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lerhast, und durch den falschen Ansatz wird der Ton leicht rauh, wie den» überhaupt seine Herrschaft über da» Material noch nicht derart ist, daß größere Heldenpartten, z. B. Robert, Raoul, Arnold rc., zur Genüge von ihm executirt werden könnten. lieber da» Dramatische seines Gelang«, über Ausdrucksweise, Darstellung rc. ist nicht zu diScu- tiren; dies Alle- scheint noch in der Zeiten Hintergrund zu schlummern. Frl. Hhbl als Orfino hat uns durch die Verständigkeit ihrer Leistung und durch den schönen Klang ihrer Contraaltstimme viele Freude gemacht; sie mag nur darauf sehen, daß sie ihren hohen Tönen etwas mehr Rundung abgewinne und daß einige Schärfe aus denselben verschwinde. Hrn. Behr wurde es durch seine Routine möglich, sich durch die Klippen der für ihn zu hoch liegenden Partie des Herzogs hindurchzuwinden; doch konnte dies mitunter nicht ohne einige kleine Versündigungen an der Reinheit und Schönheit des Tons geschehen. v Leipzig, 10. Sept. Lin früheres Mitglied nnserS Stadttheaters, Hr. Scheib ler, gab gestern eine musikalische Matinee im Saale des Hotel de Pologne unter Mitwirkung der Damen Marie Bretschneider und Auguste Koch, der HH. Rietz, Da vid, Grützmacher, Röntgen, Dreyschock, Pögner, Schneider und Behr, sowie seiner Töchter Adelheid und Luise Scheibler. Der größte Theil des Gebotenen waren Ge sangsachen, und zwar sangen zuerst Frl. Koch und Hr. Behr ein Duett aus der „Schöpfung" mit vieler Anerkennung. Dann gab Hr. Pögner ei» Lied von Reisiger und den „König von Thule" von Zelter zu hören, von denen namentlich das letztere die noch immer schönen tiefen Töne des Sängers ins beste Licht setzte und die ver ständigste Auffassung bekundete. Frl. Bretschneider sang mit Hrn. Schneider ein ganz reizendes Duett aus de» „Soiröea mumvalss" von Rossini, und später noch das „Wald vögelein" von Lachner (wobei Hr. Grützmacher in gewohnter künstlerischer Weise die begleitende Violoncellstimme spielte) mit angemessener Frische und Natürlichkeit der Ausdrucksweise. Die Einzelvorträge der HH. Behr und Schneider bestanden in Schu- bert's „Wanderer" und zwei neuen Liedern von Rietz, welche schöne und tüchtige Com- positionen von den genannten Herren mit ansprechendster Wirkung zu Gehör gebracht wurden. Daß das stur-Quartett von Beethoven von den HH. Dreyschock, Rönt gen, David und Grützmacher vorgetragen eine sehr beifällig aufgenommene Nummer 1777 war; ist bei der Vortrefflichkeit der Lompofltion und der au-führenden Kräfte selbst verständlich. Außerdem gab uns Hr. Dreyschock noch zwei Salonstücke für Violine und bewährte in denselben seine oft erprobte technische Meisterhaftigkeit. Schließlich erwäh nen wir noch des vom Concertgeber und seinen Töchtern gebotenen declamatortschen Theils, der in drei verständig und mit Empfindung gesprochenen Gedichte» bestand. 51 Leipzig, 10. Sept. Mit Bezugnahme auf unsere Theatermittheilung vom Sonn abend bemerken wir berichtigend, daß Frl. Franke, seit fünf Jahren Mitglied des großherzvglichen Hoftheaters zu Darmstadt, sich noch hier befindet, mithin das Ge rücht von ihrer bereits erfolgten Abreise ein unbegründetes war. Wie wir hören, wird sie wenigstens die ihr zugesagten drei Gastrollen, darunter Adrienne Lecouvreur, noch geben. Die Künstlerin trat schon vor drei Jahren in Gastrolle» hierselbst auf und wurde damals von. Publicum ihrer Vaterstadt