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Früchte aus deutschen Härten Weltkongreß des Gartenbaues — 81 Länder entsandten Vertreter nach Berlin Sächsische Nachrichten Neubau der Amtshaupt»iauuschaft Marienberg. DaZ Stadtbild an, Zschopauer Tor erhält durch ein neues Dienst gebäude für die Amtshauptmannschaft eine Verschönerung. Der Neubau, der schon seit dreißig fahren geplant ist, wird an der Stelle der lebigen Gastwirtschaft „Drei Mohren* entstehen. Das Hauptgebäude wird in Länge von 60 Meiern mit zwei Stockwerken errichtet. Das Staatliche Gesundheits- amt wird sich an das Hauptgebäude anlehnen und an der anderen Seite des Hauptgebäudes wird ein weiterer Flügel mit Dienstwohnungen errichtet. Gegenüber errichtet der Be- zirksverband ein Sechsfamilicnhaus mit einem hohen Giebel, sodaß das Zschopauer Tor einen «würdigen Nahmen er- Wiederaufbau der HcrrnSkrctschcncr Zwirnfabrik. Die an, 3 Februar durch eine Felssturzkatastrophc stark beschädigte Zwirniabrik in Hcrrnskretschcn wird voraussichtlich in wenigen Wochen wieder aufgebaut. Zunächst müssen die noch in vol lem Gange befindlichen Abräumungsarbcitcn hinter der Fa brik beendet sein. Die Abtragungsarbciten, die nicht ohne Gc»ahr sur die Arbeiter verbunden waren, schreiten flott vorwärts und sind bisher ohne Unfall verlausen. 3 t Sicdlcrstellcn als Neichsheimstättn. In einer öffent lichen Beratung der Natshcrreu mit dem Oberbürgermeister in Meerane wurde dem Vorschlag, die schon am Schä- ferbcrg erstellten 34 Sicdlcrstellen an die Siedler nicht tm Weg des Erbbaurechts, sondern nach dreijähriger Probe zeit endgültig als Neichshcimstätten zu übertragen, zuge- stimmt. Welter soll die bereits zum großen Teil ausgebaute Friedrichstraße noch in diesem Jahr sertiggestellt und dafür der Ausbau der Amisstraße, der für dieses Jahr vorgesehen war, erst im komenden Jahr durchgcführt werden. Nach ihrer Fertigstellung soll die Friedrichstraße als Einbahnstraße in Nichtüng Maricnslraße srcigegcbcn werden. Mustlpstege dürüsEkrÄeinderapeNen Zur Förderung der Laieumnsikpslcgc aus dem Laude und in kleineren Städten haben die R e i ch s m u s i k k a m m e r und der Deutsche Gcmcindetag eine Vereinbarung über den Einsatz von Gcmeiudekapcllen abgeschlossen. Nach dieser Rege lung, deren Einführung allen Gcfneindcu 1ÜS zu zwanZig- museud Einwohnern empfohlen wird, kann einer im Ge- mcindegcbict ansässigen, leistungsfähigen Laienmusikvcreini- guilg die Bezeichnung Gemeinde- oder Stadtkapelle verliehen werden, wenn das örtliche Mnsikbedürsnis nicht durch eine in der Umgebung stehende Berufs- oder LchrlingSkapclle besrie» digt wird. 1398 Wohnungen mehr In Sachsen wurden im Juni 1188 Baugenchnngun- gcn für Neubauten mit Wohnungen erteilt, und zwar in den Regierungsbezirken Chemnitz 213, Dresden-Baut zen 434, Leipzig 421 und Zwickan 120. Diese Neubau ten sollen insgesamt 3307 Wohnungen enthalten. Außer dem wurden 151 Baugenehmigungen für Um-, An- und Aufbauten mit insgesamt 224 Wohnungen erteilt. An Gebäudcabgängen waren im Juni 36 Häuser