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Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Grpcvition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). .Insertionsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. Deutfchla» Preußen, t Berlin, 9. Sept. Der junge Prinz Friedrich Wil- Helm dürfte sich, wie man härt, von London nach Schottland begeben, wo die englische Konigsfamili« sich gegenwärtig befindet. Der Reise des Prin zen wird hier eine große und freudige Theilnahme zugcwendet, da man der selben in namhaften Kreisen eine Bedeutung für Preußen und England bei- mißt.— Mit dem Verkauf der überzähligen Pferde bei der Artillerie wird, wie wir hören, bereits heute begonnen werden. Die Reservisten wer den mit dem 15. Sept, nach und nach entlassen werden. Die Entlassung der Reserven bei den sämmtlichen übrigen Truppentheilen des preußischen Heeres wird auch noch im Laufe dieses Monats statthabcn. Die Rekruten werden bei den verschiedenen Regimentern erwartet. Bleibt der Kriegsetat bei dem preußischen Heere auch in seiner Stärke bestehen, so ist hier jedoch fast allgemein die Meinung vorherrschend, daß Preußen bei dem jetzigen Stande der orientalischen Dinge schwerlich in den Fall kommen werde, von dieser seiner Kriegsmacht Gebrauch zu machen. Die vorzunehmenden Er- sparnisse im Heereswcsen finden deshalb die vollkommenste Billigung in al len Classen der Bevölkerung.— Zn Bezug auf den Sundzoll sollen sich die Aussichten auf das Zustandekommen einer Ablösung immer günstiger gestalten, da Dänemark den erwarteten Schutz bei den Westmächtcn nicht finden soll. Hier in Preußen scheint die Meinung vorwaltcnd zu sein, daß, wenn Dänemark gegenwärtig nicht auf eine Ablösung eingeht, es sich wol ereignen könnte, daß der Sundzoll schließlich ohne alle Entschädigung besei tigt werde. Außer Preußen und Nordamerika sollen die andern Mächte indessen einstweilen noch eine mehr neutrale Haltung in dieser Frage be obachten, weshalb die Verhandlungen wegen der Ablösungsvorschläge nicht den raschen Fortgang haben, wie er diesseits gewünscht wird. — Heute fin det hier eine Sitzung de§ Staatsministeriums statt, in welcher unter andern innern Fragen auch die Lebensmittelfrage, deren Bedeutung von der Regierung auf das lebhafteste erkannt und gewürdigt wird, zur Sprache kommen soll. — Der Frankfurter Postzeitung wird aus Berlin vom 7. Sept, geschrie- ben: „Einige Tage lang rireulirte auch hier das Gerücht von dem Abschluß eines Snpplementarvertrags zur Decembcrallianz, welcher der gegen- wärtigen Position Oesterreichs eine veränderte Gestalt geben sollte. Ich höre indessen auf das positivste versichern, daß ein solcher Supplementartraetat gar nicht exislirt, auch dieserhalb gegenwärtig keine Unterhandlungen schwe- ben. — In. der neuesten russischen Circulardepesche des StaatSkanz. lerS, Grafen Ncsselrode, ist folgende Stelle bezeichnend: «DerUnterzeichnete (Aesselrodc) Irre sich nicht in dem Sinne feines Kaisers und Herrn in der Annahme, daß der Wunsch des hochseligen Kaisers, jeden mit der Ehre und Würde seines Namens und Thrones verträglichen Friedenövorschlägen die vollständigste Beachtung zu schenken, auch des regierenden Kaisers Ma jestät in reichem Maße innewohne.»" — Der Preußische StaatS-Anzeiger berichtet unterm 7. Sept.: „Der Kö nig hat gestern !m Schlosse zu