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Weißeritz-Zeitung : 08.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193803089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19380308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19380308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-08
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.03.1938
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Ordnuüa und Moral, öder den für dal Leben der Müü SW antwottlichen Staatsmännern und politischen Instanzen der Nation. Ar vrdmmi der Prelle i» LeMchlmd AlS Wir im Jahre 1933 begannen, den nationalsozialisti schen Staat aufzubauen. und uns aus dem Gebiet des Presse wesens einer geradezu chaotischen Erbschaft gegenübersahen, mutzten wir uns diese Frage stellen Wir entschieden uns sür das letztere und haben dann sehr schnell gehandelt. Die Reinigung der Presse in Deutschland war sozusagen die Visitenkarte und die Neugestaltung unserer Presse — ich möchte sagen — die Erstgeburt der nationalsozialistischen Revo- lutton. DaS Schriftlettergesetz hat auS echt nationalsozialistischem Geiste heraus den Schwerpunkt der Verantwortung für den Inhalt der Zeitung von der Sache aus die Person verlegt. ES hat die persönliche Verantwortung für den redaktionellen Teil, d. h. für den geistigen und politischen Inhalt der Zeitung weithin sichtbar herausgestellt. Es ent spricht dem Grundsatz der absoluten Verantwortlichkeit des einzelnen gegenüber dem Volksganzen, daß derjenige, der in der Zeitung schreibt und öffentliche Meinung macht, auch dem Staat und der Oeffentlichkeit für seine Tätigkeit verantwortlich ist. Mit der radikalen Trennung von Geschäft und Politik, die das deutsche Schriftlettergesetz vollzog, ist die Voraussetzung geschaffen worden für die Gesundung unserer Presse. Denn dieses staatliche Gesetz hat in der Brust jedes deutschen Journalisten das innere Gesetz jener höheren Pressefreiheit lebendig werden lassen, die den journalistischen Beruf als einen durch nationale Verantwortung geadelten Be rus vor vielen auszeichnet. Barometer der Wettvolltil Darin sehen wir die innere Kraft und die nationale Be deutung der Presse. Demgegenüber steht die internationale Macht und Bedeutung der Presse als eines weltpolitischen Fak tors. Die Presse ist eine Macht im Leben der Völker, die größer ist, als sich die bürgerliche Weisheit mancher Zeit genossen träumen lätzt. Ueber die Drähte der Presse wird heute die wirkliche oder vermeintliche Einstellung der Völker zu allen groben Ereignissen innerhalb weniger Stunden von Land zu Land getragen. Die Presse gilt als die öffentliche Meinung, weil sie die öffentliche Meinung aus das stärkste beeinslutzt. Und deshalb kann man sie als das Barometer der Welt- Politik bezeichnen, dessen Ausschlag und Zeigerstand sicherlich die Entschlüsse vieler Kabinette in den letzten Jahrzehnten stärker und unmittelbarer beeinflußt hat, als mancher zu ahnen vermag. Diese Macht nun, die der Presse in die Hand gegeben ist, steh« zwischen Gut und Böse. Ein französischer Diplomat be zeichnet sie deshalb einmal treffend als die Zunge, von der Äesop sagt, sie sei das Beste und das Schlechteste. Leider hat sich bisher in den internationalen Beziehungen die schlechte Zunge weit vernehmlicher bemerkbar gemacht, als die guten Kräfte der Presse zur Geltung kommen konnten. Wie oft bat die Vergiftung der öffentlichen Meinung durch die bewußte Presselüge und durch verantwortungslose Sensationsberichi- erstattung die schwersten Gefahren für den Frieden der Völ ker heraufbcschworen. Der