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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A r 103. Jahrgang Mittwoch, am 8. September 1937 Nr. 209 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde N„„1oenorei«: Dt« 46 Millimeter breite MMimeterreUe 6 Rpfg.; >m Tertteil die 93 Millimeter breite Mimmeterz«ile 18 Rpfg. - An^eloenlchloß: 10 Uhr vormittags. -- :: KNt ist ö-elsttste Nr. 4 gültig -- Bezugspreis: Für einen Monat 2— j mit Zutragen: rinzelne Nummer 10 Rpfg. ß :: Gcmeinöe-VerbanLs-Girokonto Nr. 3 :: ° - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ; : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: i ! Weitzeritz-Zettung Nus öe« Heimat und dem SachteManö Dippoldiswalde. Ein schönes Spätsommerwetter fördert die Erntearbeit und versucht noch zu seinem Teile gut zu machen, was die verregneten Tage der vorvergangenen Woche böses anrichteten. Selbst im Gebirge konnte die Getreideernte die letzten Tage ganz wesentlich gefördert werden. Schon zieht im Niederlande der Pslug wieder durch den Boden, ihn zur Aufnahme neuer Saat oorzubereiten. Der Wunsch der Bauern geht dahin, daß das jetzige Wetter noch einige Zeit anhält. — Die Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront, Dippoldis walde, schreibt: Die Fachschaft Fleischer im Deutschen Hand werk hatte ihre Mitglieder zu einer Fachschaftsversammlung nach der Reichskrone Dippoldiswalde eingeladen. Es waren Meister, Gesellen und Lehrlinge dieses Handwerkes erschienen, um einen lehr interessanten Fachvortrag des Pg. Rademacher, Dresden, zu hören. Pg. Rademacher sprach über das Fleischerhandwerk im 2. Vierjahresplan und gab an Hand sehr verständlicher Beispiele Fingerzeige, wie auch der deutsche Fleischer mithelfen kann, den Biersahresplan des Führers mit zu erfüllen. Pg. Ockler von der 1. BezirkSfleischerfachschul« Dresden sprach über die politische Sendung des Deutschen Handwerkes und der Fleischer im beson deren. Kein Mensch kann sich heute noch außerhalb der Volks gemeinschaft stellen, alle müssen in einer Kolonne marschieren. Der deutsche Fleischer muh sich mehr am politischen Geschehen des heutigen Deutschlands beteiligen: die Zeit der Zurückhaltung ist für immer vorbei. Beide Borträge wurden sehr gut ausgenom men und den Rednern wurde für ihre interessanten Ausführun gen gedankt. Der 2. Kre ishandwerkSwalter Pg. Naumann schloß die Versammlung mit dem Versprechen, daß in ganz kurzer Zeit ein weiterer Fachvortrag mit Lichtbild hier in Dippoldiswalde für die Fleischer gehalten werden würde. Dippoldiswalde.Der Kassierer an der hiesigen Amtshaupt mannschaft, Verwalt.-Inspektor Jckert, wird am l. Oktober zur Amlshauplmannschast Löbau versetzt. — Verkauf von frischem Brok. Der Reichsstatthalter in Sachsen (Ministerium für Wirtschaft und Arbeit) hat «ine Verordnung betreffend Verkauf von frischem Brot erlassen. Danach darf Brot, das aus 2V und mehr Hundert teilen Mahlerzeugnissen des Roggens hergestellt ist, erst an dem auf die Herstellung folgenden Tage Verbrauchern gegenüber angeboten, feilgehalten, verkauft oder sonst in den Verkehr gebracht werden. Die unteren Verwaltungs behörden haben die Einhaltung dieser Bestimmung, die in letzter Zeit vielfach verletzt wurde, streng zu überwachen. Schmiedeberg. In den Morgenstunden des Dienstag, eines ausgesucht prächtigen Septembertages, wanderten die Schulkinder der Nachbarorte Rehefetd, Seyde, Schönfeld, Ammelsdorf, Hen