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EINFÜHRUNG Serge Prokofieff, einer der führenden sowjetischen Komponisten, schrieb seine „Klassische Symphonie“ in den Jahren 1916-1917. In jener Zeit war viel fach ein Streben nach Einfachheit und Durchsichtigkeit des Sa%es spürbar. Diese Eigenschaften sind Merkmale der klassischen französischen Musik; man findet sie bei Rameau und Couperin. Diese alten französischen Meister sind neben den großen deutschen Klassikern Haydn und Mozart die Vorbilder für Prokofieffs „Klassische Symphonie“. Der Komponist übernimmt jedoch nicht einfach die Spielelemente jener Zeit, sondern schmilzt sie durch sein Temperament um. Seine Musik wird von Klarheit und Schlichtheit beherrscht und ist dennoch spannunggeladen. In der Form hält sich Prokofieff an das klassische Schema. Wolfgang Amadeus Mozart widmete sich bereits mit 11 Jahren der Komposition von Klavierkonzerten. Allerdings handelt es sich dabei zunächst in der Hauptsache um Bearbeitungen fremder Klavierkompositionen. Im Ver laufe der Zeit entstanden über 20 Konzerte. Noch in seinem Todesjahr kom ponierte er das letzte in B-Dur. Mozart galt als der bedeutendste Klavierspieler seiner Zeit. Es ist naheliegend, daß er die wenig bedeutsame Konzertliteratur für sein Lieblingsinstrument und damit gleichzeitig für seine eigenen Konzerte ausbaute. Mozart folgte hier den Spuren Bachs, besonders denen seiner Söhne Philipp Emanuel und Johann Christian Bach, Johann Sebastian Bachs jüngstem Sohn, der in London die „Bach-Abel-Concerts“ gründete. Er erweiterte und veredelte die überkommene Form der Klavierkonzerte. Die Zwiesprache zwischen Solo instrument und Orchester wird sorgfältig ausgebaut. Das Orchester greift be deutend ein, wobei Mozart auf feinsinnige Schattierung der Instrumente größten Wert legt. Die einzelnen Sä%e werden gedanklich und im Ausdruck näher anein andergerückt, wodurch eine gewisse Einheitlichkeit angestrebt und auch erreicht wird. Was hei Mozart so neu, und dabei doch so selbstverständlich trofe aller Neuheit erschien, ist das gesangliche Element seiner Melodien; das „Cantabile“, wie es von seinen Zeitgenossen genannt wurde und welches er in die Instrumentalmusik einführte. Im Konzertsaal begegnet man immer wieder den gleichen Klavierkonzerten, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Das Klavierkonzert Es-Dur KV 271 ist eins der weniger gespielten Werke des Meisters. Charme und Zauber des Rokoko, diese so liebenswerte Seite der Mozart- schen Musik, spricht auch aus diesem Konzert zu uns. In ihm begegnen wir dem glänzenden Klavierspieler Mozart. L. R.-H. Obwohl Günter Kochan auch vor seinem Violinkonzert schon fleißig komponierte, bezeichnet der heute 23jährige Komponist mit Recht und Stolz dieses Werk als sein opus 1. Das Konzert hatte bei seiner Uraufführung im Herbst des Jahres 1952 einen durchschlagenden Erfolg: es gehörte zweifellos zu den besten Kompositionen, die damals innerhalb der Festtage zeitgenössischer Musik gespielt wurden. Der Erfolg ist ihm treu geblieben, es wird heute schon von mehreren Geigern in den verschiedensten Städten unserer Republik vorge- agen, aber auch im Ausland — in der Sowjetunion wurde es eben erst in drei