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Nr. 80 Nah und Zem . Internationales Olympisches Institut in Berlin Der Reichsminister des Innern Dr. Frick hat, einer An» rcguug des vor kurzem verstorbenen Erneuerers der Olym pischen Spiele, Baron de Coubertin, sollend, das „Internatio nale Olympische Institut" mit dem Sitz in Berlin, in Form einer Stiftung errichtet. Das Institut hat die Aufgabe, die olympischen Grund fragen im Gedankenaustausch mit den Trägern der olympischen Idee in der Welt wissenschaftlich darzustellen, ein Olympisches Archiv als internationale Auskunftsstelle der olympischen Be- Weguna und der olympischen Kunst e nzuricht-n und eine Vierteljahreszeitschrift „Olympische Rundschau" als Forts-Huna der von Baron de Coubertin gegründeten „Olympischen Revue* b^Vorstand"deS Institutes ist der Reichssportführer. Zu« Geschäftssübrenden Dtrettor ist der ehemalige Generalsekretär der 11 Olympischen Spiele. Dr. e. h. Carl Diem, bestellt. Di« Räume des Institutes befinden sind auf dem Reichssportfeld. Kraftwagen vom Eilzug überfahre« — 3 Tote. Ein Etlzug überfuhr auf einem Ueberweg der Strecke Hannover—Hamburg kurz vor dem Bahnhof Uelzen einen Kraftwagen und zer trümmert« ihn. Die drei Insassen des Kraftwagens wurden getötet. Feuer aus dem Rennplatz. Während des Trabrennens in Daglsing brach aus der Haupttribüne des Rennplatzes ein Brand aus, der sich bei dem starken Weststurm rasch ausoreitete und in kurzer Zeit die ganze aus Holz erbaute Tribüne er faßte. Durch besonnenes Zureden und diszipliniertes Verhalten der Zuschauer konnte die Tribüne vom Publikum rasch ge räumt werden, so daß jede Panik vermieden wurde und Men schen nicht in Gefcchr kamen. Das Feuer ist vermutlich in den Wirtschaftsräumen der Kasfeeküche, die im Erdgeschoß der Tribüne untergebracht war, entstanden. Baugerüst eingestürzt. Infolge des Sturmes auf dem Ge lände eines der Bitterfelder Jndustricwerke stürzte ein Baugerüst einer auswärtigen Firma ein. Dabei wurden ein Arbeiter schwer und zehn leicht verletzt. Mehrere Bitterfelder Aerzte sowie die Sanitätskolonne vom Noten Kreuz waren in wenigen Minuten an der Unfallstelle und leisteten die erste Hilse bei dem Abtransport der Verletzten, die in das Allge meine Krankenhaus in Bitterfeld gebracht wurden. Grippewelle in der Schweiz. Seit einigen Wochen geht auch über die Schweiz eine Grippewelle dahin, die sich am stärksten im Kanton Zürich ausbreitete. Dem Gesundheitsamt wurden 455 Erkrankungen gemeldet. In den Kantonen Bern, St. Gallen, Tessin und Waadt tritt die Krankheit in einzelnen Orten «pidemteartia auf. Auch der Kanton Basel-Stadt meldet zahl reiche Krankheitsfälle. Bis jetzt ist die Epidemie überall nicht bösartig. Schwere Unfälle beim IVOOMeilenRenncn. Bei dem 12. Internationalen 1000-Meilen-Rennen in Italien ereignete sich ein schwerer Unfall in Bologna, wo ein Wagen in voller Geschwindigkeit in dichte Zuschauerreihen hineinfuhr, da der Fahrer die Herrschaft über den Wagen verloren hatte. Der Unfall forderte 9 Todesopfer und 18 Verletzte. — Ein zweiter Unfall wird aus Farrara gemeldet. Dort raste ein Wagen gegen die Absperrung und verletzte dabei sechs Zuschauer mehr oder weniger schwer. Felsblock