nersdorf, Sadisdorf, Obercarsdorf, Schellerhau, Bärenburg und Kipsdorf mlt ihren Lehrern nach Schmiedeberg, um hier mit Len Oberklassen unserer Schule zu einem Stnatreffen zusammen zu kommen. Als Treffpunkt war der kleine Sportplatz, oberhalb der Schenkgasse, auSersehen, der sich vortrefflich dazu eignete. Es mögen gegen 300 Kinder beisammen gewesen sein. Viele Ein wohner Schmiedebergs waren ebenfalls anwesend. Die Gesamt leitung lag in den Händen von Kantor Große, Schmiedeberg, der diese Zusammenkunft dahin deutete, durch das Singen unserer schönen deutschen Lieder, die die Herzen von jung und alt bewe gen, unserer lieben deutschen Heimat und dem Führer «in Treue- gelöbniS zum Ausdruck zu bringen. Begeistert stimmte die Menge in das dreimalige „Sieg-Heil" aufden Führer ein. Einleitend folgten zwei deutsche Lieder als Massenchöre. Darnach traten die anwesenden Schulen in einzelnen Gruppen mit ihren Darbie tungen auf, die sämtliche regsten Beifall der Zuhörer fanden. Reinhardtsgrimma. Eine schöne Anlage hat der Heimat- verein zusammen mit der Gemeinde vor dem Gebäude der Svarkasse geschaffen. Durch diese» eifrige Wirken des Vereins wird dar Ortsbild immer schöner gestaltet. Glashütte. Das Quintett der „Sächsischen Posaunenmission" gab am vergangenen Sonntag in hiesiger Kirch« ein« Feierstunde, in deren Verlauf zum größten Teil Bachsähe zum Vortrag ge langten. Die Feierstunde verlief nach einer besonderen Ordnung, sie war in 0 Abteilung, nach se einem Kennwort gegliedert, wobei auch die Gemeinde mttwtrkte. Dies« Feierstunde bedeutet« für die Anwesenden etwas Erhebendes. Ein junger Chorführer sprach einleitende Worte und gab Zwischenerläuterungen. Altenberg. Einen wichtigen Beschluß fotzte der Beirat der hiesigen Priv. Schützengesellschaft in einer vollzählig besuchten Sitzung, nämlich die Errichtung eines neuen Schietzstandes. Die Anlage soll allen Erfordernissen der Neuzeit gerecht werden uyd allen schietzsportreibenden Formationen Gelegenheit bieten, ihre sportlichen Uebungen zu erfüllen. Großenhain. Zwei neue HI..Heime. In Neufdüßlltz und in Priestewitz wurden die Grundstein« . -u HI-Heimen gelegt. An der Aufbringung .der Mittel .Mr diese Schöpfungen beteiligen sich mehrere Gemeinden Nachdem vor kurzem auch in Gröditz der Grundstein zu einem HJ.-Heim gelegt wurde, ist im Kreis Großenhain der Bau dreier Jugendheime in Angriff genommen worden. MMMMMMMMjM Parteitag Der Sieg der nationalsozialistischen Idee und der Wille deS Führers, der sich auf die Bewegung und durch diese auf das geeinte deutsche Volk übertrug, haben die Freiheit der Nation erkämpft, die ihre Ehre wicdercrrang, weil sic alles dafür einzusctzen gewußt hat. Allein ede dieser gewaltigen Leistungen — die den Parteitagen nach der Machtergreifung ihre Namen gaben — hätten genügt, den Führer und seine Bewegung in der Geschichte des deutschen Volkes unsterblich zu machen. Ein unvorstell bares Matz an Arbeit liegt jeder dieser großen Leistungen zu Grunde. Diese Arbeit hat dem Parteitag 1937 den Namen gegeben. Als Parteitag der Arbeit wird er in die Geschichte cingehen. An der Straße zur Kongreßhalle stehen hinter den Absperrmannschaften der SS. am Morgen des Dienstag wieder unübersehbare Menschenmauern. In strahlendem Sonnenschein liegt im Grün des Luitpoldhaines die Kon greßhalle. Ueber dem Haupteingang leuchtet weithin die Standarte des Führers, in lange». Bahnen hängen die Freiheitssahnen und goldenen Bänder