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Dann beherrschen Motive aus dem Vorspiel und dem ersten Bild des „Rheingolds" (u. a. die Motive des Wellenrauschens, des Rhein golds, der Fanfare) das musikalische Gesche hen. Das Ring-Thema, das erst im letzten Abschnitt erscheint, wendet ahnungsvoll den Ausdruck zum Dunklen, Unheilvollen. Der „Trauermarsch zum Tode Siegfrieds", die zweite Szene des dritten Aufzuges der „Götterdämmerung" beschließend und tragi scher Höhepunkt der gesamten „Ring"-Tetralo- gie, ist ein erhabenes musikalisches Gemälde aus Beethovenschem Geist. Man hat die er greifende Totenklage als „tragischsten Epilog" bezeichnet, „mit dem je ein Dichter von dem ihm lieb gewordenen Helden seiner Tragödie schied" (M. Chop). Die aus acht Leitmotiven (Siegmunds, Sieglindes, Siegfrieds und Brün hildes) aufgebaute Trauermusik gibt ein kraft- und schmerzvolles Bild von den durch Wotans schuldhafte Verstrickung vernichteten Wälsun- gen. Sie beginnt mit dumpfen Pauken schlägen, dann erklingt das Sterbemotiv, hinüberführend in das Wälsungenschicksals- motiv, das heroische Thema der Wälsungen; Siegmunds und Sieglindes Liebesmotiv werden kunstvoll mit verarbeitet, bis die Sieges schwertfanfare strahlend durchbricht. Das Siegfried-Motiv und Siegfrieds Hornruf führen uns den Helden noch einmal vor Augen, ehe das Tonstück zur düsteren Klage zurückkehrt, mit der es begann.