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Dienstag. »t«Z«tdu»s ttAich »»»> >—l unv »ft» t» »«»Ut««« t» Uhx, »«»« » «h„ t» »«,»«» »«»»« » U»», «onmitt«,» » UH». »re« ft, »a» «Irrt.ll-», Lhlr.j 1«»« «t>»rlnk Sftm- mrr I Nzr. Zweite Nu-zMl MendS S W. SS. Februar 18SI Rr.104 . Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu t«jl«h«n durch olle P-st- tmt«r de« 3n- und «udluude« suwie durch dl« Lrpedttto««» In *«ip>i- (Ourrstras« »ft. 0) und »r«Id«« (bei L. HSckncr, Neuftadt, dl» ter Bräck«, Nr. I). Lnsertliusgebabr ftr tr» Naum «iner Zeil« » Ngr. Die Dresdener Conferenzen. Dre-ben, 24. Febr. Die Freimüthige Sachsen-Zeitung berichtet, daß die, gestrigen Verhandlungen der Plenarversammlung im Brühl', schen PalaiS zu einem Resultate nicht geführt haben. Das Blatt, ganz und gar im österreichischen Interesse, schiebt die Schuld davon auf Preußen und ergeht stch zu dem Ende in folgender Diatribe; „ES ist wieder Preußen, an dessen ungemessenen (!) Ansprüchen die Neugestaltung der Bun desverfassung scheitern wird. Wenn die berliner halboffirielle Presse sich dagegen bemüht, die Sachlage so darzustellen, als wenn plötzlich hervorgetretene österreichische «Prätensionen» — wie man eö zu be zeichnen beliebt — Preußen bestimmen müßten, lieber zum alten Bunde zurackzukrhren, als auf die österreichischen Vorschläge einzugehen, so ist hinter diesem Manoeuvre wol nur die Absicht zu suchen, die Ver eitelung einer Bundesreform dem österreichischen Cabinete zur Last zu le gen. Seitens Oesterreichs stnd niemals Foderungen gestellt, welche Preu ßen zu überraschen geeignet wären, und an allen Nachrichten in den berliner Blättern über diese Angelegenheit dürfte nur Das wahr sein, daß eS dem österreichischen Cabinet allerdings sehr schmerzlich ist, stch in der Ausführung seiner wohlmeinenden, auf das Wohl von ganz Deutschland gerichteten, Keinem zunahetretenden Bestrebungen durch die Gegenbestrebungen gerade des Cabinetö verhindert zu sehen, das dem deutschen Vaterlande am öftersten die Zusicherung Ab,, zu einer Neuge staltung behülflich sein zu wollen, «selbst mit Opfern seinerseits». Diese letzter» werden aber jetzt nicht von ihm gefodert." Schleswig. Holstein. * AuS Norddeutschland, 23. Febr. Nichts läßt die Ehre der von der Hannoverschen Zeituüg verunglimpften Diöciplin der holsteini schen Armee in einem schöner» Lichte erscheinen als ihr Betragen bei ihrer neulich erfolgten Auflösung. Solche Schicksale, wie diejenigen sind, welche diese ebenso hrave als unglückliche Armee erfahren hat, stnd der Prüfstein der DiSciplin einer Armee. Nicht alle, selbst sehr berühmte Heere, haben im Unglück stch gleich diSciplinirt betragen. Welche Er- ceffe begingen z. B. die preußischen Garnisonen bei der Uebergabe von Ha meln 1806 und der von BreSlau 1807! Mit welchen Widersetzlichkei ten. war die Auflösung der bonapartistischen Loire-Armee 1815 verbun den.' Von ähnlichen Unordnungen bei andem Armeen wollen wir schwei get; die alte und neue Geschichte macht uns deren namhaft. Nun fo- der» wir die verleumderischen Verunglimpfer der holsteinischen Armee auf, uns die Erceffe zu bezeichnen, welche ihre Behauptungen consta- tiren. Daß bei derselben Verflöße gegen die DiSciplin vorgekommen stnd, leugnen wir nicht; allein in welcher Armee kommen diese nicht vor! Ueberdies sind sie bei einer auS so