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Freitag —— Nv. 344. —— 10. December 1847. MM Deutsche Allgemeine Zeitung. LWL »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» «e»--drrik. B««tsch»and. Vorsichtsmaßregeln in München- »Äarisruhe. Land- taAiblatt. — Die kurhessische VerfaffungSfrage. — Landestrauer und Kir- chengcbet in Kurhessen. — Kurhessische Missionen. — Hr. Hach in Mar burg. — Der Vorgang in Gieße». * Wiesbaden. Uebereinkunst mit Homburg. »Au« Waldeck. Abschaffung einer RechtScuriosität. Kremen. Der Washington. Steucramt. N»e»ßen. »»Berlin- Das Begnadigungsrecht. — Die Schweiz. Kur- heffen. Die brtmischrn Zeitungen. — Die KriegSreserven. -- Hr. Mül ler in Wtsel. 1V«A<*ve1ch. Lruppensendungtn nach Italien. - Au« Ungarn. Stephane- verejn. * Lissabon. Die Wahlen. SP«»kA- Der Congreß. Hr. Nunez. Die Blattern. Parlament. Die LandeSvertheidigung. Die Köni gin-Witwe. Erzbischofswahl. K London. Die Rede des Schatzkanzlers. Fr««llreich. Dit Journale. Der Gerant des National. Verhaftung Hrn. Durand'-. Lord Stratford Canning. Bronzene« Geld. Die Dampft schiffverbindung mit den Vereinigten Staaten. Schiffstheater. Selbstmord. Belgien. Der flamändische Verein in Antwerpen. Gieoerlamde. Der Geburtstag des Königs. Schweiz. Lern. Roten. Die AuSzüger. Prof. Stettler. — Der große Rach von Luzern. — Schwyz. Unterwalden. — Die Eidgenossen in Wal lis. -ft- Die walliser Gefangenen. Die Jesuiten.—Hr. R. Peel.—Schrei ben eines Schweizers. Atalie«. Turin. Stimmungen. Der Zollverein. — Die Angelegenheit von Fivizzano. Englisch« Flotille. — Der Generalpolizeidirector in Parma. *N0M. Die Municipalräthe. Die Uhren. Fürst Lorlonia. Die Lu- Nigiana. Calabrien. — Die ^Angelegenheit von Ferrara. — Lord Minto. — kam. Französische Gewehre. Neapel. Der Beichtvater des Königs. Santangelo. — Gioberti. AHrVei. /^Smyrna. Hr. v. Malinowski. VeretntMte Staaten. Nachrichten aus Mejico. Die Anleihe. Sktffenschaft und «unft * Dresden. Prof. Rietschel. Handel und Wnduftrle. »Lissabon. Bank. »Frankfurt a. M. Börsenbericht. »Leipzig. Börsenbericht. London. Baarsendungen. — Berlin. Ankündigungen. An der Nacht de- I. Dec. waren in München besondere Maß regel« getroffen, Reiter- und Anfanteriepatrouillen durchzogen die Straße»; die Veranlassung kennt man noch nicht. Man spricht von Drohbritfen, welche angeheftet gewesen sein sollen. Am Schwarzen Bret d«r Universität befindet sich «ine Auffoderung des Rectors an die Studi- renden, welche sie warnt, sich ohne Srlaubniß der Behörde in größerer Anzahl in »der außer der Stadt zu versammeln. (Rr.3ä3.) (Mannh. I.) * Karlsruhe; 4. Dec. Für die Dauer des bevorstehenden Landtags wird der Abgeordnete zur II. Kammer Christ ein Landtagsblatt, ei nen „Badischen Landtagödoten", herausgeben. Der Herausgeber verspricht in dem erlassenen Programme Raschheit, Unparteilichkeit und Vollstän digkeit der Mittheilungen, er will jede Partei so sprechen lassen, wie sie wirtlich gesprochen hat. Einer lebensvollen und geistreichen Darstellung kann man sich von Hrn. Christ wohl versehen. — D«r Deutschen Zeitung wird von der Fulda vom 4. Dec. ge schrieben: „Der Gedanke, die hessische Verfassung aufzulösen, wird schwerlich zur Ausführung kommen. Aus guter Quelle kann versichert «verden, daß Fürst Metternich di« Erwartung auSsprach, es werde Alles beim Alte» bleiben. Dir Hauptsache ist indeß, daß der hessische Kriegs- ministrr General Schmidt, der Chef der Armee Generallieutcnant Bauer, der Minister de» äußern Angelegenheiten Baron v. Dörnberg, sowie der Landtagkcommissar, Ministerialrats» Scheffer, sich ihren beschworenen Pflich- 1« treu erwies«« und bestimmt erklärt haben, sie würden nur verfassungs mäßig« Sid« leisten." Di« Kassel'fche Zeitung vom 6. Dec. enthält zwei Ausschreiben MimsttriumS des Innern über das Trauergcläute »«gen des Able- buch d«S Kurfürsten Wilhelm U. und über dir kirchliche Verkündigung »znd dir Abänderung deö KirchengcbetS, sowie dieses selbst; dann folgen- dikss abgeändrrt« Formular der Fürbitte für die Lande-Herrschaft: „J»S- besonder« bitten wir dich, o Gott, segne unsern Kurfürsten, bewahre ihm Litzen und Gesundheit; dein heiliger Geist lenke sein Herz, damit seine Regierung zum Heile deiner Kirche und zum Wohl unser- Vaterlandes gedeihen möge. Deine Gnade sei mit sämmtlichen Gliedern und Anver wandten d«S kurfürstlichen Hauses. Lehre sie all« thun nach deinem Wohlgtfallen und geleite sie auf ihrer Bahn, daß Recht und Gerechtig keit von i^t«ff allen stet- geachtet und so dein Name, o Gott! verherr- lichlNkE^ — Von den Abgesandten, welche aus «ässe» an mehre Höf« mit der Anzeige des erfolgten Hintritts Wilhelm s II. abgegangen sind, soll der nach Kopenhagen bestimmte Generalmajor v. Helmschwerd noch mit einer besonder« Mission betraut sein. Nach §. 