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war ihm bereits in seinem ältesten Sohne Johann (1825—1899) ein würdiger Nachfolger geworden. Jung-Strauß, der musikalische Feuerkopf, der wider Willen des Vaters unter heimlicher Unterstützung der Mutter das Geigenspiel erlernte, schenkte der Welt den polyphonen Walzer, den rauschenden Hymnus im Dreivierteltakt, dessen Zauber wirkung fortbestehen wird, solange Menschen nach ursprünglicher und herzerhebender Musik dürsten. Am populärsten wurden seine Walzer: ,,An der schönen, blauen Donau", „G'schichten aus dem Wiener Wald", „Wiener Blut" usw. Aber Strauß Sohn, in Frankreich, England, Rußland und Amerika noch um einige Grade stürmischer gefeiert als im Heimatlande, be gnügte sich nicht mit der Rolle eines Tanz komponisten, er strebte höher hinaus, aus dem Walzerkönig wurde der Meister der Operette, der Schöpfer der „Fledermaus”, eines Werkes, das sich längst das Prädikat „Klassisch" erworben hat. — PROFESSOR FRITZ LANGE. WIEN D 01 1146 08