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Nr. 24ü heule abend Grohlundgebung der NSDAP. Heule abend 8 Ahr findet im Gasthaus zum Stern die angekündigte Grohlundgebung der NSDAP, statt. Als Redner wurde der Gauamtsleiter Pg. Kurt Gruber verpflichtet. Pg. Gruber ist als Gründer der Hitler« Jugend und als kommissarischer Landesleiter desNSRL. besonders bekannt. Es wird deshalb heute abend der Besuch aller Zschopauer Volksgenossen und Volks genossinnen erwartet. Also auf in den Stern, keiner darf fehlen, die'se Grohlundgebung soll ein neuer Beweis für die eherne Geschlossenheit der inneren Front sekn. Ein Abend bei Lincke und Lehar Eine erstklassige Veranstaltung bringt am 4. Novem ber die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" unter den Titel »Ein Abend bei Lincke und Lehar" im Gast haus zum Stern. Als Mitwirkende sind verpflichtet wor den: Das gesamte Städtische Lchrorchester unter der persönlichen Leitung von Musikdirektor R. Behrs und als Solisten Dora Schürer und Rudolf Reimer vom Opern haus Chemnitz. Es ist zu begrüßen, dah Lie NSG. „Kraft durch Freude" mit diesen neu:n Operettenabend den Wunsch vieler erfüllt und ein Programm zusammen gestellt hat, für dessen Güte die Namen Paul Lincke und Franz Lehar genügen. * Ein gemeiner Lump frstgenommen. Der Bergstraße l wohnhafte 35 Jahre alte Schlosser Kurt Hensel belästigte in letzter Zeit zwei Ehefrauen, deren Männer zum Kriegsdienst eingezogen sind mit anonymen Briefen. Er versuchte damit, unerlaubte Be ziehungen za den Frauen zu erreichen. Hensel wurde festgenommen. Er sieht einer Bestrafung tvegen Velei- digung unter der durch die Verordnung gegen Volks schädlinge angedrohten Verschärfung entgegen. Die Polizei macht sich den Schutz der Ehefrauen der im Felde stehenden Kameraden zur besonderen Pflicht. Sie wird überall in gleicher Weise durchgrcifen, wo die Ehre solcher Frauen auch nur im geringsten angetastrt wird. * Kl: idersammlung Am Sonnabend, dem 28. Oktober 1939, wird dis Klei dersammlung des Kriegswinterhilsswerkes durch den BdM. durchgeführt. Mit der Kleidersammlung ist gleich zeitig eine Sammlung von aller Art Spielzmg und von Wollresten verbunden. Die Zschopauer Volksgenossen werden geüe en, die betreffenden Sachen, die abgegeben werden können, bereitzühalten. Die Abholung erfolgt am vorgenannten Tage nachmittags von 3 Ah-r an. Es können auch nicht mehr verwendungsfähige Bekleidungs stücke, reparaturbedürftiges Spielzeug und auch unbrauch bare Wollreste abgegeben werden. Diese Sachen werden entweder wieder hrrgerichtet oder einer anderweiten Verwertung zugeführt. Wer nicht in der Lage ist, Klei dungssachen usw. zu spenden, wird hiermit herzlich ge beten, eine entsprechende Geldspende in die mitgsführte Sammelbüchse zu Wersen. Die Ablieferung der Spenden duch den BdM. erfolgt am Sonnabend, dem 28. Oktober, von nachmittags 5 Ahr an in der Nähstube der NSV.« GeschäftSstelle, Ncumarkt 2, Zimmer Nr. 2 * Veteran von 1870 71 gestorben. Oswald Wunderlich, Blumengasse 1 wohnhaft, der am 2 .9. 1939 seinen 90. Geburtstag beging und aus diesem Anlaß vom Führer ein Bild mit Widmung erhielt, ist gestern verstorben. Wunderlich war einer der noch we nigen Veteranen aus dem Kriege 1870/71. * HcHes Alter. Gottfried Nietzcl, Alte Chemnitz r Straße 7 wohnhaft, wird heute 83 Jahre alt. Wir gratulieren! * KvL«liK'H ulpft ge für Lie Zivilbevölkerung bleibt g s-ch:rt. In einer Schilderung der SozialvepsuHrrung im Kriege bemerkt Ministerialrat Dr. Münch vom Reichsarüeits- mi üsterium im „Vierjahresplan", es sei selbstverständlich, daß sich die Wehrmacht in größerem Amfange die Be legung in den