verschiedenen Volksstämmen und großentheilö auS Freiwilligen zusammengesetzten Armee nur ein in den Verhältnissen liegendes, unvermeidliches Uebel. Allein wer hat die Re signation nicht geehrt, mit welcher dieses nationaldeutsche, d. i. aus deut sche» Patrioten aller Stämme gebildete Heer seine Stellungen jenseit deutschen Grenze verließ, auö welchen sie die Dänen nicht zu ver drängen vermochten und aus denen sie die deutsche Diplomatie vertrieb. Eine Armee, welche so ruhig auöeinandergeht wie die schleswig-holstei nische, nachdem sie alle ihre Hoffnungen gescheitert und sich großentheils dem Elende einer ungesicherten Zukunft preiögegeben steht, ist keine Ar mee ohne DiSciplin; sie gibt vielmehr der Welt das Schauspiel eines echt militairischen Gehorsams, der ersten Soldatenpflicht; möchten ihre Feinde ebenso der Welt das Schauspiel der Gerechtigkeit geben! ssBerlin/ 24. Febr. Allen Mitschuldigen der Olmützer Politik wird eS wol nachgerade klar, in welche politische Sackgasse sie Preußen hineingezogen haben! Die rathlosen Aengste, welche der preußische Mi nisterpräsident in den letzten Tagen auf der Dresdener Conferenz auS- gestanden, mögen vielleicht schon Einiges dazu beigetragen haben, das Bewußtsein über die begangenen Jrrthümer^ das endlich zutagekommen muß, zu zeitigen. Das preußische System, wie eS zuletzt in der Union seinen natürlichen den Verhältnissen gehorchenden Ausdruck gefunden, ist gebrochen. Man täuscht sich aber hier über Vergangenheit und Zukunft Preußens, wenn man glaubt, daß die Zurückführung Preußens auf seine Normalstellung, wenn sie noch möglich ist, anders als mit Hülfe der Nation selbst und unter Zugeständnissen an die gerechten Fode rungen derselben erfolgen könne! Ein Blick auf die letzten Verhandlun- > gen der preußischen Kammern und auf die darin stattfindenden Gesetz- votirungen macht die Stellung der preußischen Regierung freilich nur noch zweifelhafter nach innen wie nach außen. Die Regierung erfreut sich dabei einer Majorität, die ihr weder in ihren innern noch in ihren äußern Ver hältnissen nützlich werden kann, und durch die sie in einer Richtung be- siärkt wird, der selbst die konservativsten Leute die gänzliche Verrückung der preußischen StaatSgeltung in Deutschland und Europa zuschreiben. Die Berathungen des neuen PreßgesetzeS in der I. Kammer übertreffen in der Unterstützung der Regierungszwecke Alles, was man bisher bei eine« parlamentarischen Körper für möglich halten konnte. Die Regierung empfängt ihr Gesetz, welches einer Vernichtung der Presse und zugleich aller darauf gegründeten materiellen Geschäftszweige gleichkommen dürfte, auS dieser Kammer in einer Gestalt zurück, welche die Regierungsvor lage an Schärfe und Feindseligkeit weit hinter stch läßt. Die Coalition, welche jetzt xdie Kammermajoritäten beherrscht, wird dem Ministerium Manteuffel diesen von ihm sehr hochangeschlagenen aber gewiß höchst zwei deutigen Dienst leisten. ES ist Dies die Coalition des Ministeriums Man teuffel und seiner Anhänger mit der Partei Stahl-Gerlach und dem im Hintergründe dieser Partei mächtigen christlich-germanischen Hofstand punkte. Diese seit einiger Zeit sehr zuversichtlich gewordene Partei, welche dem Ministerium in seiner frühem Zusammensetzung alle mögliche» Schwierigkeiten in den Weg legte, unterstützt dasselbe zwar jetzt mit vie lem