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wervett können. Besonders in Trockengebicten vermeidet man dadurch Schollenbildung beim PwjM und sichert den Erfolg des Anbaues. Wre Stallmistdüngung kommt bei dem Spätanbau von Kartoffeln aus arbeitstech nischen Gründen nicht in Frage, da dadurch die Pflanzung noch weiter hinausgezögert würde. Da aber in einem Jahre von dem Acker zwei Ernten verlangt werden, dürfte es einleuchtend sein, daß die von der Kartoffel beanspruchten Nährstoffe in Form von Han delsdünger zu geben sind. Nach Erbsen ist, da dieselben ja Stickstoffsammler sind, nur eine schwache Stickstofsgabe, dagegen reichlich Phosphorfäure in Form des leichtlöslichen Superphosphates und Kali als 40prozentigss oder schwefelsaures Kali zu geben. Dagegen darf man nach Raps, Wintergerste oder Roggen auch mit dem Stickstoff nicht sparen. Ich möchte nochmals betonen, daß alle Nähr stoffe in leichtlöslicher, sofort aufnehmbarer Form den jungen Pflanzen zur Verfügung stehen müssen, damit diese durch schnelles, üppiges Wachstum den Acker decken und in der heißen Jahreszeit ein Ausbrennen und Verhärten desselben vermieden wird. Wir können aus diese Weise nicht nur in einem Jahre zwei Vollernten von demselben Acker errciäM, sondern nach den Erfahrungen bei den bisherigen Versuchen liefert uns dieser Kartoffelspätanbau ein viel hochwertigeres Saatgut als früh gepflanzte Knollen, und außerdem haben diese Bestände weniger unter den bekannten Abbauerscheinungen zu leiden. Jeder Bauer und Landwirt sollte einmal einen kleinen Versuch mit dem Anbau der Kartoffel als Zwischenfrucht in seiner Wirt schaft macl)en, um an den großen Zielen der Lrzeugungsschlacht mitzuhelfen, denn gerade der Zwischenfruchtbau verdient durch seine volks- wie privatwirtschaftlich außerordentliche Bedeutung weit mehr Beachtung als '-----Ker. Die Mvhrenfliege Äon Professor vr. D. Jancke Zeichnungen: vr. Jancke M ^bb. 4 Eine direkte Bekämpfung dieses Möhren DK in unseren Gärten gezogenen Ka rotten oder auf den Feldern angebauten Möhren, aber auch Petersilie, Sellerie und Pastinak leiden oft unter einer Krankheits erscheinung, die sich an jungen Pflanzen durch rötliches oder gelbliches Verfärben des Krautes und späteres Welken bemerkbar macht, oft aber auch ein schnelles Absterben junger Pflänzchen verursacht. Bei der Unter suchung solcher kranken Pflanzen finden sich die Wurzeln besonders am unteren Ende von feinen Gängen durchbohrt (Abb. 1), in denen gelblich-weiße Larven zu erkennen sind, wenn man die befallenen Wurzeln entzweibricht. Aelteren befallenen Pflanzen, merkt man am Wachstum nichts an. Sie erweisen sich aber bei der Ernte als stark Nicht immer ist eine Hilfe beim Aufheben der Schrotsäcke zur Hand. Man kann diese Arbeit aber leicht allein schaffen, wenn man sich am oberen Ende der Treppe eine Klappe einbaut, wie dies die Abbildung zeigt. Die Größe der Klappe richtet sich nach der Breite der Treppe. Es muß an der Seite so viel Platz bleiben, daß man noch bequem an der Klappe vorbeisteigen kann. Damit die Klappe mehr Halt hat. muß die Hintere Kante etHa 5 cm auf dem Boden aufliegen und die vordere Ecke abgestützt werden. Die Stütze sowohl wie die Klappe sind mit Scharnieren befestigt, da mit man nach Benutzung die ganze Vorrichtung hochklappen und mittels eines Wirbels an der Wand befestigen kann. Wenn die auf dem Boden aufliegende Kante etwas abgrschrügt wird, kann man auch mit der Sackkarre herauffahren. Abb.1 „eisenmaoig", haben oen süßen Geschmack verloren, sind bitter geworden und riechen schlecht. » Die Ursache dieser Schäden ist eine nur 4,5 null lange, schwarz glänzende Fliege (Abb. 2), die sich durch den Besitz gelber Beine und eines braunen, oben einen dunklen Fleck tragenden Kopfes auszeichnet. Die Fliege entschlüpft im Mai bis Juni der ziemlich tief im Boden überwinternden braunen, etwa 5 mm langen Puppe (Abb. 3). Sie beginnt bald mit der Ablage ihrer winzigen weißen Eier in die Erde dicht-neben den Möhren. Aus diesen Eiem schlüpfen nach etwa einer Woche kleine, weißliche Larven (Abb. 4), die so weit in die Erde eindringen, daß sie von unten sich in die Spitzen der Möhren, Karotten usw. einbohren können. Hier beginnen sie mit dem Fraß ihrer Gänge und erzeugen das oben be schriebene Schadbild. Nachdem die Larven vier bis sieben Wochen ihre zerstörende Tätig keit ausgeübt haben, sind sie etwa 6 bis 8 mm lang geworden. Sie verlassen die Wurzeln und verpuppen sich nicht weit da von in der Erde. Ein Teil dieser Puppen entläßt noch im gleichen Sommer, im Laufe des Juli oder August, die zweite Fliegen generation, während der Rest überwintert. Die Lebensweise der zweiten Generation ähnelt der der ersten außerordentlich. Ihre Nachkommen vollenden das Zerstönmgswerk der Frühjahrsgcneration, ohne das Gedeihen der nun großen und kräftigen Rüben ernst lich gefährden zu können. Die Larven auch dieser Generation suchen am Schluß ihrer Entwicklung wieder in die Erde zu gelangen, um sich dort zu verpWM, " schädlings ist wohl im Garten, nicht aber bei feldmäßigem Anbau möglich. Besonders be währt hat sich dazu das Spritzen oder Be gießen der Pflanzen bald nach dem Auf laufen mit einer achtprozentigen wässerigen Petroleumemulsion oder einer 0,3prozentigen Karbolineumlösung. Diese Behandlung muß allerdings ein- bis zweimal im Abstand von je acht Tagen wiederholt werden. Beim feldmähigen Anbau kommen vor allen Dingen vorbeugende Maßnahmen in Frage. Dazu gehören die Beseitigung aller Ernterückstände im Herbst, das Anlegen neue/ Möhrenkulturen in möglichst großer Entfer nung von im Vorjahr befallen gewesenen Schlägen,. das Unterlassen der Stallmist düngung sechs Wochen vor und nach der Saat, da der Stallmistgeruch die Fliegen stark anlockt. Aus diesem Grunde lasse man auch Düngerhaufen nicht für längere Zeit ir der Nähe von Rübenfeldern liegen. Als Be stellzeit wähle man das zeitige Frühjahr ode: den Sommer. Alle Löcher, die beim Ver ziehen oder Ernten entstehen, müssen sofori 'zugetreten werden. Rübenteile, ebenso ab- gejchnittene Rübenköpfe und dergleichen, soll man nicht auf dem Feld umherliegen lassen, da dadurch die Fliegen angelockt werden. Befallene Möhren dürfen nicht auf den Kom posthaufen geworfen werden, sondern müssen .verbrannt werden, da sich die Fliegen sonst !jm Komposthaufen entwickeln. Bei Beachtung laller dieser Maßnahmen kann man auch in Gebieten mit stärkerem Auftreten der Möhren fliege Erfolg im Möhrenanbau haben.