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Seitliches und Siichlifches Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag und Montag ist bei uns Herbstjahrmarkt. Auf dem Marktplatze werden bereits die Buden errichtet, auch das Karrussell ist schon ein- i getroffen. Der Geschäftswelt möchten wir schon jetzt nahelegen, die Werbetrommel zu rühren. Reklame ist das Geheimnis des Erfolges und ein Zeitungs-Inserat die beste Reklame. — Der heutigen Nummer liegt der Winterfahrplan der Reichsbahn- sowie KVG- und Reichspostlinien unseres Be zirkes bei. — Das am 26. März eröffnete Entschuldungsverfahren für den Betrieb des Landwirts Ernst Jähnigen in Ober- fr a u e n d o r f ist durch rechtskräftigen Beschluß vom 17. Sep. lember aufgehoben worden. — Arbeitsbeschaffung durch Wohnungsinstandsekungen. Es mutz wiederholt darauf yingewicsen werden, Loß 5er deutsche Haus- und Grundbesitz auch in diesem Zähre eine große Arbeits- bcschafsungsaktion durchführt, Lie dazu bestimmt ist, den Zustand -er Häuser und des Wohnraumes zu verbessern und gleichzeitig dem deutschen Handwerk Arbeit und Brot zu geben. Bekanntlich fallen die Reichszuschüsse für Wohnungsinstandsetzungen, die früher in Höhe von 20 v. H. des anerkannten InstanLsehungs- ockrages gewährt wurden, jetzt fort. Immerhin hat, namentlich der Althausbesih, gewisse Möglichkeiten, die an sich schwierige Fi nanzierung der Wohnungsinstandsehungen anderweitig durchzu führen. Denn ihm stehen zu diesem Zweck auf Grund der Um wandlung der Barsenkung -er Hauszinssteuer in eine Anleihe jetzt die Anleihestücke zur Verfügung, die er zum Tageskurse verkau fen kann. Es wäre wünschenswert, daß di« einzelnen Haus besitzer schneller, als es bisher der Fall war, in den Besitz dieser Anleiheslücke gelangen. Selbstverständlich sollen nur diejenigen Hausbesitzer von der Möglichkeit der Veräußerung der Anleihe stücke zum Tageskurse Gebrauch machen, die auf anderem Wege die Hausinstandsehungsarbeiken nicht finanzieren können. Denn wenn große Beträge der Anleihe auf den Markt geworfen wer den, müßte sich daraus eine unvorteilhafte Gestaltung des Kurses ergeben. Deshalb sollen nur diejenigen Hausbesitzer die Anleihe stücke verkaufen, die sonst nicht in der Lage wären, durch Verge bung von Instandsetzungsaufträgen an der Bekämpfung der Ar beitslosigkeit teilzunehmen. Im übrigen bedarf es des Hinweises in der Ocffentlichkeit, daß dir wirtschaftliche Lage zahlreicher Hausbesitzer trotz der Möglichkeit der Verwendung der Anleihe- stücke hc"te noch außerordentlich gespannt ist. — Die Reichsbahndireklion Dresden stellt Ostern 1936 eine beschränkte Anzahl Iunghelfer ein, die später als Nachwuchs für den unteren Bramt'ndienst in Betracht kommen. Jungen arischer Abstammung, die Ostern 1936 die Volksschule verlassen und den Eisenbahndienst als Lebensberuf erwählen wollen, können sich bis 31. Oktober 1935 um Einstellung als Iunghelfer bewerben. Dem an die Reichsbohndirektion Dresden, Wiener Straße 4, zu rich tenden Bewerbungsschreiben sind die Geburtsurkunde, ein vom Bewerber verfaßter und mit der Hand geschriebener Lebenslaus, das letzte Schulzeugnis und die schriftliche Einverständniserklä- rung des Vaters (Vormundes) beizufügen. Die Einstellungsmög lichkeit ist bei der großen Zahl von Bewerbungen, die erfahrungs gemäß eingehcn, gering. Angehörige des Jungvolks oder der Hitler-Jugend, ferner Waisen, Söhne von Schwerkriegsbeschädig ten, in Sonderheit Kriegsblinden, sowie Söhne kinderreicher El tern werden bevorzugt berücksichtigt. — Vermittlungsstelle zur Schuldcnregelung des nicht land wirtschaftlichen Grundbesitzes. Bei der Industrie- und Handels kammer