13 der DerfassungSur- kunde darf der präsumtive Thronfolger ohne Genehmigung des Landes herrn nicht in auswärtige Dienste treten. Nun ist aber der jetzt prä^ sumtive Thronfolger, Landgraf Wilhelm, ^bekanntlich dänischer Generals licutenant und Gouverneur von Kopenhagen. Hr. v. Helmschwerd soll ihm daher, wie man vermuthet, die Weisung überbringen, daß dies«- Dienstverhältniß auszuheben sei. (KZ.) — Aus Marburg vom 30. Nov. berichtet die augSburger Allgemeine Zeitung: „Am 26. Nov. ist der als Jordan's Leidens-, aber nicht Freu- dengefährt« bekannt gewordene Unwersnätszeichnenlchrer Hach von der Festung Spangenberg zu den Stimmen zurückgckommen. Er wie der Hut macher Kolbe waren bekanntlich zu zweijähriger Festungsstrafe in zweiter wie in erster Instanz verurtheilt. Schon der marburger Criminalsenat hatte in Gemäßheit des tz. 127 der VerfassungSurkunde Hach'S Wieder- anstellungSfähigkeit Vorbehalten, und man hört, daß auch die Universität sich für Hach'S Wiederanstellung verwenden will." — Aus Gießen vom 6. Dec. schreibt man dem Frankfurter Journal: „Es macht jetzt ein Artikel von hier, zuerst in der Mannheimer Abend zeitung abgedruckt, die Runde durch die Zeitungen, nach welchem unsere Studentenwelt «in großem Alarm» sei md «über einem großen Theile derselben der Geier der peinlichen Untersuchung schwebe», sich auch «schon auf Einige herabgelassen habe» rc. (Nr. 337) wegen einer Jnsultirung, di« sich ein großer «Haufe von ihren Bacchanalien heimkehrender Studenten» gegen den Kurfürsten von Hessen erlaubt hätte. Das Ganze beschränkt sich darauf, daß zwei Studenten, die aus dem der Post gegenüber liegenden Wirthshause herauskamen, während des Umspannens mit brennender Pfeife an den Wagen getreten sind und sich auf unehrerbietige, in keiner Weise zu entschuldigende Art betragen haben, wie es eben roher Muthwille und Uebermuth in der Trunkenheit thut." * UitSbttdtN, 3. Dec. Unsere Regierung'veröffentlicht untrem 2». Nov. eine Uebtreinkunft, welche sie mit der Regierung des Nach barstaats Hessen-Homburg wegen wirksamerer Maßregeln zur Verhütung und Bestrafung der Forst-, Jagd-, Fischerei- und Feldfrevel abgeschlossen hat. Es wird zufolge dieses Vertrags fortan eine volle Gegenseitigkeit in der Weise stattfinden, daß die in dem andern Lande begangenen Frevel der gedachten Art nach denselben Gesetzen untersucht und bestraft werden, als wenn sie in inländischen Forsten, Jagden und Gewässern began gen worden wären; daß die Frevler auf dem fremden Gebiete verfolgt und verhaftet und, gleich viel, an die inländische Polizeibehörde oder die Polizeibehörde des Wohnorts des Frevlers abgegeben werd«« sollen; daß Haussuchungen in dem Gebiete des andern Staats vorgcnommeir werden können; daß die Untersuchung und Bestrafung sowie die Vollzie hung der Straferkenntnisse so schleunig geschehen sollen, als es nach der Verfassung des Landes nur immer möglich ist rc. * Äus Waldeck, 3. Dec. Bis vor wenigen Tagen bestand für unser Fürstenthum das eine Rechtscuriosität bildende, obgleich wohlgemeinte Verbot, Verträge und Vergleiche „in Wirthshäusern bei Saufgelagen" abzuschließen. Es war durch eine Verordnung vom 11. April 1808 er lassen worden. Endlich hat man sich jedoch von der Unangemessenheit ei nes solchen Verbots in seiner Anwendung überzeugt, und so ist vor eini gen Tagen mit ständischer Zustimmung ein Gesetz gegeben worden, wo durch die betreffende Bestimmung jener Verordnung aufgehoben wird. Nur die weiter« daselbst sich vorfindende Vorschrift der gerichtlichen Anzeige und Registrirung von außergerichtlichen Vergleichen über obschwcbende Rechtßstreitigkeiten soll in Kraft erhalten werden. Bremen, 6. Dec. Nach dem Berichte des elektrischen Telegraphen ist das amerikanische Postdampfboot Washington heute Nachmittag um 2 Uhr in Bremerhaven angckommen. — Heute ist hier eine obrigkeit liche Bekanntmachung, die Einrichtung eines steuervereinsländischen Steueramts im Eisenbahnhofe zu Bremen betreffend, erschienen. (W.-Z.) Wreutze«. * * Berlin, 7. Dec. Kaum waren die Gerichtsverhandlungen über die «»geklagten Polen geschlossen und noch war das Urtel überdieSchul» digen nicht ausgesprochen, als schon die Kölnische Zeitung mit motivirtrw Gnadengesuchen für die Verurtheilten hervortrat. Das genannte Blatt erinnert in einem aus Köln vom 29. Nov. datirten Artikel an die Bitte des Landtags hinsichtlich der Begnadigung der angrklagten Polen und fährt dann fort: „Noch wenige Tage und der UrtelSspruch des Gericht--