Volltext Seite (XML)
Wüpauer U Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreis«: Dir 46 mm breite Millimeter,»'!- 7 Pf; die SZ mm breite Milümeter;eile im Text- teil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweirgebühr LS Pf. mrüglich Porto. Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Sefchäft«st.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Da» Zschovauer Tageblatt und Anzeiger* ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Flöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits brltimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachung«,, der Finanzamtes Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank r. S. m. b. H. Zschopau, S-meind-girokonto Zschopau Nr. 241, ' - Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitnng für die Ort,: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumh-rm-rsdorf, Scharfenftein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf -- n«. SS d.« 2S. isss Hiller antwortet Roosevelt Seichslag am Zreilag 12 Uhr — Gemeinschaslsempsange in den Relrieben Ladengeschäfte wahrend der Führer-Rede geschlossen Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, gibt im Einvernehmen mit dem Reichswirlschaflsminister und dem Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung folgendes be kannt: Der Führer antwortet Roosevelt! Am 28. April 1939, mittags 12 Uhr, spricht der Führer vor den Ab geordneten des Großdeutfchen Reichstages und damit zum deutschen Volk und zur Welt. Alle Deutschen werden Zeugen der Rede des Führers am Lautsprecher sein. Gemeinschaftsempfänge in den Betrieben in der Zelt von 12 Uhr bis 13.30 Uhr werden Bekriebs- führer und Gefolgschaft beim Empfang der Führer-Rede vereinen. Um allen schaffenden Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, die Führer-Rede zu hören, werden die Ladengeschäfte während dieser Zeit geschlossen. Die deutsche Jugend Hörl die Führer-Rede lm Rahmen einer Schulveranstaltung. Wer im Betrieb, zu Hause oder beim Rachbarn nicht die Möglichkeit hat, die Rede des Führers zu hören, dem wird in Sälen, Gaststätten, Theatern und Lichtspieltheatern dazu Gelegenheit gegeben. Die Gau- und Kreis propagandaleitungen der NSDAP, haben hierfür alle Vorbereitungen getroffen. Sie gebührende Antwort 2. grohdeulsche Reichstagssitzung AuslsnLische Wsle als Zuhörer Der neue jugoslawische Gesandte trat sein Amt an. Der als Nachfolger des'jetzigen Außenministers Linear- Markowitsch ernannte neue jugoslawische Gesandte An« dric legte am Ehrenmal Unter den Linden in Berlin eine» Kranz nieder. Anschließend nahm er den Vorbei marsch der Ehrenkompanie ab. Weltbild-Wagenborg-M.) Memel- Reichstag-abgeordnete ernannt Auch volksdeutsche Vertreter aus dem Protektorat berufen Als volksdeutsche Vertreter des Protek torats Böhmen und Mähren wurden auf Vorschlag des Fraktionsführers der NSDAP. Reichsleiter Dr. Frick folgende Männer in den Großdeutschen Reichstag berufen: l. Ernst Kundt, Prag-Podol Nr. 26S, geb. 15. April 1897, 2. Dr. Meckel, Rudolf, Gaustudentenführer, ss- Sturmbannführer, Prag 2, Waldsteinpalais, geb. 20. Juli 1910, 3. Dr. Siegel, Raimund, komm. Kreisleiter in Jglau, 4. Ing. Karl Foltar, Kreisleiter in Brünn, 5. Hans Westen, Fabrikant, komm. Kreisleiter in Budweis. Ihre Berufung erfolgt auf Grund des 8 2 deS Gesetzes über die Vertretung der im Protektorat Böhmen und Mähren an- sässigen deutschen Volksgenossen im Reichstag; sie soll durch eine spätere Wahl ihre Bestätigung erhalten. Aus dem deutschen Memelgebiet wurden auf Grund des 8 2 des Gesetzes über die Vertretung der Memeldeuischen im Großdeutschen Reichstag vom 13. April 1939 berufen: 1. Dr. Ernst Neumann, Tierarzt, ^-Oberführer, Memel-Mellneraggen, geb. 13. Juli 1888, 2. Dr. Willi Bertuleit, Vankdirektor, SA.