Dresden ist eine Vermittlungsstelle eingerichtet worden, -cren Aufgabe es ist, die Verschleuderung von Grundbesitz zu ver hindern und den lebensfähigen Besitz schutzwürdiger Schuldner zu erhalten. Die Vermittlungsstelle übt ihre Tätigkeit durch einen Mittler oder durch ein Schiedsgericht aus. Der Handelskammer- Präsident bestimmt das Verfahren und benennt den Mittler bezw. Vorsitzenden und die Beisitzer des Schiedsgerichts. Der Antrag auf Eröffnung eines Verfahrens, der in mehrfacher Ausfertigung unter Beifügung der notwendigen Unterlagen einzureichen ist, kann von dem Grundstückseigentümer, von den dinglich gesicher ten Gläubigern sowie auch vom Steuerfiskus gestellt werden. Die Vermittlungsstelle entscheidet zunächst, ob das Verfahren slallfin- dcn kann. Sie kann im übrigen in jedem Zeitpunkt von einer weiteren Vcrmittlungslätigkeit absehen. Das Verfahren zur Her beiführung der Schuldenregelung bestimmt Lie Vermittlungsstelle nach freiem Ermessen. Sie entscheidet insbesondere auch darüber, ob die Verhandlung schriftlich od«r mündlich erfolgen soll. Hin sichtlich ter Kosten des Verfahrens ist folgendes vorgesehen: Bei Anlragstellung wird zunächst die Höhe eines Vorschusses, der min destens 10,— betragen muß, der jedoch später erhöht werden kann, bestimmt. Die endgültig« Festsetzung der Kosten erfolgt am Schluß des Verfahrens. Die Gebühr richtet sich grundsätzlich nach dem Einheitswert des Grundstücks und soll in der'Regel ./?// 1,— je 1000,— Einheikswert betragen. vor dem Abschluß der Lhrenkreuzverleihung. Der Reichs- und preußische Innenminister hat die Verleihungs behörden für das Ehrenkreuz ersucht, Verzeichnisse der Namen der Ehren treuzinhaber näch dem Stichtag vom 31. Dezember 1935 aufzustellen und dem Reichsarchio zu übersenden. Soweit das Verleihungsverfahren zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet ist, sind die notwendigen Nach träge zu dem Verzeichnis vierteljährlich zu übersenden. Seifersdorf. Die Ortsgruppe Oelsa-Seifersdörf der NS- Kriegsopferversorgung hielt im Gasthof „zur Linde" eine Mit gliederversammlung ab. Nach einem Gedenken an di« Gefallenen > gab Orlsgrupprnführer Bruno._Fischer verschiedene Rundschreiben i des Bezirks und des Kreises bekannt. In nächster Zeit soll aber mals ein Schulungskursus stattfinden, an dem zwei Kameraden teilnehmen. Kamerad Hille, hob hervor, daß diese Kurs« für alle Teilnehmer sehr wertvoll sind. Eine geplante zusätzlich« Slerbe- gc!L-Verstch«rung (Kollektivversicherung) wurde von den meisten Mitgliedern abgelehnt. Der Ortsgruppensührer berichtet« darauf von der Kreistagung in Altenberg, auch Kamerad Hille machte dazu wertvolle Ausführungen. Die nächste Versammlung soll im November in Seifersdorf abgehalten werden. Ein gemütliches Beisammensein schloß sich der Versammlung an. j Dresden. Am Dienstag abend gegen 20.45 Uhr wurde ' auf der Tittmannstraße ein dreister Ueberfall verübt. Die i Leiterin einer Molkereisiliale wurde, kurz bevor sie ihr Wohn- I grundstück erreicht Hatte, plötzlich von einem Mann überfallen, j Er warf ihr Salz in die Augen, entriß ihr die Geschäfts- und ! Kassenschlüssel und ergriff die Flucht. Dresden. In der Nacht zum Dienstag wurde von einem Wachmann der Wach- und Schliehgesellschaft in einem Grundstück in der Schössergasse ein Mann überrascht und schließlich nach erfolglosem Fluchtversuch festgenommem Ob wohl er Einbruchsverkzeuge in seinem Besitz hatte, behaup tete er entschieden, daß er sich nur zum Zwecke des Schla fens eingeschlichen habe. Die kriminalpolizeilichen Ermitt lungen ergaben jedoch, daß dem Wachmann ein außerordent- lich guter Fang geglückt war. Der Festgenommene, ein 