sehr freundlich ausgenommen. Freilich können wir die Wahl der Maria Stuart aus verschiedenen Gründen keine ganz glück liche nenne», obschon sie auch in dieser Nolle Aufmunterung verdient hätte. "Wir erhalten von vr. A. Petermann ans Gotha vom 8. Sept, die Mittheilung, daß nach einer dort aiigelangten telegraphische» Depesche von vr. H. Barth, datirt Marseille, 8. Sept., 11 Uhr 5 Minute» Vormittags, derselbe glücklich und wohlbehal ten daselbst angelangt ist. * Ein von dem darmstädter Filialverein der dresdener Schiller-Stiftung am 31. Aug. veranstaltet gewesenes Concert im großherzoglichen Orangeriehause zu Bessungen hat den Ertrag von 314 Fl. Rh. ergeben, wovon 170 Fl. der dresdener Schiller-Stiftung zugewiesen wurden. "Der bekannte Reisende I. G. Kohl, jetzt zu Devonport, hat sich längere Zeit in Wisconsin und Minnesota bet den Sioux und SciS aufgehalten, um bei den In dianern ethnologische Studien zu machen. "Der ehemalige Director der kaiserlichen Hoftheater, RegierungSrath Franz v. Hol bein, ist am 6. Sept, in Wien an der Cholera gestorben. Ankündigungen. Anzeigen werden angenommen in den Expeditionen in Leipzig (Querstraße Nr- 8) und Dresden (bei L. Neustadt, An der Brücke, Nr. 2.) ——-ssnSS«lu-yiZi»,l«i»Wi,» SS»—— > - vegleitet seien und der Umtausch Zug um Zug, mit Vermeidung bloßer Zusendungen, bewerkstelligt werde. Der Umtausch erfolgt Stück gegen Stück und zwar werden an beiden obgenannten Caffenstellen den Präsentanten der Actten, nach der Reihefolge ihres Erscheinens, die neuen dreiprocenttgen StaatSschuldencassenscheine stets von der untersten vorhandenen Nummer an gerechnet, in fortlaufender Nummerfolge verabreicht des Gesetz- und Verordnungsblattes von diesem Jahre, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Umtausch der Actien der vormaligen sächsisch-baierschen Eisenbahncompagnte gegen neue, in Gemäsheit vorgedachten Gesetzes ansgefertigte -reiprocentige Staatsschnldenkaffenscheine mit zugehörigen Talons und den Coupons über die vom 1. October dieses Jahres ab laufenden Zinsen in der Zeit vom LL bis mit »S. September dieses Wahres sowohl bei der Finanzhauptkasfe sin Dresden als auch bet der Bank in Leipzig, dagegen vom «8. September diese» Bähres ab nur noch bei der Finanzhanpteasfe in Dresden bewirkt werden kann. Bei diesem Umtausch sind nur die Actten zu präsenttren, indem die Einlösung der am 30. September dieses Jahres verfallenen letzten Zinscoupons derselben, wie bisher, bei der Satzvcrwalterei in Leipzig und der Lantrentenbankcasse in Dresden zu erfolge» hat. - Zu Erleichterung des Umtauschgeschäfts ist es wünschenswerth, daß bet einer Stückzahl von mehr als 3 Actien, dieselben mit einer besondern Nummerspectsicatio» Gender. Vorstehende Bekanntmachung ist, in Gemäßheit §. 21 des Gesetzt», di« Angele genheiten der Presse betr., vom 14. März 1851, sunverzüglich i» die daselbst bezeich neten Zeitschriften aufzunehmen- s2957s werben. Bei der Ftnanzbauptcasse in Dresden kann, wegen der anderweitigen Geschäfte derselben, der Umtausch der gedachten Actien nur in den Vormittagsstunden bi» 1 Uhr stattfinden. Dresden, am 7. September 1855. Frnanz-Ministerium. Behr. Bekanntmachung, de« Umtausch dep Stetie« de* vormaligen sächsisch - vaierfchen Giseabahneompagnie gegen neue dreiprocentige StaatSschnkdeneassenscheine -etr. Unter Bezugnahme auf 8- 1 des Gesetzes vom 31. März dieses Jahres, Seite 51 vegleitet seien und der Umtausch Zug um Zug, mit Vermeidung bloßer Zusendungen, In allen Buchhandlungen ist zu haben: Geschenk füp Verlobte «n- NteuverehelLchte oder die Geheimnisse der Ehe. Ein wohlgeprüfter Rathgeber für beide Geschlech ter vor und nach der Verhcirathung von vr. K. W. Wedeler. Siebente Auflage. 