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Nr. II Wieder Prüfung de« JahreSobschlusse« »uh de» «Men- ^setz. Der N«ichsjufii»mtntft«r ha« ein« 2. v«rord- nung über weiter« Maßnahmen aus dem Gebiet der Hanlxls- rechte während d«S Krieges erlassen Danach find die Bestim- mungen des «Niengesttze« und der Durchführungsverordnung über die Prüfung deS Jahresabschlusse» auf dl« Jahresab schlüsse von Geschäftsjahren, die am S1. Dezember 1940 oder später endigen, wieder anzuwenden. Di« Prüfung der Jahres abschlüsse der Aktiengesellschaften, die hiermit wieder ein- geführt wird, war im vorigen Jahr« im Inkreise einer ver- «tnfmhten Wirtschaftsführung wegen deS Kriegsbeginn» aus gesetzt worden. Weiter bringt die 2. Verordnung klarstellende Bestimmungen »um Umtausch von Kleinaktien. NeichSmlttel zur Ansetzung mttleNoser Neubauern. Im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminister stellt der ReichSmintster für Ernährung und Landwirt schaft auch für das Jahr 1941 wieder Zuschüsse zur An sehung mittelloser Neubauern zur Verfügung. Die Gewäh rung der Zuschüsse wird auch auf daS Vergbauerngebiet der Ostmark ausgedehnt. Den Grenzgebieten deS deutsche« Ostens wird daher das Bergbauerngebiet der Ostmark gleichgestellt. Di« SozialauSglrichSabgabr der Juden. Zur Ausdehnung der Erhebung einer SozialausgletchSabgabe auf die Juden hat der Reichsfinanzminister weitere Anweisungen er- lassen. Danach ist eS für die Sozialausgleichsabgabepslicht einerlei, ob der Jude die deutsche Staatsangehörigkeit oder eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt oder ob er staaten los ist. Ehepaare, die zusammen zu veranlagen sind, sind sozialauSgleichsabgabepslichtig, wenn der Ehemann Jude ist. Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden in den einzelnen Bezirken noch durch besondere Verlautbarungen auf die neuen Vorschriften htngewiesen werden. Anspruch selbständiger Handwerker aus Erstattung von Versicherungsbeiträgen. Wenn ein selbständiger Handwerker nicht nur seinen Handwerksbetteb führt, sondern außerdem in einem BeschSftiaungsverhältntS bei einem Unternehmer steht, so wird diese Tätigkeit nicht gesondert versichert. Vielmehr erfaßt die Altersversorgung für das deutsche Handwerk das gesamte Einkommen, also auch den Verdienst aus solchen Be- schästigungen. Der Handwerker ha« dann aber nach einer mit vem 1. Dezember 1940 in Kraft getretenen Verordnung des ReichSarbritSministerS gegen den Unternehmer Anspruch auf die Hälfte des Pflichtbeitrages, den dieser für die Beschäftigung an sich hätte entrichten müssen. Diesen An spruch hat er auch dann, wenn er aus Grund eines Lebens- verficherungsvrrttages VersichernngSfreiheit oder Halbversiche- runa gellend macht. Die Sonderregelungen für den Fall des Notdienstes und der Dienstverpflichtung bleiben unberührt. Dresden. Professor Höser gestorben. Im 85. Le bensjahr starb in Dresden der frühere Studiendirektor des ehemaligen Sächsischen Kadettenkorps, Professor Dr. Johannes Höser, der dem Lehrkörper des Kadettenkorps von 1882 bis zu dessen Auflösung 1920 angehört hat. .Ebersbach. Kind im Bett erstickt. Das Kind