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Montag, den 17. März, 20.00 Uhr, Konzerthalle Frankfurt/Oder ABSCHLUSSKONZERT DRESDNER PHILHARMONIE Richard Strauss Don Juan Tondichtung nach Nikolaus Lenau op. 20 Fryderyk Chopin Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 e-moll op. 11 Allegro maestoso Romanze X Rondo (Vivace) Pause Zoltän Kodäly Hary-J änos-Suite Vorspiel: Das Märchen beginnt Wiener Spielwerk Lied Schlacht und Niederlage Napoleons Intermezzo Einzug des kaiserlichen Hofes Solist!^: Cecile Ousset, Frankreich, Klavier Dirigent: Kurt Masur Mit ..Don Juan“, Tondichtung für großes Orchester op. 20, gelang dem. 24- jährigen Richard Strauss ein bedeutender Wurf, ein — wie es Ernst Krause treffend formulierte — „Jungmeisterstreich voll überschäumender Lebens kraft und Ausdruck vorbehaltlosen Lebensoptimismus“. Bis heute hat das Werk, das der Komponist selbst 1889 in Weimar zur Uraufführung brachte, nichts an ursprünglicher Wirkungskraft verloren. Mit der ge schmeidigen Klanggebärde des „Don Juan“, der die Linie Berlioz-Liszt weiterentwickelte, gab Strauss ein für allemal die Quintessenz der ihm eigenen Musizierhaltung seines Instrumentalstils. Diese Musik ist von einem hinreißenden jugendlichen Feuer erfüllt, von ungestümer geistig sinnlicher Aussagekraft. ..Don Juan“ ist das Werk eines leidenschaftlich gegen bürgerliches Spießertum protestierenden Stürmers und Drängers, der die potische Idee seines Ton Werkes in Nikolaus Lenaus Fragment „Don Juan“ fand, aus dem er Teile der Partitur voransetzte. Die wichtig sten Verse sind: „Den Zauberkreis, den unermeßlich weiten, Von vielfach reizend schönen Weiblichkeiten MÖcht ich durchziehn im Sturme des Genusses, Am Mund der Letzten sterben eines Kusses. O Freund, durch alle Räume rnöcht 4 ich fliegen, Wo eine Schönheit blüht, hinknien vor jede Und wär‘s auch nur für Augenblicke, siegen ... Ja, Leidenschaft ist immer nur die neue; Sie läßt sich nicht von der zu jener bringen, Sie kann nur sterben hier, dort neu entspringen, Und kennt sie sich, so weiß sie nichts von Reue.. 25