägen. Wegen der harten Waffenstillstandsbedingungen rich ten die Katholiken Deutschlands einen Hilferuf an den Papst. Bücher- und Zeitschriftenschau. ch Der Dresdner Kalender (unter Mitwirkung von Prof. Paul Schumann herausgegeben von Joh. Erich Gottschalch), der seit 1914 nicht mehr erschienen ist, kommt noch im Laufe dieses Monats für das Jahr 1919 heraus und erscheint im Verlag von Oscar Laube, Dresden. Es wird sich um ein sehr vor nehmes Buch handeln, in dem hervorragende Persönlich keiten, mit Oberbürgermeister Dr. Blüher an der Spitze, und die bekanntesten Dresdner Dichter und Schriftsteller mit Beiträgen vertreten sind. Wir werden auf das Werk zurückkommen, sobald es vorliegt. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 17. bis 23. November 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittwoch (Bußtag): 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Beichte und Abendmahl. 5 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier. Donnerstag: 8 Uhr Iungsrauenverein. Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Lesegottesdienst. Seifersdorf. Sonntag: Lesegottesdienst. Mittwoch (Bußtag): 9 Predigtgottesdienst mit anschließender Abendmahlsfeier (voraussichtl. Pfarrer Eltz.) 3 Uhr: Abendmahlsgottesdienst. Am Bußtag im Pfarrhause alle Anmeldungen der diesjährigen Konfirmanden durch deren Eltern erbeten. Somsdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. 1/211 Uhr Kirchliche Unterredung. Mittwoch (Bußtag): Beichte und Abendmahl. 9 Uhr: Predigtgottesdienst. 5 Uhr: Beichte und Abendmahl.