einer Einwohnerin in Ebersbach war von der Großmutter nach dem Baven zu Bett gebracht worden. Als man später nach dem vier Monaten alten Jungen sah. sand man ihn unter dem Kopfkissen erstickt auf. Neusalza-Spremberg. Er war der letzte Hanv- weber Sprrmbergs. Im 75. Lebensjahr starb der Land- wir« und Weber August Hebold, der lange Jahre Orisrichier von Spremberg war und sich auch sonst im öffentlichen Leben mancherlei Verdienste erwarb. Mit ihm ist der letzte Hanv- weber ves Ortes dahingeschieden, der noch vor wenigen Jah ren m den Wintermonaten am Webstuhl wirkte. Einst gab es hin fast tausend Hanvweber, die immer mehr zurüctgeorängl wurden, bis nun auch der letzte von ihnen die Augen schloß. Altenburg. Ehrung für Generalleutnant von Stuvnitz Auf Vie Anregung von Oberbürgermeister Dr. Grimm ist für AUcnburg ein Golvenes Buch geschaffen wor den. das als ein Meisterstück handwerklichen Schassens be zeichne» werden kann. Die Uebergabe des Goldenen Buches wurde zu einer eindrucksvollen Ehrung für Genneralleu»- nani von Stuvnitz, ven Führer des Altenburger Lanvwehr- balaibons im Weltkrieg und ersten Stadtkommandanten von Paris 1940 Generalleutnant von Stuvnitz trug sich als erster in vieses neu geschaffene Goldene Buch oer Stad» Allenburg ein und hielt anschließend eine längere Ansprache, in der er für diese Ehrung dankte und über seine Beziehungen zu Altenburg sprach. Das neue Goldene Buch ist nach einem Entwurf von Pros Otto Dorfner, Weimar, angeserllgi worden. Ooorriübt d, ^ulvsrt, -Vmia» 8-rlio tttzü 7 lti. Fortsetzung. Kurz und gut, er war Ihr Wohltäter gewesen all die Jahre her. Und daß ihr guter Mann seinen guten, ehr lichen Namen noch hatte, als er die Augen bald nach dem geschäftlichen Zusammenbruch des Hauses Hörde schloß, das verdankte sie auch Christian Grevensberg. Und nun war sie eben froh, ihm dienen zu können, wenn sie ihn auch in bezug aus diese Heirat nicht verstand. Nicht verstehen konnte. Rach und nach dachte sie anders. Ganz, ganz anders. Rena war rein und unberührt, scheu und zurückhaltend. Und sie dachte, daß Grevensberg wohl auch hier wieder den Wohltäter spielte, da er seine junge Frau aus Reisen schickte, um sie vor sich selber zu schützen. Christian Grevensberg war ein ganz großer, seltsamer Mensch, das wußte Frau Mathilde nun auch schon in diesem Falle. Und über Rena dachte sie auch ganz anders. Niemals hatte die den alten Mann geheiratet, um ein Leben in Glanz und Reichtum führen zu können. Obwohl st« immer nur in besten Hotels wohnten, und obwohl Christian Grevensberg bestimmt hatte, daß Nena allen möglichen Luxus haben sollte, wußte Frau Mathilde doch, daß Rena gar nicht am Luxus hing. Sie war ein sröh- licher, junger Mensch geworden, seit sie reiste, aber Frau Mathilde wußte ganz genau, daß Rena zuweilen doch viel lieber in irgendeiner einfachen Umgebung gewesen wäre. Und setzt hörte nun eben Frau Mathilde Hörde nach denklich zu, als Rena davon ansing, mit Christian Grevensberg das Weihnachlsfest verleben zu wollen. Nach einer Weile sagte die alte Dame: »Kind, Christian Grevensberg will das aber nicht. Er ist immer ein Sonderling gewesen. Ich glaube nicht, daß er schon einmal in seinem Heim ein richtiges Weihnachts- sest geseiert hat.