Krankenhäusern für die Verwundeten Lopvtöbt bv LerUo AV 7 52. Fortsetzung. An einem Sonntag kam ein großes, elegantes Auto nach Bersach gefahren. Die neue Hark^dame, Franziska Neuter, sah ein bißchen verdutzt auf den Hof hinunter. Diesen Wagen kannte sie nicht. Und sie kannte doch sonst alles in der Umgegend. Ten Herrn und die Dame, die ausstiegcn, die kannte sie auch nicht. Ader mit einem Male wurde sic ganz zappelig. Mein Gott, das wMve doch nicht Slwa der Baron von Heidebrecht mit seiner Mutter sein? Sie waren es wirklich. Der Baron hatte das Schloß Ulm gekauft, da die alte Gräfin kürzlich ohne leibliche Erben verstorben war. Die Berwandtschaft der alten Gräfin hatte aus Leuten be standen, die alle irgendeinen Berus in der Hauptstadt hatten. Die hatte nun ein Interesse an einem schnellen Berkaus gehabt, und so hatte Baron von Heidebrecht dieses Schloß gekauft, weil ihm der Stil gefiel. Die Heidebrechts waren aus Pommern gekommen. Es hieß, der junge Baron wäre enorm reich, der hätte erst vor kurzem einen amerikanischen Onkel beerbt, nachdem er von seinem ver storbenen Later schon einen gehörigen Batzen geerbt hatte. Die Heidebrechts hatten bisher noch nirgends Besuch ge macht. Und nun kamen sie hierher nach Bersach! Frau Ncntcr war außer sich vor Freude. Dieser Besuch geschah sicher nicht ohne besondere Absicht. Schade, daß man nie irgendwelche Vermutungen mit Fräulein Wolter besprechen durfte. Sie wollte nie etwas wissen. Sie hatte eine Art, immer freundlich zu sein und doch jeden in die Schranken zu weisen. Gret stand schlank und schmal in ihrem schwarzen sichern mußte. Es sei jedoch Vorsorge dafür getroffen, daß die Krankenhauspflege für die Zivilbevölkerung im notwendigen Amfange gesichert bleibt. In genügender Zahl, so sagt er weiter, sind neben den Krankenhäusern Hilfskrankenhäuser vorgesehen, die entweder schon be standen haben oder alsbald dafür eingerichtet wurden. Zu einem großen Teil sind auch die Heilstätten der Landesvevsicherungsanstasten für Heereszwecks herange zogen worden. Die Lungenheilstätten der Landesversiche rungsanstalten werden jedoch ihrem bisherigen Zwecke dienstbar bleiben. Die Heilverfahren für Lungen- und Lupuskranke, sowie für Geschlechtskranke werden wie bisher durchgeführt. * Strlgrvung Ler deutschen Wollerzsugung. In einem Erlaß an die Gemeinden erklärt der Reichs innenminister, es würde nicht den nationalwirtschastlichcn Notwendigkeiten entsprechen, wenn, wie es gelegentlich vorgekommen sein soll, die Beschaffung geeigneter Weide plätze für die Schafhaltung bei den Gemeinden oder Gemeindeverbänden auf Schwierigkeiten stößt. Gegen wärtig sei cs mehr denn je erforderlich, die einheimische Rohstoffversorgung zu steigern. Das könne für die Woll erzeugung nur erreicht werden wenn gleichzeitig die Futtergrundlagen für Lis Schafhaltungen ausreichend sichergestellt und erweitert werden. Der Minister ersucht, die Bestrebungen znr Steigerung dsr Wollerzeugung tat kräftig zu unterstützen und alle zum Beweidrn durch Schafe geeigneten Flecksn und Grundstücke, soweit irgend möglich, hierfür zur Verfügung zu stellen. * DoK'msig krine NaMSNsärALruagM mHr. Die Bearbeitung von Namensänderungsangels^u» heilen also Namsnsändsrungen, Namensfeststellungen und Widerruf von Namensänderungen nach dem Gesetz über die Aenderung von Familiennamen und Vornamen vom 5. 1. 