mit 94 Wohnungen zu verzeichnen. Die Berichtszeit erbrachte insgesamt einen Zuwachs von 1300 Wohnungen (im Juni 1937: 13181: davon entfielen auf die Städte Chem nitz 112, Dresden 51, Leipzig 267, Plauen neun und Zwickau ciuc. In den Monaten Januar bis mit Juni >938 stellt! sich die Zahl für den Zugang an Wohnungen in Neu bauten ans 9029. Die Zahl der erteilten Baugenchmigun- gcn für Ncnbantcn mit Wohnungen betrug in dieser Zeit 5140 und für Neubauten ohne Wohnungen 1781. Kunst und Kuiiur Wertvoller BorgcschichtSfund In der Nähe von Brandofen wurden beim Ackern schvn früher vorgeschichtliche Tonscherben gefunden. Als man jetzt unter sachkundiger Leitung im Boden nachgrnb, ! entdeckte man in sechzig Zentimeter Bodentiefe ein vor- - züglich erhaltenes Grab der indogermanisch schnnrkcra- - mischen Kullurepoche, die rund 5000 Jahre vor der Ge- > genwart liegt. Im Sandboden hatten sich die Gesäße, ciuc viarzia Zentimeter hohe Amphora, zwei schön ge- j formte Becher und eine große Schale aus Ton. völlig un- ; versehrt erhalten. Damit ist der besterhaltene und schönste ! schnnrkcramische Fund in der Oberlansitz geborgen wor- den. Die Gefäße weisen die für diese Kultur merkwür- > diac Schnnrverzieruna im Ton auf. Sudelendeutsche Dichter her Gegenwart ; Rudolf Witzany ! Tndctcudcutsches Zeitgeschehen zu gestalten ist die ! Aufgabe, die sich Rudolf Witzanh (geboren 1911 in I Gratzen im Böhmerwald) stellt. Das kommt zunächst in ! seinem Roman „Der Bauer von Nauhenschlag" zum ! Ausdruck. Rauhenschlag heißt ein Bauernhof im Böh- > mcrwald, der der harten Not der Gegenwart zum Opfer I fällt. Dem jungen Dichter hat das Erlebnis der völki- ! scheu und wirtschaftlichen Not seiner Heimat das Buch diktiert. Sein zweiter Roman „Die gefesselte Stadt* be- ! handelt die Kämpfe und Leiden der Stadt Iglau wäh rend des Dreißigjährigen Krieges. Witzanh verfügt oft über ein anschauliches Darstcllungsvcrmögcn und versteht auch die Ereignisfädcn geschickt zu knüpfen. Der Rcichsscndcr Leipzig setzt am 21 Ängnst, 11.15 Uhr, seine wertvolle Sendereihe „Su- dctcndcntsche Dichter der Gegenwart* mit einer Lesung aus dem Roman „Der Bauer vou Nauhenschlag« von Rudolf Witzanh fort. Plan der Karl Map Spiele Sonabend. 13. Augnst, 15 Uhr: Karl-Mah-Splele; abends fäll« Sommcrnachtstranm aus: Sonntag, 14. 8., ! 11 Uhr und 15 Uhr, Montag, 15. Angust. 15 Uhr, Milt- woch, 17. Angust, 15 Uhr, je Karl-Man-Spicle. Rcichsnrbcitswochc für Pnppcnspirlcr Vom 14. bis 21. Augnst findet in der Bcrgstadt Hohnstein eine Rcichsarbcitswoche für bernfsamtliche Puppenspieler statt. Achtzig Puppenspieler ans allen Tei lcn des Reiches werden ans Einladung der NSG. Kraft durch Freude in der DAF. nnd der Rcichsjngcndführnng zusammcnkomnicn. Die Tagung gewinnt für die Stadt Hohnstein besondere Bedeutung durch einen Puppcnjpicl- I tag am 19. Augnst. au dem nm 16 Uhr für die Kinder ! und um 20 Uhr für die Großen zwei Grcnzlandbübncn spielen werben: die Aachener Stockpnvpenbnbne unter Ler künstlerischen Leitung von Prof. Willi Hermanns und