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Vik prrag« «au« N(XY wk'ier zugenommen. AU» -em Alach, laad wurden Mittwoch morgen au» vre»lau 19 Grad Sötte at» lieftemperatur gemeldet. Zn Sreuzburg und Aestenberg wurden 19 Grad. In Groltkau sogar 20 Grad Sötte ge messen. vte niedrigste Temperatur wurde nach den Meldun gen der Wetterdienststelle Breslau in Groß-Iser im Iserge- birg« in 949 Meter höhe mit 2S Grad Sötte abgetesen. In Lettland wurden stellenweise Temperaturen von minus 32 Grah Celsius gemessen. Die starke Kälte hat in der Landeshauptstadt großen Schaden angerichtet. So wurden in vier Schulgebäuden, darunter dem Städtischen Deutschen Gymnasium, durch Rohrbrüch« so große Verwü stungen angerichtet, daß der Unterricht einstweilen ausfallen muß. Die Zahl der Schüler in den Rigaer Schulen ist um 10 bis 15 Prozent zurückgegangen, da nach den gesetzlichen Bestimmungen die Eltern berechtigt sind, ihre Kinder In einem bestimmten Alter bei 20 bis 25 Grad Frost vom Schulbesuch zurückzuhalten. In die Rigaer Krankenhäuser sind bereits mehrere Personen mit erfrorenen Gliedmaßen eingeliefert worden. Folgen der strengen Kalte im Osten Die für Polen ungewöhnlich heftige Kälte hielt auch am Mittwoch in. Im Wilna er Gebiet und an den Ostgrenzen wurden 31 bis 34 Grad gemessen. In einem Dorf in der Nähe der Ostgrenze langte morgens ein Fuhr werk an, auf dem der Besitzer und seine Tochter erfroren aufgefunden wurden. In Warschau mußten rund 700 Personen die Unfallstation wegen erfrorener Gliedmassen in Anspruch nehmen; an achtzehn Punk ten der Stadt werden an Arbeitslose unentgeltlich Kohle verteilt; ferner wurden zwei Feldküchen in Betrieb gesetzt, die unentgeltlich warme Suppe austeilen. Schließ lich sind an zahlreichen Stellen der Stadt Koksöfen ausge stellt worden, an denen sich die Passanten wärmen können. In ganz Rumänien herrschen ansteigender Frost und Sturm. Aus verschiedenen Gegenden wird das Auf treten starker Wolfsrudel gemeldet. Auf der Donau treiben große Eisschollen, die den Schiffsverkehr unterbinden. Die rulnänischen Schiffahrtsgesellschaften haben angekündigt, daß sie ihren Dampserdienst einstellen werden. Vom Schwarzen Meer liegen Berichte über heftige Stürme vor, die auch die Aufrechterhaltung der See schiffahrt erschweren. Aus Constanza wird gemeldet, daß mehrere Dampfer im Hafeneingang mit den Wellen kämp fen, ohne die Einfahrt wagen zu können. Im Hafen von Constanza wurden auch einzelne verstümmelte SOS- Signale aufgefangen, ohne daß festgestellt werden konnte, von welchem Schiff sie kommen. Entlang der rumänischen Schwarzen-Meer-Küste sind die Trümmer verschie dener Segler angeschwemmt worden; die Zahl der Todesopfer ist nicht bekannt. Nach amtlicher Mitteilung der Bundesstelle für Wet terverhältnisse ist am Mittwoch ein Umschwung der Witterungsverhältnisse in der Sowjet union eingetreten; die Temperaturen sind von durch schnittlich 15 Grad auf 7 Grad Kälte gestiegen. Für das Zentralgebiet der Sowjetunion ist Erwärmung zu erwar ten, zum Teil schon eingetreten. In ganz Bulgarien wüten seit Dienstag heftige Schneestürme, besonders in den gebirgigen Geaenden. Die Kälte erreichte in Südbulgarien bis 30 Grad. Schwere ErdbedeMSden Die Inseln des Marmarameeres Mittelpunkt. Istanbul, 