1938 ist bis auf weiteres einzustellen. Diese Anordnung trieft der Reichsminister des Inneren in einem Erlaß an die Nachgeordneten Behörden, auch für die Ostmark und den Sudetengau. Im Hinblick auf die in dem erwähnten Gesetz festgesetzte Frist für die Durch« füh.ung des Widerrufes von Namensänderungen ergeht zu gegebener Zeit weitere Bestimmung. * Hainichen. Fahrraddieb wollte auf der Autobahn fluchten. In der Nähe der Neichsauto- bahn wurde einem Jungen aus Schlegel von einem Mann das Fahrrad entrissen. Der dreiste Dieb versuchte, mit dem Fahrrad auf der Reichsautobahn zu entkommen. Die Bahn wurde ihm jedoch zum Verhängnis. Der Räuber konnte in Zcllwald bei Nossen gestellt und verhaftet werden. Plauen. Im H a l t e g n r t c r st i ck t. In einer Woh nung in der Baycrstratze ereignete sich ein Unglücksfall, dem ein einjähriges Kind zum Opfer fiel. Die Mutter hatte, als sie einkaufen ging, das Kind an einem Haltegnrt im Kinderwagen gesichert. Das Kleine fiel jedoch um. Der Haltegurt drückte so stark auf die Atmungsorgane, daß das Kind erstickte. Annaberg. Scheu nenbranddurchLeitungs- schaden. Vermutlich durch eine schadhafte elektrische Lei tung entstand in der Scheune des Landwirts Max Päßler in Neudorf Feuer, dem die Scheune und der Dachstuhl des Wohnhauses zum Opfer fielen. Zum Glück sind nur ae- ringe Erntevorräte vernichtet worden. Sandel, Virlschast und Verkehr Amtliche Berliner Notierungen vom 24. Oktober (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Nm Aktienmarkt zeigte sich wieder Nachfrage. Am Nenteumarkt bestand Interesse für Steuergutscheine I und II. Wiedcraufbauzuschläge setzten ihre Befestigung fort, höher auch die Umschuldnngsanleihe und Neichsbahnschahanweisungen. Bei den Pfandbriefen war die Marktlage unverändert. Jndustricanleihcn setzten ihre Auf- wärtsbcwegung fort. Parteiamtliche Mitteilu-g. Die Mitglieder aller Gliederungen sowie angeschlos- sencn Verbände werden nochmals zum Besuch der heute abend stattsindenden Großkundgebung aufgesordert. Die Ortsgruppenlsitung. Samtkleide vor veu Bsin^ecu. ^>c Baronin lächelte. Sie streckte Gret beide Hände entgegen. „Mein liebes Kindl Ihre gute, verstorbene Mutter war meine Schulfreundin. Wir haben immer sehr an einander gehangen. Meine Eltern siedelten damals nach Königsberg über, wo mein Vater das Regiment bekam. Wir haben uns immer geschrieben, dann aber ist cs eben gekommen, wie es oft im Leben kommt. Man vergißt ein ander zwar nicht, aber man kommt nicht mehr dazu, sich zu schreiben. Ich bin Sophie von Trenker." „Herzlich willkommen, gnädige Frau. Von Sophie. Trenker.hat meine Mutter manchmal gesprochen. Es ist auch noch ein Bild da. Ein junges Mädchen in einem Weißen Kleid.' „Ja, dieses Bild. Das bin ich wirklich. Ich kam hier her und hörte, daß Ihre verstorbene Mutter eine geborene von Jessen war. Mau erkundigt sich doch ein bißchen nach seinen Nachbarn, nicht wahr? Und da kam ich daraus, daß Sie das einzige Kind meiner Jugendfreundin sind. So sind wir gekommen. Ich freue mich sehr." Der junge Baron machte auch einen sehr angenehmen Eindruck. Er war Sportsmann, und seine Mutter sagte, daß sie sich um ihn schon halbtot geängstigt hätte. Er sei Sportflicger. Aber er lache nur und sage, das Leben hätte nur Wert, wenn es voller Gefahren sei. Was könne man denn als Mutter tun, um den Sohn auf andere Gedanken zu bringen? Nun sitze sie da wochenlang in Schloß Ulm allein. Es sei doch wie ein Geschenk für sic, daß hier in ihrer Nachbarschaft die Tochter der Jugendfreundin lebe. Da könne man sich einander anschließen. Gret freute sich über diesen Besuch. Diese beiden Men schen gefielen ihr. Sie sah diesen Besuch aber nur harm los an. Vielleicht wäre sie zurückhaltender gewesen, wenn sie gewußt hätte, daß cs in dieser ersten Stunde des Kcnnenlcrnens in dem jungen Baron feststand, daß er um Gret Wolter werben würde. Gret wurde sehr herzlich cingcladcn, am Donnerstag nach