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RmchsM-Vrvgramm LevWla: dken-er 'cagltch wiederkehrende Darbietungen (mit AuSnahm» von Sonntag): ^.VS: Glockenspiel, Morgenruf und Wetterbericht für die Landwirtschaft. Anschließend: Schallplatten. — 7.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.00: Sendepause. — S.00: Sperrzeit. — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — § 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte. — 13.00: Glück wünsche. — 13.45: Neueste Nachrichten. — 14.00: Allerlei son zwei bis drei! — 15.00: Wetter- und Börsenberichte. Programmhinweise. — 19.45: Deutschlandecho. — 20.00: Hernspruch. Anschließend: Wetterbericht und Kurznach-( richten des Drahtlosen Dienstes. — 22.00: Wetter-, Tages and Sportnachrichten. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 22.45: Deutscher Seewetterbericht Sonntag, 6. Juni v.uu: Ans »amburg: Hafenlonzeri. — 8.00: Im „Roten ochsen" zu Sassenseld. — 8.30: Wer macht's nach? Äusterhof in »er Erzeugungsschlachl. — 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.! Kapelle Alfred Hinze. Wilhelm Strienz (Bariton). — 10.00: Durch neuen Kampf nur ehrst du deine Siegel Eine Morgen feier. — 10.45: Jndustrieschallplatten. — 11.00: Reichssendung aus München. — 11.45: Deutscher Seewetterbericht. — 12.00: Aus München: Musik zum Mittag. Barnabas von Geczy mit feinen Solisten. Dazwischen: 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte und 13.00: Glückwünsche. — 1400: Kindersunksplel: Jochen ersinnt mit der Mutter ein Märchen. — 14.40: Industrie- schallplatten. — 15.00: Emanuel Rambour spielt — 17.00: Aus vem Olympiastadion: Vorschlußrunde der Deutschen Fußball meisterschaft. Erster FC. Nürnberg — Hamburger Sportverein (zweite Halbzeit). — 17.45: Aus dem Kölner Stadion: Vor- schlußrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft. Schalke 04 gegen VfB. Stuttgart (Schluß der zweiten Halbzeit). — 18.00: Reichs sendung aus München. — 19.30: Deutschlandsportecho. Funk berichte und Sportnachrichten, u. a. 1945: Aus Mailand: Funk- bericht vom Davispokalspiel Deutschland—Italien. — 20.00: Musik und Humor. Zwei fröhliche Stunden. — 22.00: Wetter-. Tages, und Sportnachrichten. Anschließend: Deutschlandecho. — 22.Ä) bis 0.55: Wir bitten zum Tanz! Fred Baton-Milton und Emanuel Rambour spielen. Dazwischen: 22.45: Deutscher See» Wetterbericht Montag, 7. Ium 0.30: Fröhliche Mörgenmusik. Kapelle W. Libiszowski. — 9.40: Sendepause. — 10.00: Grundschulfunk. Alle Kinder singen mit! Wiederholung der Liedersolge 5 der Zeitschrift „Schulfunk". — 10.30: Sendepause. — 11.30: Sendepause. — 11.40: Grau, teurer Freund, ist alle Theorie .. . Eine Bauernversammlung auf dem Acker. Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Leipzig: Musik zum Mittag Kapelle Otto Fricke. — 15.15: Tonsilmfchlager (Jndustrieschallplatten). — 15.45: Eingeborene beschreiben Volk und Land. Plauderei um Bücher. — 16.00: Musik am Nach- mittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutschlandsenders. In der Pause: 17.00: Skat. Heitere Verse von Johannes Trojan. — 18.00: Deutsches Lied im Osten. HI. singt und fplelt. - 18.20: Musikalische Kurzweil mit Annemarie Oerbeck (Klavier» und Olga Praguer-Coelho (brasilianische Lieder). — 18.40: Aus Erbe geformt — zu Stein geworden! Funkbericht von der karamischen Kunst. — 19.00: Und jetzt ist Feierabend! Einer nach dem andern . . . Das Durian-Quintett. Zeno Coste, Hermann Gees, die Metropol-Vocalisten. — 20.10: Aus Leipzig: Hei, die Pußta . . .! Ungarisches Leben in Wort und Tanz und Lied. Der Chor des Reichssenders Leipzig, das Leipziger Sinfonie