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Memner Anzeiger Zeitung für Ukrandt, Seisersdvrf, Ge!j^ GmmMrs, Wau, Hechtritz nfiv. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Wabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., für auswärtige Inserenten 15 Pf« Rcklaiucn 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend hoher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogeu werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 17. Fernsprecher-: Amt Deuben 212« Dienstag, den 8. Februar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212« 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, Ablieferung von Metall bez. Gegen ständen ans Kupfer, Messing und Reinnickel betreffend. Es wird nochmals darauf hiugewiesen, daß für den hiesigen Ort die Ablieferung der beschlagnahmten Gegenstände aus Kupfer, Messing und Reinnickel am Dienstag, de» 8. Februar ISIS, vormittags von S bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis K Uhr im Geschäftsräume des Herrn Klempnermeister kuul Liltuor hier zu geschehen hat. Alle diejeuigen Personen, welchen eine Enteignungs- Verfügung zugestellt worden ist, haben die in ihrem Besitz befindlichen beschlagnahmten Gegenstände zur festgesetzten Zeit an die bezeichnete Stelle abzuliefern und hierbei die Enteignungsverfügung vorzulegen Im Falle nicht freiwilliger Ablieferung erfolgt zwangs weise Einziehung der beschlagnahmten Gegenstände. Gleichzeitig wird bemerkt, das; die in Z 10 der Be kanntmachung der Stellvertretenden Generalkommandos vom 9. Dezember 1915 anfgeführleu Materialien und Gegen stände und zwar Gegenstände aus Kupfer zu 1 M. 70 Pfg- für das Kilo, Gegenstände aus Messing, Rotguß, Tomback, Bronce „ 1 „ — „ „ „ „ Gegenstände ans Neusilber (Alseuid, Christvfle, Al- pakka) „ 1 „ 80 „ „ ,, „ Gegenstände ans Reinnickel „ 4 „ 50 „ „ „ „ nch knviwiUig noch abgeliefert werden können. . Es ist erwünscht, daß von dieser Befugnis möglichst weitgehend Gebrauch gemacht wird. Die Auszahlung der Entschädigung für die abgelieferten Gegenstände bez. Metalle erfolgt Montag, den 14. Februar dieses Jahres vormittags von 8 bis 1« Uhr i» der Stadtkasse hiersetbsl AkFLU EsklkAUUA bök von der Sammelstelle ausgestellten Anerkenntnisbescheinigungen. Rabenau, am 3. Februar 1916. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Das letzte Drittel des Wehrbeitrages ist läng stens bis zum 15. Februar 1916 zu entrichten. Rabenau, am 4. Februar 1916. Der Stadtrat. "Die noch rückständigen Stadta,»lagen ^d zoufügeu städtischen Abgaben sind znr Vermeidung von Weiterungen nunmehr längstens bis 10. Februar dss. Js. an die Stadtkassc abzuführen. Rabenau, am 31. Januar 1916. Der Stadtrat. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 4. Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Einer der nordwestlich von Hulluch von uns besetzten Trichter wurde durch eine erneute englische Sprengung ver schüttet. Bei LovS und bei Neuville lebhafte Handgrauaten- kämpfe. Oie feindliche Artillerie entwickelte an vielen Stellen der Front, besonders in den Argonnen, rege Tätigkeit. Westlich von Marie fiel ein französischer Kampsdvppel- decker, dessen Führer sich verirrt hatte, unversehrt in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Balkan-Kriegsschauplatz. Unsere Flieger beobachteten im Wardar Tale südlich der griechischen Grenze und bei der Anlegestelle im Hafen von «Saloniki umfangreiche Brände. Großes Hauptquartier, 5. Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein kleiner englischer Vorstoß südlich des Kanals von La-Baffee wnrde abgewiesen. Ein durch Wurfmiuenfeuer vorbereiteter französischer Handgrauatenangriff südlich der Somme brach in unserem Arlilleriefeucr zusammen. In der Champagne und gegen einen Teil unserer Ar- gonnensront unterhielt die feindliche Artillerie am Nach mittag schweres Feuer. Französische Sprengungen auf der Höhe von Bauquais (östlich der Argonnen) richteten geringen Schaden an unseren Sappen au. Unsere Artillerie beschoß ausgiebig die feindlichen Stel lungen auf der Vvgcsenfrvut zwischen Diedolshauseu und Sulzern. Oestlicher Kriegsschauplatz. Au der Front keine besonderen Ereignisse. Eins unserer Luftschiffe griff die Befestigungen von Dünaburg au. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues, Großes Hauptquartier, 6 Februar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Kleine englische Avteilungeu, die füdwefilich von Mejsi- nes und südlich des Kanals von La Bass«: vorzustvßen ver suchten, wurden angewiesen. Französische Sprengungen bei Beriy au Bae, auf der Cvmbres-Höhe und im Priesterwalde verliefen ohne beson deres Ergebnis. Bei Bapanme wnrde ein englischer Doppeldecker znr Landung gezwungen. Die Insassen sind gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von Bedeutung. Ereignisse zur See. Berlin. Am 31. Januar und l. Febiuar hat ein deutsches li-Boot in der Themse-Mündung einen englischen armierten Bewachungsdampfer, einen belgischen und drei englische, zu Bewachuugszwcckm dienende Schiffsdampfer versenkt. TaS Marineluftschiff „L. 19" ist vo» einer Aufklä rungsfahrt nicht zurückgekehrt. Die augestellten Nachfor schungen blieben erfolglos. Das Luftschiff wurde nach einer Reutermeldung am 2. Februar von dem in Giimslh be heimateten englischen Fischdampfer „King Stephen" i» der Nordsee treibend angetrosfen. Gondel und Luftschiffkörper waren teilweise unter Wasser. Die Besatzung befand sich auf dem über dem Wasser befindlichen Teile des Luftschiffes. Die Bitte um Rettung wurde von der Besatzung des eng lischen Schiffes abgeschlagen, da seine Besatzung schwächer als die des Luftschiffes sei. Der Fischdampfer kehrte viel mehr nach Grimsby zurück. Ei» englischer Kreuzer durch eiu Luftschiff ueruichtet. K ö l n. Die „Kölnische Zeitung" meldet von der hol ländischen Grenze unter dem 6. Februar: Bei dem letzten Lnftschiffangriff auf England ist der Kleine Kreuzer „Caroline" auf dem Humber durch eine Bombe getroffen worden und mit großen Men sch en- verlu st e u gesnnke n. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 7. Februar 1916- * F r a u e n v e r e i n. Am vergangenen Donnerstag hielt der hiesige Frauenvereiu seine diesjährige Hauptver sammlung ab. Im Namen der Vorsteherin, Frau Ober lehrer Kantor Lange, eröffnete Herr Pfarrer Sturm die Versammlung und gab zunächst einen Ueberblick über die Tätigkeit des Vereins im vergangenen Kriegsjahre. Am Schlüsse seiner Ausführungen sprach Herr Pfarrer Sturm den Wunsch aus, daß unsere Frauen — wie unsere Streiter draußen — sich daheim als rechte Heldinnen beweisen möch ten. Herr Bürgermeister Wittig verlas sodann den Kassen bericht. Für die Liebestütigkeit gab der Verein 861 Mark aus. Durch Vermittelung der Kgl. Amtshauptmannschaft kam auch ein nennenswerter Verdienst für die Kriegerfrauen in unseren Ort. Es wurden 1232 Mark als Näh- und Stücklohn ausgezahlt, und zwar für 22 000 einzelne Stücke, darunter 10 000 Zwiebacksäckchen, 4200 Paar Tuchhand- schuh, 400 Paar gestrickte Handschuh, 600 Leibbinden usw. Die Sammlung zur Kaiser-Wilhelm-Spende deutscher Frauen ergab 201 Mark. Den ausscheidenden Vorstandsdamen, Frau Direktor Hauptvogel uud Frau Förster Kubasch, die eine Wiederwahl ablehnten, wurde für ihre Mühewaltung herzlich gedankt. Als Vorstandsdamen wurden neugewühlt