brachte Zug zur Entgleisung — 5 Tote, 18 Ver letzte. In der Nähe von Sargan (Jugoslawien) entgleisten gestern drei Wagen eines Personenzuges der Strecke Bel grad-Sarajewo und stürzten einen Abhang hinunter. Das Unglück forderte 6 Lote und 18 Verletzte. Es ist darauf zurückzuftthren, daß ein großer Felsblock aus die Schienen ' gerollt war, der den Zug zur Entgleisung brachte. Großfeuer in baufälligem Häuservteriel Re« BorkS. Irr einem baufälligen Häuserviertel auf der Ntw-Norker Sstselt« unterhalb der Manhattanbrücke brach etn Grotzfeuer auS. Di« Mammen vernichteten unter anderem mehrere Pferdeställ«, wo bei 123 Pferde verbrannten. Zahlreich« Löschzüg« der Feuer wehr bekämpft«« mehrere Stunden lang den Brand. Bet den sehr gefährlichen Löscharbelten stürzt« eine HauSwand etn und begrub di« Löschmannschaft unter sich. Ein Feuerwehrhaupt mann wurde getötet, während drei Feuerwehrleute schwer und fünf leicht verletzt wurden. Zschopauer Tageblatt und Anzeiger- Zweistelliger Sieg des To. Gornau. Tv. Gornau 1-VsB. Zöblitz 1 10:4 (3:1). In diesem Spiel bestätigten die Gornaucr Turner weiter ihre jetzige gute Form, indem sie den im Obercrzgebirge in 1. Kreisklasse spielenden BfB. Zöblitz mit nicht weniger als 10:4 Toren schlugen. Zwar ließen die Witterungs- und Bodeiwerhältnisi« ein einwandfreies Spiel nicht zu, aber die wenigen Zuschauer mußten der Verbesserung des Mann schaftsgefüges zustimmen. Der Sturm hat an Druck und Durchschlagskraft gewonnen und versteht, Tore zu schießen! Di« Gäste hinterließen auf Grund ihrer harten und sehr oft rohen Splelweiso keinen guten Eindruck, sodaß auch der Schiedsrichter Gerhardt (VfL. Weißbach) ein schweres Letten hatte und nicht immer Herr der Lage mar. Die 2. Elf schlug die gleiche Elf vom VfB. Zöblitz mit 8:1 Toren. Hösel. Mel, MWst M Mehr Amtliche Berliner Notierungen vom 4. April (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. DaS Akttengeschäft war schleppend bei Neigung zur Abschwächung. Am Renten- markt blieb das Geschäft in auslosbaren Neichsschatzanwet- sungen weiter gering. Umschuldungsanlethe bröckelte auf 96,25 ab, während die Altbesitzanleihe gut behauptet war. Pfand- briefe lagen weiter sehr knapp angeboren. Am Geldmarkt ging Blankotagesgelo auf 2,75 bis 3 v. H. zurück. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,616 (0,620); Belgien 41,98 (42,06); Dänemark 55,23 (55,35); Danzig 47,00 (47,10); England 12,37 (12,40): Frankreich 7,682 (7,698); Holland 137.96 (138,24); Italien 13,09 (13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706); Lettland 49,10 (49,20): Litauen 41,94 (42,02); Norwegen 62,17 (62,29); Polen 47,00 (47,10); Schweden 63,75 (63,87); Schweiz 57,14 (57,26): Spa- üten — (—); Tschechoslowakei 8,691 (8,729); Vereinigte Staaten Vos Amerika 2,492 (2,496). KW M WWWst Hallol Hier Garmischl Erfolgreiche Operettenaufführung tm Chemnitzer Central- Theater. Hallol Hier Garmischl ist die neue Auöstattungs- operetts von C. Bretschneider mit der Musik von Rudt Gfaller betitelt, bi« am Donnerstag abend tm Chemnitzer Central-Theater als der ersten Bühne nach der Nürnberger Dienstag, de« 5. April 1938 ' Uraufführung mit großem Erfolg herausgebracht wurde. In nicht weniger