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Kwantung Protzinz und an der Eisenbahnstrecke Kanton— Hongkong mit Bomben belegt haben. In japanischen Kreisen ist infolge des kraftvollen Vor stoßes in Südchina die Stimmung sehr gehoben. Man hofft, daß Kanton und Hankau nunmehr in abseh barer Zeit fallen werden. Weg nach hanlau frei An der Hankau-Front ist cs inzwischen den japanischen Truppen gelungen, die Stadt Sinyang, die 130 Kilometer nördlich von Hanlau liegt, zu erobern. Die japanische Presse feiert diesen Erfolg als den wichtigsten japanischen Sieg, der in den letzten Wochen gegen starke chinesische Streitkräfte erkämpft werden konnte. Der Fall Sinhangs ist von erheblicher Bedeutung für alle weiteren Operatio nen, die auf den Fall Hankans konzentrieren. London vergrämt In Loudon Habe die japanische Maßnahme beträcht liche „Besorgnis" hervorgerufen. Preß Association mel det, der englische Botschafter in Tokio habe in Anbetracht der umfangreichen japanischen Truppenlandungen östlich von Hongkong aufs ueue Japan daran erinnert, „daß britische Interessen in Hongkong und den umliegenden Ge- bietcn durch das Vorgehen Japans gefährdet würden". Japan dnldrt leine Einmischung Eine offizielle Note an die diplomatischen Vertreter in Tokio Ministerpräsident Fürst Kvnoc ließ in seiner Eigenschaft als Anßcnministcr den diplomatischen Vcrtrc- § lern in Tokio eine osfizielle Note zugehen. In s dieser Note werden die betreffenden Negierungen ersucht, in Zukunft die Benutzung ausländischen Eigentums als Opcrationsbasis durch chinesische Truppe» in Südchina j unmöglich zu machen; widrigenfalls müßte die japanische Regierung jegliche Verantwortung für die eventuelle Schä digung ausländischen Eigentums ablehncn. In« eigenen Interesse scheine cs daher geboten, daß sich die fremden Mächte sämtlicher Handlungen enthalten, die bei den japanischen Truppen de» Eindruck einer E i n- Mischung zugnnsten TschiangkaischckS erwecken könnten. Ferner richtet die japanische Negierung an die in Frage kommenden Mächte den dringenden Wunsch, nach Möglichkeit von sämtlichen Bewegungen ihrer Truppen und Schisfseinheitcu in de» Gebiete» Südchinas abzu sehen. Nur auf diese Weise könnten unvorhergesehene Zwischenfälle zwischen diesen Mächten und der japanischen Wehrmacht vermieden werden. Die Note des japanischen Außenministers erinnert schließlich an die am 20. Juni bckanntgcgebcue Gefahren- § zone in, chinesischen Kriegsgcbict. Es wird nochmals i ausdrücklichst daraus aufmerksam gemacht, daß die Schiffe . ausländischer Staaten deutliche Kennzcichcu führen müs sen. Sämtlichen Personen fremder Nationalität wird seitens der japanischen Behörden dringen nahegelcgt, das bezeichnete Gebiet möglichst umgehend zu verlassen. Minister MMsvfki in Berlin H» Der tschecho slowakische Außenminister Chv al lo vski trifft heute in Berlin ein und wird sich i» das Auswärtige Amt begeben, uni dem Ncichümiilistcr des Auswärtigen, von Ribbentrop, eine» Besuch zu machen. Zypern will zu Griechenland Zypriotische Organisationen fordern Sclbstbrstimmungs recht. Vertreter der zypriotischen Organisationen in Athen yabcn der englischen Gesandtschaft ein Schreiben au Mini sterpräsident Chamberlain übergeben, in dem sie für das zypriotische Volk die Anwendung