orchester und Solisten. — 21.00: Der Mustergatte. Ein Lustspiel von Avery Hopwood. — 22.15: Deutschland baut auf. — 23.00 biS 24.00: Vom Ultrakurzwellensender Witzleben: Musik zu Tanz und Unteryvltung. Tanzkapelle Arnd Robert und das Unter- haltunasanintett Lerbert Fröhlich: Walter Blanke (Bariton). (51. Fortsetzung.) Krachend^fiel eine zweite Vase zu Boden. Höhnisch lachend schleuderte Gerti eine Kristallschale hinterher. Ein jubelnder Laut von der Tür her übertönte das unschöne Gezänk. „No' mal, Gerti, no' mal!" In der Tür stand Gertrud Klotze, den kleinen Ade» aert aus dem Arm. In ihrem Turmstübchen hatte sie jetzt erst das Geschrei deutlicher vernommen, hatte, da sie eine Gefahr vermutete, ihren kleinen Buben aus dem Bettchen genommen, in dem er seinen Mittagsschlaf hielt, und war j hinunlergelaufen. Sie stand starr und verständnislos da vor Entsetze». Adelbert aber nahm das Ganze für eines der präch- ngen Spiele der großen Schwester und erbat kick ein ge fälliges l)a capo. Dieser Laut genügte. Schnell wie er gekommen, verflog Gertis flammender Jähzorn. „Mein Gott", sagte sie entsetzt, „was habe ich gemacht!", Sie blickte wie erwachend um sich. Eine große Schwäche kam über sie; sie schämte sich grenzenlos, vor allen, besonders aber vor dem kleinen Bruder. Und vor sich selbst! Daß ihr das noch hatte geschehen können! Die alte Baronin aber war in tiefster Seele getroffen. Sie konnte noch nicht überlegen und besinnen. Was hatte Gerti gesagt? Keine Klotze sei sie, sondern eine Hochberg? Sie verleugnete sie, und ihren Vater, und ihr Talent und >hre Art, und bekannte sich zur Familie der Mutter? Eiskalt wurde es in ihr. Ihr brennender Zorn wurde zu schneidender Härte Sie sprach ganz ruhig. Aber hinter dieser Ruhe stano eine Wut, gegen die die sprühende von vorhin nur gering-! iügig gewesen war. - Sie sah über Gerti hinweg. „Gertrud, du hast gehört...!" .Tante Adele, ich bin...!" begann Frau Klotze. »...eine Hochberg, ich weiß! Ich habe nichts gegen die ! Hochbergs, schon deshalb nicht, weil ich sie nicht kenne! Aber euch Hochbergs oder einer aus eurer Familie hätte! 'ch nicht geopfert, was ich Gerti zu opfern bereit gewesen! Reichssender Leipzig. Täglich wiederlehrende Darbietungen (mit Ausnahme von Sonntag): ) 5.50: Frühnachrichten. — 6.00: Morgenrus, Reichs- Wetterdienst. — 6.10: Funkgymnastik. — 7.00: Nachrichten. — 8.00: Funkgymnastik. — 8.20: Kleine Musik. — 9.55: Wasserstandsmeldungen. — 10.30: Wettermeldungen und Tagesprogramm. — 10.45: Sendepause. — 11.50: Heute vor... Jahren. — 11.55: Zett und Wetter. — 13.00: Zett, Wetter, Nachrichten. — 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. — 17.00: Zeit, Wetter und Wirtschaftsnachrichten. — 21.00: Erste Abendnachrickiten. — 22.30: Zweite Abendnachrichten und Sportfunk. Sonntag, 6. Juni 6.00: Aus Hamvura: Hasenkonzert. — 8.00: Aus Wurzen: Orgelmusik. — 8.30: Musik am Morgen Chöre singen Volks- lieber. (Jndustrieschallplatten und Aufnahmen des deutschen Rundfunks.) — 9.00: Das ewige Reich der Deutschen. — 9^5: Historische Märsche (Jndustrieschallplatten). — 10.00: Aus Weimar: Morgenfeier der HI. „Wir träumen nicht von alter gelten Glück, wir brechen durch und schauen nicht zurück." — 10.30: Unterhaltungskonzert. Das Funkorchester. — 12.00? Aus Berlin: Musik am Mittag. Hans Bund und sein Orchester, Jungherrs Akkordionmelodiker. — 14.00: Zeit und Wetter. — 14.05: Musik nach Tisch. (Jndustrieschallplatten und Ausnahmen des deutschen Rundfunks.) — 15.00: „Der wunderbare Finger hut" und „Der kleine Häwelmann". — 15.40: Der Lehrer von Nlpl erzählt aus Peter Roseggers Waldheimat. — 16.00: