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der sich gern seiner Studienzeit bei Arensky und Tanejew erinnerte. Erste Erfolge als Pianist und Dirigent schlossen sich daran an. Zeitweilig lebte Rachmaninow in Dresden, seiner „Lieblingsstadt“, danach wurde er erster Dirigent der Moskauer Hofoper, später emigrierte er nach Amerika, wo er zu den beliebtesten Pianisten seiner Zeit gehörte, geschätzt und verehrt vor allem als Liszt- und Chopinspieler sowie als Interpret eigener Werke. Rachmaninow starb 1943 in Califomien, überarbeitet, zu Tode gehetzt von geldgierigen Konzertmanagern. Das erste Klavierkonzert beginnt mit vollgriffigen Passagen des Pianisten, die das sehnsüchtig-weiche Hauptthema vorbereiten, das zuerst im Orche ster erklingt, um danach sofort vom Solisten übernommen zu werden. Häufiger Tempowechsel und rhapsodische Lockerungen lassen an den er zählenden Ton einer romantischen Ballade denken. Die Freude am impro visatorischen Augenblicksspiel überwiegt bei weitem die thematische Ver arbeitung und Durchformung im klassischen Sinne. Das Andante wird von starken Gefühlsimpulsen bewegt. Die volksliedähnliche Melodie, vom Solisten gleich zu Beginn gespielt, erfährt durch Triolen melismatische Auflockerung. Eine thematische Verwandlung geschieht in der Hauptsache durch harmonische Veränderungen. Die ausgeprägten Sequenzbildungen sind nicht nur eine Eigenart des Andante, sondern sind bezeichnend für die Klangschwelgerei des gesamten Konzertes. Im letzten Satz läßt der Komponist ein brillantes pianistisches Feuerwerk vor uns abbrennen. Technische Finessen häufen und überstürzen sich. Als Episode erklingt ein elegisch-besinnliches Andante. Doch bald dominiert wieder die burleske Ausgelassenheit des „Allegro vivace“, mit dem der dritte Satz — glanzvoll und bombastisch gesteigert — beschlossen wird. Textliche Mitarbeit und EinführungsVortrag; Gottfried Schmiedel Literaturhinweis: Sourek: Anton Dvofäk Vorankündigung: Sonnabend, 26. Januar 1957, 19.30 Uhr, für Anrecht B 1 Sonntag, 27. Januar 1957, 19.30 Uhr, für Anrecht B 2 Meisterliche Musik der Nationen, 7. Konzert: Bulgarien / Rumänien Gastdirigent: Ilja Temkov, Plovdiv (Bulgarien) Sonnabend, 2. Februar 1957, 19.30 Uhr, für Anrecht A 1 Sonntag, 3. Februar 1957, 19.30 Uhr, für Anrecht A 2 8. Philharmonisches Konzert Dirigent: Prof. Heinz Bongartz Solistin: Lore Fischer, München (Alt)