37 3ahre alter Mann aus Stettin, hat bereits 14'/- 3ahre Zucht hausstrafe verbüßt. Unter anderem hat er im Jahre 1928 mit Berliner Komplicen einen schweren Einbruch in das Ar- Völkerbundsversammlung vefterreich und Ungarn gegen sanmoneL Benesch verlas den Beschluß des Völkerbundsrates vom Montag, in dem Italien als Angreifer und Verletzer des Paktes festgestellt wird: Benesch legre die vom Präsidium beschlossenen Anregungen für das Verfahren der Versamm lung vor. hierauf erhielt als erster Redner der österreichische De legierte, Varon Psluegl, das Wort. Seine Rede gipfelte dar in, daß Oesterreich sich nicht in der Lage sehe, den Schluß folgerungen hinsichtlich des Sanktionsvroblems zuzuftimmen, zu denen andere Völkerbundsmitglieder bereits gelangt seien. Der österreichische Delegierte betonte die Sympathie seines Landes für Italien, das er den großen Nachbarn unk zuverlässigen Freund Oesterreichs nannte. Oesterreich werde Uicht vergeßen, daß Italien in einer tragischen Stunde» seiner Geschichte im besten Völkerbundsgeist dazu beigetragen habe, „seine Unversehrtheit zu sichern". Im gleichen Sinne sprach der ungarische Delegierte vor Veliitsch von der schwierigen Lage Ungarns gegenüber dem Sanktionsproblem, besonders da Ungarn wirtschaftlich auf den Absatz in Italien angewiesen sei. Hierauf wurde die weitere Aussprache auf Donnerstag vormittag, 10.30 Uhr, vertagt. Als erster Redner wirk Aloisi sprechen. Genf, 10. Oktober. Die Völkerbundsversammlung, die zur Behandlung der Saukkionssrage im italienisch-abessinischen Konflikt erneut einberufen worden ist, trat Mittwoch abend kur; nach 6 Uhr in dem Gebäude des Genfer Generalrats zusammen. Die meisten europäischen Staaten waren wiederum durch ihre Außenminister vertreten. Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch eröffnete die Sitzung mit einer Mitteilung über die Umstände, die die Einberufung der Ver sammlung notwendig gemacht haben. Neuer italienischer Protest Belm Völkerbund ist ein Telegramm der italienischen Regierung eingetrofsen. das auf die Mitteilung -es abessini schen Vertreter» Bezug nimmt, der italienische Gesandte in Addis Abeba sei aufgefordert worden, Abessinien zu ver lassen. Die italienische Regierung teilt mit, daß sie die für den Beschluß der abessinischen Regierung aufgeführten Gründe auf das entschiedenste zurückweisen und dagegen formellen Protest einreichen müsse. Eine Erklärung des Negus Der Negus hat dem Sonderberichterstatter von Havas in Addis Abeba folgende Erklärung abgegeben: „Indem der Völkerbund Italien einer Angriffshandlung für schuldig erklärt hat, ist er unserer Sache gerecht geworden. Somit rrhalten wir die uns geschuldete moralische Belohnung. Abessinien hat den Krieg niemals gewollt und will ihn nicht, aber die Pflicht befiehlt uns heute, den Boden zu verteidigen, den Italien verletzt hat. Wir können nicht einer Macht weichen, die wir nie herausgefordert haben. Während der Pariser Konferenz hat Abessinien sich zu allen Zugeständ nissen bereit gefunden, die es mit seiner Würde vereinbaren konnte, um Italien von einem Angriff abzuhalten, den es hernach doch durchgeführt hat. Abessinien hat auch die Vor schläge des Fünferausschusses angenommen und so von neuem seine Absicht bezeugt, mit den Nationen zusammen zuarbeiten, die guten Willens sind." beitsamt in Stettin verübt. Dort erlangten die Verbrecher aus dem Geldschrank 54 000 M. 3m Besitz des Festgenom menen, der erst vor einigen Tagen nach Dresden zugereist ist, wurden Sachen gefunden, die aus Diebstählen herrühren, die in der Nacht zum Montag in einer Schankwirtschaft und am Montagmittag in einem Geschäft an der Waisen hausstraße verübt wurden. Ob noch weitere Einbrüche auf j das Konto dieses Einbrechers kommen, wird noch nachge- i prüft. Pirna. 