Volltext Seite (XML)
Der Kohlenarbeiter-Streik. Im Zwickauer Gebiet fuhren am Sonnabend zur Nachtschicht nicht an von 4766 Mann Belegschaften 2351, das sind 49,4 Prozent, bei der Frühschicht am Montag von 8690 Mann 3242, das sind 37,3 Proz., bei der Abend schicht von 3107 Mann Belegschaft 1199, das find 38,6 Pro;., bei der Frühschicht am Dienstag von 8656 Mann Belegschaft 2959, das sind 33,8 Proz. Demnach hat sich die Lage um ein Geringes gebessert. Zurückzusühren dürfte dies sein auf eine Verfügung, die die Amtshauptmannschaft Glauchau allen Gemeinden des Zwickauer Bezirkes am Montag zugehen ließ. Dieselbe lautet: „Alle ausländischen am Ausstand betheiligten Bergarbeiter müssen wenigstens binnen 24 Stunden die Arbeit wieder aufnehmcn, im anderen Falle die Ausweisung unverzüglich erfolgen werde. Die Wiederaufnahme der Arbeit haben sich die Betreffenden von den Werken bescheinigen zu lassen und die Bescheinigung bei der Behörde niederzulegen/ Die Maßregel betrifft der „Sächs. Arb.-Ztg." nach gegen 1000 Personen. Circa 300 Mann von diesen sind zur Arbeit wicdergekommen, so daß am Dienstag 3819 Arbeiter streikten. Dieser amtlichen Meldung steht die Nachricht des Streik komitees mit 8700 Mann entgegen, während Privatmeldungen besagen, daß 500.0 Mann im Ausstand sind und diese Fest stellung den amtlichen Ermittelungen mit 15 Prozent vorausgreift. ES ist berechnet worden, daß der Ausstand für die Arbeiter einen täglichen Lohnverlust von 13 000 Mk. herbei führt. Dadurch, daß die Ausständigen zum großen Theil am Dienstag nicht zurückkehrten, ist ihnen durch den Verlust der Kaffengelder ein Gesammtschaden von etwa 3 Millionen Mark entstanden. Der in Aussicht stehende Verlust dieser Kaffengelder soll den Meldungen einiger Blätter nach eine Anzahl der Streikenden gleichfalls zum Wiederbeginn der Arbeit bewogen haben. Beruht dies auf Wahrheit, so dürfte dies mit Dienstag sein Ende erreicht haben. Maueranschläge des Bergamts Freiberg geben bekannt, daß die Annahme, Abmeldung zum Streik schütze vor dem Verluste des rückzahlbaren Theils der Pensionsbeiträge, falsch sei. Gleichzeitig geben die Behörden ihre Geneigtheit be kannt, nochmals eine Verhandlung der streikenden Theile im Bergarbeiter-AuSstandc anzubahnen. Auf die beim Ministerium des Innern gegen das amts hauptmannschaftliche Verbot der öffentlichen Versammlungenusw. telegraphisch erhobene Beschwerde der Streikkommission ist folgende telegraphische Antwort eingegangen: „Ministerium muß Bedenken tragen, der erstinstanzlichen Entschließung der Kreishauptmannschaft auf Ihre Beschwerde vorzugreifen und ist diese deshalb an die zuständige Kreishauptmannschaft Zwickau abgegeben worden. Ministerium des Innern." — Die Amtshauptmannschaft in Zw ckau hat daS Verbot öffentlicher Versammlungen und Tanzmusiken, sowie der Schluß aller Schänk- und Gastwirthschaften auf die Zeit von Vz 11 Uhr Abends bis 6 Uhr Morgen auch auf die Land-Gemeinden ausgedehnt. JmLugau-Oelsnitzer Revier fehlten am Montag zur Fiübschicht inSgksammt 860 Mann. ES würde dies einen Zuwachs für die Streikenden bedeuten, da alS letzte Zahl für drei Echichtdrittel 2300 Ausständige zu verzeichnen waren. Die Nachricht, daß 3500 Mann streiken sollen, dürfte mit Vorsicht aufzunchmen sein. In Folge der Kohlennoth können die Dampfschifffahrts- Gesellschaften, die am Donnerstag den Betrieb ans der Elbe wieder aufnehmen wollten, ihre Fahrten nicht im vollen Umfange aufnehmen. Wegen Mangels an Frachten und Kohlen ruht der Verkehr auf der Elbe fast gänzlich. In Chemnitz wird für den Scheffel Steinkohle, der sonst bei normalen Zeiten 1,70 Mk. kostet, jetzt schon vielfach 2,40 Mk. und mehr verlangt; die BriketS kosten daS Doppelte. Mehrere Maschinenfabriken und Färbereien haben den Betrieb