- .Eben darum-, sagte Nena hastig. »Man muß ihm etwas Liebes tun. Wenn sich niemand um ihn kümmert, ist das schlimm.- ülchvp»»«« r«g«»l«tt NN» A«»«iger «WvettkLmtzfe d«» D«ntsche« Jungvolkes nnd der Hitler- gngend Hohndorf. Am vergangenen Sonntag kamen die bereits am 29. 12. 1940 begonnenen, aber noch nicht endgültig ausgetragencn Sktwettkämpse zur Austragung. Die Teilnahme aller, ange- sangen beim 10jährigen Pimpf bis zum 18jährtgen Hitler jungen, war erstaunlich gut. Auf den Gesichtern der Wett kämpfer spiegelte sich die Freude über den bevorstehenden Wettkampf wieder. Ungeduldig warteten alle Jungen auf das Startzeichen. Um 9.00 Uhr war es dann soweit. Die Startflagge senkte sich und der erste Läufer ging auf die Strecke. Ihm folgten in Abständen von je 1 Minute seine Kameraden. Nach hartem, abwechslungsreichem Kampf und in einer Zett, deren Kürze alle unsere Erwartungen übertraf, gingen dann die ersten durchs Ziel. Nach einigen Minuten waren auch alle übrigen „Schlachtenbummler" durchs Ziel gegangen. Nach einer kurzen Pause ging es dann über die Abfahrtsstrecke. Auch hier wurden beachtliche Erfolge erzielt. Der Nachmittag war dem Torlauf und dem Sprunglauf gewidmet. Um 14.00 Uhr erfolgte der Start zum Torlauf. War der Abfahrtslauf eine Probe für die Beherrschung der „Bretter" bet schneller Schußfahrt, so konnte jetzt jeder Teilnehmer seine „Kurventechnik" bei der Bezwingung der mitunter ziemlich schwierig gesteckten Tore beweisen. Den Mittelpunkt der Wettkämpfe bildete der Sprunglauf. Die Wetten waren dem verhältnismäßig flachen Gelände angemessen gut. Dem Sprunglauf schloß sich dann die Siegerverkündigung an. Mit einem „Sieg-Heil" auf unseren Führer fand dieser herrliche Wettkampftag seinen Abschluß. Ergebnisse: Langlauf über 11 km (HI.): 1. Siegfried Böhm 0:59:29; 2. Herbert Wolf 1:0:35, 3. Gerhard Voigt 1:126. Abfahrtslauf über 400 Meter (HI.): 1. Siegfried Uhlig 36,2 Sek., 2. Siegfried Weber 36,7 Sek.; 3. Herbert Wolf 37,9 Sek. Tor lauf über 280 Meter (HI.): 1. Siegfried Uhlig 20,4 Sek.; 2. Siegfried Weber 20,8 Sek.; 3. Herbert Wolf 21 Sek. Sprunglauf (HI.): 1. Siegfried Uhlig 13,20, 13,50, 14,00; 2. Heinz Schmeikal 8,50, 9,30, 9,80; 3. Gerhard Voigt 8,30, 9,00. Langlauf über 8 Kilometer (DJ.): 1. Gerhard Uhlig 0:47:37; 2. Siegfried Koch 0:50:20; 3. Johannes Arnhold 0:50:27. Abfahrtslauf über 400 Meter (DJ.): 1. Siegfried Koch 37,5 Sek., 2. Gottfried Arnhold I 37,7 Sek., 3. Jo hannes Prager 38,8 Sek. Tor lauf über 280 Meter (DJ.): 1. Gerhard Uhlig 19,5 Sek., 2. Fritz Kreßner 21,5 Sek., 3. Siegfried Koch 21,9 Sek. Sprunglauf (DJ.): 1. Gerhard Uhlig 9,10, 9,80, 10,50 m, 2. Gottfried Arnhold I 9,0, 9,00, 10,00 m, 3. Fritz Kreßner 8,00, 8,90, 10,00 m. Dreifacher Erfolg -er SA.-Stiläufer Bayern siegten <m Sudetcn-Befreiungslauf Zum drittenmal wurde der Sudeten-Befreiungslauf, der große Mannschafts-Wettbewerb im Riesengebirgs-Winierspor», auf der 18 Kilometer langen Strecke von Schreiberhau nach Harrachsdorf entschieden. 96 Mannschaften waren angetrcten, und wiederum tonnten die Bayern der SA.