Der Reichsminister für Ernährung und Landwirt schaft, Rcichsbauernführcr Darrö, eröffnete im Plenarsaal des Reichstages in der Krvllvpcr den 12. Internationalen Gartcnbaukongrest Berlin 1938. Zu der Eröffnungsfeier halten sich Abordnungen aus 51 Nationen cingefundcn. Die Krollopcr hatte ihr Fcstgcwand angelegt. Por dem Gebäude wehten an hohen Weißen Masten die Fahnen der an dem Kongreß beteiligten 51 Länder, lieber die ganze Breite des Einganges spannte sich ein Band mit der Aufschrift „12. Internationaler Gartenbau- ckongreß Berlin«, das von Lorbeerschmuck ciugerahmt wurde. Die Räume der Krolloper gleiche» einem Blumen- chain. Im Plenarsaal wurde die große Stirnwand hinter dem Präsidium von den Fahnen der an dem Kongreß be teiligten Länder verdeckt. Von diesem malerischen Hinter grund hob sich wirkungsvoll das Wahrzeichen des Kon gresses ab, eine goldene Rose riesigen Ausmaßes. Neben den mehr als 200 Delegierten und den übrigen Kongreßteilnehmern war zu der Eröffnung eine große Zahl von Ehrengästen erschienen. So sah man Pertreter des Diplomatischen Korps, Neichsnunister Lanuners, Ver treter der Reichs- und Staatsbehörden, der Stadt Berlin, der Partei, der Wehrmacht und des Auswärtigen Amtes. Vertreten waren außerdem sämtliche Organisationen des deutschen Gartenbaues, eine große Reihe wissenschaftlicher Institute und deutscher Hochschule«. Auf dem Präsidium hatten die Mitglieder des Internationalen Komitees Platz genommen. Eingclcitet wurde die Eröffnungsfeier mit der Egmont-Ouvcrtürc. Mitarbeit am Woble der Menschheit Nach der Begrüßung durch den geschäftssührcnden Präsi denten dcs Kongresses, Rcichsfachwart Gartenbau Johannes Boettner, teilte der Vizepräsident des Internationalen AgrarinstilutS in Rom, Pros. Dr. van R i j n. mit, daß das Institut eine Gartcnbauabtcilung gestiftet habe. Nachdem man die große Bedeutung der Vitamine für die Gesundheit des Menschen erkannt habe, sei cs notwendig geworden, diese Arbeiten zu erweitern. Ter Erste Vizepräsident dcs Kongresses und Präsident des Internationalen Äusschnsics für Garten- baukongrcsse, Prof. Franco Angelinis (Italic»), betonte die Wichtigkeit einer internationalen Zusammenarbeit bei den > Problemen dcs Gartcnbaucs. Aus den Darlegungen und Vcr- ! gleichen, die Wissenschaftler und Fachleute hier anstelle» j könnten, ergäben sich wertvolle Fingerzeige und Anregungen , für die Verbesserung der gartcnbaulich-n Produktion. RelchsmiMer Darre wies ans die steigende Bedeutung des Gartenbaues in den letzten Jahren hin. Die Erkenntnisse der Ernährungswisscn- ; schast führten zn einer stärkeren Bevorzugung der Pflanzenkost, i Obst und Gemüse sind heute keine Lurusanikel mehr, sondern ! erscheinen als regelmäßige Kost ans dem Tisch jedes Volksgenossen. Ter erhöhte Bedarf an Garlenbaucrzcugnisscn ! stellte an die Gartcnbaucr der meisten Länder neue Ansorde- < rungen. In Deutschland sticg der G c s a m t v e r b r a u ch o.u ! Obst von 18561100 Tonnen im Jahre 1926 ans mehr als > 2 000000 Tonnen im Jahre 1936, an Gemüse von 2 900 