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Zahr der Arbeit Die deutsche Wirtschaft, ausgerichtet aus den Vierjahresplan 1,k Milliarden mehr Stenern vom April bis November Nach Mitteilung des Reichsfinanzministeriums be trugen im November die Einnahmen des Reiches an Be sitz- und Perkehrssteuern 697,0 Millionen Mark gegen 594,7 Millionen Mark im gleichen Monat des Vorjahres, die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern 325,9 (279,6) Millionen Mark, zusammen also 1022,9 (874,3) Millionen Mark. Vom 1. April bis 30., November 1937 kamen an Besitz- und Verkehrssteuern 6241,3 (4 972,5) Millionen Mark und an Zöllen und Verbrauchssteuern 2 715,1 (2396,2) Millionen Mark, zusammen 8956,4 (7368,7) Millionen Mark auf. Somit sind also im Monat November dieses Jahres 148,6 Millionen Mark mehr an Neichssteuern als im glei chen Monat 1936 aufgekommen. Für den bis jetzt abge laufenen Zeitraum des Rechnungsjahres, nämlich vom 1. April bis 30. November 1937, ergibt sich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Mehraufkom men von 1587,7 Millionen Mark 3n der Mühle von Polcherun Vor 125 Jahren, am 30. Dezember, schloß Yorck die Konvention von Tauroggen. Besiegt und geschlagen flutete Napoleons große Armee im Dezember 1812 aus Rußland zurück zur Preu-! gischen Grenze. Mehr und mehr lockerten sich die Bandes soldatischer Ordnung, es gab nur noch wenig Bataillone, vie geschlossen marschierten, und, je länger der Marsch! mauerte, um so weniger wurden es. Nur am linken Flügeln c>er französischen Armee, im Baltikum und in Litauen,! !and noch eine Abteilung, die in den allgemeinen Zusam-! nenbruch nicht mit hineingerissen worden war. Es waren! ' Ke Hilfstruppen, die Preußen Napoleon hatte stellen müs sen. Sie standen unter dem Kommando des Generals Yorck, der seinerseits wieder dem französischen General Macdonald unterstellt war. Wo die Preußen beim Vor- uarsch mit den Russen aneinander geraten waren, hatten ie sich mustergültig geschlagen. Jetzt staffelten sie sich in :benso mustergültiger Ordnung zurück, der Grenze Ost- ereußens auf Tilsit zu. Die Russen waren dicht hinter hneu, aber beide Teile vermieden die Gefechtsberührung. Doch keinesfalls dachte Yorck damals daran, sein 9. Korps dem Korsen zu erhalten, wenn der auch einmal agte: „Die große Armee besteht jetzt aus dem 10. Korps" ind genau wußte, daß nur die Preußen sein Heer vor dem mdgültigen Untergang retten konnten. Yorck wollte sein! ckorps seinem König und seinem Vaterlande erhalten. Russische Unterhändler drängten ihn schon seit längerer Zeit, sich von den Franzosen zu trennen. Aber sich be dingungslos auf die Seite der Russen zu stellen, das war ruch nicht Yorcks Gedanke. Der tapfere, pflichtbewußte Mann muß damals in einem sehr tiefen Zwiespalt der Ge fühle gewesen sein, dem Zwiespalt zwischen Pflicht und Neigung. Die Pflicht gebot ihm, den Willen seines Königs ;u gehorchen, der selber noch unfrei, mitten unter den Franzosen in Berlin, nur ein Werkzeug der Franzosen var. Die Neigung zwang ihn, mit den Russen gegen den! rerhaßten Erbfeind loszuschlagen. Wir wissen jetzt, wie Yorck den Zwiespalt zwischen Pflicht und Neigung löste. Er kam nicht dem französischen Befehl nach, der lautete: ,Der General Yorck wird mit Ungeduld in Tilsit erwar tet". Er zögerte und trat vor der preußischen Grenze so zusagen auf der Stelle. Clausewitz, der später berühmte preußische General und Militärschriftsteller war es dann, aer als Unterhändler des russischen Generals Diebitfch Yorck den letzten Schritt erleichterte. Gegen die russische Uebermacht hätten die Preußen doch nichts mehr erreichen