Führer hat in seiner letzten ReichStagSrede den Finger an diese offene Wunde im Zusammenleben der Völker gelegt. Er hat den Hetzern und Brunnenvergiftern eine deutsche Antwort erteilt und den Regierungen zugerufen, daß eS ein verdienstvolles Werk sein würde, wenn eS gelingen könnte, nicht nur den Abwurf von Gift, Brand und Sprengbomben aus dir Bevölkerung international zu verhindern, sondern vor allem den Vertrieb von Zeitungen zu beseitigen, die auf die Beziehungen von Staaten schlimmer wirken, als eS Gist- oder Brandbomben je zu tun vermöchten. , Dr. Dietrich nahm dann Bezug aus seine Rede aus dem letzten Parteikongretz in Nürnberg, in der er an Hand ge schichtlicher Dokumente den Beweis erbracht habe, wie eine gewissenlose Arbeit der Presse zwischen Völkern, die den Frie den lieben, Haß zu säen und Krieg zu entfesseln vermag. „Und ich darf Ihnen sagen, daß sich bis heute keine ernsthafte Stimme erhoben hat, die diese Anklagen hätte wider legen können. In privaten Schreiben vieler Journalisten sind mir zahlreiche Aeußerungen der Zustimmung zugegangen, die mir Beweis dafür sind, wie sehr meine aufklärenden Worte allen anständigen Journalisten, die unter dem Zwang der Ver hältnisse stehen, aus der Seele gesprochen waren. Und wie io vielen Journalisten geht es auch so vielen demokratischen Staatsmännern. Sie haben das sie bedrückende Presfeproblem längst erkannt, aber wagen nicht, es anzupacken. Ihre eigene Pressefreiheit verbietet ihnen — ich möchte sagen, bei Lebens gefahr, — diese Probleme aufzurollen Nur die Führer der autoritären Regierungen haben bisher diesen Zuständen gegenüber laut und vernehm lich ihre Stimme erhoben. So hat der italienische Regierungs chef Mussolini erst in den letzten Tagen dem Präsidenten der internationalen Verlegerorganisation aufS neue dargelegt, wie stark das Uebel der tendenziösen Berichterstattung ver breitet ist. We diese unrichtigen und unwahren Pressemeldun gen schafften einen geistigen Zustand, der nicht unbedenklich sei und den im Interesse des Friedens zu beseitigen alle Län der zu Helsen verpflichtet seien." ! Auch in den parlamentarischen Demokratien hat man — wie die zwar vorsichtigen, aber eindeutigen Aeußerungen vieler ihrer verantwortlichen Staatsmänner zeigen — die Bedeutung dieses Problems erkannt. Dr. Dietrich verweist auf entspre chende Aeußerungen des französischen Staatspräsidenten Lebrun, des Außenministers Delbos, des Kammerpräsi- denten Herriot, deS tschechoslowakischen Staatspräsidenten Benesch, des österreichischen Bundeskanzlers Schpschnigg und andere. Der englische Ministerpräsident Chamberlain sagte bei einer der letzten politischen Aussprachen im Unterhaus: „Die Macht der Presse -um Guten oder zum Schlechten ist auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen lehr groß, uno ein umsichtiger Gebrauch dieser Macht, geleitet von dem vol len Bewußtsein der Verantwortung, kann vielleicht weitrei chende Folgen haben, indeni auf diese Weise eine günstige Atmosphäre sür die Ziele erreicht wird, die wir anpreben." Zweifellos hat der englische Ministerpräsident bei dieser Mahnung an die verhängnisvolle Rolle gedacht, die ein großer Teil der englischen Presse bei dem Besuch von Lord Halifax in Berchtesgaden gespielt, und an den Däreüdienst, den sie der britischen Diplomatie erwiesen Hal. Und in der Tai, was haben die kopflose SensationSmache einer verantwortungslosen Presse und die Fälschungsmanöver dunkler Elemente in den letzten Jahren nicht schon an Verständtgunasmöglichkeiten zwi schen den Volkern zer chlagen? Dieses Schuldkonto ist