Schloß Ulm zu kommen, da die Baronin an diesem Tage ihren Geburtstag feierte. Und Gret versprach ihr Kommen, woraus dann die Haus dame Greis auch etngeladen wurde. Da war nun alles tn Behördliche Erlasse Anwar«» für den Polizei Verwaltungsdienst. Um de» elngctretenen Bedarf au Polizet-Verwaltungsbeamten zu decken, können bet den staatlichen Poltzeiverwaltungen im ge- samten Reichsgebiet sosott Anwärter für die Laufbahnen des gehobenen und des mittleren staatlichen Polizei-Verwaltungs- oienstes eingestellt werden. Behürdenangestellte und Personen mit praktischen Erfahrungen im Bürodlenst sowie alte Kämpfer der Bewegung werden bevorzugt. Für die Laufbahn des ge- hobenen Dienstes, die die Aufrückungsmöglichkeit zum Poli- zeioberinspektor und Polizeirat Vorsicht, ist mindestens Prima- reife und ein Höchstalter von 30 Jahren vorgeschrieben. Die Vorbereitungszeit auf diese Laufbahn Umsicht zweieinhalb Jahre. Während dieser Zeit wird ein Unterhaltszuschuß ge währt. Für die Laufbahn des mittleren Dienstes, die Polizeiassistenten-Laufbahn, ist Volksschulbildung und ein Höchstalter von 40 Jahren vorgesehen. Die Vorbereitungszeit umfaßt ein Jahr. Während dieser Zeit wird ebenfalls ein Unterhaltszuschuß gewährt. Bewerbungsgesruhe sind an den Polizeipräsidenten in Potsdam — Vormerkungsstelle für den Polizeioienst — zu richten. Auskunft über alle näheren Ein zelheiten erteilen die Präsidialgeschäftsstcllen der staatlichen Polizeiverwaltungen (Polizeipräsidium bzw. Polizeidirektion). Zahlungen für KdF.-Wagen nicht steuerautscheinfähtg. Wie die Deutsche Steuerzcitnng mitteilt, können Zahlungen, die auf eine KdF.-Wagcn-Sparkarte geleistet werden, nicht anteilig in Steuergutscheincu bezahlt werden. Es handelt sich dabei um Zahlungen auf Grund eines Sparvertrages, also nicht um ein unmittelbares Entgelt für Lieferung oder sonstige Leistungen eines gewerblichen Unternehmers. Die Neuregelung der Arbeitslosenunterstützung. Die Neu regelung zur Unterstützung der dem Arbeitseinsatz zur Ver fügung stehenden unfreiwillig Arbeitslosen ist für die Für sorgeverbände insofern von erheblicher Bedeutung, als künftig dieser Personenkreis, auch soweit er bisher ausschließlich von der öffentlichen Fürsorge zu unterstützen war, von den Arbeitsämtern zu unterstützen ist. Dagegen bleibt die Zuständigkeit der öffentlichen Fürsorge für Maßnahmen auf dem Gebiet der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge und der Jugcndhilfe unberührt. Nach einem Erlaß des Reichs innenministers haben die Fürsorgeverbände und die mit der Durchführung beauftragten Gemeinden die von ihnen noch unterstützten Hilfsbedürftigen, deren Unterstützung jetzt Auf gabe der Arbeitsämter ist, zu veranlassen, unverzüglich beim zuständigen Arbeitsamt einen Unterstützungsantrag zu stellen. Znr Vermeidung von Härten ist die Unterstützung durch die öffentliche Fürsorge bis zum Tage der Zahlung der Arbeits losenunterstützung fortzusetzcn. Wieder Familienhelmfahrten für Bauarbeiter. Die Be stimmungen über die Wochcncndheimfahrten im Baugewerbe sind mit den Urlaubsvorschriften auf Grund der Kriegswirt- schaflsverordnuug außer Kraft getreten. Da aber auch die Kriegswirtschaft das Baugewerbe stärkstcns in Anspruch nimmt und viele Zehntausende von Bauarbeitern von auswärts her angezogen werden müssen, war es trotz der Verkehrseinschrän- kungen notwendig, die Verbindung dieser Arbeiter mit ihren Angehörigen sichcrzustellen. Deshalb hat der Neichsarbeits- minister den Sondertreuhänder für das Baugewerbe beauf tragt, die Bestimmungen über die Wochenendheimfahrtcn für die Bauvorhaben der öffentlichen Hand in einer den Kriegs