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SCHLOSSPARK PILLNITZ Sonnabend, 1. August 1964, 20 Uhr Sonntag, 2. August 1964, 20 Uhr Ludwig van Beethoven IX. SIN FON IE in d-Moll, op. 125 mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude” für Orchester, Solostimmen und Chor Allegro ma non troppo, un poco maestoso Molto vivace Adagio molto e cantabile Presto — prestissimo Dirigent: Prof. Heinz Bongartz Solisten: Ursula Brömme, Leipzig, Sopran Gertrud Stilo, Berlin, Alt Karl-Friedrich Hölzke, Dresden, Tenor Hellmuth Kaphahn, Dresden, Bah Chöre: Mitglieder des Staatsopernchores Dresden (Einstudierung Gerhard Wiietner) Beethovenchor Dresden (Einstudierung Gerhard Rolf Bauer) Städtischer Chor Dresden (Einstudierung Wolfgang Berger) Volkschor Dresden-Leubnitz (Einstudierung Wolfgang Plehn) AUS SCHILLERS DICHTUNG „O Freunde, nicht diese Töne, sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere“ Freude, schöner Götterfunken Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein, wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein. Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund. Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur, alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur! Küsse gab sie uns und Reben, einen Freund, geprüft im Tod! Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub steht vor Gott! Froh, wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächt’gen Plan, laufet, Brüder, eure Bahn, freudig, wie ein Held zum Siegen. Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder, überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen! Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest du den Schöpfer, Welt? Such ihn überm Sternenzelt! Über Sternen muß er wohnen! Freude, schöner Götterfunken!