groß, aber eS wacht ins Riesenhafte, wenn man bedenkt, welche ungeheuren positiven Möglichkeiten in der Macht der Presse liegen und welchen Segen sie der menschlichen Gemein schaft bringen könnte, wenn sie sich der wahren Verantwortung ihrer Aufgaben bewußt würde. wanm lein VrrMiede? Wit frjedlich würde die Welt sein, wenn nicht nur über oen Frieden geschrieben, sondern in den Zeitungen selbst Frie- den gehalten würde! Die Presse könnte im politischen Leben der Völker geradezu Wunder wirken. Seit 20 Jahren bemüht sich beispielsweise ein „B ö lkerbund* um die internationa len Beziehungen. Wie viele diplomatische Bemühungen, wie viele Tagungen und Konferenzen sind aufgewandt worden. Das Ergebnis ist mehr als gering, eS ist kläglich. Wie ander« könnlrn die Völker zueinander stehen, wenn sie die Bedeutung Stadt Stuttgart eine künstlerisch gefertigte Mappe mit! Photographien der württemvergtschen Landeshauptstadt.! Viens! an -er gesamt-eutschen Sache Bundesminist« Glaise-Horstenaa in Stuttgart Der österreichische Bundesminister Glaise-Horstenau traf am Montag in Stuttgart ein, wo er am Abend im Deutschen Auslandsinstitut über das Thema: „Das Jahr 1000 als deutsches Schicksalsjahr" sprach. In Begleitung des Ministers befand sich Ministorialoberkommissär Dr. Carl Kramsall vom Bundeskanzleramt. Mittags fand zu Ehren des Minister« im Rathaus ein Empfang statt, bei dem Oberbürgermeister Dr. Str ö- l i n den Bundesminister aufs herzlichste willkommen hieß. In dem Besuch des Ministers sei ein Zeichen dafür zu er blicken, wie stark im Augenblick alle Kräfte am Werke seien, um die Mißstände und Schwierigkeiten zu beseitigen, die bisher das Verhältnis zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich beeinträchtigt hätten. Dieser Besuch werde mit dazu beitragen, das Bewußtsein der geschichtlich und stammesmäßig bedingten Zusammengehörigkeit der bei den Staaten immer mehr zu vertiefen. Bundesminister Glaise-Horstenau dankte den« Oberbürgermeister sür die liebenswürdige Aufnahme, die ihn schon in den wenigen Stunden seit seinem Eintreffen in Stuttgart aufs tiefste berührt und beeindruckt habe. Er sei glücklich, auch westerbin als Minister der gesamt deutschen Sache dienen zu dürfen. Ganz besonders freue es ihn, nach der befreienden Tat des 12. Februar in Deutschland weilen und Zeuge des seelischen Aufschwunges sein zu dürfen, der heute das ganze deutsche Volk be herrsche. — Der Bundesminister trug sich hierauf in das Goldene Buch der Stadt ein. Oberbürgermeister Dr. Strölin überreichte dem Bundesminister als Geschenk der Teil des solkdetttsche» Reicher Glaise-Horstenau über den deutsche« Weg Oesterreichs ! Im überfüllten und mit den Wappen der österreichi schen Bundesländer geschmückten Kuppelsaal des Stutt garter Kunstgebäudes sprach auf Einladung des Deut-s schen Auslandsinstitutes der österreichische Bundesmini ster Dr. Glaise-Horstenau. Der Minister erklärte zunächst, nicht als Politiker, sondern als Historiker zu sprechen. Dennoch habe sein scheinbar weit abliegendes Thema zahlreiche Beziehungen zur Gegenwart, da im deutschen Ostraum das Antlitz Mitteleuropas seine wichtigsten und^ entscheidenden Züge schon um das Jahr 1000 unserer! Zeitrechnung erhalten habe. Er schloß: „Das klein gewordene, als Strandgut der Katastrophe zurückgebliebene Oesterreich ragt alS rein deutsches Land wieder tief in den von fremden Staate» erfüllten Donauraum hinein. Es kann nur in naher An lehnung an das große, von Adolf Hitler zu neuem Glanz emporgeführte Deutsche Reich politisch, kulturell und Wirt- schaftlich gedeihen, in einer