des Selbstbestimmungs- rcchts verlangen. Die Bewohner der seit 1925 von Eng land besetzten Insel Zypern hätten seit jeher für ihre Vereinigung mit dem Mutterlande Griechenland gekämpft Strasaktionen «egen Araber Wieder 25 Häuser in die Luft gesprengt. In den letzten Tagen haben die Engländer erneut , Ltrafaktioncn gegen arabische Dörfer in Palästina durch- gcführt. So wurden in der kleinen Stadt Mejdal nörd lich von Gaza nicht weniger als 25 Häuser in die Lnft gesprengt. In Nord Palästina sind mehrere Dörfer mit Kollcktivstrafcn belegt worden; sie müssen u. a. die Kosten für zusätzlich in diese Ortschaften gelegte Pvlizciabtcilnn- gcn tragen. Ausgchvcrbot besteht jetzt in den Städten Nazareth, Tiberias, Jenin, Tnlkarcm, Jaffa, der Altstadt von Jerusalem, Nablus, Bethlehem, Gaza und zahlreichen Dörfern. In der Nacht werden außerdem alle Land straßen im Gebiet der Eisenbahnlinie Haifa—Kantara nnd des Flugplatzes Lydda gesperrt. Ju Jerusalem ist abermals ein Araber hingerichtet worden. Am Jassa Tor wurde ein Jude durch mehrere Schüsse verwundet. In Nablus ereignete sich ein schwerer Zusammenstoß zwischen britischen Truppen und Frei schärlern, bei dem cs mehrere Tote gab. Bei dem Dorse Walajch südwestlich von Jerusalem entspann sich ein Kampf mit Freischärlern, bei dem die Engländer Flug zeuge uud Panzerwagen cinsetztcn. Tote nnd Verwundete gab cs aus beide» Seiten. Aus der Eisenbahnstrccke Lydda—Haifa ist eine Draisine von Freischärlern angc- .halten und verbrannt worden. Während „Daily Mail" der Ansicht ist, daß der Pla» einer Teilung Palästinas nicht mehr erwogen wird, setzt die „Times" sich erneut für diesen Plan ein. Trotz aller offensichtlichen Gefahren, so meint das Platt, scheine eine Teilung Palästinas wcnigcr gefährlich zu sein als eine mechanische Einigung. Sonderbeauftragter für alle Fragen des Partciauf- baucs im Sudetenland Ler Stellvertreter des Führers hat als seinen Beauf tragten für alle Fragen des Parteiaufbaues in den sude- tendeutschen Gebieten den Ncichsamtsleiter in seinen» Stabe Albert Hoffmann bestimmt. Reichsamtsleiter Hoffmann tritt zum Stabe des Neichskommissars für die sudctendcutschcn Gebiete, Konrad Henlein Die „Jnformazione Diplomatica", die sehr oft die Gc- dankeugänge Mussolinis wiedergibt, kommt auf die Rede des Führers auf dem Befreiungsfcld iu Saarbrücken zu rück uud schreibt dazu: „In der, vcrantwortlicheu Kreisen Noms findet die Rede des Führers eine unbedingte Zustimmung, sowohl was ihren Inhalt als auch, was ihre Form betrifft. Der Führer hat erneut ausdrück lich und feierlich betont, daß Deutschland den Frieden mit allen Völkern, folglich auch mit dem französische» und dem englischen, wolle. Aber der Führer konnte nicht mit Stillschweigen über die unbestreitbare Tatsache hinweggehcn, daß in Frank reich und England starke Gruppen und Parteien bestehen, die den Krieg gegen die totalitären Mächte wollen nnd die offen ihrem Unmut Ausdruck verleihen, daß die als gün stig angesehene Gelegenheit anläßlich der sudetcndeutschen Frage nicht ergriffen wnrdc. Außerdem ist bekannt, daß die Führung dieser kriegshetzerischen Strömungen überall in den Händen der Juden liegt. Nun hat der Führer im richtigen Augenblick die Aufmerksamkeit der Völker und der Welt ans die