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»ms wchm«t«ll «in Pskftßndui- für Geist und Bedüksniß dir Reform walte. Aher'beide Gesichtspunkt« muffen auch in desondern Gewalten rrprästn- tiet sein, muffen sich Macht gegen Macht gegenübertreten, damit sie di« SkpchwsMMt eskn«»H, sich Mit Mander zu vergleich«! und zu verstän digen, nicht atze« durch die rqhe Zechs die besten Gründe niederzustimmen und ihr« Prcheche in jener schroffen Unbedingtheit durchzusehen vermögen, «eiche üb«,»S schadet. We d« mancherlei B«sbmmung«n der ersten Kgm- mern im vdiUffchen O»gaqiSmuS ist die Vermittelung, nicht zwischen Re gierung und Volk, denn dem Volke gehören sie Alle an: Regierung, Herren-Curie und Stände-Gitz«, syn^y, zwischen Regierung und Ab geordnetenkammer. Uebrigens erkennen wir gern an, daß uns vornehmlich die Herren-Cuxie zu denjenigen BestqnLtheilen der neuen preußischen Vcr- fassvng zu gehöre« scheint, welche einer Fortbildung besonders fähig und bedürftig sein mögen, und wundern uns, daß eine darauf gerichtet«, auch in der Modalität u«s nicht unzwickmäßig erschienen« Petition — irren mir nicht, des Äbg. Hirsche- so gänzlich ungeeignet zur Berücksichtigung be- . funden wurde. Wir hätten gewünscht, daß die Herren - Curie auf Beseitigung der Zweidrittklmasdrität bei Petitionen mit den von ihrer Abteilung vor geschlagenen Beschränkungen cingegangen wäre. Das war gleich ein Zug, - worin sich de, Werth des Zweikammersystems zeigt, daß die Abteilung der Herren Wie den von der Stände-Curie ganz allgemein, gestellten An- trag durch die Ausnahme aller auf Aenderung der Verfassung gerichteten Petitionen zugleich begrenzte und verbesserte. Mit dieser Ausnahme aber hätten wir den Antrag angenommen M sehen wünschen mögen. Wir ge ben gern zu, daß in der Bemerkung des Grafen Sierstorpff etwas Wah. res lag , wenn-er sagte, jene Bestimmung stärke das Petitionörecht statt cs, zu schwächen, indem sie das Durchbringen ungeeigneter Petitionen er» schwere, Aber die Sache steht nur jetzt, seit der -erlangten vollen Oef- Mtlichkeit, ganz anders. Der moralische Eindruck einer auf dem Landtage , _^Mand.elt«n Petition , für welche sich, die einfache Majorität und vielleicht noch viel mehr Stimmen erklären, ist jetzt ganz derselbe, als wenn sie durch Hinzutritt von fünf, sechs Stimmen die Zweidrittelmajorität erlangt. Er spart wird nur die Unannehmlichkeit für die Regierung, sich äuf die Sache auch noch nachträglich erklären zu müssen ,, was dach in der Regel schon wahrend der Verhandlung geschehen wird. Dieser Vortheil wird, aber reichlich durch, den Übeln Eindruck ausgewogen,, den es jrdesmal macht, wenn ejnc Petilion als gescheitert betrachtet werden muß, welche die ein fache Majorität und mehr erhalten hat. Auch der Vorschlag des Grafen Stolberg war ein eventuelles Außkunftsmittel, die Zweidrittelmajorität wenigstens nur in Einer Curie zu verlangen. Nur hätte nicht gesagt wer den sollen: in der, bei welcher die Sache zuerst verhandelt wird, «eil das. schon zu Mrl« Zntriguem und Berechnungen führen kann. Es kann dann eine Petition dadurch vereitelt werden, daß man sie zuerst in derjenigen Curie zur- Sprache bringt, wo man weiß, daß sie nicht die Zweidrittel erlangen könne. Besser wäre- cs gewesen, nur ganz im Allgemeinen zu sagen, eine Petition gelangt an die ander« Curie, wenn sie. in der, welche sie zuerst verhandelt, die einfache Majorität, an den König, wenn sie in einer, von beiden die Zweidrittelmajorität erlangt hat; noch besser, die Hcrren-Cpxie von der Bedingung, d«x Zwcidr-ittelsmajorität auszunehmen, da sie bei ihr den ungünstigsten Eindruck macht; am allerbesten, diese Bedingung, mit Ausnahme der Verfassungsfragen, gänzlich