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«ontag. LslPtztg. Li« Lttw>«, «rschrint ml« NiXnOhme »«« ch°»>a»»« «glich »»»ei mal «U> »ird «u»g«geben in L«tP- gig Dovmittag» I l Uh« «»«Nd, , Nh«; in »,««»«, «dehh» b Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Erste Ausgabe 8»rmtta,S II Uhr. 29. December L8SI. —- Rr. «53. -— Deutsche Mgemiue Zeitung. Zu bejithen durch alle Post ämter »e«3n und Ausland« sowie durch die Srdedtttone» in Leipzig <Ouerstrase Nr. 8) und »re«»e« (bei E. Höckner, Neustadt, An der Brücke, Nr. I). Wrtich für da» Vierteljahr t Thlr.; jede einzeln« Rum- m«r l Ngr. «Wahrheit und Recht, Freiheit »nd Erseh!» A»s«rtionsgeba-r für den Raum einer Zeile > Ngr. ^hrem Motto -«treu, wird die Deutsche 4tTgemei«e Zeitung auch im nächsten jJahre fortfahren, für „Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz" zu wirke». Sie glaubt durch ihre Haltung die Achtung der freisinnigen Parteien erlangt zu haben und wird sich durch die Anfeindungen ihrer Gegner nicht beirren lassen. Bon allen bedeutendern Punkten Deutschlands, ebenso aus Frankreich, England, Belgien, der Schwei-, Italien, den Vereinigten Staaten von Nordamerika ec. erhält die Deutsche Allgemeine Zeitung zahlreiche Okiginalcorrespondenzen- Die wichtiger« Fragen de« Tages, wie gegenwärtig die Ereignisse in Ktaukreich, die deutsche Zollfrage re. werden in orientirenden Leitartikeln besprochen. Um die größte Schnelligkeit in Mittheilung von Neuigkeiten zu ermöglichen, wird die Zeitung auch künftig täglich Zwei mal, mit Ausnahme des Sonntags, erscheinen. Auf die Reichhaltigkeit des täglich bei- grgebenen FeuiVetv« wird die größte Sorgfalt^ verwendet. Namhafte Schriftsteller in Leipzig, Dresden, Berlin, Hamburg, Wien, München, Paris, London, Neuyork re. schildern das gesellschaftliche und künstlerische Leben jener Städte; alle intereffantern literarischen Erscheinungen werden von kompetenten Fe. drrn besprochen. / Mit dem 1. Januar 1852 beginnt ein «eue» Abonnement. Bestellungen, die man baldigst zu machen bittet, werden von allen Postämtern deS In- und Auslandes angenommen, in Leipzig und Dresden von den Expeditionen der Zeitung. Infolge der seit kurzem eingetretenen Meei« »»MäHightNg beträgt da- vierteljährliche Abonnement für Sachsen nur 1 Thlr. 15 Ngr., für das übrige Deutschland und das Ausland 1 Thlr. 21 Ngr. jFnseeate finden durch die Zeitung die weiteste Verbreitung und werden mit 2 Ngr. für den Raum einer Zeile berechnet. Meitz»zig, im December 1851. W'. »entschlnnd. Ei»» frankfurter Correspondent der Preußischen Zeitung macht über den Zustand der Bundesfinanzen folgende nähere Mittheilungen. Von den Umlagen für daS Jahr 1850 existiren noch mehr als 2 Mill. Fl. und von denjenigen pro 1851 ungefähr 500,000 Fl. der Bedarf für die gesammten Ausgaben deS Bundes ist für das laufende Jahr auf circa 3,550,000 Fl. veranschlagt. Da übrigens die für die Erhaltung der Flotte pro December erfoderliche Summe noch nicht vollständig gedeckt ist, so hat sich Preußen dem Vernehmen nach bereit erklärt, seinen Beitrag zu zahlen, sobald auch Oesterreich mit der Zahlung seines Antheils beginne. — Die Kosten der bairischen Bundescxecution in Kurhessen sind vor einiger Zelt vollständig zusammcngestellt worden. Wie man vernimmt, betrage« dieselben für die