Tätigkeit dieser Gruppen nnd Parteien gelenkt, die für einen Präventivkrieg gegen Italien und Deutschland sind, und in ebenso opportuner Weise hat er zu verstehen gegeben, daß sich Deutschland nicht chloro formieren läßt. Und so stellt man in Rom fest, ebenso wenig wird dies Italien tun. Die verantwortlichen Kreise Noms unterstreichen, daß die Anhänger des Präventivkrieges nunmehr mit Ver spätung kommen. Sie können in ihrem Haß noch von einem Präventivkrieg träumen, aber ihn unternehmen wollen, würde für sic heißcn, ein ungeheures Nisiko aus sich zu nehmen. Gegen den italienisch deutschen Block von 125 Millio nen Menschen, einem Block, der jedes Jahr um eine Mil lion Menschen zunimmt und heute über gewaltige Kräfte und günstige gcvstratcgischc Positionen zu Land, zu Wasser nnd in der Luft verfügt, gegen einen solchen Block gemein samer Mittel und geschlossener geistiger Einstellung ist nichts mehr zu machen. Was einzig gemacht werden kau», ist endlich der Friede: das heißt, der wahre Friede nach den, Beispiel von München." Zester Block -er Zrie-enrmächte „Adolf Hitler hat die Aufmerksamkeit der Völker auf die Anhänger des Präventivkrieges gelenkt" Brauchitsch in Reichenberg Begeisterter Empfang des Oberbefehlshabers des Heeres Auf seiner Besichtigungsreisc durch Sudetendemsch- land traf der Oberbefehlshaber des Heeres, Gcncralvbcrsi von Brauchitsch, in Reichenberg ein. Der Adolf Hitler- Platz vor den» Rathaus war wieder, wie in den letzten Tagen so oft, das Ziel von Tausenden von Menschen. Mit klingendem Spiel zog eine Ehrenkompanie auf. Als der Oberbefehlshaber des Heeres in Begleitung des Generalobersten von Bock und zahlreicher höherer Offiziere der Wehrmacht vor dem Nathans eintraf, scholl ihm der Jubel der begeisterten Reichenberger entgegen, besonders die Jugend, die schulfrei halte, war zu Tausen den auf dem Plan und machte ihrer Freude durch immer neue Sprechchöre Luft. In der Begleitung des Ober befehlshabers des Heeres sah man als Vertreter der Ord nungspolizei den General von Pfefscr-Wildenbruch, Neichskommissar Konrad Henlein, Staatssekretär Stnckarc, den Chef des Verwallnngsamtcs, Regierungspräsident Bachmann, den kommissarischen Bezirkshauptmann, Land- rat Ncnmanu (Dcutsch-Ehlan). Nach dem Abschrciten der Front unter den Klängen des Präscnticrmarschcs und dem Vorbei in a r s ch der Truppe vor dem Oberbefehlshaber begab sich General oberst von Brauchitsch in das Rathaus. Ans der Treppe wurde er vom Oberbürgermeister der Stadt Neicheubcrg und von zahlreichen Führern der Gliederungen der Be wegung empfangen. Nach der Eintragung in das E h r e n - buch der Stadt im Festsaal des Rathauses gedachte noch einmal der Oberbürgermeister der ruhmreichen Tat des Führers und brachte im Namen der Bevölkerung den Dank an die Wehrmacht zum Ausdruck. Nach der Erwide rung des Oberbefehlshabers, der zu»; Ausdruck brachte, es bewege ihn stark, mit welcher Freude und mit welcher Begeisterung die sudetcndentsehe Bevölkerung die deutschen Soldaten empfangen habe, riefen immer aufs neue auf- flackernde Sprcchchöre den Generaloberst auf den Balko des Rathauses. von Brauchitsch in der Zone ll Besichtigung der cingcrücktcn Truppcntci. Am 12. Oktober besuchte der Oberbefehlshaber des HcrcS, Generaloberst von