fallen zu lassen. ü Königsberg, 25. Jun. Einer in Nr. IM enthaltenen Mittheilung von hier, wonach die S tadtoeke rdm c t e nwah l en nicht „nach Wunsch und, Willen der sogenannten FyrtschritlSmänncr ausgefallen, sein" sollen und namentlich--Wüleöryde „mit großer Stimmenmehrheit durchgefallen" wäre, muß widersprochen, werden. Einmal sind Lie Wahlen zum großen Theil auf Bürger von der gedacht«, Farbe gefallen.. Dann, ist Wales rode. zwar im dprt genannten achten Wahlbezirk als erster Candidat vorge- .. C schlagen worden, es konnte aber gar nicht über-ihn abgestimmt werden, da er nicht Grundbesitzer ist und.-jener, Bezirk im gedachten Jahre nur Grundbesitzer zu wählen hatte. Dagegen, ward in diesem Bezirke der von Walcsrcdk vorgeschlagene- Oberlehrer vr. Bender-mit großer Mehr heit erwählt. — Der Aachener Zeitung schreibt man aus Bertin: „Mam trägt sich hier mit folgender Geschichte: Der Lieutenant v. W., Sohn eines Ge nerals, hatte mit einem Arzt ein Gespräch-über die-Emancipation der Juden mnd sprach sich) gegen dieselbe aus, mit Berufung auf seine christ- liche u-berzeugung. Der Arzt erwiderte, daß Hr. v. W- nicht einmal ein strenger Christ sei, Als dieser wiederholt seine Christlichkeit betheuerte, sagje.der Arzt scherzend: «M», wir wollen sehen», und indem er dem Lieutenant leicht die Wange schlug, sodcrt« er ihm auf, auch die andere hiMhalten,, Hr. v, W-: that cs lachend und ging auf den Scherz ein. Diesen Scherz , erweiterte Fama sehr-bald dahin, daß Hr.-v. W. von dem Arzt« zwei Ohrfeigen-erhalte« hohe. Die Folgen war«n Neckereien, Spott, dann Zurückziehung der Kameraden. Als diese ernste- Wendung cintrith M der Vater, des Betroffenen,nach, der,Offizie ren vor, daß sie im Unrecht seien bei ihrem Benehmen gegen seinen Sohn und daß zu einer Ehrcngenugthmmg durch Duell keine Ursache sei. Als nach der Abreise desselben die Spöttereien der Offiziere nicht aufhören, kommt die Sache endlich vor ein Ehrengericht, von welchem Hr. v. W. zu sechs Wochen Arrest verurtheilt wird, sowie auch der Arzt sechs Wo» chen nach Küstrin auf die Festung geschickt sein soll. Nach seine» Frei lassung «uö dem Arrest hat der Lieutenant v. W. sich erschossen und ist in der Stille beerdigt worden. Wir tbeilcn die Geschichte mit, wie sie aus guter Quelle uns überliefert worden ist." — Die Spener'sch« Zeitung enthält folgenden „Aufruf an die Ju den des preußischen Staats": „ES ist von hoher Stelle herab die Behauptung ausgestellt worden, «die Religion der Juden, deren Glaube, sei Mit ihrer Nationalität in einer un trennbaren Weife verwachsen, die Juden könnten nicht Preußen, nicht Deute sche sein von Grund vor Seele - re. Meines Wissen« enthält die Religion der Juden nicht« zur rechtlichen Begründung obiger Behauptung, und um dies« fmtjsch zu entkräften, fodere ich alle Juden des preußischen Staats auf, sich bei nachstehender Erklärung betheiligen zu wollen; das Wie der Aus führung mag sdatern speciellcN Erörterungen Vorbehalten bleiben. Svmmcr- fetd, im Juni k847. vr. Gokdfcherder, prakt. Arzt re. «Erklärung: Wir erklären hierdurch ftierlichst, daß wir kein besonders« nationales Inter esse als das de« deutsetzen, rcsp. preußischen Baterlande« kennen; daß wiü den preußischen Staat, für den wir im Befreiungskrieg unser Blut vergossen haben, al« unser eigentliches Vaterland betrachten und keine Sehnsucht nach Jerusalem fühlen; daß wir unserm angestammten Herrscherhause treu an hängen und für König und unser preußisches Vaterland leben und sterben, vaß wir auf keinen andern Messias hoffen al« auf unsere Freiheit; daß die Idee des Messias im Judenthum und die unserer endlichen Erlösung- vom Druck identisch ist; und daß Alle, welch« diese