Sanssouci dem bisher mit einer außerordent lichen Mission bei Allerhöchstdemselben betraut gewesenen österreichischen Wirklichen Geheimralh und Kämmerer, Grafen Georg Esterhazy v. Ga- lantha, ein« Privataudienz crtheilt, und aus dessen Händen ein Schrei ben des Kaisers von Oesterreich entgegengenvmmen, wodurch derselbe nun mehr in der Eigenschaft eines außerordentlichen Gesandten und bevollmäch tigten Ministers am hiesigen Hofe beglaubigt wird. Unmittelbar darauf hatte auch der bisher in außerordentlicher Mission bei dem König accreditirt gewesene dänische Kammerherr Frhr. v. Brockdorff di« Ehre demselben in einer Privataudienz sein Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister de- König- von Dänemark zu über- reichen." Baiern. ^AuS Baiern, 8. Sept. Unser Landtag ist nun con- stituirt. Das Präsidium der Rcichsräthe besteht aus dem verfassungsgemäß vom König ernannten ersten Präsidenten Frhrn. Schenk v. Stauffcnberg und dem von der Kammer wiedererwähltrn zweiten, Grafen Karl v. Seins- heim. Als Sekretäre dieser Kammer wurden abermals ». Niethammer und Graf MontgelaS ernannt. Zum ersten Präsidenten der Kammer der Ab geordneten ward mit allen Stimmen gegen Eine, die eigene, der frühere Präsident derselben, Graf HegneNberg-Dux, zum zweiten der Advoeat vr. Paur aus Augsburg, beide weiland Mitglieder des Deutschen Parlaments in Frankfurt, erwählt. Die Wahl der Secretäre dieser Kammer traf eben falls die frühem Landrichter Nar und Bürgermeister Mayer. Dieser Land- tag,'welchem noch so umfassende und wichtige Verhandlungen bevorstehen, beginnt, trotz der gegen die Oekonomenwahl vorgebrachten Zweifel, unter den günstigsten Vorzeichen. Sämmtliche Abgeordnete, obgleich wol viele eben jetzt nur schwer von Hause sich trennen mochten, haben pünktlich , sich eingefunden oder ihr Ausbleiben genügend erklärt, damit die Erkennt- . n!ß der Wichtigkeit ihres Berufs dargethan und schlagend die hochmüthigen Bemäkelungen ihrer Intelligenz widerlegt. Nicht minder ist das obige Er- ! gebniß der Wahlen ein höchst erfreuliches, indem dieselben lauter Männer ! von unabhängiger Stellung, erprobter Vaterlandsliebe und deutjcher Gesin- ! nung erkoren. Darum sehen wir freudig und hoffnungsreich der Wirksam keit dieser Versammlung entgegen und erwarten von ihr vertrauensvoll für Baiern und für Deutschland segensreiche Resultate. — Gestern ist in der königlichen Residenz eine telegraphisch« Depesche vom Hoflager in Hohen schwangau tingetroffen, wonach die Ankunft des Königs nicht vor dem 13. Sept, zu erwarten steht und die Feierlichkeit der Landtagseröffnung nicht im Ständehaus«, sondern im Thronsaale des Residenzpalastcs vor;u- bereitcn ist. Hannover. Aus dem Hannoversche», 6. Sept. Die am 25. Sept, eintretende 300jähr!ge Jubelfeier des Religionöfriedcns wird auch im Hannoverschen am vorhergehenden Sonntage, den 23. Sept-, in den luthe- rischen Kirchen gefeiert. Den Predigern soll ein bestimmter Text durch die Consistorien aufgegeben werden, und die Lehrer sind angewiesen, die Schul- jugend im voraus mit der geschichtlichen Wichtigkeit des Ereignisses bekannt zu machen. (Wes.