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Lokales und Sächsisches. Rabenau, 15. April 1918. * Vorschuß-Verein. Am Freitag abend hielt der hiesige Vorschuß-Verein seine von 16 Mitgliedern besuchte 15. Generalversammlung ab. Der Jahresbericht des Vorsitzenden konstatiert, daß die Geschäftslage des Vereins sich auch im letzten Jahre in ruhigen Bahnen entwickelte. Der Umsatz betrug 2050157,98 Mk., die Spareinlagen erreichten die Höhe von 369 626,84 Mk. Von Verlusten blieb der Verein verschont. Die Divi dende wurde auf 6 Prozent festgesetzt. In den Aufsichts rat wurden wiedergewählt die Mitglieder Ernst Dietrich und Robert Hünich, als Ersatzmänner die Mitglieder Hugo Schubert, Albert Bischoff und Paul Brückner. * Lichtspiel-Theater. Der am Sonnabend und Sonntag vom Lichtspiel-Theater gezeigte große Film „Ostpreußen und sein Hindenburg" hatte nicht den er warteten Besuch gesunden, der in Anbetracht der Groß artigkeit des Werkes zu wünschen war. „Ostpreußen und sein Hindenburg" ist ein Film von hervorragender geschichtlicher Bedeutung, der mit einem kolossalen Auf wand an Personen usw. hergestellt ist. * Windelwoche. Am Montag den 15. hat die Bezirkswindelwoche der Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt begonnen und dauert bis zum 30. April. Es werden Sammlerinnen von Haus zu Haus gehen, denen Helferinnen zur Seite stehen. Die Sammlerinnen tragen als Abzeichen eine die Verkleinerung des Plakates dar stellende Plakette und führen einen vom Ortausschuß ausgestellten und vom Gemeindevorstand beglaubigten Ausweis bei sich. Die Sammlerinnen gehen von Haus zu Haus und bitten um dasjenige, was in den einzelnen Haushaltungen bereits für sie bereitgelegt morden ist. Sie tragen in eine Liste, die sie bei sich führen, in Ge genwart der Spenderinnen den Namen, die Straße und die Art und Anzahl der Gegenstände ein. Alles was zur Bekleidung der Kleinen und Kleinsten dient, alles was ihre Not lindern kann, ist dankbar willkommen und wird von geschickten warmherzigen Frauen umge arbeitet, um die große Not zu lindern. Die gesammelten Sachen sollen, soweit bedürftig verteilt werden, ist doch die Not in den Bezirksgemeinden ebenso groß, wie die Not der Großstädte. Eine neue schöne Aufgabe wird mit der Bitte, zur Windelwoche zu helfen, an die Frau gestellt. Wie die Männer draußen ihr Alles, ihr Bestes, ja ihr Leben geben, zusammenstehen, Einer für Alle, Alle für Einen, so sollen und werden auch die Frauen, die Mütter zeigen, daß, wenn an sie der Ruf ergeht, helft die Not der Kinder zu lindern, sie ein warmes Herz, eine offene Hand haben, zeigen, daß Jede mit der be drängten Mutter fühlt und gerne gibt, um die Not zu lindern. Dippoldiswalde. Se. Majestät der König hat Herrn Bürgermeister Jahn düs Kriegsverdienstkreuz ver liehen. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aus getriebenen 13 Ferkeln wurden 13 verkauft zum Preise von 50—80 Mark. Reinholdshain. Während des Gewitters am gestrigen Freitag nachmittag schlug ein Blitz in das Anwesen des Gutsbesitzers Zschüttig in Oberreinholdshain und zündete, wodurch die Scheune in Asche gelegt wurde. Dölzschen. Am Freitag vormittag brannte hier die Scheune des Gutsbesitzers Christmann nieder. Zugleich wurden sämtliche Vorräte, sowie die darin stehenden Wagen, Dreschmaschine usw. ein Raub der Flammen. Kamenz. Frau Röseberg, Gasthof Deutschbaselitz, kaufte dieser Tage durch ihren Sohn in Dresden ein ausgemustertes Kriegspferd. Beim Abholen am Bahnhof sagte ihr Junge: „Das ist doch unsre Liese!" Das Tier zeigte sich auch mit den Wegeverhältnissen sehr vertraut und lief ohne Zutun ins Gehöft des Gutsbesitzers Lorenz in Jesau. Tatsächlich hatte es diesem, einem Schwieger sohn der Frau Röseberg, früher gehört und befand sich seit August 1914 im Felde. Kamenz. Niedergebrannt sind Scheune und Stall gebäude im Brösingschen Gute mit Gerätschaften und be deutenden Futtermengen. Radebeul. Ein Heldenhain soll nach einem Beschlusse des Kirchenvorstandes hier errichtet werden. Zu diesem Zwecke ist bereits ein größeres Stück Land östlich von der Kirche an der Leipziger Straße angekauft worden. Döbeln. In Döschütz entdeckte man, daß ein auf der Bahnhaltestelle lagerndes Faß von einem Dieb an gebohrt und daraus 30 Liter Spiritus entnommen worden sind. Leisnig. 2 Handelssrauen aus Leipzig wurden in Polkenberg von der Gendarmerie betroffen, als sie etwa 60 Pfund Käse und 4 Schock Eier sowie Butter, die sie in der dortigen Gegend ohne Aufkausschein aufgekauft hatten, fortschafften. Trotzdem sie die Angabe der Namen der Verkäufer verweigerten, konnte doch festgestellt werden, daß sie die Waren von einer Händlerin in der Umgebung, der eine Sammelstelle des Bezirkes für derartige Waren anvertraut ist (I), erhalten hatten. Die Waren wurden beschlagnahmt. Leipzig. Die gefährlichen Treibriemendiebe, die in der Nacht zum Freitag aus dem Arbeitssaal der Maschinen fabrik von Böttcher <L Müller in Leipzig 13 Stück Treibriemen gestohlen hatten, sind festgenommen worden. Es sind damit der Polizei recht gefährliche Burschen, die noch eine große Menge weitere Diebstähle begangen haben, ins Garn gegangen. l Das Opfer. «Ist es nicht sehr peinlich''für Sie, auf diese Weise Ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen?" fragte die mitleidige Frau die Dame mit dem Burt im Panoptikum, als sie bei ihr eine Ansichtspostkarte taufte. „O ja," antwortete die Danie niit dem Bart seufzend, «wenn es nicht für Frau und Kinder wäre, würde ich das nicht um alles in der Welt tun." Zu viel verlangt! Sie: „Ich lese eben hier in der Zeitung, daß Witwen immer die besten Ehefrauen sind." Er: „Das ist ja ganz schön, liebes Kind, aber du kannst doch nichtoerlangen, daß ich mich umbringe, damit du für einen anderen eine gute Ehesrau wirst I" Verdienter Lohn. «Da lese ich in der Zeitung von einem alten Jung, gesellen in Ohio, der gestorben ist und sein ganzes Der- mögen der Frau hinterlassen hat, die ihm einsteinen Korb gegeben." „Und da sagt man noch, daß es keine Dankbarkeit in der Welt gäbe!" 232 Selbsterprobke billige Kochrezepte. Holundersuppe. Die Beeren werden gewaschen, abgekocht und der Saft abgefangen. Dieser gibt, mit Kartoffelmehl gebunden, mit Zucker gesüßt und womög lich mit