nahen Anlehnung, die zu er reichen und zu festigen eben erst wieder zu Berchtesgaden die Führer der beiden Staaten bekundet haben. Dieses Oesterreich sühlt sich bei allem staatlichen Eigenleben alS vollwertiges und ausgabenreichcs Glied jenes großen Volksdeutschen Reiches, das über alle Grenzen hinweg in der Gemeinsamt von Blut und Boden, von Kultur uud Geist begründet und verbürgt ist." der Presse und ihre Wirkungsmöglichkeit für eine verständnis volle Zusammenarbeit erkennen würde! Aus einer sooft Haß und Zwietracht säenden Geißel der Menschheit, zu der sich heute leider große Teile der Presse ausgewachsen haben, könnten eines der segensreichsten völkerverbindenden Elemente werden! Die Völker wollen den Frieden, sie wollen die Verständi gung mit ihren Nachbarn. Aber die Presse in so vielen Ländern, Vie sich brüstet, die öffentliche Meinung zu sein, läßt diese Wünsche nicht zur Geltung und nicht zur Wirkung kommen. Warum wird der Weg zum internationalen Pressefricdcn nicht beschritten?, so kann der Mann auf der Straße in vielen Ländern mit Recht fragen. Ueber Kokainschmuggel, Mädchen- handel und Bankräuberverfolgung konnten die Nationen sich einigen, warum sollten sie sich nicht gemeinsam der Bekämp- fung der politischen Hetze und der durch verantwortungslose Pressreleinente hcrvorgerusenen Friedenssabotage annehmen? Diese Frage möchte ich heute stellen? Ich verkenne nicht die Schwierigkeiten, die sich ihrer Lö- sung im einzelnen eMgegenstellen. Aber ich darf die Aufmerk, samkeit daraus lenken, daß in Deutschland und Italien durch eine moderne Pressegesetzgebung zum ersten Male über haupt die praktischen Voraussetzungen zu Inter- nationaler Pressezusammenarbeit geschaffen worden sind. Die Struktur unseres Pressewesens eröffnet in der Tat erstmals den Ausblick aus erreichbare Ziele einer internationalen Presse- Politik. die, wenn sie sachlich begriffen und vorurteilslos ver- folgt wird, zu einem wahren Segen für alle Völker und die Menschheit werden kann. Wer einmal diese praktischen Ziele nnd Möglichkeiten er kannt hat, der ist im Interesse der Völker und des Friedens - geradezu verpflichtet, ihre Verwirklichung international anzu streben. Und nur von diesen Gedanken läßt sich die deutsche Pressc- politik letten, wenn sie versucht, durch zweiseitige geschriebene oder ungeschriebene Pressevereinbarungen von Land zu Land schrittweise den Weg zur Vernunft und zur Verständigung auf dem Gebiet des internationalen Presse wesens anzubahnen. Die Presseabkommen Deutschlands mit Polen und Oester- reich dienen diesem Ziel, und kürzlich, aus Anlaß des Be suches des jugoslawischen Ministerpräsidenten, sind wir auch mit Jugoslawien zu einem erfreulichen Gentleman-Agreement bezüglich der gegenseitigen Pressebeziehungen gekommen. Die deutsche Pressepolitik tpiro diesen Weg der Nicht angriffspakte und Pressevereinbarungen von Land zu Land weiterhin verfolgen nach Maßgabe der politischen nnd vressepolitischen Möglichkeiten, die sich dafür bieten. Grenze» der Bressenwra! Aber es gibt hier Grenzen, das muß in diesem Zusam menhang gesagt werden. Nicht Grenzen unseres guten Wil- lens, der vorhanden ist. sondern Grenzen der Verhandlungs- Möglichkeiten überhaupt, Grenzen der Pressemoral, die in ande ren Ländern liegen. Wie es keinen Waffenstillstand geben kann zwischen zwei Staaten, von denen der eine über ein wohl- diszipliüiertes Heer verfügt, während die Truppen des ande- ren'sich in der Hand von Condottieri befinden, die Krieg auf eigene Faust führen, so kann es auch keinen Frieden der Presse neben, wenn nur der eine