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Musik 1. Satz: Allegro con spirito, Alla-breve-Takt, D-Dur Das abwechslungsreiche Geschehen - es muß „recht feurig gehen“, meinte Mozart - wird allein vom Kopfthema bestimmt. Das sprunghaft über zwei Oktaven reichende Einleitungsmotiv duldet einfach keinen zweiten Gedanken. Häufige Harmoniewechsel unterstützen die Tendenz zur gedanklichen Konzentration. Festlich und rauschend eilt der Satz dahin - eine grandiose Huldigung, dem ursächlichen Anlaß gemäß. 2. Satz: Andante, 2/4-Takt, G-Dur Das schlichte liedhafte Thema begegnet bald heimlich fragenden Motiven, bald synkopisch drängenden und sich dynamisch aufladenden Partien, bevor alles wieder zum freundlichen und ebenmäßigen Ausgangsgedanken zurückfindet. Aufführungsdauer: ca. 20 Minuten Und schon wieder war er in Eile, denn seine erste eigene „Akade mie" - wichtig für die eigene öffentliche Präsentation und seine finanziellen Einnahmen - stand bevor. Er benötigte dafür eine neue und wirkungsvolle Musik. Kurzer hand nahm er sich die Partitur der Serenade vor und machte daraus eine Sinfonie. Er strich den ein leitenden Marsch und ein zweites Menuett, fügte Klarinetten und Flöten hinzu und erhielt so ein vier- sätziges Werk, die sogenannte Haffner-Sinfonie D-Dur KV 385. „Die muß gewis guten Effect ma chen", stellte er befriedigt fest. Es ist ihm offensichtlich selbst erst jetzt richtig bewußt geworden, was ihm hier gelungen war: eine neue Qua lität sinfonischen Denkens, die sub stanziell bereits in der feierlich-fest lichen Serenade vorhanden war. „Die Wiener Atmosphäre, der künstlerische Austausch mit dem Freund Joseph Haydn, das Hoch gefühl der Freiheit und selbständi gen Lebensführung - das alles fin det Niederschlag in dem Werk, das man als Mozarts erste klassi sche' Sinfonie bezeichnen kann. Daß dabei große sinfonische Gedankenführung und idyllischer Serenadengeist sich unvermittelt gegenüberstehen, kann an der Ge schlossenheit der Konzeption nichts ändern - die beiden musika lischen Welten, aus denen sich die Sinfonie zusammensetzt, ergänzen sich auf selbstverständliche Weise. Serenadenhaft sind vor allem die beiden Mittelsätze, das Andante mit seiner gelösten und stimmungs vollen Nachtmusik, das Menuett mit seiner schlichten regelmäßigen Periodik" (Mathias Walz). Es sind die Rahmensätze, die eine neue Welt erschließen. In beiden ist Haydns Einfluß spürbar. Der Kopf satz wird völlig beherrscht von dem zerklüfteten Thema voller Emphatik, das in vielgestaltiger klanglicher und harmonischer Ver formung und sogar in kontrapunkti- scher Verarbeitung auftritt. Solch ein diszipliniertes „monothemati sches" Arbeiten - wie es Haydn bereits seit geraumer Weile prakti zierte - war Mozart bislang fremd gewesen und mußte für den sonst an melodischen Erfindungen so reichen Komponisten eine wahre Anstrengung bedeutet haben. Doch