können. So schloß Yorck den Vertrag, den die Geschichte als die „Konvention von Tauroggen" kennt, am 30. De zember 1812 in der Mühle von Poscherun Nahe dem rus sischen Ort Tauroggen. In dieser Konvention wurde das preußische Korps sür neutral erklärt und sollte den Land strich zwischen Memel und Tilsit besetzen. Sollte die Kon vention vom König von Preußen nicht genehmigt werden, so sollte das Korps sich ungehindert an einen von dem König von Preußen bestimmten Ort begeben können und sein General sich nur verpflichten, daß er zwei Monate lang nicht gegen die Russen kämpfe. Die Konvention war ohne Wissen des Königs von Preußen geschlossen worden. Erst nach ihrem Abschluß brachte der Major von Thiele ihren Inhalt nach Potsdam mit einem Schreiben des Generals Yorck: „Eurer Maje stät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich ge fehlt haben sollte; ich würde mit der freudigsten Beruhi gung sterben, wenigstens als treuer Untertan und wahrer Preuße gefehlt zu haben". Aber Yorck fügte auch hinzu, daß jetzt oder nie der Augenblick gekommen sei, Freiheit und Unabhängigkeit Wiederzugelvinnen. Yorck hatte als wahrhaft aufrechter und vaterlands liebender Mann gehandelt. Die Geschichte überholte die Absetzungsordcr, die der König erlassen mußte. Der Stein war ins Rollen gebracht. In der berühmten Rede auf der Versammlung der ostpreußischen Stände in Königsberg erklang dann der Fanfarcnton, der znm preußischen Frei heitsmarsch aufrief. And immer wieder: Eßt mehr Fische! Fischkost ist ein wichtiger Eiweißträger. — Der Hering verhütet die Englische Krankheit. In vielen Menschen lebt heute bewußt oder unbewußt »er Drang, auf irgendeine Weise „zur Natur zurückzukch- en". Unser Volt ist in den letzten Menschenaltern mehr md mehr in die Städte gewandert; cs hat den Zusammen hang mit der Natur und dem Boden vielfach verloren. Wir beobachten eine Art Gegenwirkung auf diese Tatsache md sehen viele Menschen sich bemühen, zu natürlicheren rebensbedingungen wieder zurückzufindcn. Nicht zuletzt nacht sich dies in Ernährungsfragen geltend. So leuchtet mm Beispiel fast jeder Mutter ein, daß schon das ganz leine Kind rohe Obst- und Gcmüsesäftc und -breie zu «einem Gedeihen braucht, und die Hausfrauen sind leicht »avon zu überzeugen, daß auch der erwachsene Mensch sich wn Nahrungsmitteln nähren sollte, die möglichst wenig »urch künstliche Maßnahmen verändert sind. In diesem Zusammenhang sollten wir alle uns noch viel mehr als »isher der Fische und der Fischkost erinnern. Die Fische lommen sozusagen unmitlelbar ans der Hand der Nanu! Schaut man zur Jahreswende aus das Wirtschaftsjahr 1937 zurück, so kann man ihm kaum eine treffendere Kenn- zeichnmig geben, als die eines Jahres angespanntester, zielstre- bigster Arbeit. Ein Arbeitsjahr, einheitlich ausgerichiet >n allen ArbeitAtätten des deutschen Volkes ans die Erfüllung des zweiten Vierjahresplans. Neue Werkstoffe. , Am Ende dieses Jahres dürsen wir voller Freuve jagen, daß bisher im Zeichen dieses Planes gründliche und viel, viel neue Arbeit geleistet worden ist. Große praktische Erfolge wur den erzielt. Es sei nur erinnert an die hervorragende Bewäh rung der deutschen Zellwolle in der Praxis, deren Erzeugung 1937 mit rund 100 »00 Tonnen um mehr als gegenüber 193» gesteigert wurde: des Buna, das heute bereits den Naturkam- fchul an Lebensfähigkeit und Lebensdauer übertrifft; des Elektrous. wie überhaupt der Leichtmetalle. weiter an die Er folge der Mineralölwirtschafl, an die Fortschritte der Kunst stoffe und der Zellstosferzeugung aus Buche und Stroh, au die Inangriffnahme der heimischen Erzsördernng und schließlich