3m Bezirksausschuß der Amtshauplmannschast Pirna führte auf eine Anfrage nach dem Stand der Arbei ten beim Ausbau der Müglitztalbahn Amkshaupkmann von Thümmel aus, daß, nachdem die Vorarbeiten und Grund stücksregelungen soweit gediehen seien, in der nächsten Zeit auch im Bezirk Pirna mit den praktischen Bauarbeiten be- gonen werden könne. Die Amtshauptmannschaft habe sich dafür eingesetzt, bei diesen Arbeiten Erwerbslose aus dem Arbeilsamtsbezirk Pirna zu berücksichtigen, es lasse sich aber nicht umgehen, daß auch ein Teil Arbeitslose aus den Großstädten untergebracht werde. Cunewalde. Der fünfte Anfall, bei dem man übermäßi gen Alkoholgenuß des Fahrers als Ursache annehmen kann, ereignete sich innerhalb kurzer Zeit in Weigsdorf-Köblitz, wo ein Aulobesitzer aus Cunewalde nachts an einen Straßen baum fuhr. Vier 3nsassen wurden leicht verletzt, während der Besitzer mit schweren Verletzungen ins Bautzener Kran kenhaus eingeliefert werden mußte. Die Verunglückten hatten vorher in Cunewalde und Crostau gezecht. Da sich im Wagen und am Unfallort mehrere Weißkrautköpfe und -blätter befanden, nimmt man außerdem einen Felddiebstahl an, worauf sich auch die Untersuchungen neben der Feststel lung der Unfallursache erstrecken werden. Colditz. Neben der Erneuerung der Rathausfassade, die bereits seit längerer Zeit in Angriff genommen ist, wird nunmehr auch das gleichfalls am Marktplatz gelegene Hotel zum Goldenen Krug einer Erneuerung der Marktfront un terzogen. Man hofft, in späterer Zeit weitere am Markte gelegene Häuser wieder instand sehen zu können, um damit das alte einheitliche Bild des Marktes wieder herzustellen. Oschatz. 3m November v. 3. wurde von der Sächsischen Bauernsiedlung GmbH, das Gut Hof-Naihen zu Siedlungs zwecken erworben. 3n dieser Zeit sind 29 neue Bauern- und Gärtnerstellen erstanden, die am Erntedankfest gerichtet wurden. Außer diesen 29 Bauernstellen, die schon in weni gen Wochen bezogen werden, wurden aus dem über 500 Hektar großen Gut etwa 30 Kleinbauern Landstrecken gege ben, durch die diese zu Erbhöfen gemacht wurden. AMkenstein. Eine Greisin verunglückt. Die einundsiebzig Jahre alte Frau Margarete Jahn kam auf der Heimkehr vom Pilzesuchen von der Straße ab, stürzte in den Straßengraben und blieb mit schweren Verletzungen liegen. Die Frau wurde erst am nächsten Morgen gefunden und starb im Krankenhaus. Wolkeßstein. Bahnunfall. Aus noch ungeklärter Ursache stieß auf dem Bahnhof ein bahndienstlicher Gleis kraftwagen mit einer Schmalspurlokomotive zusammen. Hierbei wurde Bauinspektor Krauße tödlich und Bahnunter- baltunasarbeiter Lindner sckwer verlebt. Mittweida. 3 0 Familien siedeln. In der Rand siedlung am Dreiwerdener Weg, deren Träger die Chemnitzer Kriegersiedlung ist, sind die Arbeiten für die Errichtung von siebzehn Siedlungen sür dreißig Familien begonnen worden. Augustusburg. Am Sonnabend beobachtete man in den Waldungen bet Lößnitztal, wie von einem Hochspannungs mast Funken auf die Bäume fielen, Dadurch und besonders auch durch das Aufliegen der Leitung auf den Bäumen hatten sich die Baumkronen entzündet, die überall glimmten und Die Hitlerjugend will den ganzen jungen Menschen «r- ziehenl Daher find weltanschaulich« Schulung und körper lich« Ertüchtigung die Grundlagen ihrer Arbeit! Kommt zu dem Gebielssportfest am 13. Oktober! I starken Rauch entwickelten. Die Nachprüfung ergab, daß ein j Eichhörnchen wahrscheinlich den Mast erklettert hatte und mit der Leitung in Berührung gekommen war. Das Tier wurde mit