-Standarte Jäger 4 Hochland, wie schon vor Jahresfrist, den Sieg in der Haupt- klasse an sich bringen. Erst in größerem Abstand belegte die U-Sporlgemeinschast Niesengebirge den zweiten Platz vor einer Wehrmacht-Mannschaft, die von dem früheren deutschen Mei ster Li. Meergans geführt wurde. Die SA. stellte auch in den beiden anderen Klassen die siegreichen Mannschaften und er rang damit einen bisher einzig dastehenden Erfolg im Wintcr- svort. DknStag, -e» 14. Ja»»«r »944 Im Anschluß fand noch auf der Teuselsschanze ei« Sprin gen statt, au dem ein« Reihe guter Springer aus dem Reich« teilnahm. Lt. Günter Meergans erreichte mit »5 und 57 Meter di« größten Weiten. Berauer »st Tiroler Meister Weltmeister Gustl Berauer, der schon bet den Tiroker Skt- mristerschaften in Seefeld überlegener Sieger im Langlauf ge- worden war. holte sich auch den Titel in der nordischen Kou»- bination. Im zusammengesetzten Lauf siegte Berauer vor Josef Gstrrin. Lahr gewann da» Speztalspringen auf der Jahnschanzr. Im 12-Kilometer-Patroutllenlauf war die Mann- schast der Ordnungspolizei erfolgreich Sachsen« Turner für die deutschen Meisterschaften Der Sportbereich Sachsen ermittelte am Sonntag in Leip zig in einem Auswahlturnen seine Vertreter unv Vertrete rinnen sür Vie vcutschen Meisterschaften am 1. und 2. Fe bruar in Karlsruhe iMänner) und am 22. und 23. Februar in Passau «Fraueitt. Bei den Männern erwies sich Kuri Haustein, Leipzig, als überlegener Turner. Er erhielt zweimal eine 20 und schasst« in vem Zehnkamps, obwohl er wegen einer kme- verletzung ven Pservsprung auslieb, 168H Punkte. Außer ihm und vem Chemnitzer Rößler, ver ebenfalls wegen einer Ver letzung nicht gewertet wurde, sind Schumacher, Leipzig >182 Punktes, Pagel, Leipzig, und Schichtholz, Leipzig <je 178 P.) Sachsens Vertreter in Karlsruhe. Hinzu kommt als Ersatz mann Fasching, Leipzig <165,5 Punktet. Bei den Frauen, die zusammen mit den Turnerinnen des Bereiches Mitte einer Leistungsschulung unterzogen wurde», qualifizierten sich nach den Ergebnissen eines Ausscheioungs- kampses im Achtkamps folgende sechs Turnerinnen für Pallan: Charlotte Walther, Leipzig <130,5 P.>, Alice Strunz, Meißen (124,5 P,), Ursula Voigt, Leipzig <123 P.), Hildegard Kau mann. Dresden <122L P.), Jlolda Wackernagel, Leipzig ,122 Punkte) und Elisabeth Pietzsch-Hoimann, Leipzig <126,5 P>. Gleichzeitig sand in Leipzig für die sächsischen NachwmhS- turner, die am nächsten Sonntag in Kassel an den Neichsweli. kämpsen teilnehmcn, ein Schulungsturnen stau. Der Tiesv »er Lanvgras war in dem ohne Wertung durchgesühne» Actnlamvs der weitaus beste Turner. Die sächsischen Farben ve ir.-ien m Kassel Bach, Aue, Kreißig, Chemnitz, Landgraf. Dresven. Fa- fchtng, Leipzig, und Frenzel, Leipzig HI.- »nd BDM. VerglcichSknmpf im Schwimmen Im Chemnitzer Stadtbad standen sich am Sonntag vie HJ.» Vanne Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen sowie die BTM.