wesentlich einschiänken müssen. Straßenbahnen, Elektrizitäts werk und Gasanstalt, wie auch die Schulen find jedoch noch hinreichend mit Kohlenvorräthen versehen. Neuerdings ist auch der Stadtrath bestrebt, bcdüiftigen Bewohnem in der Beschaffung von Brennmaterial behilflich zu sein, indem vom Armenamte Erlaubnißscheine zum unentgeltlichen Einsammeln von Leseholz in den städtischen Waldungen ausgegeben werden. Die Grubenvrrwaltungen des Zeitz- Meuselwitzer Braun- kohlcnrevierS haben die Forderungen der Bergleute auf Lohn erhöhung und Abkürzung der Arbeitszeit abgelehnt. Der AuSbruch des Streiks steht deshalb für Donnerstag bevor. Die Belegschaft im Niet leb er Kohlenrevier hat sich den Ausständigen im Halle'schen Bezirk angeschloffen. Mit Nietlebcn befinden sich im gesammten Bezirk 1200 Mann im Streik. Für daS Tausend Torf werden bereits 16. und 17 Mk. gezahlt. Einig- Fabrikanten glaubten besser zu fahren, wenn sie sich selbst an eine Grube wenden würden. Aber da haben sie gar 20 Mk. für daS Tausend bezahlen müssen. In den böhmischen Kohlenrevieren ist die Lage im Durchschnitt fortgesetzt die gleiche; von der Belegschaft in Aussig, deren Zahl 1447 Mann beträgt, sind 969 Leute angefahren. Im Braukohlenbecken Dux-Brüx standen am Dren-tag zwar von 107 Schächten 70 in theilweisem Betrieb, die Zahl der angefahrcnen Häuer ist von 1125 auf 1198 gestiegen, in der Pilsener Gegend scheint aber der Ausstand an Ausdehnung zunehmen zu wollen, da auch die Bergleute auf den PistoriuS-Schächten in Wcjwanow und auf den Stark'schen Schächten in BraS (im Ganzen 300 Bergleute) sich den Streikenden angeschloffen haben. Sächsisches. — Im Landtage kam am Montag ein von 64 Abgeordneten unterzeichneter Antrag zur allgemeinen Vor- berathung, nach dem die Bestimmungen der Reoidirten Städte ordnung in der Weise abgeändert werden sollen, daß während des Schwebens einer Untersuchung und während der Dauer einer Suspension von einem öffentlichen Amte ein Ehren amt nur zu ruhen habe; ferner daß im Falle der Verbüßung einer Freiheitsstrafe daS Gemcindekollegium, welchem der Be strafte angehört, darüber Entschließung zu fassen habe, ob derselbe in diesem Kollegium zu verbleiben oder auSzuscheiden habe. Der Antrag wurde der Gesetzgebungsdeputation über wiesen. — In der 2. Kammer des Landtages kam am Dienstag der Entwurf eines Gesetzes, Abänderung des Ein- kommensteuergesitz s vom 2. Juli 1878 betreffend, zur Schluß- berathung. Obwohl durch die Annahme des Gesetzentwurfes ein Steuerausfall von jährlich 220 000 bis 230 000 Mark zu erwarten steht, wurde die Nothwendigkeit anerkannt, im Laufe der Zeit hervorgetretene Härten zu beseitigen und in Verbindung hiermit verschiedene wünschenSwrrthe Klarstell ungen und Ergänzungen herbeizuführen. Bei der Brrathung über § 4 wurde die Frage des „Wegfalls der Einkommens berechnung nach dem dreijährigen Durchschnitte" in den im jetzigen Einkommensteuergesetz vorgesehenen Fällen im allge meinen erörtert. Der Wegfall des dreijährigen Durch schnittes ist die wesentlichste Abweichung der jetzigen Vorlage von den im vorigen Landtage gefaßten Beschlüssen. Die Staatsregierung bemerkte hierzu, daß die Beseitigung des dreijährigen Durchschnitts von ihr nur im Interesse größerer Klärung und Vereinfachung der Einschätzung vorgeschlagen worden sei; daß sie aber, wenn man sich seitens der Stände hiermit nicht befreunden könne, keinen Anlaß finde, auf diesem Vorschläge zu beharren. Sie erklärte sich daher mit dem ablehnenden DeputationSbeschluffe einverstanden und machte folgenden, von der Deputation einstimmig zum Antrag an die Kammer erhobenen Vorschlag: 8 4 «, „Die Personenver- eine, welche Ueberschüffe als Aktienzinsen oder Dividenden, gleichviel unter welcher Benennung, unter die