an die konsequente Durchführung der Altmaicrialsammlunge» und der Wiederverwertung des bei diesen Sammlungen anfal lenden Materials Die Erfolge der Rohstossschassung zwangen selbst dem Ausland Anerkennung ab, wie die Zuerkennung der höchsten Preise der Pariser Weltausstellung sür unsere dem- , schen Werkstoffe deutlich bewies. j Beschäftigung bis zur Grenze der Lcistungsfähinkeii Neben der Schaffung neuer Werkstoffe gelang es dank der - Einführung genauer Verteilungsschlüssel, die vorübergehend lnappen Rohstoffe jeweils an die Produktionsstätten zu leiten, ; in denen sie vordringlich waren, so daß auftauchendc Schmie- , rigkeiten glatt und reibungslos überwunden werden konnten, j Neben den reinen Vierjahresplanindustricn konnte auch die j übrige gewerbliche Wirtschaft ein Jahr regster Arbeit r verbuchen. Der weitaus größte Teil der Industriebetriebe war ! bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit beschäftigt. Der Wert der deutschen Jndustrieerzeugung stieg von 65 Milliarden 193, auf 75 bis 80 Milliarden 1937. Einzelne Industrien wiesen j regelrechte Erezugungsrekorde aus. So verzwölffachte »ch >n : diesen, Jahr die Produktion der Werftindustrie gegenüber 1932. > die Stromerzeugung stieg von 42.5 Milliarden K1VK. ans 50 Milliarden, der Baumarkt wies eine Steigerung der Nicht- j Wohngebäude um 18,7 v. H. gegen 1936 aus. und auch der , Wohnungsbau stieg in den ersten, neun Monaien 1937 um 13,2 z v. H. über die ErstellungetWWUMeichen Zeit des Vorjahres j hinaus. Die MaschinenindiiWemi« all ihren Zweigen war besser als im Vorjahr beschäftigt, ebenso die Autoindustrie, die ! beifptelsweise ebenso wie der Bergbau ihre Ausfuhr ganz er- j Heblich erhöhen tonnte. Dies sind nur einige wenige Beispiele. . die aus der Fülle der Leistungssteigerungen beliebig heraus- ! gegriffen worden sind. -- l Die Gewinne, die erzielt wurden, waren, irotzdem durch i das Anleihestockgesetz allzu hohe Ausschüttungen nnterbnndcn , waren, recht stattlich. Ein sprechender Beweis sür die erzielte Rentabilität ist die Tatsache, daß die Gewinne großenteils für die Finanzierung des Ausbaus der Betriebe und die Erneu erung und Verbesserung der Anlagen verwandt wurden, also aus eigenen Mitteln erfolgten. Nach den Angaben des Ehess des Amtes sür deutsche Roh- und Werkstoffe wurden 1937 im Durchschnitt 30 v. H. aller Neuanlagen aus eigenen Mitteln der , Wirtschaft finanziert. Steigende Arbeitseinkommen. Wenn die Industrie heute mit ungeheuer großen Arbeits reserven in das neue Jahr geht, so liegt das neben der Fülle der Aufträge, die ihr vorliegen, zu einem kleinen Teil auch an der Tatsache, daß sich überall in allen Arbeitsstätten heute be reits ein Mangel an Arbeitskräften, nicht nur an Facharbei tern, geltend macht. Ein Mangel an Arbeitskräften! Wer hätte das vor fünf Jahren, als eine Arbeitslosenzahl von über 6 Millionen ans die deutsche Wirtschaft drückte, sich auch nur vorstellen können! Und doch ist es heute so. Durch die Mehrarbeit, die vielerorts geleistet wurde, nahm auch das Lie werden nicht von Menschenhand gepflegt und gefilt ert. In der unermeßlichen Weite des Meeres, die manchen Völkern als Urquell alles Lebens gilt, in dem ständig sich erneuernden Wasser unserer Flüsse und Seen leben und »ermehren sie sich — für nns Menschen eine köstliche Quelle mersctzlicher Nahrungswrrte. Der Hauptwcrt des Fischfleisches liegt in seinem hiweißgehalt. Das Eiweiß ist für das Wachstum und für ne Erhaltung des Körpers unentbehrlich. Es steht wissen- chaftlich noch nicht endgültig fest, wieviel Eiweiß der Rensch täglich braucht. Diese Zahl scheint je nach Rasse, ,ach