9011 l Tonnen im Jahre !926 ans 3 890 000 Tonnen im Jahre 1936. ' Die Erzeugnisse d - Obst- und Gemüsebaues wurden . ! insvlgrdcsscn ei» m ! unbedeutender WeUhnndelsartilcl. Wäh- ' j rcnd 1929 der Anteil der Gemüse, Obst- »nd Südsruchtarten , an der WcUnuSjuhr 1,9 v. H. betrug, sticg cr 1936 -aus 2,18 v. H k die Hohnsteiner Pnppcnspielc unter Leitung vo„ Mar Jacob. Au beiden Vorstellungen nehmen die Teilnehmer der Arbeitswoche teil. Im WlMiK U MUH tzjtze, Hitze, Hitze! Seit die Hundstagshitze über unseren Landen brütet, gibt es nur ein Thema: Hitze, Hitze, Hitze! Diese nu- gewöhuliche Glut, durch die viel vou dem nachgeholt werden kann, was uns das Frühjahr und der Sommer anfang an Schönwetter und Reifezeit vorenthalten haben, bringt nicht nnr ungeheure Schwcißströme, souderu auch so mauchcu W i r t s ch a f t s p r o z e ß iu Gaug. Eine ganze Reihe Wirtschaftszweige hat jetzt ciuc kaum noch in diesem Jahr erwartete Mehrarbeit zu leisten. Da sind zunächst einmal die sogenannten 2 a i s o n g e w e r b c, die sich nm unseren Notschrei nach Kühlung gruppieren. Das E i s hat in diesen Tagen seine Hochkonjunktur. Die Saison der lOO Tage ballt sich diesmal ans etwa 30 zu- sammen. Kunsteis ist das Erzeugnis, das die Lebens- mittelbctriebe jetzt in ebenso nngehcnren Mengen benöti gen wie unsere Haushaltuugeu. So kann es nicht über raschen, daß allein in der Rcichshanptstadt der Eisvcr- brailch, der in den Wintcrtagcn ungefähr 4000 Zentner ausmacht, so anstcigt, daß bei der HnndstagShitze allein täglich 25 00t) bis 30 000 Zentner verbraucht werde». Auch die Energiewirtschaft, die uns seit Jahren mit den großen Eisschränkcn mit Gas- und Elektrobetrieb be schenkt hat, ist in diesen Tagen Rntznicßcrin der Hitze nnd merkt die steigende Inanspruchnahme dcs Eises in stark nach oben gerichteten Strom- und Gasvcrbranchskurvcn. In den Eisdielen herrscht naturgemäß Hochbetrieb. Hier wird das Eis überall zur inneren Abkühlung ver langt. Unentwegt laufen die Eismaschinen. Rund 50 bis 70 Millionen Mark sind der Jahresumsatz Deutsch lands an Speiseeis. Diese stattlichen Millionen werden fast ausschließlich iu deu kurze» Sommcrtagcn verzehrt. Wer herbere» Genüsse» zuncigt, zieht freilich z»m D»rst- löschc» Tcc mit Zitrcmc, M i » c r a l w a s s e r oder Bier vor. Es ist gar keine Seltenheit, daß an einem ein zigen Hnndstag ebensoviel Mincralwässcr abgcsctzt wer den, wie sonst in einem ganzen Wintcrmonat. Drei Viertel dcs Umsatzes der Mincralwasscrbctricbc entfällt ohnehin ans die Monate Mai bis Angnst. Ebenso hat die Er fahrung gelehrt, daß in einem heißen Sommermonat doppelt soviel Bier getrunken wird wie in einem Wmter- monat. Neben den Gcnußmittcln sind cs hauptsächlich dic modischen Wirtschastszweiae nnd die Perkebrswin- jchaft, deren Räder durch die Hundstagshitze in schnellere, Ter Minister kam dann auf Ausweitungen der Steige rung der Produktion zu sprechen. Wie wichtig, so sagte cr, ist zum Bcispiel beute dic T r a n S p o r l s r a g c bci dicscn leichi verderblichen Erzeugnissen! Welche