-Untergaue Dresden, Chemnitz und Plauen in ein-m Schwimmvergleichskamps der aus Stafselkämpfeu bestand, ge genüber. Bei der HI. siegte Dresden, das Vie Brust-, Nücken- unv Lagenstaffel gewann, mit 704,2 Punkten vor Planen mit 632,4 sowie Chemnitz, das in den Kraul-Stafseln erfolgreich war, mit 612,7 Punkten. Weil abgeschlagen enveie Zwickau mit 530 Punkten. Belm BDM. war Plauen mit '.'58,5 Punk ten vor Dresden mit 904,4 Punkten und Chemnitz mit 649,5 Punkten ersolgreich. NSKK. Wintersportkümpfe 1941. — Jntrrnnttonalr Bob> rennen. In Jnnsbruck-Jgls finden am L5. und 26. Januar 1941 die NSKK -Wttttersporckämpse 1941 statt Sie werden durchgesührt von der NSKK.-Motorgruppe Hochland. München. Im Nahmen der NSKK.-Winlersportkämpse finden an den bei den Vorlagen. 23. und 24 Januar, gleichfalls in Jnnsbruck- Jgls die Internationalen Bobrennen für Zweier- nnd Vierer- Bob statt Veranstalter ist der Deutsche Bob« und Schlitten- sportVerband Dr. Goebbels ehrte Weltmeister Metz«. Dem erfreulicher weise schon wieder auf dem Wege der Besserung befindlichen Steher-Weltmeister Erich Metze wurde auf seinem Kranken lager eine besondere Freude zuteil. Reichspropagandaminister Dr Goebbels ließ dem erfolgreichen Rennfahrer sein Bild mit der Unterschrift .Mit herzlichen Genesungswünschen. Dr. Goebbels- überreichen Die Niedersachsen Meisterschaft tm Turnen wurde in Han nover ausgetragen. Sieger wurde der Titelverteidiger Rüger (Turnklub Hannover) mit 183,5 Punkten vor dem Leunaer Otto <MTV Braunschweig» mit 183 Punkten. Fechtertugend im Kampf. In Nürnberg gab rS Kämpfe der Fechierjugend Im Mannschaftskampf der HI. siegte daS Gebiet Franken vor Württemberg, Schwaben, Tirol und Bane- rische Ostmark Beim BDM. war der Obergau Württemberg gegen Schwaben. Franken und Tirol erfolgreich. „Liebes Kind, ich glaube, es ist viel schlimmer. Christian GrevenSberg in seinen Angewohnheiten stören zu wollen.- Nena schwieg aus diese Worte ratlos still. Aber in ihren Augen standen zwei glitzernde Tränen. Frau Mathilde strich ihr über den blonden Kopf. „War's denn nicht schön heute da draußen tm Schnee, daß Sie mit trüben Gedanken heimgekommen sind?- „Sicher war es sehr nett. Wir haben viel gelacht. Ich — mir kamen nur plötzlich die Gedanken, daß Christian Grevensberg am Heiligen Abend allein sein wird. Und ich gehöre doch zu thm.- Frau Mathilde schwieg. Was hätte sie nun auch noch antworten sollen? Nena aber wiederholte trotzig: „Ich gehöre zn ihm!* Doch während Rena das sagte, sah sie einen große« schlanken, breitschultrigen Mann mit dunklen, ernsten Augen. Und sie fühlte, wie es sie Heitz durchrann. Nena schlotz die Augen. Was ging der fremde Mann sie an? Sie wollte gar nicht mehr nach ihm Hinsehen. Sie würde einfach gröbere Fahrten allein unternehmen, wenn der Herr sich etwa an ihre Bekannten anzuschlietzen beliebte. Die Damen plauderten dann gemütlich in ihrer lauschigen Ecke. Dranhen schneite eS, und Davos war Wundervoll in diesem srischen weihen Weihnachtskleide. Dann gingen sie hinunter zum zweiten Frühstück. Und in der Ecke neben ihnen saßen die beiden neu an gekommenen Herren. Der Aeltere machte vergnügte Angen und flüsterte dem Jüngeren zu: „Donnerweter, da ist das blonde schöne Mädel wieder. Schade, datz man nicht noch jünger ist. Witwer ist man ja. Aber das Alter! Das verflixte Alter, ich bitte Sie!