Alter, Körperbau und Arbcitsart verschieden groß M sein. Die Hausfrau weiß aus Erfahrung, daß ihre . Weltbild ,M). Leuchtfeuer gegen Nebel. London erlebte in diesem Jahre eines der dnnkelstcn Weih nachtsfeste seit 29 Jahren. Ein plötzlicher Wetterum schwung brachte dichten Nebel, gegeilten man in den ver kehrsreichen Straßen mit Leuchtfeuern anznkämpfeo versucht. vluslommen an Lohnen und Gehältern zu. In der Zeit voi» j Januar bis September dieses Jahres wurden allein 29,3 Mil liarden Löhne und Gehälter ausgezahlt, das sind 50 v. H mebr ! als 1932. Die Vergrößerung des Arbeitseinkommens wirkt' sich in der Folge naturgemäß in einer Steigerung des Ver»f brauchs, aber auch in einer Erhöhung der Rücklage» sür diei Zukunft aus. Die Sparziffern stiegen von Monat zu Monat; ebenso die Lebenöverficherungsabschlüsse. Und die rege Betei-! ligung der kleinen Zeichner an den NeichSanleihen spricht dem-, lich sür die vermehrte Kapitalkrast des gesamtdeutschen Volkes, j Seit einem Jahr stabile Preise. Um Löhne und Gehälter, um das gesamte Volkseinkommen - in seinem vollen Werte zu erhalten, um die Kaufkraft unserer Bevölkerung vor Rückschlägen zu bewahren, wurde ebenfalls; im Nahmen des Vierjahresplanes das Preisstopgesetz ins Le-> ben gerufen. Der tiefste Sinn dieses Gesetzes war die Gewähr- leistung ruhiger Arbeit durch stabile Preise bei stabilen Löhnen Notwendig wurde diese Maßnahme der Haltung des Preis niveaus aus volkswirtschaftlichen und aus sozialpolitischen Ge- sichlspunkien, denn nur aus diese Weise war es möglich, ein-! mal die deutschen Erzeugnisse davor zu schützen, in den Wirbel! der steigenden Weltmarktpreise hineingerissen zu werden, und zum anderen bei gleichbleibenden Löhnen die Kaufkraft der! Verbraucher aus der alten Höhe zu halten. Im Gegensatz zu! den meisten Auslandsstaaten sind vei uns dank dem Preisstop-! gesetz die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahr uni v. H höher, während sie im Ausland um 4 bis 20 v H. stiegen. Wohl sind auch in Deutschland einzelne Waren teurer geworden. Eine Folge der erhöhten Preise sür Auslandrohstosse. Aber diese Teuerungen wurden bei uns durch Preissenkungen bei anderen Waren ausgeglichen Der Preiskommissar, „der Anwalt der deutschen Verbraucher", wie er sich kürzlich selbst nannte, setzte in diesem Jahre Verbilligungen sür Zement, Fensterglas. Aluminium, Autozubehörteile, Glühlampen, Rund- funkröhren, Düngemittel, Zellwolle, Kunstseide, sür Marken artikel aller Art und Uhren durch Der Wert dieser Preis- senkungen lag neben seiner Stütze für den Verbraucher vor allen Dingen darin, daß sie nicht dekretiert zu werden brauch ten, sondern in gemeinsamer Arbeit mit den beteiligten Wirt schaftskreisen erfolgen konnten. Ins neue Jahr aber nehmen wir die ermutigende Gewißheit mit, daß wir noch keinesfalls am Ende der Preissenkungen angekommen sind. Im Interesse - der Ausrechterhaltung und Fortführung der deutschen Win-! schastsbelebung und ebenso so sehr aus handelspoliti-j fchen Gründen muß die Preissenkungsaktion fortgesetzt wer-- den. Im letztere» Fall schon deshalb, um nicht den Anschluß! an das sinkende Preisniveau des Weltmarktes zu verlieren. Sicherung der Ernährung. Die Unsicherheiten, die von den Weltmärkten mit ihren Krisen der Rohstosse und der Währungen ausgehen, geben uns doppelten Anlaß, die Stärkung der Binnenwir > - schafi mit allen erdenklichen Kräften zu fördern. In dieser Richtung liegt die zielbewußte Schulung des Nachwuchses in Industrie und Handwerk, in Handel und Landwirtschast, die im kommenden Jahre energisch fortgesetzt wird. Und es wird weiter unerschütterlich an oem Grundsatz der Regierung sestgehalien, daß an der Spitze allen wirtschaftlichen Geschehens die Sicherung der Ernährung, des täglichen Brotes, steht. Genau so wie >937 auch für die Landwirtschast der Grund satz galt, die Produktion mutz gesteigert werden, so wird es " auch l938 sein Denn auch dieses Ziel bleibt dasselbe wie bislang. Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung bis zum möglichen Höchstmaß An der Schwelle des neuen Jahres schauen wir voll Dank zurück aus eine Zeitspanne, die mit reichen Arbeitsersolgen ge- segnet war. und mit einem Bekenntnis zu entschlossener, muti ger Weiterarbeit beginnen wir den neuen Zeitabschnitt, der stärker noch als das enteilende Jahr unter dem Leitsatz stehen wird: Straffste, konzentrierteste Arbeit zur Verwirklichung des hohen Zieles des Vieriahresplaues, ver Unabhängigkeit und Sicherheit Deutschlands nach jeder Richtung Familie nach eiweißhaltiger Kost verlangt und vielfach nur olche als „gutes" Essen schätzt. Sie muß also zuseheu, vie sie dem Bedarf an Eiweiß auf eine Weise gerecht wird, »ie sich mit ihrem Wirtschaftsgeld in Einklang bringen! !äßt. Fleisch ist unser Haupteiweißspender, ist aber zugleich im teuersten. Fisch dagegen, der nicht minder wertvoll ist, teht im Preis wefcntlich niedriger. Schon dies sollte ein Arnnd sein, ihn regelmäßig im Kostzettel zu führen. Wir Wien den Einwand: Fisch macht aber nicht so satt wie Fleisch! Zugegeben: Er hat einen höheren Wassergehalt ils das Fleisch. Fisch ist besonders lbicht verdaulich, ver läßt daher den Magen schneller und läßt deshalb auch leichter das Hungergefühl wieder aufkommen, qls dies »ach Fleischgerichten der Fall zu sein pflegt. Dem kann nan aber durch geeignete Zubereitung und zweckmäßige Zusammenstellung mit anderen Nahrungsmitteln vor- »eugcu. Gewöhnen wir nns an, Fisch ebenso mit Gemüse > md anderen Beilagen zu Tisch zu bringen wie das Fleisch. In den Kochknrsen des Deutschen Frauenwerks, des! lleichsmütterdienstcs und in eigenen kurzen Fischkochkurscn !ann die Hausfrau mit einem geringen Aufwand an Zeit md Mühe lernen, aus Fisch vollwertige, wohlschmeckende md sättigende Mahlzeiten zu bereiten. Bestimmte Fischarten haben einen sehr beachtens- vertcn Fettgehalt, außer dem mehr als Luxnskost gelten- >cn Aal und dem Lachs auch der einfache Hering. Es wäre ,anz verfehlt, ihn wegen seiner Billigkeit etwa gering chätzcn zu wollen! Er ist eines unserer wichtigsten Bolks- »ahrungsmittel. Neben Eiweiß und Fett enthält er be- timmte Lebcnsstoffe (man hat sie auch Ergänzungsstoffe genannt), die in unserem Körperhaushalt eine wichtige Nolle spielen, den richtigen Ablauf der körperlichen Bor länge gewissermaßen steuern und mancherlei Krankheiten »erhüten helfen. Besonders unsere Kinder brauchen diese Lcbensstoffc. Einer unter ihnen verhütet die Englische Krankheit, gerade er findet sich im Hering. Aus Heringen md Kartoffeln lassen sich zahlreiche gute Gerichte her- tellcn, die wir befonders in den Wintermonaten, wenn »ie Englische Krankheit hauptsächlich droht, häufig auf dem Lisch bringen sollten. Wir sehen: Der Fisch erfüllt alles, was wir von einem idealen Nahrungsmittel verlangen: Billigkeit, gute Ver- »aulichkeit, reichen Gehalt an wertvollen, aufbancnden und zesunderhaltenden Stoffen. Daß er außerdem iu praktisch, mbegrenzter Menge zur Verfügung steht, und daß wir »urch reichhaltigen Fischverbrauch den deutschen Fischern m nuferen Küsten Arbeit und Brot geben, wird heute von cder gewissenhaften Hausfrau ebcnfo bereitwillig in Be- racht gezogen werden wie die Vorteile, die dieses einzig- »rtige Nabrungsmittcl der eigenen Familie bringt. Dr. I. H.