8. Geb. 1854. Preis 18 Sgr. In den wenige» Bogen dieses WerkchenS ist alles, was von einem Rathgeber für das wichtigste Lcbensverhältniß — die Ehe — in moralischer und physischer Hinsicht nur irgend gefordert werden kann, mit umfassender Umsicht zusammengestellt und in einer Geist und Herz ansprechen den, des Gegenstandes würdigen Sprache dergestalt vereint, daß eS für Verlobte und Neuverehelichte beider Geschlechter nicht füglich ein nützlicheres und passenderes Geschenk ge be» kann, besonders da es sich durch seine deccnte Hal tung und delicate Behandlung der betreffenden Gegen- stände vor allen anderen Schriften dieser Art dergestalt auszeichnet, daß Niemand zu erröthen braucht, in dessen Händen es gefunden wird. s2944j Verlag von F 2t. Gupel in Sondershausen. Mettiebchen. Ein Easchenvuch. Von den Jahrgängen 1841—1853 dieses Taschenbuchs ist »och ein kleiner Vorrath zum herabgesetzten Preis, die Jahrgänge 1841—49 von B. v. Guseck sind ä 12Ngr„ 1850 — 53 von Theod. Mügge ü 18 Ngr. zu haben. Die Preise der Jahrgänge 1854 und 1855 sind nicht her abgesetzt und kosten » Jahrgang 2'/- Thlr., 1828 bis 1840 fehlen gänzlich. Verlag von BavMgävtnev'S Buchhandlung (295Ij in Leipzig. itinoacv Su Hore»» e«air»! pour i- zu Lüttich in Belgien. Dieses von einem Franzose» geleitete und nach dem Muster der Pariser Anstalten eingerichtete HauS empfiehlt sich ganz besonders dem Vertraue» der Familien: Fran zösisch, Deutsch, Englisch, Mathematik und HandelS- wissenschaften bilden die Lehrgegenstände und die Zöglinge werden zu den Bergwerks-, Genie- und Gewerbeschulen vorbereitet. Ein junger Deutscher, -er kein Wort Französisch versteht, wird mittelst einer ganz ein fachen Unterrichtö-Methode des Directocs binnen einem Jahr dahin gebracht, diese Sprache correct zu sprechen und zu schreiben, nnd kann in einem Handlungshaus mit jeder Korrespondenz beauftragt werden. Sich zu wenden an den Director 4>. ruv «los (lisnssos zu Lüttich. (2807—9j Ek« Marmaeeut, der schon längere Zeit sich mit Bereitung und Dispensirung homöopathischer Arzneimittel beschäftigt hat, kann in einer rein homöopathischen Apotheke eine Proviforslelle erhalten. Eintritt baldigst. DaS Nähere bei L.»L- Lert», Apotheker in Augsburg. (Franco.) (2937—39) Commis-Gesuch. Für ein Manufacturwaarcn-Geschäft engros in Leip zig wird ein junger Mann von 20 bis 20 Jahren als Lvmmis gesucht, welcher in schriftliche» Arbeite» wohl bewandert, vorzugsweise aber durch angenehmes Aeußere und gewandtes Benehmen zum Neisegeschäft geeignet sein muß. Der Antritt kann bald oder auch erst zum 1. Ja nuar 1856 stattsindeu. Gefällige Offerten sind an Herr» I. B, Hirschfeld itt Leipzig, Neumarkt Nr. 26, mit HL. I8V8. bezeichnet, franco elnzusenden. (2956j Dies ist der Name eines sehr vorzüglichen Ersatzmit tels für Fischbein in Stab- und Streisensorm aller Art für Schirm und Kleiderzwecke. 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Sept.: Jcssonda. (Stadt.) — Durch! — Der Nasenstüber. (Bad.) — Sonnabend, 15. Sept.: Verirrungen. — Sonntag, 16. Sept.: Don Juan- (Stadt.) — Eine Posse als Me dicin. (Bad.)