10. Januar. Erst'jetzt läßt sich übersehen, daß die Schäden des Erdbebens vom vergangenen Freitag viel größer waren, als nach den ersten spärlichen Nachrichten angenommen werden konnte. Die Zeitungen Istanbuls ha ben Berichterstatter in den mutmaßlichen Erdbebenmittel punkt entsandt, und so werden jetzt erst die ersten Einzelhei ten bekannt. Als Mittelpunkt des Bebens ist die Insel Marmora im Meere gleichen Namens sestgestellt worden, die der asiatischen Küste vorgelagert ist. Von den 137 Häusern der Inseldörfer sind 40 völlig zerstört worden, die übrigen meist schwer beschädigt. Zwei Dörfer der Insel sowie fünf Dörfer kleinerer benachbarler Inseln sind fast völlig zerstört. Vie Bevölkerung, die sehr durch die Kälte leidet, hat beschlossen, die gefährdeten In seln zu räumen. Aus der Gegend vom asiatischen Küstenland werden ebenfalls größere Sachschäden aus den Dörfern gemeldet. Einzelheiten fehlen, die Telephonlinien scheinen gestört zu lein. Bisher werden glücklicherweise nur zwei Tote und vier Verletzte gemeldet. Die Erdstöße dauern mit vermin derter Stärk« an. Blutiger ZwWeuIal in Judien Sieben Mohammedaner erschossen. Bombay, 10. Januar. In Itschalkaranfl tm Staate Kolhapur kam e, zu einem blutigen Zwischenfall zwischen indischer Polizei und den mohammedanischen Einwohnern. Die Polizei hatte den Auftrag, einige Personen zu verhaften und wurde dabet von einer großen Menschenmenge anae- grissen. In ihrer Bedrängnis gab st, schließlich eine Salve ab, durch die 7 Mohammedaner getötet und 29 verletzt wurden. Auf Grund der blutigen Zwischenfälle, von denen sich di« Kunde wie ein Lauffeuer verbreitete, kam es In Iffchal- karanji, der aHuptstadt von- Kolhapur und dem Sitz des MaharadsäM uird der britischen Behörden, zu großen De monstrationen der Eingeborenen. Eine riesige Menschen menge belagerte den Palast des Fürsten, und eine Delega tion sprach beim Maharadsclw vok, um dessen Eingreifen we gen der blutigen Vorfälle in Ajra zu erbitten. Desgleichen versammelte sich eine erbitterte Menge vor dem Hause des britischen Residenten Oberst Frere, der aber bereits nach Ajra abgefahren war, um die Untersuchung über das Blut bad zu leiten. Das Tischtuch als Ahnenlafel. Dreihundert Jahre be findet sich schon eine Familie in Coswig (Anhalt) im Be sitze eines drei Meter langen handgewebten Tischtuches, das sich von Generation zu Generation vererbt hat. Das Besondere an dem Tischtuch ist, daß auf ihm seit 1634 die vollen Namen der Besitzer als Stickerei angebracht sind. Werden die Zigeuner bodenständig/ Wie aus Zigeu nerkreisen berichtet wird, soll in Stuttgart eine große Zi geunerzusammenkunft stattfinden, zu der Abordnungen ans allen deutschen Gauen erwartet werden. Es sollen dabei Be strebungen erörtert werden, die auf eine Beseitigung der Wohnwagen zugunsten fester Wohnsitze hinauslaufen. Da mit will man vor allem auch erreichen, daß die Kinder der Zigeuner eine ordentliche Schulausbildung erhalten. 