Sonn» iagnachmittag aus Saarbrücken: Musik zur Unterhaltung. — (7.45: Funkbericht vom Vorschlutzrundenspiel um die Handball- meisterschast: MTSA. Leipzig gegen Oberalster Hamburg. — 18.00: Kammermusik für Violine und Klavier. Meta Heuser (Klavier), Willy Heuser (Violine). — 18.40: Aus Dresden: Der lustige Schuster oder Der Teufel ist los. Komische Oper in drei Auszügen von I. C. Standfuß. — 20.00: Sondersvortfunk. — kO.O5: Unterhaltungskonzert. Gerhard Bürgert und Friedbert Sammler (Klavier), das Leipziger Sinfonieorchester. — 22.00: Rachrichten und Sportfunk. — 22.30 bis 24.00: Vom Deutsch landsender: Wir buten zum Tanz. Fred Baron Milton und Emanuel Rambour spielen. Montag, 7. Jun» 6.30: Aus Frankfurt: Frühkonzert. Kapelle Franz Hauck. — S.30: Aus Gleiwitz: Konzert für die Arbeitskameraden in den Betrieben.. Der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes Gau XN. Oppeln. — 9.30: Erzeugung und Verbrauch. — 9.45: Sendr- »ause. — 10.00: Aus Frankfurt: Die Wunschmühle. Spiel nach ünem nordischen Märchen. — 10.45: Sendepause. — 11.35: Heute vor . . . Jahren. — 11.40: Eine Domäne wird aus» zesiedelt. — 12.00: Mittagskonzert. Kapelle Otto Fricke. — 14.15: Musik nach Tisch (Jndustrieschallplatten). — 15.15: Bring mir ivas Schönes mit! — 15.30: Sendepause. — 16.00: Vom Deutsch, landsender: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester »es Deutschlandsenders. — 17.10: Kurzweil am Nachmittag (Jndustrieschallplatten). — 18.00: Deutsche Städte im Südosten: Lroppau. — 18.20: Neue Bücher. — 18.40: Kunstbericht. — 18.50: Deutschlandfahrt 1937, 2. Etappe. Funkbericht vom Ziel in Chemnitz. — 19.00: Umschau am Abend. — 19.10: Hei. die pußtg! Ungarisches Leben in Wort und Tanz und Lied. — !1.15: Mozartkonzert. Sophie Höpfel (Sopran), das Leipziger Sinfonieorchester. — 23.00 bis 24.00: Aus Köln: Nachtmusik. Das Große Orchester des Reichssenders Köln, Reinhard Fritzsche (Flöte). Küchenzettel der Wocye Sonntag mittag: Kräutersuppe mit Eiergelee; Spar- lelgemüse mit rohem oder gekochtem Schinken; Stachelbeer, örtchen: abend: Salutschüsse! aus. Kartoffel». Gurken-. Blatt ,nd-Tomatensalat mit Kränz aus gelochten Eierhälften. —, Montag mittag: Welschkraut mit BraAartofseln; abends MehÜuppe mit gerösteten SemmelwuHM; Radieschen und> kutterbrot. — Dienstag mittag. Kalbwürzfleisth, Kartoj-i leln und grüne' Salat; Fruchte speise: abend: Brote mit Lip- auer Käse, Rhabarber. —Mittwoch, 1. Frükst.: Milchkakao. nittag: Suppe mit Leberklößchen; Möhrengemüse und Karlos» (elbratlinge; abend: Saure Milch mit geriebenem Brot, Zucker »nd Zimt, Käsebrot. — Donnerstag, Schulfrühstück: Lc- ieraufstrich; mittag: Fischkoteletten mit Kartoffel- und arü- »em Salat; eingezuckerte Etdbeeren: abend: Wurftbrote, Ra- »ieschen. — Freitag mittag: Obsttaltschale; Malkaronimisch- «ericht; abend: Sülze mit Bratkartoffeln, Schmelzkäse. — Sonnabend mittag: Quarkkeulchen mit Kompott oder tunke aus verbilligter Marmelade; abend: Räuchersleifch, ^vargelsalat, Brot. Für Erzgebirge »nd Vogtland Sonntag mittag: Kalbsbraten, SpargelgemSse, Schal« lartosfeln, Hqselnnhcreme; abend: Hoppel-Doppel, grüner Sa lat. — Montag mittag: Kartoffelsuppe, Qmrrkfku-el; abend: Aräuterkartoffeln; Dienstag mittag: FischkartoMpuffer, Rhabarberkompott; abend: Wurkschnitten, Gurke, Pfefferminze. - Mittwoch mittag: Gepöckelte Schweinsknochen, Meerret- Üchtunke; Klötze aus gekochten Kartoffeln; abend: Saure Milch «1t Zucker und Brot. — Donnerstag mittag: Fischwiege- brate«, Kartoffelbrei, grüner Salat; abend: Rhabarberspesie, lütze Milch, Brot. — Freitag mittag: Saure FleSe mit K«r- tosfeln; abend: Brot mit