herab. Im Innern ist die Kongreßhalle unverändert geblie ben. Es ist wieder ein prachtvoller Zusammenklang von Rot, Elfenbeintönen, Gold und lichtem Blau. Die Stirn- wand beherrscht das gewaltige, mit goldenem Lorbeer um- kränzte, von Scheinwerfern angestrahlte Hakenkreuz, l eber dem Eingang aber steht als Richtwyrt des Kongresses: „Im Willen zur Einheit liegt die Kraft der Nation- Wieder sind lange vor dem Beginn die Reihen der lang gestreckten festlichen Halle Kopf an Kopf bis auf die dem Führerkorps vsrbehaltcnen Plätze besetzt, das, wie in allen Jahren, den Führe vor der Luitpoldhalle empfängt und ihn in die Halle begleitet. In den ersten Reihen sitzen auf der einen Seite die 48 Missionschefs der ausländischen Vertretungen und die Angehörigen der Toten der Bewe gung, auf der anderen die Vertreter der höchsten Reichs- und Staatsbehörden, die Spitzen der Generalität und Admiralität und endlich die Ehrengäste des Führers zum Reichsparieitag 1937. Unbeschreiblich ist auch wieder die freudige und er wartungsvolle Spannung, die die Tausende beseel» und die sich Luft macht, als der Führer, gefolgt von Rud lf Heß und dem Frankenführer, den Reichs- und Gauleitern und dem Führerkorps der Kampfformationen, durch den Mittelweg kommt. Dieser Empfang, den die Getreuen Adolf Hillers all jährlich zum Kongreßbeginn dem Führer bereiten, ist mit reißend und erhebend zugleich. Alle, die zum erstenmal Zeugen dieser traditionellen und symbolischen Stunde werden, reißt er mit in den Strom der Liebe und der Verehrung, der hier in immer neuen Wellen dem Führer entgegenschlägt. Nach den straffen Rhythmen eines Marsches aus der Kampfzeit zieht dann, geführt von der Blutfahne, funkelnd und gleißend der Wald der ruhmreichen Standarten ein, von den Tansenden ehrfürchtig mit erhobener Rechten begrüßt. Ker Arbeit . Durch die Arpeit wurde Deutschland wieder frei und stark. Der Wille zum Schassen ha» Deutschland ver wandelt:'durch die deutschen Lande klingt eine Sinfonie der Arbeit wie kaum je zuvor Einst tote Werkstätten sind erfüllt von Leben. Essen rauchen wieder, Räder drehen sich wieder, Schmiedepressen bewegen sich wieder. Walzen rollen wieder, Zug um Zug läuft von Wirtschaftszcntrum zu Wir»schas»s- zentrum, Schiss uin Schiss kommt und geh« in einst verödenden. Häsen. Bauten von klassischer Schönheit erstehen, neue Auto bahnen neue Straßen, neue Kanäle schieben sich durch bas Land Neuer Boden wächst an der Küste. Oedland von einst trägt Frucht, neue Werke wachsen, die hervorbringen werdens was uns crmangelt. " Symbolhaft unterstreicht das werdende Forum Nürnbergs die Namensgebung des diesjährigen Parteitages. Der WilH eines Mannes ist es, der einem der arbeitsamsten Völker! der Erde wieder ArbeitSmöglichkeilen gab In ungeheurer! eigener Arbeitsleistung, vorbildlich sür die ganze Nation, wteS er der Arbeit die Richtung, setzte er die Arbeit an zum Wohle! des Ganzen, gab er der Arbeit Schub durch eine Rüstuna. dies Mik drei langgezogenen Hornstößen setzt dann Wag ners herrliche „Rienzi"-Ouvertüre als festlicher Aufklang ein. Innig und feierlich steigt das Niederländische Dank gebe» empor und klingt mit den rauschenden Akkorden der Rtesenorgel der Luitpoldhalle in die Bitte an den Lenker der Schlachten aus: Herr, mach' uns frei! Reichsminister Heß gedachte, wie stets zu Beginn des! Kongresses, der Gefallenen, die für die Ehre Deutschlands ihr ! Leben gaben. „In diesem Jahre", so fuhr der