-Sturmbannführer, Memel, Noßgartenstraße, geb. 29. Mai 1900. Die Wahl im Mcmellande erübrigt sich, nachdem die Memelländer erst am 11. Dezember 1938 ihr« Stimme abgegeben haben. Reichsminister Dr. Goebbels hat in seiner Mitteilung über die große Reichstagssitzung am Freitag das Thema, das der Führer behandeln wird, angegeben: Der Führer antwortet Roosevelt. Man weiß in den Hauptstädten der westlichen Demo kratie und in Washington seit der ersten Ankündigung der Reichstagssitzung, "daß der Führer die unglaublichen Aus fälle, die sich der Präsident der Vereinigten Staaten gegen die autoritären Staaten und namentlich gegen das natio nalsozialistische Deutschland erlaubt hat, nicht unwider sprochen hinnehmen wird. Roosevelt hat sich zum Hetz- apostcl ersten Ranges herausgebildet. Er hat alle seine innerpolrtischen Aufgaben, die in reichlicher Fülle ihm gestellt sind, außer acht gelassen, um mit jedem Tage neue Hetzattacken gegen die autoritären Staaten zu reiten. So hat er in seinem Lande eine Kriegspanikerzeugt, wie sie 1>er Stimmung im Jahre 1917 gleichkomrnt. Wir kennen die Hintergründe dieser niederträchtigen Kriegshetze wohl. Wir wissen, daß Roosevelt um seine Wiederwahl als Präsident der Vereinigten Staaten kämpft und wissen auch, daß er den ganzen Kricgsrummel inszeniert hat, um das Volk von Amerika abzulenken von den Fehlschlägen der amerikanischen Negierungspolitik. Mit großen Hofsnmlgen begrüßte einst das Volt Roosevelt als Präsidenten, und er nahm einen großen Anlauf und tat so, als würde er den Amerikanern das Paradies auf Erden bringen. Den Mund hat er immer sehr voll genommen, der Herr Roosevelt, denn sein Prinzip ist das: Was man durch Taten nicht beweisen kann, das muß man dem Volke in Reden vorgaukeln. Roden, reden, nur keine Taten. So treibt Präsident Roosevelt seit Jahr und Tag eine V e r n e b e l u n g s - p o li t ik.hinter der er die Katastrophe des ameri kanischen Wirtschaftslebens verbergen zu können glaubt. Die amerikanischen Farmer klagen ihn an, weil er sie dem furchtbarsten Elend aussetzt und keinen Finger rührt, um ihnen^zu helfen. Mit Kind und Kcael, Sack und Pack ziehen die'Farmerfamilien in ganzen Heeren von Land- schäft zu Landschaft, um irgendwo wieder neu anzu- fdngen. .Aber das Unglück verfolgt sie. Sie werden nicht seßhaft. Männer» Frauen und Kinder sterben hin vor Hunger Md Armut, aber das reiche Amerika hat kein Mit leid. Wer nicht leben kann, der soll eben krepieren! Das ist demokratische „Humanität* in amerikanischer Rein« kultur. 11 Millionen Arbeitslose klagen an. Sis sind dem bittersten Elend ausgesetzt. Das reiche Land hat keine Arbeit für die Millionen. Die Regierung läßt da- Heer der Aermsten der Armen verkommen, nach demselbeü Grundsatz, der auch für das Farmerelend gilt. Milliarde« gibt Herr Roosevelt für eine wahnsinnig« Nüstungspolitik aus. Um das sinnlose Bergenden der Staatsgelder dafür zu begründen, erfand der listen reiche Präsident Gespenster- und Schauermärchen. Er faselte viel von einer „Aggression der autoritären Staaten* und verstand es, dem amerikanischen Volke Angst vor dem schwarzen Mann cinznflößen. Angeblich beabsichtigt» Deutschland einen Angriff auf Amerika. Wie ein solcher Angriff erfolgen sollte, mit welchen Mitteln und wann, alles das wollte Herr Roosevelt genau wissen. Seine Phantasie bewegte sich in wildesten Ausschweifungen. So gab