Ansichten Nicht theilen, den wahren Geist de« JudcnthumS nicht erfaßt haben.»" » t «« ach t. Die Times hat Nachrichten aus «iskstchyft vom Ist. Juni Settz» bal war vollständig voll den Insurgenten verlasst«, viM denen 40st M. und 142 Offiziere nach Lissabon in Verwahrung gebrächt njapen. Die landeinwärts gezogenen wurden bei Alcafar do Sol von VinhaeS einge holt, der Zvll Gefangene machte. Viele unterwarfen sich stkirMrg. Ein Theil der Flüchtigen hatte sich nach Evora geworfen und dütfte vielleicht noch Widerstand versuchen. Die gefangenen Offiziere befindest sich am Bord der britischen Schiffe im Tejo, bis mit Unterwerfung der Junta Vie Amnestie in Kraft tritt: Der Marquis de- Lvule wollte mit den» Postdampfschiffe nach London abreifen. Es war ZV M. von dest im Fort S. Juliao von den Engländern bewachten Gefangenen gelungen zu entkommen. — Viceadmiral Parker war mit seinem Geschwader von Dampfschif fen von Setubal nach dem Tejo zurückgekchrt und im Abgriffe, nach Oporto zu gehen, um die Jlllltä zur Unterwerfung zu nöthigen. Auch- Won Oporto gehen Vie Nachrichten bis zum 19. Full., wo nach wie vor die beste Ordnung, in der Stadt herrschte. Von Btira waren 200v M. unregelmäßige Truppen cingerückt; und mit der Rvtivstälgard« dürsten die Streitkräfte der Junta sich auf 14,000 M. belaufen. Die Junta erklärt, quf eine halbjährig« Belagerung vorbereitet zu fein: Eine lange Correa spondenz des britischen ConsulS mit derselben übe» dl« Nitderlegung der Waffen blieb ohne Ergebnis. Der Dcurv ist streng blockitt und die Be fehlshaber der Geschwader ddr intervenireNden Mächte haben wieder ein drohendes Schreiben an die Junta erlassen, welches indessen der franzö sische Consul in Oporto mit zu unterztichnrn sich weigerte! Feindselig» kriten waren auf kbinrr Srit« vorgekdmmen! Obgleich Saldanha bis' nahe an Villa Nova vorgerückt war, hatte er doch keinen Schliss gethäll. Oie Spanier waren noch nicht über Braga hinaus gekommen: * Lissabon, 18. Jun. Die K'önigin erließ «ist Äccret, wbrist sie die Portugiesen auffoderte, die Truppen der Quadrupelallianz gut auf- zunehmen und ihnen allen möglichen- Vorschub zu leisten. Die Spanier sollen sich aber arg« Gcwaltthätigkciten zu Schulden kommen lassen, woran wir durchaus nicht zweifeln wollen, denn der verjährte Aationälhaß scheint wieder erwacht zu sein. Oie Amnestie brächte in der Hauptstadt einen nicht zu läugncnben guten Eindruck hervor, aber doch wär nachträglich die Folge, daß dieSeptembristen zu frech wurden, weil sie gänzlich gewon nen zu haben glaubten; die Cartisten betrugen sich auch nicht besser, und ersetzte in den Straßen Todte und Verwundete ab. Das Tags darauf ergangene Decrct zur Berichtigung brachte aber eine schlechte Wirkung her vor, da das Volk, wenngleich höchst ungerechterweise, anfing, das könig- licheVcrsprechen-zu bezweifeln. — lieber 4000 M. verließen Setubal unter derAnführung des berüchtigten Gucrrillachefs Gälämba, um nach Evora zu entkommen, hatten aber bei Agoaö de Moura ein scharfes Gefecht mit dem sie verfolgenden Grafen v. VinhaeS, der schlecht dabei weggc- "ommcn sein soll, obgleich die Cartisten.ihrer Partei dm Sieg zuschrci- ben. Auf alle Fälle dient dieser Widerstand nür dazu, die unheilvolle Sache noch in die Länge zu ziehen und die Provinzen mehr zu ruinircn. — Der immer noch im Geheimen erscheinende Es?ectro mit dcm Motto: ,^ckmnnvt in somnis et tuvdicla terrot imuss«", predigt noch in seiner ;cutigen Nummcr den heiligen Krieg gegen die Königin und die Qua drupelallianz.— Die Portugiesen schimpfen jetzt, wie früher auf den Nath Dietz, auf den Vetter des Königs, den Grafen Mcnödorff, der ihnen als: Fremder eben so wenig convcnirt.