Volltext Seite (XML)
WaöenauerAnzeiger ZMg fiir Wm-t, öeismdms, Sch, Sbmmdsrs, Mm, ShcWtz iisw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,50 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg., für auswärtige Inserenten 20 Psg-, Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Nummer 114. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Dienstag, den 26. September 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212« Zis. Jahrgang. Amtlicher Teil. MWiKsWW 1SW tetreW. Um genaue Unterlagen für die Verteilung der in den nächsten Wochen zu erwartenden Speisekartoffeln für den Winterbedarf zu haben, werden in den nächsten Tagen Anmeldeformulare zur Ausgabe kommen. Die Herren Hausbesitzer oder deren Stellvertreter werden ge beten, die Anmeldeformulare sofort nach Empfang den zu ihrem Grundstück gehörigen, einzelnen Haushaltungen zur genauen Ausfüllung zuzustellen, nach erfolgter Aus füllung wieder einzusammeln und von Montag, den 25. diese« Monates ab zur Abholung bereit zu halten. Es ist nachgelassen, daß jede Familie ihren gesamten Bedarf an Kartoffeln für die Zeit bis Mitte April I9l7 — auf den Kops 3 Zentner — gegen Abgabe der ent sprechenden Anzahl von Abschnitten der noch zur .Aus gabe gelangenden, neuen Kartoffelmarken auf einmal be zieht. Hierbei ist unbedingte Voraussetzung, daß die Kartoffeln sicher und besonders frostfrei gelagert werden können, sowie daß mit dem Bestände so haushälterisch verfahren wird, daß er auf alle Fülle bis Mitte April 1917 reicht. Eine Nachlieferung von Kartoffeln bei vor zeitigem Verbrauch der zugewiesenen Menge ist ausge schlossen. Familien, die nicht in der Lage sind, den Winter bedarf einzulagern, können die Kartoffeln wöchentlich oder monatlich aus den hiesigen Kartoffelhandlungen gegen Abgabe der entsprechenden Wochenabschnitte der Kartoffelkarten beziehen. Wünschenswert ist allerdings, daß möglichst viele Haushaltungen von dem Rechte der Einlagerung des ganzen Bedarfs Gebrauch machen. Rabenau, am 2l. September 1916. Der Bürgermeister. Ausgabe m GrieMen. Die Ausgabe der Grießkarten für Kinder im Alter bis zu 2 Jahren und für über 60 Jahre alte kranke Personen erfolgt Mittwoch, den 27. September 1916 vormittags von 9—10 Uhr im Hinterhause des Rathauses. Eine spätere Ausgabe für Personen, welche die Karten zu der festgesetzten Zeit nicht abholen, kann nicht erfolgen. Rabenau, am 22. September 1916. Der Bürgermeister. Sammlung von bedrucktem Papier für unsere Krieger. Die hiesige Bewohnerschaft wird gebeten, bei der Dienstag, den 26. dieses Monates durch Schüler der ersten Klasse unserer Schule hier statt- sindenden Sammlung von bedrucktem Papier, das als Ersatz für Lagerstroh Verwendung findet, alles zu tun, um die Sache zu unterstützen. Es werden große Mengen gebraucht, deshalb gebe jeder, was in seinem Haushalt an sauberem Zeitungs papier vorhanden ist. Nur in Familien, wo ansteckende Krankheit besteht oder in letzter Zeit bestanden hat, wolle man die Abgabe unterlassen. Rabenau, am 25. September 1916. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Die Stücke zu 1000 Mark Reichsanleihe (4. Kriegsanleihe) können Donnerstag, den 28. dss. Mts. während der üblichen Geschäftszeit gegen Vorlegung der s. Zt. empfangenen Quittung in Empfang genommen werden. Die Sparkassenverwaltung. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 25. September 1916. Einige Zahlen! In unsern Rabenau wir zählen rund an die dreißig hundert Seelen: 3000 der Gedanke unser Hirn durchblitzt: davon doch die Hälfte „Gold" besitzt! : 2 x 1500 Fünfzehnhundert dieses wären, doch um jeden Einwand abzuwehren, daß wir zählten mit auch jedes Kind, und da viele noch im Felde sind ziehen wir eintausend auch noch ab — 1000 rechnen also nur fünfhundert, knapp. 500 Und von diesen, was uns wirklich wundert, brachten Gold noch nicht ein hundert! — 75 Dies Ergebnis uns zur Frage treibt, wo der Rest (vierhundertfünfundzwanzig) bleibt. 