er dem amerikanischen Volke zwar nicht Arbeit und Brot, aber er versetzte es in eine geradezu hysterische Nervosität. Und Vas ist das Ziel und der Zweck seine- Kriegsrummels. Lebt das Volk in Furcht vor einem Kriege, dann vergißt es den Hunger und seine Anklagen gegen die Regierung, so denkt Herr Roosevelt. Ein wahrer Landesvatcr, fürwahr! Ein Präsident von echt demo kratischem Wasser! Neben diesem Einneblungsversuch bezweckt Roosevelt- Kricgsgeschrei aber noch etwas anderes: Die amerikanischen Nüstungsjuden wollen wieder einmal groß verdienen. In den letzten Jahren genügten ihnen die Gewinne nicht. St« erinnern sich, wie gut sie es im Weltkriege hatten, al- Amerika der größte Kriegslieferant war. Für die hätte der Weltkrieg ewig dauern können. An Kanonen und Munition verdienten sie Milliarden. Und Verdienen wird bekanntlich bei ihnen groß geschrieben. Warum, so sagen sie sich, sollte Amerika nicht wieder einmal einen Reibach machen. Also steckten sie sich hinter den Präsidenten Roose velt, der ja stolz auf ihre Freundschaft ist, und den st« dafür mit dem höchsten Hebräerorden auszeichneten. Sis wissen, daß sie seine stärlste Stütze sind. Für diese Stützungsaktion können sie, so meinen sie, mich einmal etwas verlangen. Also forderten sie von Herrn Roosevelt die Kriegshetze Und der Präsident tat, wie sie befähle»». Die große Reichstagssitzung findet im Sitzungssaal des Krollgebäudcs in Berlin um 12 Uhr pünktlich statt. Einziger Gegenstand der Tagesordnung ist die „Entgegen nahme einer Erklärung der Reichsregierung". Es handelt sich bei dieser Reichstagssitzung, deren Ab- lauf wiederum in der ganzen Welt mit höchster politischer Spannung erwartet wird, um die zweite Zu sammenkunft des ersten Grotzde »Ischen Reichstages. Seit der historischen ersten Sitzung am Z0. Januar 1939 haben sich wiederum gewaltige Ereignisse vollzogen, haben weltgeschichtliche Taten des Führers Großdcutschland und Europa erneut ein anderes Gesicht gegeben. Die Reichstagsverwaltung war leider bei weitem nicht tn der Lage, auch nur einen nennenswerten Bruchteil der an sie aus allen Teilen des Reiches und aus dem Ausland gelangten Wünsche nach Zuhörerkarten zu erfüllen. Ganz vorsichtige Volksgenossen hatten sich bereits im Lause des März mit ihren Kartenwünschen an den Direktor beim Reichstag gewandt. Aber auch die Eile vermag hier nichts, denn was sind schon rund 600 Zuhörerplätze — zu denen noch 200 Presseplätze kommen — gegenüber den aber Tausenden, die gern eine weite Reise unternehmen wür den, um persönlich an einer Reichstagssitzung teilnehmen zu können. Diesmal kommt dazu, daß vom Geburtstag des Führers her zahlreiche prominente auslän- dische Gäste sich noch im Reiche aufhalten und daß selbstvorständlich gerade ihnen ermöglicht werden wird, den Führer im Reichstag unmittelbar zu hören. Seit der letzten Sitzung sind in der Zusammensetzung des Reichstags wiederum einige Aenderungen durch den Tod erfolgt. Es sind gestorben die Abgeordneten König, Klausner, Utz, Dr. Gerhard Wagner und Unger-Essen. So weit bisher die Ernennungen vollzogen sind, treten für die Verstorbenen neu in den Reichstag ein: SA.-Oberführer Landwirt von Obernitz, Nürnberg; tt-Oberführer Regie- rungsrat Dr. Behrends, Berlin-Charlottenburg; SA.« Brigadesührer "Hchsbahninsvektor Hagenmever, Ulm, und der Stellvertreter des Neichsgesundheitsführers, Dr. Blome. Das äußere Gesicht des vorläufigen Tagungsgebäudes des Reichstags, der Krolloper, erhält wiederum eine würdige Ausschmückung, sür die der Reichs bühnenbildner Benno von Arent verantwortlich zeichnet.