Kräuterquark, — So« nabend inittag: Makkaroni mit Tomatentunre, grüner Salat: äbeckd: Bückling, Brot, Tee. Wochenbericht der Landesbauernschoft Getreidewirtschaft. Marktlage für Brotgetreide unveran- »ert. Angebote in Futterhafer und Futteraerste fehlten fast vollkommen. Umsätze in Industriegetreide fanden nicht statt, bas Roggenmehlaeschäft beschränkte sich aus die laufende Be- »arfsdeckung. Nach Verbrauch der alten Vorräte der Sorte S97 äst mit einer stärkeren Nachfrage nach der neuen Sorte 1150 U rechnen. Der Absatz in Weizenmehl hat sich in normalen Srenzen gehalten. In Roggenkleie kann der Bedarf nur zu« leringsten Teil befriedigt werden, ebenso in Weizenkleie. Dor »msatz in Trocken- und Zuckerfchniyeln ließ nach, veil de» Verbraucher mehr Grünfutter zur Verfügung steht. Eiweiß »altige Mischfuttermittel — vor allem Kokoskuchen — stam legeyrt. Die dringende Nachfrage «ach Fisch- und Fleischmehl Vnnte nicht befriedigt werden. Dä» Anzwot t« Rautzfuttor »eicht aus. . Biehwirtschaft. Die Viehmarkt« waren ausreichend be- ihickt worden, zum Teil lagen die Zufuhren höher. Milchwirtschaft. Die Trinkmilchanlieferung und -er Frisch- -sah lagen hoher. Die Buttererzeuguna der Molkereien lag twas niedriger. Euter Absatz in Hartkäse, nachlassendes Ge- Häft in Welch-, Sauermilch, und Schmelzkäse. Kartosselwirtschast. Unverändertes Ueberangebot in Speise- artoffeln. In Futterkartoffeln konnte da Angebot raum mtergebracht werden, während die Kartoffelflockenfabriken ede beliebige Menge Kartoffeln aufnehmen. Pflanzkartoffel» «schäft beendet. Eierwirtsthast. Es machte sich wiederum ein Rückgang der cigenerzeugung bemerkbar. Daraus und aus dem Vorhanden- ;in von billigem Gemüse erklärt sich die starke Nachfrage auf »em sächsischen Eiermarkt. die „oll befriedigt w»»-»""» onnte. Gartenbauwirtschast. Infolge des Fehlens sämtlicher Obst»! crten wurde Rhabarber dei reichlichem Angebot gut abgesetzt, i Ausländische Kirschen unL Erdbeeren schnell vergriffen. Deutsche! krdbeeren werden täglich stärker angeboten. Trotz der starken i Nachfrage konnten die Anfuhren von Salat nicht restlos unter» rebracht werden. Bei Radieschen ergaben sich Ueberstände. ( Kohlrabi, Spinat und Salatgurken kamen in großen Mengen ms den Markt. Ausländische Tomaten sowie Blumenkohl aus rem hiesigen Anbaugebiet und Spargel wurden gern gekauft;! »ei Wirsing reichte das Angebot zur Deckung des Bedarfes aus.! bin und schon geopfert habe! Wie Gerti will... Aber du bist wohl so gut und sorgst dafür, daß deine Tochter mein Gut sobald wie möglich verläßt! Wenn du sie begleiten willst: ich habe nichts dagegen!" Gerti stand erstarrt da. Greifenburg verlassen? Sie fühlte mit einem Male, wie sehr sic sich hier zu Hause geglaubt hatte! Ihre erste Regung war, sich der Tante zu Füßen zi werfen und zu rufen: Verzeih, verzeih! Ich war in Wu Und du weißt, was das heißt bei uns Klotzes! Aber eben weil sie eine Klotze war, brachte sie es nich» fertig — auf den Jähzorn folgte der -Trotz. Aber es war nicht Trotz allein Es char auch die Erkenntnis, daß die Tante ihr doch nicht verzeihen, sie so schnell gar nicht ver stehen würde. Stumm wandle sie sich um und Woll«» vorbei, das Zimme^ verlassen. Frau Klotze hielt sie fest. „Hast du der Tante nichts mehr zu sagen, Gerti?" „Nein!" machte die hart. Frau Klotze wandte sich an die alte Baronin. „Ich weiß nicht, wie es zu dieser gräßlichen Szene g». kommen ist. Es tut mir schrecklich leid. Gerti und ich reisen noch heute ab. Aber erlaube mir, mich zu bedankei und dir mein Bedauern auszusprechen." Die alte Dame wehrte mit einer geringschätzigen Hand bewegung ab. Da fand Frau Klotze, daß