Teil einer nationalen Disziplin gehorcht, während der andere sich aller Verantwortung entzieht und sich nur von dem anonymen Einfluß friedenzcrstörender Mächte leiten läßt. Wir sind durch Pie nationale Disziplin, zu der unsere Presse durch die nationalsozialistische Pressepolitik erzogen wor- , den ist, in die Lage versetzt, solche Abkommen zu treffen und sie auch zu halten. Wie aber sieht es in vielen anderen Län dern auS? Wie oft pflegen diplomatische Vorstellungen wegen unqualiftzierbarer Angriffe gegen unser Volk und seine Staatsform mlt folgender, fast sterotvver Antwort bc- dacht zu werden: „Wir sehen ein, baß eS sich hier um eine plumpe Lüge oder um eine grobe Verleumdung handelt, aber wir haben bei der verfassungsmäßig garantierten Freiheit unserer Presse kein Mittel, um wirksam einzuschreiten." Derartige Einwände sind unS selbst vom Standpunkt der weitherzigsten demokratischen Preffepolitik aus völlig unbegreif lich. Denn was durch eine solche Auffassung von der Pressefrei heit verteidigt wird, ist keine Pressefreiheit, sondern Presse- frechheit. Hier stellt sich der Staat unter Berusuna aus seine eigene Versassnng schützend nicht vor die Pressefreiheit, sondern vor die Schinivf- und Verleumdungssreihcit. Hier sind ganz offenbar die allgemeinen Menschenrechte falsch ausgelegt. Denn gegen Hetzer und Lügner, die die außenpolitischen Beziehungen der Nation vergiften und damit den Frieden des eigenen Volkes auf das schwerste gefährden, kann jede Regie- r.ung^lnschreiten. Denn das Wohl des Volke« und die Sicherheit des Staate« sind ja sür die Demokratie oberste« Gesetz. . ^.,^ercsscn dcSeiaenen PolkeS in verantwortungS- losester Weise durch publizistisch« Brunnenvergiftung gefährdet werven, sollte jeder Staatsmann nach den geschriebenen und ungeschriebenen Ersetzen seiner Verfassung da« Recht für sich in Anspruch nehmen, eine ZeitungSauSgabe, Vie sich dieses BolkSverbrechrnS schuldig macht, -u beschlagnahmen. Länder, in Venen solche für jeden anständigen Menschen selbsiurrständ- Uchen Grundsätze nicht zur Geltung kommen können, sind für unS keine Partner für Prcsseabkommcn. , eingebür- ! in deutschen der deut chen Auch wir können unseren Beitrag zum Preffesrieden nur Zug um Zug leisten. Man kann von unS nicht erwarten, daß wir die Pfeile unserer Presse im Köcher halten, wenn von allen Seiten gegen uns die Dreckschleudern in Bewegung gesetzt werden. Darüber müssen sich die Staatsmänner anderer Länder, die einen Pressefrteden zur Vorbereitung einer allgemeinen politischen Regelung für unerläßlich halten, im klaren sein. Es ist wenig damit gedient, wenn man am grünen Tisch Friedensbeteuerungen abgibt, während man gleichzeitig der ' Presse zu Hetzkampagnen die Zügel frei läßt. Es hat sich im Ausland die seltsame Gewohnheit ringe gert, die deutsche Regierung für jedes Wort, das in deut Zeitungen steht, verantwortlich zu mache«, von I . Presse aber bis zur Selbstentäunerung jene Zurückhaltung zu verlangen, zu der man sich selbst im Zeichen einer falsch verstan denen Pressefreiheit nicht im geringsten verpflichtet fühlt. Das ist eine wenig faire Spekulation aus unsere An ständigkeit, mit ver man dem Ziel eines Preflefr:eoens um keinen Schritt näher kommt. Denn wir wollen auf keinen Fall als Lohn für unsere aufrichtigen Bemühungen den Schaven dieser verantwortungslosen Pressehetze tragen. Ein jeder sol cher Angriff, wenn er nicht von der eigenen Regierung sosor: unterbunden wird, zwingt uns, mit den gleichen Waffen zu rückzuschlagen. Wir können es uns nicht leisten, friedfertige Engel zu sein, wenn uns