Zeit vom 16. Sept. 1850 bis Ende August 1851 nicht weniger als beinahe 2 Mill. Fl. — Ein frankfurter Correspondent des Lloyd läßt den General ».Schrecken- stein bereits seit mehren Tagen in Frankfurt eingetroffen sein. Diese Nach- richt ist durchaus falsch, sagt die Kölnische Zeitung. Derselbe wartet viel mehr bereits seit dem September in Berlin auf den Befehl zu seiner Hier herkunft. Ein solcher kann aber selbstverständlich nicht eher gegeben werden, als bis der Bundestag sich entschlossen hat, die Bundcstruppen dem Gene ral zu überweisen. Diese Ueberweisung ist bisjeht noch nicht erfolgt und wird wesentlich dadurch verzögert, daß man sich nicht darüber einigen kann, wohin die Truppen der einzelnen Staaten zu legen sind. — Nach den Hamburger Nachrichten hat Preußen seinen Bundestags- gesandten dahin instruirt, in der Sache der hannoverschen Ritterscha^ ten „nach seiner persönlichen Ueberzeugung zu stimmen". Es ist bekannt lich Hr. v. Bismark-Schönhausen, dem man diese Freiheit einräumt. — Aus Hannover schreibt man der Allgemeinen Zeitung, der neue Bundes tagsgesandte Hr. v. Bothmer sei angewiesen worden, sich aller Einwirkung auf die Beschwerdesache der Ritterschaften zu enthalten. — Der bisherige sardinische Geschäftsträger beim Bundestage, Graf Pralormo, ist abboufen und zum Geschäftsträger am wiener Hofe er- nannt worden. 6 Berlin, 28. Dec. Die Aufstellung eines Bundespreßgesehes, so weit sie in der Aufgabe der Fachcommission liegt, möchte sich immerhin noch einige Zeit verzögern. Geh. Rath Scheerer, ein mit dem Gegenstände sehr vertrauter Beamter unsers Ministeriums des Innern begibt sich bekannt- lich nach Frankfurt a. M. Die Hauptschwierigkeit des Zustandekommens eines Entwurfs liegt schon jetzt augenscheinlich darin, daß trotzdem die preu ßische Preßgesttzgebung zur Basis genommen, von Oesterreich eine Amendi- rung in seinem Sinne beliebt wird. Noch mehr wird dies später hervor- treten, wenn der Entwurf au- der Fachcommission in den politischen Aus schuß zur Berathung übergehen wird. — Von verschiedenen Seiten wird wiederum behauptet, der Plan zur Herstellung einer Bu ndeScentralpo- lizei sei jetzt vollkommen als gescheitert zu betrachten. Wir wissen zwar nicht inwiefern gerade jener Moment Grund zu dieser so bestimmten Be hauptung vorliegt, aber so viel ist auch uns klar, daß so bald die Einfüh rung einer BundeScentralpolizeibehörde nicht beschlösse«« werden möchte. — Schon jetzt vor Beginn des Wiener Zoll- und HandelScongresseS ist man allseitig überzeugt, daß derselbe mit den von Oesterreich gewünsch ten Resultaten nicht abschlicßen wird. Man verhehlt sich dies in Wien zur Zeit auch nicht mehr und Hoffnungen, auf der andern Seite doch wenig stens die süddeutschen Staaten zunächst noch von einer Erklärung über ihre Stellung zum Zollverein abhalten zu können, gehen mit Versuchen Hand in Hand, die die Wiener Conferenz in Frankfurt noch einmal wiederholen sollen. Es ist aber der Versuch im Schoose der Bundesversammlung, die Zoll- und Handelsfragcn zur Enscheidung zu bringen, schon darum als ein solcher, der misglücken wird, zu betrachten, weil bei einer früher« Gelegenheit die Bun desversammlung die Behandlung von Verkchrsangelcgenheiten im Allgemeinen als zur Zeit nicht angemessen erachtet und auf lange Zeit verschoben