sie nun auck -»ichts mehr zu sagen brauche und ging stumm hinaus Die Baronin winkte Jette. * - „Bring mich zu Bett!" So wurde es Hella möglich, ebenfalls hinauszu. ichlüpfen, und attzmlos und eifrig berichtete sie draußen wie sich alles zugetragen habe. „Gräßlich!" sagte erschüttert Frau Klotze. „Wären wir doch niemals hierher gekommen! Wir müssen aber nun nach Gerti sehen! Wo steckt das Kind?" Sie fanden sie indes ganz ordnungsgemäß auf ihrem Zimmer, wo sic sich abgcschminki hatte und dabei war, den Koffer zu packen. Sie ließ die Vorwürfe der Mutter'still über sich ergehen ückd nickte wohl sogar dazu. Ihr Herz war ihr unaussprechlich schwer. Der Schmerz des Ab» schieds schien ihr schneidend und hoffnungslos. Und mitten in die sattsten Vorstellungen der Mutter hinein, die ihr vorhieli. wie sehr sie sich wieder einmal habe gehen lassen, sagte sie zu Hella: „Aber nicht wahr, später, wenn ihr das Gut habt, darf ich bei euch Mamsell werden?" Ha.lb weinend, halb lachend umarmte Hella die Freundin. „Du bist engagiert, Gerti! Verlaß dich drauf!" Aber auch über Hella kam Angst, als die Hamen, reise fertig, Ledwohl iagten. ^Wie soll ich nur mit Tante Adele fertig werden? Wenn sie nun wieder so böse wird wie früher!" „Sei nur nicht zu sanft mit ihr!" meinte Gerti und lächelte bitter. „Und übrigens", fügte sie mit einiger Ueberwindung hinzu, „wenn du Jochen Herberding siehst, grüß ihn bloß nicht von mir. Aber du kannst ihm so bei» läufig erzählen, wie das hier war und daß ich zur Komö diantin eben gar kein Talent habe!" „Jochen?" fragte Hella verwundert. „Was geht denn den das an?" „Eigentlich freilich nichts!" machte Gerti gedehnt. „Aber doch, bitte...!" So kam denn Gerti Klotze wieder ein wenig nach Köln zurück, wie sie es damals zuerst fluchtartig verlaffen: als Delinquentin. AVer Herr Klotze, der zwar große Augen machte, als er hörte, was sich zugetragen, zeigte sich milde. Er war im Grunde genommen froh, daß es so gekommen. Nein, seine Tochter hätte er gar nicht gern beim Film gesehen. So liefen auch seine Strafreden außerordentlich glimpf- Uch ab. Gerti zeigte, sich gehorsam und bescheiden, aber ihre Seele war noch ganz auf Greifenburg. Von Hella erfuhr sie alles, was dort geschah. Die .schrieb ihr eifrig. Doch, es ginge ganz gut mit der Tante. Sie erwähne Gerti überhaupt nicht, sie ersehne aber die Ankunft der Familie Stach, von der sie sehr freundlich spräche. Die Filmgesellschaft sei nun abgefahren. Gott sei Dank! Ungemütlich und unheimlich sei es gewesen, da die Tante ihr Verhalten gegen sie alle von Grund auf geändert. Keine Einladung, mehr. Keine Freundlichkeiten oder Ge fälligkeiten. Es habe auch noch Krach zwischen der Baronin und Doktor Oberer gegeben, da der eine Ab- standSsumme verlangt habe, wett Gertis Verhalten der Gesellschaft unnötige Kosten gemacht. Sie. Hella, habe einen Ausbruch des Klotzeschen Temperaments bei der Tante gefürchtet. Aber plötzlich habe sie nachgegebcn und dem Doktor einen Scheck ausgeschrieben und ihm mit ver- , sichtlicher Gebärde hingeworfen. Oberer habe gelächelt und > dankend angenommen. Er nähme die Tante wohl nicht - ganz ernst. Run seien sie alle fort und fast habe man das i Gefühl, ein Spuk sei verflogen. Jochen Herberding habe sie neulich einmal besucht. Er habe schon gewußt, daß Gcni abgercist sei. Zu ihrem, Hellas, Bericht habe er gar nichts gesagt, nur nach einer Weile etwas von oben herab gelächelt. Er habe ihr auch nicht erzählt, )vas sie ebenfalls schon gewußt Halle, daß er sich zum ersten Oktober zum Freiwilligen Arbeitsdienst gemeldet hätte. Jette liebe grüben und viele andere auch. (Fortsetzung folgt.)