Mitglieder ver theilen, hinsichtlich der im Durchschnitte der letzten drei Kalenderjahre, oder, wenn noch nicht so lange Vertheilungen stattgefunden haben, im Durchschnitte der letzten 2 Kalender jahre oder im letzten Kalenderjahre vertheilten Ueberschüffe." Ferner wird beantragt: § 18, 4 in folgender Fassung anzu nehmen : „DaS Einkommen aus nicht verpachteten land- und folstwirthschaftlich benutzten Besitzungen ist nach dem Durch schnitte der letzten drei WirthschaftSjahre dergestalt zu be rechnen, daß für jedes dieser Jahre der durch die eigene Be- wirthschastung erzielte Reingewinn mit Einschluß des persön lichen Arbeitsverdienstes gesondert ermittelt und der dritte Theil der Summe der ermittelten Reingewinne als Ein kommen in Ansatz gebracht wird. Falls die Einnahmequelle noch nicht so lange ein Einkommen gewährt, ist dasselbe nach den Ergebnissen seit der Zeit seines Bestehens, falls aber auch diese keinen Anhalt bieten, nach dem Stande zur Zeit der Einschätzung 16, Absatz 4) zu veranschlagen"; ferner 8 21, 6 folgende Fassung zu geben: „DaS Einkommen ist nach dem Durchschnitte der letzten drei Geschäftsjahre dergestalt zu berechnen, daß für jedes dieser Jahre der erzielte Reingewinn gesondert ermittelt und der dritte Theil der Summe der er mittelten Reingewinne als Einkommen in Ansatz gebracht wird. Falls die Einnahmequelle noch nicht so lange ein Einkommen gewährt, ist dasselbe nach den Ergebnissen seit der Zeit des Bestehens des Einkommens, falls aber auch diese k-inen Anhalt bieten, nach dem Stande zur Zeit der Einschätzung zu veranschlagen. Die Vorschläge der Gesetz gebungsdeputation fanden einstimmig Annahme. — Der in Dresden wohnhafte, aus Potschappel gebürtige Schuhmacher Heinrich Theodor Wittig hatte in der Nacht zum 28. Oktober v. I. eine dem Gasthossbesitz« Schönert in Hermsdorf gehörige Feime auf Hermsdorfer Flur, enthaltend 102 Schock Roggen im Wcrthe von 1530 Mk. vorsätzlich vernichtet. Da daS Dresdner Schwurgericht zu der Ansicht gelangte, daß Wittig bei Ausübung der That der freien Willensbestimmung nicht fähig war, wurde er freigesprochen. — Der Streik der Müllerschüler in Dippoldis walde ist durch Wiederaufnahme sämmtlicher Schüler bei- gelegt. — Durch verschiedene Unglücksfälle in anderen Städten veranlaßt, hat der Dresdner Rath bestimmt, daß die zwei Dresdner Straßenbahngescllschaften mit Rücksicht auf die Feuergefährlichkeit des MotorbctriebeS den Verschluß der Vorderthüren der Motorwagen so einrichten, daß er von innen bequem von jedermann, von außen nur vom Fahrprrsonal geöffnet werden kann. Ferner ist daS Fahrpersonal sanzu- weisen, beim Auftreten der geringsten Stromübcrgängr auf Jsolirtheile (Kurzschluß) sofort den Wagen stromlos zu machen durch Oeffnen der Nothausschalter und Automaten, beziehent lich durch Entfernung der Erdleitung von der Accumulatoren- batterie. — Lord Quer nennt sich ein aus England stammender Lustspiel, das Dienstag Abend im Dresdener Residenz- Theater mit Erfolg zur erstmaligen Aufführung kam. Hat schon die in den zwei ersten Akten leider in die Länge ge zogene Handlung den Vorzug, klar und verständlich gezeichnet zu sein, so sind eS nicht weniger verschiedene Pikanteren, welche, jede wirkliche Anstößigkeit natürlich ausfchließend, von erheiternder Wirkung find. Die Idee des Stückes ist originell. Die Freundin eines jungen Mädchens will diesem beweisen, daß ihr Verlobter als ehemaliger Lebemann nach wie vor den Don Juan spielt. Sie gräbt sich aber selbst eine Grube dadurch, daß sie als gleichfalls Verlobte durch ein unfreiwilliges nächtliches Rendez-vouS mit ihrem Versuchs objekt in eine äußerst mißliche Lage geräth. In ergötzlicher Weise jedoch wendet sich alles wieder zum Guten. Die zahlreichen, echt weiblichen