hat. Oesterreich gedenkt übrigens auf dem Wiener Congreß noch mit Propositio nen hervorzutreten, durch die man eine glückliche Wendung herbeizuführen nicht für unmöglich hält. In Rücksicht auf den schwankenden Curs des österrei chischen Papiergeldes will man einen Austauschmodus zu Gunsten der an dem HandclSvercine lhcilnehmenden Staaten. Trotz aller dieser lockenden Vorschläge werden die süddeutschen Staaten Baiern und Württemberg im mer weniger geneigt, einen solchen neuen Zoll- und Handelsverein mitzu begründen. Es hat dazu allem Anscheine nach das Hervorlreten bestimmter concreter politischer Bestrebungen, welche von Oesterreich innerhalb des zu construirenden Zollvereins beabsichtigt werden und wohin wir namentlich den Wunsch gemeinsamer Vertretung des zu gründenden Verbandes durch Con- j suln und Consularagcnten zählen, wesentlich beigetragen. — Die National-Zeitung schreibt, daß Preußen zwar dabei verharre, sich an den Wiener Zollconferenzen durch keinen Bevollmächtigten vertreten zu lassen, doch sei die preußische Regierung mit dem wiener Cabinet in Unter handlung getreten, damit ein Berichterstatter zu den Conferenzen zugelassen würde. Zugleich wird der National-Zeitung auch noch mitgetheilt, daß Preu ßen dem Drange der Verhältnisse der durch die österreichischen Machinatio nen gesteigert worden sei, nachzugeben Willens sei und die nach Berlin zu berufenden Zollvcrhandlungen schon am 27. Jan. eröffnet werden sollen. Die betreffenden Einladungen würden schon in diesen Tagen erlassen werden. — Wie die Neue Preußische Zeitung hört, ist gestern di« Genehmigung der belgischen Regierung zu den hier zwischen dei> Ministerien deS Aus wärtigen, der Finanzen und des Handels einerseits und dem belgischen Ge sandten, Hrn. v. Nothomb, andererseits vereinbarten Modifikationen vcs am 1. Jan. k. I. ablaufcnden Handelsvertrags bei der belgischen Gesandtschaft eingegangen. — In Berlin ist, wie der Leipziger Zeitung von dort untcrm 26. Dec. geschrieben wird, Tags vorher eine Neuigkeit von großer Bedeutung cinge» troffen: Ludwig Napoleon soll nämlich die Absicht ausgesprochen haben, die angeblichen Entschädigungsfoderu ngen Frankreichs an Belgien aus dem Zahre 1832 nunmehr ungesäumt geltend zu machen. (?) „Der Prä sident der Republik", heißt es in dem Schreiben, „hat den Satz aufgestellt, Ludwig Philipp habe bei seiner egoistischen Familienpolitik dieses nationale Interesse unvcrantwortlicherweise aus den Augen gesetzt, und wie aus Paris versichert wird, soll Rußland der Auffassung des Siegers vom 2. Dec. keine Hindernisse in den Weg zu legen gesonnen sein. Rußland hat bekanntlich bis auf den heutigen Tag mit seiner förmliche« Anerkennung der Constitui- rung des belgischen StaatS zurückgehalten. Es würde demnach früher, als vielseitig erwartet worden, die Politik Ludwig Napoleon's sich mit einem be deutsamen Acte nach außen wenden. Oesterreich und Preußen haben sich in der Sache noch nicht ausgesprochen. England widerstrebt natürlich ganz entschieden dem französischen Plan und sucht namentlich Rußland von einer zu bereitwilligen Billigung der pariser Präsidialpolitik abzubringen. Der Rücktritt Lord Palmer st on'S soll nicht außer Zusammenhang mit dieser Frage sirhen." Das Letztere stimmt freilich nicht recht mit einer Mittheilung der-