verhältnissen angepaßten Forni wieder tn Kraft zu setzen. Die neue Tarifordnung, die seit dem 25. Oktober in Kraft ist, gibt den bisherigen Begriff der bisherigen Wochenendheimfahn zugunsten der Familienheimfahrt auf. In den räumlichen Gel- tungsvereich sind auch Ostmark und Sudetenland eingezogen. Die Tarifordnung erfaßt alle Betriebe des Baugewerbes, soweit sie auf Baustellen der öffentlichen Hand, der Partei, ver Deutschen Fernkabelgcsellschast und der Reichswerke Her mann Göring Arbeiten ausführen. Sie gilt auch für solche Bauvorhaben, die von den Reichstreuhändern den öffentlichen Bauvorhaben gleichgestellt sind. Bei dem Umfang der Heim sahrtansprüche mußte auf die Belastung der Reichsbahn Rück sicht genommen werden. Aber auch jetzt noch wird dem Ver heirateten alle Vierteljahre der Besuch seiner Familie ermög licht, und der ledige Arbeiter kann im Halbjahr einmal an seinen letzten Wohnort oder den Wohnort von Angehörigen auf Kosten des Betriebes fahren. Daneben gelten weiter dis Bestimmungen über außerordentliche Heimreisen bei Todes fällen und schweren Erkrankungen. Bordsteinanstrich erneuern! Vielfach wird beobachtet, daß der weiße Anstrich der Bordsteine an vertehrS- wichtigen Stellen nicht mehr genügend sichtbar ist. Die Polizei behörden werden dieser für eine sichere und ungehinderte Ab wicklung des Straßenverkehrs bei Verduickelung bedeutsamen Maßnahme fortgesetzt ihre besondere Aufmerksamkeit zu- weudcn. Es wird darauf hingewiesen, daß der weiße Anstrich ständig erneut werden muß, um seinen Zweck zu erfüllen. bester Ordnung. Die Heidebrechts fuhren wieder fort, und Gret sah dem,Wagen nach. Jetzt War auch schon Reue in ihr. Sie hatte nicht in einen gesellschaftlichen Trubel kommen wollen. Nun hatte man sie einfach überrumpelt. War die Einsamkeit von Bersach nicht schön gewesen? Weshalb sollte es nun plötzlich anders sein? Aber nun würde sie doch die Beziehungen zu den Heidebrechts auf rechterhalten müssen, doch es war ja in ihre Hand gegeben, diesen Verkehr einzuschränken. Am Donnerstag fuhr Gret und Frau Reuter nach Schloß Ulm. Gret war angenehm überrascht, daß nur eine Schwester der Baronin mit ihrem Manne gekommen war. Sonst war man ganz unter sich. Das war sehr ge mütlich. Der junge Baron war voller Humor. Er unter hielt die kleine Gesellschaft aufs beste. Aber Gret fühlte doch, daß er, wenn er mit ihr sprach, anders war. Das beunruhigte sie. Einmal dachte sie: Es wäre sehr bedauerlich, wenn er sich mit Hoffnungen trüge, die ich nicht erfüllen könnte. Meine Liebe ist für alle Zeiten begraben. Mein Herz ist tot! Ich will allein bleiben. Frau Reuter sah Gret an und dachte: Mein Gott, jetzt sitzt sie wieder so teilnahmlos da wie eln ganz alter, abgeklärter Mensch, der mit allem fertig ist, und der nur aus Höflichkeit den anderen zuhört, wenn die froh und lustig sind. Es wäre ja schrecklich, wenn sie sich das hier verscherzte. Sie kann doch nicht immer allein bleiben. Das geht doch nicht. Dieser Hang zur Einsam keit ist krankhaft. Dieses Mädchen ist viel zu selbständig. Man wagt sich ja nie, irgendeinen Vorschlag zu machen. Wenn der junge Baron erst einen Korb hat, dann werden sie hier in Schloß Ulm mächtig verschnupft sein. Frau Reuter wußte nicht, daß die Baronin sich heim lich schon gefragt hatte, weshalb sich Gret wohl gerade diese Dame als Hausgenossin gewählt haben mochte. Ihr gefiel sie nämlich nicht und sie würde sich Frau Neuter sicherlich nicht ins Haus nehmen. Ihr erschien diese tüch tige Dame neugierig und überheblich, und für einen jungen Menschen, der irgend etwas Schweres durchgemacht hatte, war sie ganz bestimmt nicht der rechte Umgangs