Nachdruck und Erfolg, aber zugleich mit einer gewissen Ueberhe- bung, die für das Ministerium wenigstens nicht schmeichelhaft ist. Man betrachtet von dieser Seite her die Minister doch immer nur als Bußfertige, die auf der Armensünderbank sitzen und zu deren Besserung man gegründete Hoffnungen zu haben glaubt. Die Majorität in der II. Kammer ist auS zufälligem Elementen gemischt, doch ist eS hier daS vorwiegende Element der Bureaukratie, welches dem Ministerium eben falls in allen Fundamentalfragen den Sieg verschafft. DaS Preßgesetz, welches der II. Kammer noch immer nicht vorgelegt ist, wird jedoch auch hier mindestens eine der Regierungsvorlage entsprechende Ma jorität gewinnen. Die Kammern haben die Regierung dann mit einem Preßgesetz auSgestattet, mit dem sie die Sympathien, die Preußen etwa noch in Deutschland besitzt, vollständig von stch abwenden würde. Nach dem die Kammern eS versäumt haben, der auswärtigen und deutsche» Politik Preußens auch nur die geringste moralische Verpflichtung und Verantwortlichkeit 'aufzuerlegen, wodurch dem konstitutionellen System der empfindlichste Stoß in der öffentlichen Meinung beigebracht worden ist; würden die Kammern noch durch die Votirung dieses PreßgesetzeS die Untergrabung der preußischen Stellung in ganz Deutschland vollende». Denn ein Preßgesetz wird immer für den eigentlichen Höhemeffer der Politik und Cultur eipeS StaatS gelten und schließt gewissermaßen die Probe aller seiner übrigen Principien in sich. Das neue Preß gesetz Preußens wird die Wagschale Oesterreichs in Deutschland nur höher steigen lassen. Wenigstens kann man kein wirksames Gegen mittel darin sehen, um der bereits begonnenen Agitation für das öster reichisch-deutsche Kaiserthum eine Schranke zu Gunsten Preußens zu setzen. Der verhängnißvollste Moment für Preußen ist in diesem Augen blicke gekommen. In seinen definitiven Entschließungen, die eS jetzt auf der Dresdener Conferenz fassen wird oder bereits gefaßt hat, liegt ei» großer Wendepunkt für die gesummte deutsche und europäische Politik. Die neueste Haltung Englands und Frankreichs gegen die Plane Oester reichs gibt der preußischen Regierung gewissermaßen die letzte Hindeu tung auf die von ihr zu ergreifende Stellung und Allianz. In dem großen Kampfe, welchen die Politik des Ostens gegen den europäische» Westen jetzt eröffnet, wird ein Staat wie Preußen aber keinenfalls neu tral bleiben können, ohne in stch selbst zu zerschellen! * Po» der Oder, 23. Febr. Endlich scheint eS doch, als ob Preußen den Gefahren, womit eS daS österreichische neue Protektorat bedroht, entgehen sollte. Dank dem Fürsten Schwarzenberg, wir kehren zum alten Bundestage und damit zu unserer frühern Stellung in Deutschland, zu unserer frühem Politik und den alten Machtverhältnissen im Bunde zu rück. Sei eS nun, daß Oesterreich unS nach erfolgter Demobilisirung für ganz ohnmächtig hält, oder verblendet eS sein bisheriges diploma tisches Glück, kurz eö weist unsere rechtmäßige frühere Parität zurück und will allein an der Spitze der deutschen Erecutive stehen. Damit sänken wir auf die Stufe eines deutschen Mittelstaatö herab und damit könnte sich daö preußische Nationalgefühl nimmer versöhnen, wenn es auch unsere Reactionaire vermöchten. Diese Schwarzenberg'sche Fode- rung kann nicht eingegangen werden; Dies hieße Preußens politisches