Ausgaben sind der Kon- , s e rv ie r u ii g s i n d u st r i c und der Kiihltechnik gestellt! Und welche Ausgaben ergeben sich bei der Verteilung dieser leicht verderbliche» Erzeugnisse, um Erzeuger und Ver braucher gleichmäßig zu befriedigen! Tic Frage der Markl- ordnung beziehungsweise der Marktregelung ist da her beute ein Problem, mit dem sich nahezu alle Staatcn bc- schästigen. Jeder 3. Hausdatt bat Kleingarten Reichsminister Tarrö ging dann auf die kulturelle Bedeutung dcs Gartcnbancs ein. Von 17,5 Millionen Hans haltnngen in Deutschland (ohne Oesterreich) verfügen 5,5 Mil lionen Hanshaltnngen über einen Kleingarten. Diese Klein gärten erfüllen nicht nnr den Zweck, den zusätzlichen B c - dars der Familie an Obst nnd Gemüse zu decken, sic sind auch S chm u ck - n n d Z i e r g ä r t e n. dic mit größtcr Liebe betreut werden. Außer den vielen, dic durch ihre Arbeit im Kleingarten mit der Scholle verbunden bleiben, haben alle anderen Anteil an dem, was ihnen der Gartenbau zur Ver schönerung ihres LcbcnS schcnkt. Wohl nirgends in der Welt sind Feiern ohne Blumenschmuck denkbar; die Blume läßt sich aus dem Leben dcs einzelnen nicht wcgdcnken! Der Redner würdigte hier die Arbeit der Garten- u n d L a n d f ch a s t s g c st a l t c r. Eine ihrer vordringlichsten Aus gaben besteht in der Auflockerung der großen Indu- striestädte durch Schaffung von Grüngürteln nnd Grün anlagen. Verantwortungsvoll ist ihre Arbeit bci dcr Gestaltung der Landschaft, wobei ich hier in Deutschland Ihre Ausmcrksam- ' kcit besonders aus den Bau der R e i ch s a u t o b a h n e n lcn- ' kcu möchte, die wohl beispielhaft Technik nnd Landschaft zu einer Harmonie zu verschmelze» versuche». i Erwerbsgartenbau meist Kleinbetriebe i Schließlich darf der bevölkerungspolitische Wert des Gartenbaues nicht verkannt werden. Im deutschen Erwcrbsgartenbau sind 88 v. H. der Betriebe kleine und kleinste Betriebe; sie werden in der Mehrzahl von Fa milienmitgliedern bewirtschaftet, die 76 v. H. der im Gartenbau ständig beschäftigten Personen ausmachcn. Daß in solchen Be trieben der Boden, dcr im Gartenbau an sich intensiv bewirt schaftet wird, besonders liebevoll bearbeitet wird, nnd darum besonders hohe Erträge liefert, ist leicht einzusehen. ! In den kommcnden Tage», so wandle sich der Minister an die Tagungsteilnehmer, werden Sie die wichtigsten, alle Gärtner der Welt angehenden Fragen des Gartcnbancs zu , beraten haben, und sie, so hoffe ich, ein gutes Stück vora»- bringen. Dcr Kongreß möge sich dahin auswirken, daß das 1 große Ziel des Gartenbaues, zu seinen Teile» an der Gesundheit und dem Wohle der Mensch- ' heil und damit auch dcs eigenen Volkes mitznwirkcn, erreicht werde. ! 