als 17 farbenfreudigen Bildern, die zur Sommer- und Winterszeit in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung spielen, die Intendant Josef Groß revuemäßig aufgezogen und künstlerisch in einer geradezu verschwende rischen Weise ausgcstattet hat, lernen sich vier Paare kennen, bei denen es nach mancherlei Umwegen zum Schluß doch zut Verlobung kommt. Neben der ersten Besetzung des Theaters muß als Seele des Ganzen bas unter der Leitung von Irm gard Trömel stehende Ballett bezeichnet werben, das diesmal in einer fabelhaften Weise hcrausgestellt morde» war und einen Sondererfolg auf der ganze» Li«ie hatte. Zart und duftig — wie ein Gedicht — wirkten auch die Darbietungen Ler „Acht Rolling Ladies". Zu der amüsanten Handlung hat der einstige Tenorbuffo der Leipziger Operette, Rudi Gfaller, eine mclodienreiche und einschmeichelnde Musik ge schrieben, für deren treffliche Wiedergabe sich Kapellmeister Frank Rolf mit seine» Getreuen meisterlich einsctzte. Da» Publikum nahm di« Neuheit mit stürmischem Beifall auf und feierto alle Beteiligten im Verein mit dem Komponisten in überaus herzlicher Weise, wobei sich die Bühne zu einem Blnmenhain verwandelte. Hermann Haberland. Unsere Kinder — nufer Glückt Das große Baby-Son derheft der „Sächsischen Hausfrau" ist erschienen und gibt frisch und lebendig wertvolle Ratschläge über die Pflege und Wartung des Säuglings und Kleinkindes. Das bilderreich« und um viele Seiten stärkere Heft bringt interessante Ar tikel über die Ernährung des Säuglings, Babyausstattung, Erziehung, Kinderkrankheiten und vieles mehr. Sie er halten bas Baby-Sonderheft für 30 Pfg. — mit Schnittbogen für 40 Pfg. bei jedem Buch- und Zeitschriftenhändler oder direkt vom Verlag, Berlin SW 68. Mittwoch, den 6. April. Deutschlaudseuder. 6,30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 9,40 Kleine Turnstunde. 10,00 Heiter und froh. 10,30 Fröhlicher Kindergarten. 11,30 Dreißig bunte Minuten. 12,00 Konzert. 13,45 Nachrichten. 14,00 Allerlei — von Zwei bis Drei! 15,00 Wetter, Börse, Marktbericht. 15,15 Neue Tauzmcloüien, 15,45 Bambus, der Tausendkünstler des Dschungels. 16,00 Musik am Nachmittag. 17,00 Aus dem Zeitgeschehen. 18,00 Der Dichter spricht. 18,15 Virtuose Bivlinmusik. 18,40 Aerzlo werden Sportler. 19,00 Kurznachrichten, Wetter. 19,10 ... und jetzt ist Feierabend! 20,00 Dcutschlandecho. 20,18 Von heldischen Taten. 2100 Stunde der jungen Nation., 21,30 Neue Unterhaltungsmusik. 22,00 Presse, Wetter, Sport, Deutschlanbecho. 22,30 Eine kleine Nachtmusik. 23,00 Lieb« alte Wiener Weisen. 24,00 Nachtkonzert. Leipzig. 5,50 Nachrichten und Wettermeldungen für den Bauern. 6,30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 8,t)0 Gymnastik. 8,20 Kleine Musik. 8,30 Musik am Morgen. 10,30 Wetter,' Tagesprogramm. 11,15 Erzeugung und Verbrauch. 11,45 Heute vor ... Jahren. 11,40 Vom lieben Federvieh. 11,55 Zeit, Wetter. 12,00 Musik für die Arbeitspause. 13,00 Zeit, Wetter. 13,15 Konzert. 14,00 Zeit, Nachrichten, Börse. Wien einst und heut'. 15,10 Unser Ferienkind. 15,30 Wind uub Weidenkätzchen. 16,00 Konzert. 17,00 Zeit, Wetter, Wirt schaftsnachrichten. 18,00 Das Nibelungenlied als Symbol der Reichsoinheit. 