der Teufel im Nacken sitzt. Hier gilt sür uns das Wort: Äug' um Äuge, Zahn um Zahn. Dr. Dietrich wies dann darauf hin, daß Deutschland ebenso wie Italien durch seine Prefferesorm und Pressegesetzgebung oen ersten Schritt zu einer vernünftigen zwischenstaat- lichen Pressepolink getan und den Weg zu einer Entgiftung ver internationalen Atmosphäre gewiesen habe. Es ist nun an oen anderen, uns zu folgen, wenn es ihnen ernst ist mit den Friedenswünschen. Die Ausgabe des Auslandsjournalistek Nach diesen Ausführungen wandte sich Dr. Dietrich der Frage zu. was Deutschland vom Auslandsiournalisten erwar- iet, und beseitigte damit auch einige Mißverständnisse. Er stellte hier zunächst fest, daß sich journalistische Fairneß und nationale Verpflichtung gut miteinander vereinbaren lassen. Die Auf gabe des Auslandsjournalisten sehe er darin, daß er seinen Landsleuten das unvoreingenommene wahrheitsge treue Bild eines fremden Landes und Voltes vermittele. Wir seien aber empfindlich' darin, wenn wir seststellen, daß rin Auslandsjournalist allen Bemühungen der Politiker» ein gutnachbarliches Verhältnis mit anderen Völkern herzustellen, vurch bewußt tendenziöse Berichterstattung üb« die innerdeut schen Ereignisse fortgesetzt versucht, andere Völker gegen uns auszuhetzen. In diesem Falle haben wir das Institut der Aus weisung benutzt, die übrigens eine von allen anderen ange wandte Maßregel ist, die überall den Journalisten trifft; der seine berufliche Anstandspslicht verletzt uud die ihm gewährte Gastfreundschaft mißbraucht. . Gewiß, ganz ohne Sensation ist eine Zeitung nicht zu wachen. Aber bieten die Leistungen deS nationalsozialistischen Deutfchland aus so vielen Gebieten nicht übergenug Stoff zu sensationeller Berichterstattung? Man sollte nicht mit Fleiss nur das Negative suchen, wo soviel Positives vorhanden ist. Dr. Dietrich wandte sich zum Schluß seiner Rede noch per sönlich an die Auslandsjournalisten: Ich sehe in Ihnen und Jhxer berufskameradschaftlichen Mitarbeit nicht ein destruk- tiveS, sondern ein ausbauendcs Element zur Mithilfe an der Verwirklichung jener pressepolittschen Notwendigkeiten, die «Ü einem der drängendsten Probleme der internationalen Po- lttik geworden sind. Der Führer unterschied in seiner Reichs- tagsrede zwei Arten von Journalisten. Ich werde mich glücklich schätzen, wenn ich Sie stets und ausnahmslos zu denen zählen darf, die wissen, daß sie ihrem Volk« am besten dienen, wenn sie der Wahrheit den Weg zu ihm bereiten. Der Vortrag von Reichspressechef Dr. Dietrich wur de insbesondere von den ausländischen Gästen, unter denen sich der tükischc Botschafter Arpag, der polnische Votschaster Lipski, der italienische Botschaftsrat Graf Magistrati sowie die Gesandten von Norwegen, Däne mark, der Tschechoslowakei, der Schweiz, von Oesterreichs Griechenland, Ungarn, Belgien, Schweden und anderen! Staaten befanden, mit besonderer Aufmerksamkeit ent- gegengenommen. Die Forderung nach einer internatio nalen Pressezusammenarbeit und die Darlegung der po sitiven Maßnahmen, die Deutschland auf diesem Gebiet bereits ergriffen hat, hinterließen einen nachhaltigen Ein druck. In regem Meinungsaustausch mit Dr. Dietrich und Alfred Rosenberg sowie den übrigen deutschen Per sönlichkeiten. unter ihnen Reichsminister Dr. Ohnesorge, Staatssekretär von Mackensen, Korpsführer Generalleut nant Christiansen, der Chef des Protokolls, Gesanvjen von Bülow-Schwante, Neichskriegsopferftthrer Oberlind ober, blieben die ausländischen Gäste noch längere Zeit vereint '
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