verbrannten Pfoten und versengtem Leib am Fuße des Leitungsmastes aufgefunden. Durch den einsetzenden Regen wurde der Brand zum Glück gelöscht. Waldheim. Auf einem Felde wurden Teile einer Kin desleiche — zwei Beine und ein Arm — gefunden, die mit dem Dungwagen der Stadt Waldheim dorthin gekommen waren. Die unnatürliche Kindesmutter wurde von der Gen darmerie in der Person einer ledigen Landarbeiterin ermit telt und samt dem außerehelichen Baker des Kindes festge nommen. Die Erörterungen, aus welche Weise die Leichen teile in die geleerte Abortgrube gekommen sind, sind noch nicht abgeschlossen. Annaberg. In Schma eröffnete am Montag ein 40jähriger Einwohner in selbstmörderischer Absicht den Gashahn. Als seine Angehörigen am Abend heimkehrten, drangen sie mit offenem Licht in das Zimmer ein. Die Folge war eine Gas- erplosion, durch die erheblicher Sach- und Gebäudeschaden verursacht wurde. Zwei Frauen trugen gefährliche Brand wunden davon. Die bei dem Lebensmüden angestellten Wieder belebungsversuche waren ohne Erfolg. Letzte Nachrichten Heftige Ausfälle des Giornule d' Italia gegenüber dem Völkerbund Rom, 9. Oktober. Zu Ler gleichen Stunde, in Ler in Genf Lie VölkerbunLsverjammlung die Aussprache über den italienisch- abessinischen Konflikt beginnt, veröffentlicht Las halbamtliche Giornale d' Italia in seiner Späkabendausgabc eine sehr scharfe Kritik gegenüber dem Völkerbund, der die „elementarsten Nor men Ler Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in brutaler Weise mißachtet habe". — Der Völkerbund habe absichtlich, betont das halbamtliche Blatt, die italienischen Gründe immer ignoriert. Er verletze damit selbst seine Satzung. Sein Verfahren sei illegal, und die Auslegung, Lie er selbst seiner Satzung gebe, parteiisch, willkürlich und feindselig. Bei seinem Vorgehen stütze er sich aus schließlich auf die Bedingungen, Lie gegen Italien auszelegl wer den können und übergehe alle anderen Artikel und Bestimmun gen, die Italien recht geben könnten. Noch niemals habe sich Ler Völkerbund so ungerecht und feindselig gegen eines seiner Mit glieder benommen. Diese Tatsache werde in der Geschichte des Völkerbundes bestehen bleiben, und Italien werde sie lange nicht vergessen. Die verschiedenen Völkerbundsausschüsse hätten alles nur mögliche getan, um die Maschine des Völkerbundes gegen Italien aufzuziehen. Mit dieser Haltung habe der Völkerbund so gar versucht, Italien die ihm längst anerkannten territorialen Rechte lieber zu bestreiten. Damit habe er selbst gegen seine Satzung verstoßen. — Man ist jetzt, so schließt das Blatt lako nisch, auf dem Wege zu den Sanktionen. Italien ist vollkommen ruhig, da es auf alles vorbereitet ist. Aber die angcdrohlen Sank tionen sind derart, Laß ihr« Folgen mehr auf jene Länder fallen werden, die sie hervorgerusen Haven, als auf Italien, Las sie mit Festigkeit ertragen wird. UW Legge wegen Devilenoergehen verhaftet Berlin. Dl« 3ufiizpressestelle Berlin teilt mit: 3m Laufe -er Strafverfahren gegen katholische Geistliche und Ordensangehörige wegen Devisenvergehen Hal sich dringen der Verdacht dafür ergeben, daß der Bischof von Meißen, Peter Legge in Bautzen, an den in seinem Bistum vorge kommenen Deoisenvergehen wesentlich beteiligt ist. Auf Grund des Ergebnisses der Ermittlungen Hal der General staatsanwall beim Landgericht Berlstr gegen den bischos we gen zweier fortgesetzter Devisensergehen Anklage bei der Strafkammer des Landgerichts erhoben, die «egen des drin genden Verdachts Haftbefehl erlasfen Hal. Der Blfchof wurde gestern auf Grund des gerichlllchrn Haftbefehls fest genommen und ins Untersuchungsgefängnis Moabit über führt.