etwas Zitronenschale abgeschmeckt, eine lieblich schmeckende Obstsuppe. (Die Beeren lassen sich sowohl frisch wie getrocknet verwenden.) E. Rind. P f l a u in e n k u ch e n. 200 Gramnr Roggenmehl, 200 Gramm Kartoffeln (gekocht und gerieben), 100 Gramm Maismehl, 50 Gramm Weizeum hi, etwas Milch und Apfelsast. Das Ganze wird gut verrühr-, ein Backpulver hinzugefügt und in eine Springform gegeben. Obenauf legt man 9 große eutfieinte Pflauwen, die man mit etwas Zucker bestreut. Backzeit: 70 Minuten. R. Rind. Haferflockenkuchen. 2 Tassen vollHaserflocken, 2 Tassen voll Weizenmehl, 1 Tasse Zucker, 1 Prise Salz, 1 Ei, 10 feingemahlene Mandeln, etwas Zitronat (fein geschnitten), 1 Päckchen Lanillenaroma verrührt man gut mit reichlich '/'Liter Milch und 1-/2 Backpulver. In einer Springform bäckt man den Kuchen in 50 Minuten. E. Rind. Plätzchen. 100 Gramm gemahlene Haferflocken, 100 Gramm gemahlene Graupen, 100 Gramm gemahlene Nudeln, 100 Gramm Zucker Etwas von dem Nudelmehl wird zu feinbindigem Schleim gekocht. Nachdem dieser abgekühlt ist, wird so viel Birnenmark hinzugefügt, daß man damit die Zmaten anrühren kann. Dann würzt man mit Zimt und Salz und schlägt das Ganze mit einem Backpuloer tüchtig, bis es sich vom Napf löst. Nunmehr bildet man Pläßchen von je einem Teelöffel voll Teig, bringt sie auf ein gefettetes Blech und bäckt sie i0 bis 15 Minuten. E. Rind. 230 erfolgter ÜkertübrunS xeke ick biermit kelcnnnt, 636 mein, nm 19. ^uli 1917 3ut dem kelde der k.kre xetnllener, lieber 5okn, Bermann 3M Vien8t3x, den 16. d. ß/I., N3cbmitt3A8 4 Okr 3ut dem kriedboke 2u"0elL3 bei- §e8etrt werden 80II. KI ei nöl 83, den 14. ^pril 1918. Ha verw. Sonntag entschlief sankt meine liebe krau, unsere treusor^encle butter, OroL- uncl Schwiegermutter, krau Amalie Orüncler Leb keiebvl. In tieker Trauer Ika den au, cien 15. ^pril 1918. TIuAust Orünüer und Kinder. Oie öeeräigunK kinciet lVIiitwocb, den 17. ^pril, nacbm. '/i4 Obr vom Trauerkause aus statt. Die BuMmim Mx Mrs, am Markt, empfiehlt sich zur Anfertigung aller ins Fach schlagender Arbeiten. Ausführung von Einbänden von den Einfachsten bis zu den Elegantesten, Mappen, Kästen, Einrahmung von Bildern usw. Gesucht wird ein tüchtiger Maschinen arbeiter (Stuhlbauer oder Tisch ler), welcher im Maschinenfach tüchtig ist, zur Leitung eines Be triebes. Angebote unter „Betriebs- leiter an die Geschäftsstelle d. Bl. Wir suchen für unsere Wäsche ¬ rei und Färberei und kräftige AasclMuen in dauernde Stellung. Färberei >ui. Hainsberg. Jung. Mädchen für Vorm, sucht Frau Hedwig Wünschmann, Kohlenhandlung. Zuverlässiges älteres MsbnWek mit guten Zeugnissen per sofort od. 1. Mai gesucht. Deuben, Poisentalstraße 4. Portemonnaie mit ca. 25 M. Inhalt von Höhen straße bis Bismarckstr. Sonnabend Vorm, verloren. Bitte gegen Be- lohn. abzug. bei Lips, Höhenstr. Hängelampe mit Armen, für elektrisch eingerich tet, wie neu, zu verkaufen. Wo? zu erfahr, in der Gesch. d. Bl. Leichte Anleit, zum Anbau, Verarb. u. Beizen der Tabakpflanze z. Rauchtabak 70 Pfg. Samen,Prise 1 M.,Doppelpr. 1,50M. 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