Minister wn. betrauen das deutsche Volk insonderheit 31. Gefallene des Panzerschiffes „Deutschland". Sie starben in treuer Pflichterfüllung für ihr Volk in Durchführung einer inter nationalen Verpflichtung. Sie wurden Opfer eines der ver-. brecherischen bolschewistischen Angriffe aus den Frieden-^ Europas." Dann verlas der Stabsches der SA. die Namen der Natio nalsozialisten, welche im Kampf um die Macht ermordet wur-l den und im Ausland wegen ihrer Gesinnung bolschewistisches Mordaier zum Opfer fielen. , , . „ „Die Männer, deren Ramen der Stabsches verlesen hat, j so fuhr Reichsminister Heß dann wieder fort, „sind für uns gefallen. Sie haben ihr Leben sür den gleichen Glauben go; geben, der auch uns beseelt: sie sind unlösbar mit uns ver-! bunden." Nach der Begrüßung der anwesenden Hinterbliebenen, der! Gäste, der Mitglieder der Reichsregierung und her Vertreter! des Staates und der Wehrmacht verkündete Rudolf Heß, daß der diesjährige Parteitag nach dem Willen des Führers die^ Bezeichnung trägt: „Parteitag der Arbeit". Durch Arbeit frei uub statt „Wir blicken angesichts dieses RamenS", so fuhr Hetz fort,! „voller Stolz zurück auf Vie Leistungen, die daS deutsche Volk durch seine Arbeit im Zeichen deS Nationalsozialismus voll-, brachthat. Wir wissen: So wie die Aufgaben der letzten viereinhalk» Jahre gelöst wurden, werden auch die Aufgaben der Zukunft! gelöst werden: Arbeit meisterte das Schicksal Ar»*»« wird daS Schicksal metftern! Zittau. Auf einem Bauplatz in Ler Carpzovstraße verlor ein Ziegelträger auf einem sieben Meier hohen Gerüst einen Ziegel stein. Der Stein fiel L. unter d. Gerüst stehenden Arbeiter Max Kopsch auf Len Kopf. Der Getroffene wurde mit einem Schödel bruch ins Krankenhaus eingeliefert. Oschatz. Opfer des Kraftradunglücks. Der bei dem Kraftradunfall in der Nähe von Großböhla verunglückte Mitfahrer Werner Wach starb im Kranken haus. Der 23jährige Mann stammte aus Leipzig und ar beitete auf einem Gut in Kleinböhla. Leipzig. Ein Todesopfer. Der bei einem Zu sammenstoß mit der Straßenbahn schwerverletzte sechzig Jahre alte Radfahrer Otto Nickau starb an den Folgen eines Schädelbruches. Neustüdtel i. E. Folgenschwerer Ketten- riß — ein Tötet. Als ein Bauer aus Zschorlau mit seinem Gespann die Fabritstraße entlangfuhr, riß eine Kette am Geschirr. Der Bauer siel vom Wägen, die Pferde scheuten und gingen durch. Sie rissen auf ihrer tollen Fahrt eine an einer Schmirgelfabrik stehende Schie ferdeckerleiter um; dadurch stürzte der 35 Jahre alte Schieferdecker von der Leiter herunter und blieb tot lie gen. Die Pferde rasten weiter und stießen gegen eine Grundstücksmauer; das eine Pferd mußte abgestochen werden. Der Bauer wurde ins Krankenhaus gebracht. WMervorhertay, öes Neichswetter-reustes Ausgabe»»» Dresden für Donnerstag: ' Mäßiger bis frischer Wind um Südwest. Heller bis wolkig. Geringe örtliche. Gewitterneigung. Warm. Wetterlage: Die in den letzten Tagen bereits In den Höhen vorherrschende subtropische Warmluft hat sich gestern nach dem Durchzug einer schwachen Störungsfront bis zum Boden durchgeseht und über ganz Mitteldeutsch land ausgebreitet. Die Temperaturen erreichten demzu- fokge Höchstwerte bis zu 28 Grad. Bei der vorherrschenden Westströmung, gelangen heute kühlere Meeresluftmassen nach Deutschland, die zwar im Nordwesten des Reiches strichweise leichte Niederschläge, Mitteldeutschland nur stär- kere Bewölkung und Gewitterneigung bringen.