Wuth-, Bitt- und Thränenscenen veS Stückes kommen durch Frl. Jenny Groß zu temperament voller Darstellung, der Herr Witt als vortheilhaftester Partner b «gesellt ist. —hr. — Kurz nach Neujahr erschien in der Schuhmacher schule in Sieben lehn auf Vorordnung des Sächs. Ministerium des Innern, eine Kommission aus Fachleuten, welche die Schule bezüglich der Leistungen, wie auch die Tüchtigkeit der Lehrkräfte zu beurtheilen hatten. ES waren außer dem VerbandSvoisitzendm, Schuhmachermeifler Nau mann aus Döbeln einige Meister aus Dresden und noch andere Fachleute erschienen, die sich für die Emwickelung der Fachschule interesfirten. Es wurde die Revision streng geführt und die Unterrichtsfähigkeit deS ersten Fachlehrers gebührend anerkannt, sowie die Anstellung einer wetteren Hilfskraft be schlossen. Zugleich wurden treffliche Winke gegeben, in welcher Richtung die Schule sich zu vervollkommnen habe. So darf wohl getrost behauptet werden, daß die Fachschule einer weiteren gedeihlichen Entwickelung entgegengeht." — Die Meldung, daß der Westewitzer Mörder in der Person des Arbeiters Hähner während einer Schöffen« gerichtsfltzung in Ak-n entdeckt worden ist, hat in Döbeln und Umgegend größtes Aufsehen erregt. Don amtlicher Seite verlautet in Döbeln noch nichts. — In Oberlaute rba ch bei Falkenstein hat man im Herbste vorigen JahrcS auf einem Grundstück Nach grabungen nach Bausteinen vorgenommen. Schon in ganz geringer Tiefe stieß man auf Granit; eS lehnt sich Fels an Fels, so daß sich für die Baumeister deS VogtlandeS eine werthvolle Bezugsquelle für Gcanitsteine neu «schloffen hat. DaS Grundstück hatte erst ein Weber, der sich durch Fleiß etwas erspart hatte, gekauft, der Mann wurde aber infolge der ungünstigen Ernte im vorigen Jahre ängstlich und war froh, als er einen Anderen fand, der an seiner Stelle in den Kauf eintrat Heute ist daS Granitlager, das eine Fläche von 2 Acker bedeckt, dem Besitzer nicht so leicht feil. — Der große Konsumverein Leipzig-Plagwitz mit seinen Filialen, der fast 4 Millionen Mark jährlich umsetzt und einer der größten deutschen WirthschaftSvereine mit sozialdemokratischer Leitung ist, kann schon seit 14 Tagen seinen Mitgliedern kein Brennmaterial liefern und ist jetzt auch nicht mehr imstande, Brot zu backen. Die Arbeiter, die ihr Brot größtentheils vom genannten Verein beziehen, sind nunmehr gezwungen, sich nach anderen Bezugsquellen umzusehen. Tages-Ereignisse. — In Berlin traten über 10 000 Tischlcrgesellen in den Ausstand. Sie verlangen eine Lohnerhöhung. Dir Tischlermeister beabsichtigen, die Forderungen abzulehnen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich Drechsler, Bildhauer, Ma schinenarbeit«, Möbelpolirer usw. dem Streik anschließen. — Ein früher in Münchenheinsd o rf wohnender verheiratheter Weber, der früher bereits eine Zeit in der Fremdenlegion gedient hatte, hatte sich von dm Engländern für den südafrikanischen Krieg anwerbcn lassen. Von dem 2000 Mk. betragenden Werbegeld hatte er 1500 Mk. seiner Frau mit dem Bemerken geschickt, daß sie sich nicht um ihn ängstigen möge, er werde der Gefahr im geeigneten Augen blicke muthig auszuweichen wissen. Nach einem neuerdings bei der Frau eingetroffenen Briefe scheint der Weber sein Versprechen gehalten zu haben, denn er sitzt Wohlgemuth in Pretoria in der Gefangenschaft. So wie dieser „findige" Weber sein Leben in Sicherheit gebracht hat, werden eS wohl viele andere Söldlinge der englischen Armee ebenfalls gemacht haben. Bedauerlich ist eS nur, daß sich auch Deutsche haben bereit finden lassen, in das englische Heer einzutreten. — Kaum glaublich, aber wahr ist folgende HeirathSge- schichte auS dem Reußischen. Einem Junggesellen, der seiner geschäftlichen Verhältnisse halber eine Frau sucht, viel