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verhalfen dem Werk zu überaus großer Popularität, die manchmal vergessen machte, daß es sich auch bei dieser Symphonie um eine ganz und gar eigenständige Komposition unseres Meisters handelt, die lediglich stilistisch folgerichtig dort mit der Weiterentwicklung ansetzt, wo die bis dahin größte Meisterschaft erreicht worden war: bei der Symphonik Beethovens. Den 1. Satz eröffnet eine kurze Einleitung, in welcher bereits die Keimzellen aller thematischen Gedanken des Hauptteiles vorgebildet erscheinen. Größtmögliche Dichte des Materials erreicht Brahms in diesem Satz durch den Kunstgriff, alle drei Themenkreise des Haupt teils motivisch zu verzahnen: So erklingt zum Hauptthema der Seiten satz als Kontrapunkt, ebenso umgekehrt zum Seitengedanken das Hauptthema, und auch die Schlußgruppe erhält eine thematische Gegenstimme. Die solcherart gewonnene Dramatik und Einheitlichkeit macht diesen Sonatenhauptsatz zu einem der meisterhaftesten der gesamten symphonischen Literatur. Äußerst ruhig und beschaulich ist der Charakter des 2. Satzes. Dreiteilig angelegt, umgibt er einen verhaltenen cis-Moll-Mittelteil mit zwei Abschnitten, die gleichsam Exposition und variierte Reprise darstellen. Das Hauptthema erklingt überaus innig und kantabel, der zweite Gedanke der Oboe verstärkt diese Stimmung noch zusätzlich. Während im ersten Teil Streichorchester und Oboe die melodische Führung innehaben, tritt in der Reprise eine Solovioline aus dem Orchesterverband hervor. Scherzostelle nimmt der 3. Satz ein, der in Form eines Sonaten hauptsatzes gehalten ist, der anstelle der Durchführung ein kammer musikalisches Trio besitzt. Als inhaltliche Krönung werden schließlich in einer resümierenden Coda das Hauptthema und der Trio-Gedanke übereinandergestellt. In seinem äußeren Aufbau ähnlich dem 1. Satz ist das Finale, eine Mischform zwischen Rondo und Sonatenhauptsatz. Wieder werden in einer spannungsgeladenen Einleitung sämtliche Themen vorgebildet, dann initiiert ein Hornruf den Hauptteil, den das hymnische Hauptthe ma über weite Strecken beherrscht. Kantabler Kontrast ist der von verhaltenen Streicherklängen dargebotene Seitensatz, dann bildet die Schlußgruppe des 1. Satzes auch hier den Abgesang. Die häufigen Zitate des Hauptgedankens wirken in der Folge eher rondohaft, die Verarbeitungstechnik im Detail weist mehr auf Sonatenbau, innere Dramatik und kunstvoller Aufbau der Gesamtstimmung lassen diese formalen Überlegungen aber in den Hintergrund treten. In der Reprise nimmt das Geschehen dann jubelnde Züge an, um schließlich in einer strettaartigen Coda zu fulminanter Finalwirkung zu gelangen.