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tung schrieb: „Echt geigenmäßige Passagen gaben dem Solisten reichlich Gelegenheit zu glänzen, während auf der anderen Seite, wie das entzückend melodische Rondo zeigte, auch für das Recht der Kantilene gesorgt war." Marteau übernahm die Herausgabe des Konzertes bei der Firma J. H. Zimmermann in Leipzig, Partitur, Stimmen und Klavierauszug lagen im Januar 191 1 gedruckt vor. Als Dank dafür machte Berwalds Sohn Hjalmar ihm die autographe Partitur zum Geschenk. Stilistisch bezeichnend für das Werk sind Einflüsse der Vorklassik. In der Zurückdrängung der Ri- tornelle (eine in den Ecksätzen angewendete Form der Korrespondenz zwischen dem das Thema spielenden Tutti und modulierenden Soloepisoden und freien Spielfiguren) zeigt sich die Schule Tartinis, in den ausgedehnten Spielepisoden und der nicht allzu auftrumpfen den Virtuosität der Einfluß des französischen Konzerts. Der Orchestersatz ist in allen drei Sätzen sehr schlicht gehalten und läßt an Giovanni Battista Viotti denken. Im Allegro moderato setzt die Solovioline nach einer markanten Orchestereinleitung ein und ist dann fast die ganze Zeit alleiniger Träger des melodiösen Geschehens. Der Kopf satz hat eine modifizierte zweithemige So natenform. Das kurze Adagio ist ein Varia tionssatz. Attacca schließt sich das Schluß rondo an. Auch hier steht wieder die phantasievoll-bewegte Violinstimme mit ge mäßigtem Ausdruckswillen einer klassisch klaren Form und Orchesterbehandlung gegen über, so daß man sagen kann, daß „Tradi tion" und distanzhaltende „Modernität" in der Person des jungen Berwald zusammenfließen. Richard Wagner hat durchaus manche Komposition für den Konzertsaal hinterlassen, aber die Stücke, die am häufigsten in Kon zerten gespielt werden, sind Ausschnitte aus seinen Bühnenwerken: Ouvertüren, Vorspiele, Überleitungen und Schlüsse sowie Arrange ments für Orchester allein. Wagner selbst begründete diese bis heute nicht abgerissene Tradition. Dies jedoch nicht, weil er der Mei nung war, die ausgewählten Stücke seien als absolute Konzertmusik rezipierbar, sondern er betrachtete alle Konzerte, in denen er selbst Musik aus seinen Opern dirigierte, einzig und allein als Werbung für die Aufführung seiner Werke auf der Bühne, als Möglichkeit der Propagierung für Realisierung auf dem Thea ter, das ihm allein als der angemessene Ort für seine Musik erschien. Viele der geläufigen Konzert-Arrangements (wie „Siegfrieds Rhein fahrt" oder „Trauermarsch") gehen nicht direkt auf Wagner zurück, lediglich der „Walküren ritt" ist eine von Wagner selbst stammende Einrichtung. Wenn unser heutiges Konzert mit Ausschnit ten aus seinem vierteiligen Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen" beschlossen wird, dann sei zugleich daran erinnert, daß Edvard Grieg im August 1 876 zu den Besuchern der ersten Bayreuther Festspiele gehörte, bei denen er die erste vollständige Aufführung des „Ringes“ erleben konnte. Grieg schrieb dar über sechs umfangreiche Artikel für die Zei tung „Bergenposten". Seine differenzierte und eigenständige Beurteilung des Zyklus belegt, daß er selbst in der Zusammenarbeit mit den Dichtern Björnson und Ibsen Erfahrungen auf musikdramatischem Gebiet gewonnen hatte. Ver stärkt erwachte nach dem Bayreuth-Erlebnis der Wunsch nach einem geeigneten Opernlibretto,