Geld beansprucht, aber den Frauenzimmern gegenüber etwas unbeholfen ist, wird eine „schöne Reiche" verrathen. Er be- giebt sich in den nicht weit von seinem HeimathSorte gelege nen Wohnort der Empfohlenen, nimmt seinen Weg nach dem — Wirthshausc, trifft daselbst den Vater der Auserkorenen und unterhandelt mit ihm. Die Werbung ist auch von Er folg, zumal der Vater eine ansehnliche Mitgift in Aussicht stellt. Letzterer ist im Dorfe Standesbeamter, und so ist eS ihm ein Leichtes, die Aufgebot-Urkunden für Braut und Bräutigam auszustellen. (?) Mit der s-inigen in der Tasche wandert der neue Bräutigam seiner Heimath zu, ohne seine „Zukünftige" begrüßt oder auch nur gesehen zu haben. Am andern Tage ist das Aufgebot zum Erstaunen der Bewohner und der „Braut" auSgchängt. Vater und Heirathskandidat hatten aber die Rechnung ohne die „Braut" gemacht. Diese ließ sich durch den geheimen Ueberfall auf ihren „ledigen Stand" nicht verblüffen, sondern trat so energisch auf, daß die Aufgebote bald wieder aus dem standesamtlichen Kasten verschwanden. — Anzeige wegen groben Unfugs ist gegen den Heil künstler Schäfer Ast in Radbruch erstattet worden. Ast hatte daS Begräbniß eines Arbeiters insofern gestört, als er auf Grund ihm übergebener Nackenhaare des Entschlafenen seine Diagnose dahin abgegeben hatte: „Der Tote lebt." Die Beisetzung sollte bereits «folgen und wurde auf Veran lassung der Wittwe infolge eines bei ihr während der Be erdigung eingegangenen Telegramms obigen Inhalts die Oeffnung deS Sarges auf dem Friedhof veranlaßt. Der Tote war und blieb tot. — Der Schlofsermeister Vogt in Glciwitz ist nebst seiner Mutter unter dem Verdacht verhaftet, daß er seine Frau nebst Kindern durch einen vergifteten Kuchen (s. vor. Nr.) habe umS Leben bringen wollen. — Ein Kämpfer in der Schlacht bei Elandslaagte passtrte dieser Tage Bodenbach. ES ward« nach Pilsen zuständige Karl Konzept, welcher vor AuSbruch deS südafri kanischen Krieges in einer Dynamitfabrik in Johannesburg beschäftigt war und sich den deutschen Freiwilligen unter Oberst Schiel angeschloffen hatte. Mit diesen kämpfte K. bei Elandslaagte gegen die Engländer und wurde dort durch mehrere Lanzenstiche gefährlich verletzt. Nach seiner Heilung in Pretoria versah ihn vie Regierung von Transvaal mit einem Paß und Reisegeld nach der Heimath, auch hatte K. ein vom deutschen Consul in Pretoria auSgcfertigteS Em pfehlungsschreiben bei sich. — Eine seltsame Vergünstigung kündigt das Hotel „Engadin« Kulm" in St. Moritz an. Dort erhalten in den Monaten Juni und Juli englische Offiziere, welche den Krieg in Transvaal mitgemacht haben und Erholung suchen, 50 Prozent Ermäßigung der sonstigen Preise. — Den Freudentaumel, welchen die Nachricht vom Entsatz Kimberleys in England hervorgerufen hat, läßt folgende Thatsache erkennen. Der Richter Grantham, der gerade gegen einen Verbrecher vor den Geschworenen Liverpools oerhande'.te, sprach den Gefangenen mit Rücksicht auf die gute Nachricht frei. DaS Nrtheil wurde mit lautem Jubel ausgenommen. D schauple wirrunk wo eim Die M geführte zufind ei Boeren! Etreitki anderen umzing Spur , mit de Zukunf seinem den Ce gespren seine § der Bo schon wie wb der vo> auch sc Ladysm sein, u A Boeren Anzahl Kimbe; Orange linie 2 T nicht s stellen beißt: Operat Modde Unkenn trennen Regenx wegsan Pferde erbat l setzt fi und t KiÄy-L M°ng 3 ihre E suchen, Beistar der Ni Dies i marsch von de Genen sofort finglil! veewen dem g spricht, geworf seien, nur r daß, n der B theilt dem K Gene« heraus zu sch Kimbe Gene« Zur e Hälfte, die N dringe, wurde, und m und i schließ! nach ! Jubel ü Divisn Colvill (Divis de Aa schütze, cingere S der B brigad, beherrs Tugele gering, Englä bis E zuge Colens halten genüg! wonne einnah heitere