Frau Clauß und Frau Lehrer Tietze, zu ihren Stellvertrete rinnen Frau Wachtmeister Hellinger und Frau Ehrlich. Am Schlüsse der Versammlung sprach Herr Bürgermeister Wittig im Namen der Stadtgemeinde allen Mitgliedern für ihre Opferwilligkeil seinen Dank aus. * Militär-Konzert. Ein paar genußreiche Stunden wurden gestern Abend den Besuchern des Militär- Konzerts geboten, welches die Ersatz-Kapelle des Ersatz-Batl. Infanterie-Regiments Nr, 182 aus Freiberg im „Amtshof" veranstaltete. Die Leitung der Kapelle lag in den Händen des Herrn Vizefeldwebels Müller. Eine vorzüglich gewählte Vortragsfolge bot gute Abwechselung. Auch ein Lied für Tenor, das Heidegrab, wurde geboten, vvrgetragen vom Land- sturmmann Beege, in seinem Zivilberuf Direktor des Albert- Theaters iu Dresden. Sämtliche Nummern fanden den ungeteilten Beifall der Besucher uud wurde die Kapelle zu mehreren Zugaben veranlaßt. Mit den Klängen des Parade- morsches der 182er schloß das Konzert. Wie wir hören, veranstaltet die Kapelle am nächsten Sonntag auch in Coßmannsdorf ein Konzert, ans welches wir schon heute empfehlend Hinweisen. * Marionetten-Theater. Die beiden gestrigen Borstel- lungen waren wieder sehr gut besucht. Morgen Dienstag findet die Abschiedsvorstellung statt. Wer also noch einmal ein paar heitere Stunden verleben will, dem sei der Besuch bestens empfohlen. * Eine öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses der Kgl. AmtShauptmannschast findet am Freitag, den 11. Febr., vormittags 10 Uhr statt. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeindeverbands- iparkasse wurden im Monat Januar 145 Einzahlungen im Betrage von 17 138,75 Mark bewirkt, dagegen erfolgten 61 Rückzahlungen im Betrage von 6220,08 Mk. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den aufge triebenen 7 Ferkeln wurden 7 verkauft zum Preise von 70—80 Mk. pro Paar. Kreischa- Znr Hebung der Jugendpflege hat das Königliche Ministerium des Innern dem Müglitztal-Turngau 500 Mark, dem Ortsausschuß Kreischa für Jugendpflege 200 Mark Staatsuuterstutzung zugehen lassen. Hainsberg. Der Haushaltplan für 1916 weist auf einen mutmaßlichen Bedarf von 53 800 Mk. und eine mut maßliche Deckung von 13 412 Mk., so daß ein Fehlbetrag von 40 388 Mk. durch Anlagen aufzubringen ist. Dresden. Sc. Majestät der König besichtigte am 3. Februar in Warschau ein Lazarett, wobei dem König das sächsische weibliche und männliche Pflegepersonal vor- gestellt wurde und er sich mit allen sächsischen Kranken uuo Verwundeten längere Zeit in huldvollster Weise unterhielt. Alsdann stattete der König dem Kaiserlich Deutschen Be zirksgericht I in Warschau, in dem sächsische Justizbeamte Aufstellung genommen hatten, einen Besuch ab. Der Rest des Tages war der Besichtigung historischer Sehenswürdig keiten in und bei der Stadt gewidmet. Dresden. Bei der Sparkasse der Stadt Dresden überstiegen im Monat Januar die Enzahluugeu die Rück zahlungen um 3 638122,88 Mark. Adorf. Wie vor kurzer Zeit in Oelsnitz die Schanzsche Bierbrauerei, so geriet neuerdings in Adorf die Brauerei von Ferd. Scherbaum in Konkurs. Gebote wurden bei der Zwangsversteigerung überhaupt nicht abgegeben. Beide Be triebe stehen jetzt völlig still. Grimma. In Fttchshain wurden in vergangener Woche vier Füchse eingefangen. Zwei wurden mitten im Feld aus einem Loch von einem Gutsbesitzer mit der Schippe zur Strecke gebracht, die anderen zwei konnten unter einer Feldbrücke hervorgcholt und totgeschlagen werden. Das wunder bare an der Sache ist, daß in beiden Füllen kein Gewehr nötig war. lliVllüIlllittttütt »»uberstor ^ustübrunF null ususn Vivllvkttui lull Nüstern kertixt »ll ü. Aklüevk