18,20 Motor in Flandern. Erzählung. 18,45 Umschau am Abend. 19,00 Nachrichten. 19,10 Lauten- lteber von Heinrich Scherrer. 19,45 Bruckner. 21,00 Stund» der jungen Nation. 21,30 Cembalomusik. 22,00 Nachrichten Wetter, Sport. 22,20 Wissen und Fortschritt. 22,35 Musik, zur Nacht. 39. Fortsetzung. „Heda, Täubchen, sanfter, sanfter...!" rief ihr einer zu. Ein anderer stieß seine Kameraden beiseite und pflanzte sich vor ihr auf. Es war ein großer, breitspuriger Kerl mit brutalem und zynischem Gesicht. Er hielt ihr seine Faust vor das Gesicht. Gebrochen sprach er deutsch. „Sieh her, Kind I Schönes Faust. Starkes Faust. Haut Kindchen windelweich, wenn nicht gut tut. Schönes Kindchen! Sauberes KindchenI" Und aus dem Hintergründe eine kultiviertere, spöttisch überlegene Stimme: „Etn Tausendsasa, der Rings. Setzt alles durch. UnS erlaubt so was keiner. Uns läßt man es gar nicht durch. Aber Wladi, der schöne Wladi, darf alles!" „Er ist ein guter Kamerad, der Wladimir. Er will nicht alles für sich allein behalten. Er gibt uns ab. Auch von seinem Liebchen." „Teilt sein Liebchen mit uns. Ist ja Krieg, ist ja alles ganz was anderes...", lallte der Betrunkenste. Ehe Maria sich besinnen konnte, rissen etn paar kräftige Fäuste sie hin, lag sie an einer breiten Männerbrust. Vergeblich wehrte sie sich, schrie st«, versucht« zu schreien. Man kam einander zu Hilfe, hielt ihr den Mund zu. DaS Easten an ihr wurde zur groben Beleidigung. Sie wand sich, trat, versuchte zu kratzen, zu beißen. Etn Faustschlag traf sie auf den Arm. Der sank wie lahm herab, der wütende Schmerz ließ sie »ufkretschen; aber schon erstickte von neuem eine breit« band den Ruf der Angst, der sie hätt« retten können, wenn Ran ihn gehört hätte. Irgend jemand packte sie um di« Taill« und schwang l» hoch über seinen Kopf. Wie etn willenloses Bündel, sihr schwindelte, alles drehte sich um sie. Sie verlor fast »äö Bewußtsein. Aber dann warf sie der roh» Mensch M Has Ruhebett- Und sobald st« m«rkte, daß sich du Ms« um st» ein bißchen lockerte», gewann st» wieder Ucherlegung, Widerstandswillen. Ht» stieß mit den Füßen nach dem, der sich über st« kuwj, usid trunken auf st» «inflüsterte. mUt dim Hinterarunb« tönt« wt«d«r osll di« Ltlmuu des Betrunkensten, lallend, frech. Und über ihr die feste, heiße Stimmer „Katze, wilde. Treu bist du dem Rings. Weiß der Himmel. Aber denk' nur nicht, daß er allein zu küssen versteht. Ich, ich auch." Sinnlos vor Angst, wehrte sie sich noch immer. Aber ihr geschlagener Arm schmerzte sehr. Die Fäuste packten fester, zielbewußter, sicherer. Ihre geringen Kräfte, die nur der Zorn so stark gemacht, erschöpften sich. Rings, dachte sie, RingS! Hilfe! Hilfe! Aber die Hand auf ihrem Munde war unerbittlich. Sie roch ekelhaft nach Schweiß, nach dampfender Wärme. Maria wünschte mit aller Kraft zu sterben. Es mußte, mußte ihr doch gelingen, wenn sie den Atem anhielt, bis sie erstickte. Tausendmal, tausendmal sterben, als das lebend, wissend erdulden. Eine Sekunde wurde ihr Mund frei. Und wieder schrie sie auf, gellend, durchdringend. „Hilfe! Hilfe!" Ein Stoß gegen ihre Brust ließ sie ächzend zurückfallen. „Pscht, pscht, mein Täubchen! Keinen Lärm machen. Wenn dir deine Haut lieb ist. Wir