425 88 verseh. Personen brachten Goldsachen, 75 aus Rabenau, 13 aus Ölsa, Lübau und Obernaundorf! Goldankaufs stelle Rabenau. * Verbrennt das Kartoffelkraut nicht! Das Kar toffelkraut enthält ziemlich viel Kali. Breitet man Kar toffelkraut im Herbst auf Wiesen, so wird das Kali durch Regen und Schnee ausgelaugt und kommt auf diese Weise der Wiese zugute. Ferner schützt es die Wurzeln der Wiesengräser gegen die Winterkälte und verhindert ein Ausfrieren des Wiesenbodens. Das aus gelaugte Kraut kann im Frühjahr, wenn das Gras zü sprossen beginnt, zusammengerecht werden und ergibt noch ein gutes Material sür den Komposthaufen. Possendorf. Aus Anlaß des 25jährigen Stiftungs festes des Männergesangvereins „Arion" in Possendorf wurde vom gefchäftssührendek Ausschuß des Sächs. Elb- gau-Sängerbundes dem Chormeister Herrn Oberlehrer Töpfer für treue Liebe und Hingabe zum deutschen Männergesang, sowie in Anerkennung seiner langjährigen Mitgliedschaft und besonderen Verdienste um den Verein und um den Bund das tragbare Ehrenzeichen in Silber verliehen und ihm die hierüber ausgefertigte Urkunde von dem Vorstandsmitglieds Herrn Hille-Dresden überreicht. Dresden. Das Schloß Tarasp war bekanntlich von dem verstorbenen Wirk!. Geh. Rat Dr. Lingner dem König testamentarisch vermacht worden. Nach ein gehender Prüfung aller in Betracht kommenden Verhält nisse hat jetzt der König Friedrich August dem Testa mentsvollstreller Iustizrat Dr. Poppe mitteilen lassen, daß er das Legat nicht annehme. Für diese Entschließung ist wohl der Umstand, daß der Besitz im Auslande liegt, sowie der Wunsch des Erblassers, daß das Schloß all jährlich eine gewisse Zeit bewohnt sein solle, ausschlag gebend gewesen. Nach dem letzten Willen Lingners wird nunmehr Schloß Tarasp dem Großherzog von Hessen zufallen. Kleinzschachwitz. Die Wertzuwachssteuer vergrö ßert das Einkommen einer Gemeinde ganz wesentlich. So wurden hier durch den im vergangenen Jahre stattgefun denen Verkauf einer einzigen großen Besitzung als Wert zuwachssteuer der Gemeinde 31 000 Mark überwiesen. Altenberg. Nachdem der Landerwerb für die Fort setzung der Eisenbahn von Geising nach unserem Berg- städtchen bis auf geringfügige Teile, für welche die Zwangsenteignung angewendet werden wird, schon seit längerer Zeit durchgeführt ist, sind die Vorarbeiten durch das Kgl. Eisenbahn-Neubauamt Altenberg soweit ge fördert worden, daß die Ausschreibung der Erd-, Fels- usw. Arbeiten dieser Tage erfolgt ist. Freiberg. Die Ferienstrafkammer des Landgerichts verurteilte die Gutsverwalterin Helene Moritz in Littdorf bei Döbeln wegen Lieferung stark verwässerter Vollmilch nach Dresden und wegen versuchten Betrugs zu 1 Monat Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe. Mittweida. Aus der Liste der Studierenden am Technikum gestrichen wurden die rumänischen Staats angehörigen. Es kommen etwa zehn Studierende in Betracht. Meine polnische Nachrlchren. In der Dobrudscha ist nach einer rumänischen Mel dung durch die Verengerung der Front eine bulgarische Armee von 80 000 Mann freigeworden. Die südfranzösischen Truppen- und Gefangenenlager werden jetzt geräumt, da sie als Winterquartiere für die farbigen Truppen Frankreichs dienen sollen. Eins unserer Unterseeboote hat am 17. September im Mittelmeer einen vollbesetzten feindlichen Truppen transportdampfer versenkt. Das Schiff sank innerhalb 43 Sekunden. 5. Kriegsanleihe Men ist mlerlänWe PW! Niemand darf sagen, „auf meine Mark kommt es nicht an." Es kommt wohl darauf an, es kommt auf eine jede Mark an, ebenso wie auf jeden Sol daten! Wer nicht 100 Mark zeichnen kann, der kann sich auch mit kleineren Beträgen beteiligen. Die hiesige Schule bietet hierzu Gelegenheit. Sie nimmt Zeichnungen in jeder Höhe von 1 Mark an entgegen. Edlen Menschenfreunden ist hierdurch Gelegenheit gegeben, an Kindern gefallener Krieger etwas zu tun. Herrschaften können durch die Kriegsanleihe schon jetzt die Weihnachtsgeschenke für ihr Dienstpersonal besorgen usw. Jeder muß wo er kann zum Siege beitragen! Die Schule nimmt Zeichnungen bis 29. September entgegen und gibt gern weitere Auskünfte. Das eiserne Gebot der Stunde: Zeichne die Kriegsanleihe!