1842 in VK- Doranfgcgaugeil war der Eröffnung dcs Kongresses f eine Ansschnßtagnng, in der auf Einladung Norwegens 1 beschlossen wurde, dcu 13. Intcrnatioualeu Gartcnbaukon- greß 1912 iu Oslo durchzuführeu. Gleichzeitig stimmte der Ausschuß dem Vorschläge zu, deu geschäflsfübrenden Prä- sideutcu des gegcuwärtigcu Kongresses, Reichsfachwart Gartenbau, Johauues Boettu e r, zum 1. Vizepräsiden ten des Gartenbaukongrcsscs in Oslo zu ernennen Boctt- ucr wurde auch als Vertreter des internationalen Aus schusses iu die vom Internationale» Agrari»stit»t i» Rom begründete Gartenbanabteilung delegiert. ost viel schnellere Umdrehungen versetzt werden. Halten I vor wenigen Wochen Leineuschnh-Industric nnd -Einzcl- - handel noch darüber geklagt, daß sie in diesem Sommer i noch nicht ein Viertel ihres Umsatzes erzielt hätten, so ' konnten sie jetzt in wenigen Tagen viel Versäumtes nach- ! holcu. Auch leichte und leichteste B ekleiduug wurde i noch schnell angeschasst, so daß die Umsätze hier an man chen Tagen nm 10, 20 ja svgar 30 Prozent über dem Durchschnitt gewöhnlicher Tage lagen. Das Verlangen, jede srcie Stunde im Freien zu vcrbriugcu, trägt den großen Verkchrsgescllschastcn der Gemeinden nnd Städte, dcr Reichsbahn und den Schiffahrtsgesellschaften ebenfalls beträchtliche Mehreinnahmen ein, denn alles flüchtet, wo möglich, hinaus. Per Omuibus, Elektrische, Bahn oder Dampfer. Diese wcuigcu Zahlen, die sich beliebig erwei tern lassen, dürsten schon genügen, uni die Bedeutung des Wirtschastssaktors Hitze kurz zu skizzieren. Obst und Gemüse sür eine Milliarde Daß wir Deutschen eine große Liebe für nufere Gärten hegen, für den großen, Keinen nnd allcrklcinstcn, ist eine bekannte Tatsache. Wie groß aber der Wert unserer geliebten Gärten ist, das wird im allgemeinen j weniger gewürdigt. Das liegt znm großen Teil daran, daß bei einer rein slüchenmäßigcn Betrachtung die wirt schaftliche Bedeutung des Gartenbaues nicht so stark in Erscheinung tritt. Von dcr gesamten landwirtschastlichc» Nntzslächc im Ilmfang von rund 28,7 Millionen Hektar entfallen auf dcu Erwerbsge in ü scbau und auf die Obstanlagen nur 242 000 Hektar, das ist nicht einmal ein Prozent per gesamten landwirtschastlichc» Nutzfläche. Dieser Anteil erhöht sich allerdings uni fast 3 Prozent, wenn man die durch Haus- uud Kleingärten, Baum schulen, Blumen und Zicrpslanzenanbau usw. genutzte Fläche mit einem Umfang von 574 000 Hektar cinbczicht. Das Gesamtbild ändert sich jedoch mit einem Schlage bei Betrachtung dcr ans dieser kleinen Fläche gewonnene» Erträge. Mit ciuem Male erkeinie» wir, daß der Gartenbau ciucu recht bcdeutsanicu Bestandteil unserer Agrarcrzcngung darstcllt. Denn wertmäßig gesehen ent fallen rund 10 Prozent der landwirtschaftlichen Produk tion allein ans den Ertrag dcs Gartcnbancs. Diese hohe» Leistlinge» werde» da»k der itttcnsivc» Bodcickultur, die a»f de» sür de» Gartenbau gcuutzteu Flächen vorgeuom- mc» wird, erzielt. Bci cincin sechs- bis achtmal so Hobe» Menschcnciusatz ans dcr gleichen Fläche wird im Durch schnitt das vier- bis fünffache an Wert gewonnen. Trotz der intensiven Nutzung des Bodens für gartenbauliche Fläche reicht auch heute noch der heimische Obst- uud Gc- müsccrlrag sür unser deutsches Polk nicht ans. Schließ lich ist cs kein leichtes, cin 'Volk vou 75 Millionen, das ans einem verhältnismäßig enge» Raum zusammcnae-