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rein — wer ist sie? Ist sie an, »st sie iuna? — 795 — ges. Die Stüdt Dresden schickte 1428 eine Mannschaft auf die Geiers burg, die am Erzgebirgshang das Elbtal verteidigen sollte. Da, mitten in der Not und Aufregung des Jahres 1428, sta,rb Fried rich der Streitbare! Er wurde an einer verborgenen Stelle der Begräb niskapelle am Meißner Dom beigesetzt, damit nicht die Hussiten bei ihrem Raubzuge den Leichnam des ihnen verhaßten Kurfürsten aus sei ner letzten Ruhestätte zerren und dann schänden könnten. 0.) Hussitische Mordbrenner im Bezirk Dippoldiswalde! 1 .) Die Hussiten drohen! Das Jahr 1428 verging. Die Gerüchte von einem nahen Hussiten einfall mehrten sich. Man erzählte, der große Prdkop rüste ein beson deres Heer zum Kriegszuge nach Sachsen. Ende 1429 wurden die Ge rüchte zur Gewißheit. Mitte Dezember brachen die Feinde auf. Am 18. Dezember trafen Nachrichten in Dippoldiswalde ein, daß die „Ketzer" sich teils bei Brüx und Kaaden, zum anderen Teil bei Hasenburg und Graupen befänden. 3n fünf große Abteilungen gliederte sich der hussi tische Heerbann: Zwei setzten sich aus besonders geübten Truppen zu sammen, die Waisen und der große Tabor. Die anderen drei waren für den Zug nach Sachsen besonders aufgerufene Aufgebote: der alte Tabor, die Schar von Prag und die der Städte. Das Heer, das der große Prokop befehligte, bestand aus etwa 30 000 Mann. 2 .) Mord und Brand in unserer Heimat! Die Hussiten machten das Zisterzienserstjft Ossegg dem Erdboden gleich. Bon Graupen, 1426 bereits zerstört, blieb 1429 nach nochmaliger Zerstörung und Einäscherung nichts mehr übrig: auch die Burg fiel. Nun fluteten die Hussiten über den Graupener Paß über Frauenstein- Dippoldiswalde in unsere Heimat herein, während das Hauptheer über den Nollendorfer Paß (Kulm—Peterswald—Hellendorf—Gottleuba) ins Elbtal vorstieß. 3n Lauenstein brannte eine kleine Hussitenschar die 40 Wohnhäuser nieder, die im Borstädtchen und nach dem Pavillonwalde zu san der Stelle der jetzigen Scheunen) standen. Dann erstürmte sie. die Stadt, riß die Mauern nieder und beschoß das Schloß. Sie stach die wehrfähigen Männer nieder und quälte Frauen und Kinder. Breitenau wurde fast völlig zerstört, Börnersdorf nahezu entvölkert. Die Dörfer der Herren v. Bernstein wurden geplündert, die Sied lung Elend und die Gehöfte der Bauern von Reinholdshain nieder gebrannt. Schönfeld wurde vollständig zerstört. Die Bewohner hatten sich- versteckt und kamen erst nach dem Abzug der Hussiten wieder aus ihren Schlupswlnkeln hervor. ' Die alte Burg Frauenstein, in welcher die Burggrafen ihre Kom mandanten hielten, war eine dreifach mit Mauern umgebene, sehr starke Befestigung, damals eine der stärksten Burgen des Landes überhaupt. Da keiner der mir bekannten Chronisten etwas von einem Fall der Burg