-Z.) — Der Weser-Zeitung schreibt man aus Mündcr vom 6. Sept.: „Der hiesige Amtsrichter v. Reden, Bruder deS berühmten Statistiker« und aus früherer ständischer Thätigkeit als ein gemäßigt freisinniger Mann bekannt, hat bisher an der Spitze des hiesigen Bürgervor- stehercollegiums gestanden. Jetzt ist ihm von Seiten der Staatsanwalt» schäft aufgegeben, diesen Posten als unvereinbar mit seiner richterlichen Stellung fahren zu lassen. Zugleich hatte ihm der Bürgermeister dir ver langte Paßkarte vorenthalten wollen, was indessen auf eingereichte Be schwerde von obenher verhindert worden ist. Wenn richterliche Bec^nte im Dienst keine Paßkarten mehr erhalten sollen, so möchten wir wol wissen, wer dann noch unbescholten und unverdächtig heißen darf." — Der Kölnischen Zeitung wird aus Hannover geschrieben: „Daß in nn- fern Blättern nichts über die Verfassungsangelegcnhciten zu lesen ist, kann Niemanden Wunder nehmen. Die Censur von ehemals war so hemmend nicht als das jetzige Berwarnungssystem. Es sind bereits die drei größern politischen Blätter des Lande« sämmtlich unter das Damoklesschwert gestellt; denn nach der zweiten Verwarnung kann schon ConcessionScntzie- hung erfolgen. Freilich nur gegen den Drucker; aber cs leuchtet ein, daß schwerlich ein zweiter Drucker sich an ein derartig geächtetes Blatt wag'» würde, nicht zu gedenken, daß zwei der verwarnten Blätter Eigenthum ihrer Drucker sind. So sind die Dinge, und man kann es nicht loyal finden, wesin von den ministeriellen Federn aus dem gebotenen Schweigen der Presse triumphirend auf die Gleichgültigkeit des Landes gegen seine Ver fassung geschlossen wird." Knrhessen. Kassel, 5. Sept. „Die Mitglieder der II. Kammer der Stände", so schreibt man dem Nürnberger Corresponbcnten, „haben ein« Eingabe an das Ministerium des Innern gerichtet, worin sie die Erklärung abgeben, daß sie bei Eröffnung der Ständeversammlung nicht gesonnen seien, den Eid auf die Verfassung vom 13. April 1852 zu leisten, da hinsichtlich dieser Verfassung erst eine Vereinbarung mit ihnen zu treffen sei. Sie seien aber bereit, den Eid auf die Verfassung vom 5. Jan. 1831 zu leiste»; eventuell schlagen sie vor: man möge sich mit ihnen über eine Form eini gen, welche keines von beiden Grundgesetzen berühre. Da außer diesem Hinderniß auch die I. Kammer noch nicht beschlußfähig ist, so läßt sich nicht absehen, wann die Eröffnung der Ständeversammlung stattfinden wird. Wie wir vernehmen, ist die obige Eingabe an das Ministerium von sämmtlichen anwesenden 43 Mitgliedern der II. Kammer unterzeichnet." Schleswig-Holstein. Kiel, 31. Aug. An der Gelehrtenschule zu Schleswig, wo die Unterrichtssprache von jeher die deutsche gewesen und gesetzlich bleiben soll, sind nunmehr alle früher von Schleswig. Holsteinern -Kleideten Lehrerstellen mit geborenen Dänen beseht, welche der deut- chen Sprache so wenig mächtig sind, daß sie die Schüler aus dem Satti- nischcn und Griechischen ins Dänische übersehen lassen. Ausbildung des deutschen Stils ist begreiflich gar nicht von ihnen zu erwarten. Alle- Deutschthum ist ihnen verhaßt. Der Rector, ein geborener Jütländer, hat den Schülern erklärt: sie sollten bald aufhören, von ihrem Schiller und Goethe zu sprechen. Allein deutschen Element ist hier die Vertilgung zu- gedacht. Die flensburgcr Gelehrtenschule (im deutschen Sprachdistrici) ist bis auf Einen mit dänischen Lehrern besetzt. Die nach den Stiftungsactcn deutsche Gelehrtenschule in Haderslebcn ist seit drei Jahren in eine dänische verwandelt, die Husumer gänzlich aufgehoben. (Schw. M.)