Brauchitsch, das Gebiet der Zone iI und die darin eingesetzten Truppenteile. Die aufschlußreiche Rundfahrt, die den ganzen Tag in Anspruch nahm, sührtc an alle wichtigen Punkte des Ge bietes, zum Teil galt sic dcu tschechischen Verteidigungs anlagen. So nahm der Oberbefehlshaber des HccrcS in» Laufe des Tages in Augenschein die befestigte Grcnzstcl- lung zwischen Mühlschcibc und Einsiedel, die Riegelstel lung hart ostwärts Wartenberg und die Ausnnhmestcl- lung zwischen Barzdork und Niemes. Wo die Reise durch von Truppen belegte Orte führte, bildeten diese Spalier. Den ersten Höhepunkt des Tages bildet Reichen berg. Hier stattete der Oberbefehlshaber des Heeres zu nächst dem Neichskommissar Konrad Henlein im Hotel Imperial einen Besuch ab. Mil diesem zusammen begab er sich sodann zum Marktplatz, der seit dem Einmarsch der deutschen Truppen den Namen des Führers trägt. Hier schritt Generaloberst von Brauchitsch die Front der aufgestellten Truppen ab und nahm sodann den Vorbei marsch ab. Neben ihm standen hierbei der Oberbefehls haber der Gruppe 3, Generaloberst von Bock, und der Neichskommissar Konrad Henlein. Der Oberbefehlshaber des Heeres begab sich hieraus in das Nathans. Bürger meister Nohn nahm das Wort zu einer kurzen Begrü ßungsansprache. In seiner Erwiderung unterstrich Gene raloberst von Brauchitsch, die Aufnahme der deut schen Truppen sei weit über das hinausgegangen, was hätte erwartet werden können. Die Verbundenheit zwi schen Bevölkerung und Truppe werde zweifellos noch enger werden, wenn diese Stadt erst deutsche Garnison stadt sein werde. Hieraus trug er sich iu das Goldene Buch der Stadt Neichcnbcrg ein und anschließend erfolgte die Vorstellung der Spitzen der Behörden. O s ch i tz Ivar die nächste Etappe. Diese kleine Stadt von nur 6l7 Einwohnern stand an Herzlichkeit des Emp fanges den größeren Orten nicht nach. Nach dem Abschrei- tcn der Front eines ^-Ehrcnsiurmbannes und der Ab nahme des Vorbeimarsches wurde der Oberbefehlshaber gebeten, sich in das seit 100 Jahren bestehende Gedcnkbnch einzntragcn, in dem ein neuer Abschnitt mit der Aufschrift beginnt: „W ir beginnen vo n neue m". Es ist der kleinen Stadt eine besondere Ehre, daß als erster Name unter Ncichszngchörigkeit der des Obcrbfchlshabcrs des Hccres in der Chronik eingetragen wurde. Sehr scstlich waren sodann der Empfang in Böh- misch - Leipa. Hier waren Frontkämpfer der alten österreichisch-ungarischen Armee in großer Zahl angetre- ten. Die in Böhmisch Leipa befindlichen Truppenteile »raten zum Vorbeimarsch an. Dann begab sich der Ober befehlshaber in das Nathans, in dem ein Feldküchenessen eingenommen wurde. Die Ncisc wurde nach Leitme- r i tz fortgesetzt. Der alte Marktplatz mit dem historischen Nathaus bildete einen.würdigen Nahmen für die in Pa rade ausgestellten Truppen, die die weite Fläche fast voll anssüllten. Auch in Lcitmcritz schritt der Oberbefehlshaber die Front ab. Hier wie überall gehörte es zn den stärksten Eindrücken der Fahrt, daß im Sudetenland die Bevölke rung nicht wcnigcr wehrsrcndig ist wie in dcn übrigen Teilen des Reiches. In Zittau wnrdc am Abend der Besuch des Gebietes der Zone ll und der darin cinge- ZUcn Truppenteile beendet. Die Wirtschaft der deutschen Sudcte,.gebiete. Magenbvrg-Eisner <M).