wissen die Reitpeitsche gut zu führen. Wir haben auch dazu Kraft und werden sie anwenden", flüsterte roh der Gewaltige über ihr. Maria, hoffnungslos, schloß die Augen. Erstarrung kam über sie. Sie nur nicht sehen, die verzerrten, gierigen, rohen, erbarmungslosen Fratzen. „Hektor, greif an!" Die schneidend kalte Stimme von der Tür her. Der große Hund warf sich in mächtigem Sprung zwischen die Offiziere. Flüche, Lachen, Schmerzensgeschrei, Wutausbrüche. Zerrissene Beinkleider, blutende Hände. Wie Hasen slücbteten dis Anaetrnnken-n 1« «<- drückten sich an dce W. , versuchten die Lür zu ge- Winnen. Aber da stand Rings, breitbeinig, die Hände in di« Setten gestemmt, lachend, voll Hohn das hübsche, weiche, Wutverzerrte Gesicht. Und Hektor, wütend kläffend, jagte von einem zum anderen. Jeder bekam sein Teil von den scharfen Zähnen des zornmütigen Tieres. „Habt ihr genug, meine Herren Kameraden? Seid ihr Wieder nüchtern geworden — ja? Zurück, Hektor! Her zu Mir. mein Hund! Sososol Das hast du gut gemacht! Für,diesmal. JunaeuL—der Luul- Er schonte euchs Das nächste Mal...» Er riß die Pistole hervor und schoß auf ein Bildchen, das an der Wand hing. Der Nagel, auf den Kopf getroffen, fiel herab, daS Glas des Rahmens zersplitterte. „Ihr wißt Bescheid..." Furchtlos, keine Rückendeckung suchend, trat er mitten unter sie. „Der Weg ist frei! Hinaus!" Maria, nach rückwärts auf ihre Hände gestützt, halb aufgerichtet, mit schreckensbleichem und doch erleichtertem Gesicht, sah groß in die wüste Szene hinein. Sie sah auch ihren Netter. Sein Antlitz war roh, wie das ihrer Feinde. Ihr schauderte auch vor ihm, vor ihn; auch. Hektor, hechelnd näch der Anstrengung, mit freudig glänzenden Augen, war zu ihr gekommen, schmeichelte um sie herum, als ob er eine Anerkennung erwarte. Ihre zitternden Hände liebkosten mechanisch sein glattes Fell. „Nun ja, Rings, wir verstehen das!" „Nichts für ungut! Es ist die Deine...", murmelte der eine oder der andere der Herren, an ihn; vorbeischleichend. Nings lachte höhnisch. „Die Meine so wenig wie die eure! Sie ist eine Dame, die ich zu schützen Habel" „Eine Dame? Hier? Allein zwischen uns? Eine Dame? Erzähl' das dem Alten. Wir wissen Bescheid...", lallte der Betrunkene, der als letzter hinausging. Er war nur um weniges ernüchtert. Rings schloß die Tür hinter ihm, riegelte ab. Umgeworfen lag der Tisch mitten im Zimmer. Scherben überall. Scherben auch in Maria Delormes Seele. „Sie sehen", sagte Nings verachtungsvoll und nun sehr bleich, „meine Herren Kameraden: Viecher! Sicher, wenn sie betrunken sind. Und nun, Sie! Was wird aus Ihnen?" „Fort! Nur fort!" flehte Maria. „Wohin? Unmöglich!" „Zu Signe! O wie konnte sie mich hier allein lassen I* „Sie hat eS nicht freiwillig getan! Ich schwöre eS Ihnen! Ich habe auch ihr geschworen, Sie... Ich tat alles, Sie zu schützen, zu retten..." In diesem Augenblick hatte er wirtlich vergessen, daß der Großfürst Marta ja hatte entfernen wollen, und er, nur er, Nings, cs nicht zu- gelassen hatte. „Warum haben Sie mich nur so geärgert, neulich. Jetzt sehen Sie selbst... Und wenn Jakob nicht ausgepaßt hätte... Herrgott, wie hätte ich Signe wieder unter die Auaen treten können!» (Fortsetzung folgt).