* Unv der behäbige ältere Herr langte vergnügt nach der Speisekarte. Rena hatte jedes Wort verstanden. Es reute sie, herad- gekonimen zu sein. Hätten sie sich nicht ebensogut ihr Essen miss Zimmer schicken lassen können? Nun konnte man natürlich nicht ohne weiteres ausstehen. Aber sie berührte die Speisen kaum, und es gab doch allerlei, was sie gern atz. Aber Rena fühlte ständig die Augen des jüngeren Herrn aus sich ruhen. Das war nicht einmal der Fall, denn Karl Angust Grevensberg hatte nur zu gut bemerkt, datz die junge Dame sich unbehaglich fühlte, weil er sie angesehen hatte. Und nun vermied er es eben «aktvoll, noch einmal sein-« Blick aus den Tisch der beiden Damen zu richten. Doch er fühlte sich merkwürdig angezogen von dieser jungen Frau. Daß sie verheiratet war. bewies ihm der schmale Reis an ihrer rechten Hand. Und da war es doch eigentlich von vornherein Unsinn, sich erst noch mehr in das wohlige Empfinden einzuspinnen, das die Nähe der jungen blonden Frau verursachte. Da Konsul Ahrenbrecht jetzt ein anderes Thema an schlug, ging Karl August Grevensberg sehr hastig und bereitwillig darauf ein, als fei er selber froh, den Ge danken zu entfliehen, die sich immer wieder mit der blon den Frau beschäftigen wollten. Konsul Ahrenbrecht erwartete hier einen Geschäfts- freund. Die Herren wollten vier Wochen hierbleiben, denn immerhin war es möglich, datz Senator Makenson seinen Plan nicht änderte und doch nach Davos kam. Ihn ein- mal irgendwo zu erwischen, war des Konsuls größter Wunsch. Senator Makenson war Deutschamerikaner, und er sollte sich unter allen Umständen mit an dem großen Friedenswerk beteiligen, an dem sich schon Männer aus aller Welt beteiligten. Makenson mit seinen über die ganze Erde bestehenden Beziehungen war der Mann dazu, letzte Lücken auszufüllen. Aber er lebte ganz zurückgezogen, und sein Schwiegersohn Jack Morell schien ihn absichtlich allen anderen Einflüssen sernzuhalten, in der steten Sorge, daß nur ja das Riescnvermögen seines Schwiegervaters einst mals ungeschmälert in seine Hände käme. Durch irgendwelche geheime Fäden wußte Konsul Ahrenbrecht, daß der Petroleumkönig nach Davos zu reisen beabsichtigte. Es konnte natürlich eine der gewohn ten Enten sein, die man auf den Teich der Presse setzte, um in Wirklichkeit alle Wett irreznführen. Gewöhnlich stürzten sich dann die Reporter der Sensalionspresse auf das bekanntgegebene Reiseziel, und Mister Makenson war ganz woanders hingefahren. Vielleicht, daß es auch dies mal so sein würde. Merkwürdigerweise Halle jevoch der Reportersturm aus Davos noch immer nicht begonnen. Hatte etwa irgendein schlauer Fuchs anderen Wind be kommen, und nur er, der alte Konsul Ahrenbrecht, hatte sich hierher nach Davos locken lassen, um nun einzusehen, datz er genassührt worden war? Konsul Ahrenbrecht lächle ein bißchen ärgerlich vor sich hin. Er zertcilie gerade sein Huhn. Der Ober kam geflitzt, erlaubte sich die Frage, ob ven Herren alles so recht sei. i Das ärgerliche Lachen des älteren Herrn war ihin naiür« I lich in all« Glieder gefahren. (Fortsetzung folgt).