1934 seit 159 Iahren das wörmfte Iahr. Wie die Thü ringische Landeswetterwarte in Jena mitteilt, ist das Iahr, 1934 das wärmste feit 150 Iahren gewesen. Der Wärme- überschuß rührt aber nicht etwa davon her, daß einzelne Monate besonders heiß gewesen sind, sondern ist daraus zurückzusühren daß die Durchschnittstemperaturen während »es ganzen Jahres überschritten wurden. Sächsisches Lichtrnstein-E. Eine arge Enttäuschung mit einer „Freundin" muhte ein auswärts wohnhaftes Mädchen erleben, da» von der hier in Stellung befindlichen Helene Lencie aus Hohndorf eingeladen worden war, eine Nacht mit in ihrer Dienststelle zu schlafen. Während das arglose Mädchen fest schlief, ist die Cencie heimlich aufgestanden, hat sämtliche Kleidungsstücke ihrer Freundin, sowie einen sogenannten Stadtkoffer an sich ge nommen und ist mit ihrer Beute noch in der Nacht entflohen. Obwohl die Polizei die Fahndung sofort aufgenommen hat, konnte das diebische Frauenzimmer bisher noch nicht ermittelt und ergriffen werden. Zwickau. Am Dienstag abend geriet in der chemischen Fabrik »Blumer an der Reichenbachstraße ein Heizölkessel in Brand. Ein Arbeiter erlitt schwere Brandwunden am Arm und mußte ins Heinrich-Braun-Krankenhau» gebracht werden. Das Feuer konnte gelöscht werden, bevor größerer Gebäude schaden entstand. Mia». In Großschönau wurde am Dienstag abend «in Einbruch in das Materialwarengeschäft von Mitkan verübt. Der Täter glaubte, sicher zu gehen, wenn er die Leitung der elektrischen Klingelanlage durchschnitt. Er befand sich bereits in den Geschäftsräumen, löste aber, als er die Ladenkasse er brechen wollte, einen hier nicht erwarteten Klingellontakt aus, wodurch die Polizei alarmiert wurde. Bereits kurze Zeit später Vie Nlesenkundgebunx der Saardeutschen. 350 000 Saarländer ver sammelten sich am Vor sonntag des Abstim mungstages auf dem Wackenberge bei Saar brücken. Oben: Auf marsch der Fahnen zum Versammlungsplatz, un ten: Teilblick über di« unübersehbare Menge der Anhänger der Deut schen Front während der Rede des stellvertreten den Landesführers Niet- mann. befand sich der Eindringling im sicheren Gewahrsam de» Groß- schönauer Amtsgerichts. Es handelt sich um einen tschechischen Staatsangehörigen, der sich auch noch wegen Paßoergehens zu verantworten haben wird. Letzte Nachrichten über äis LrZsdvLsss von kam Rom, 9. Januar. Die italienisch-sranzösischen Vereinba rungen wurden in der italienischen Oeffenütchkeit auf ihre politische Bedeutung hin gewürdigt, wobei in der gesamten Presse die Verständigung als «in vorwiegend vom politischen Gesichtspunkt bestimmtes Ereignis dargestellt wird. Wirtschaft liche Fragen wurden, so versichert der Direktor des halbamt lichen Giornale d'Jtalia, bei den Besprechungen überhaupt nicht berührt, und eben so verkehrt seien die Vermutungen eines Teiles der ausländischen Presse über finanzielle Ab machungen, die in irgend einer Form zwischen Frankreich und Italien zustandegekommen seien oder vor dem Abschluß ständen. Von Italien werde nichts, was in dieser Richtung liege, unternommen werden, wie auch nichts derartiges in Rom besprochen worden sei. — In politischer Hinsicht betont Gayda noch einmal die weittragende Bedeutung de» mittel- europäischen Paktes. Auch die Revisionssrage erhalte in dem geplanten Paktsystem ihren richtigen Platz, da lediglich die Anwendung von Gewalt ausgeschlossen werde, während eine Revision auf legalem Wege weder verworfen noch ausge schaltet sei, wie das auch im Völkerbundspakt anerkannt sei. 2m übrigen müßte bei den vorgeschlagenen Abmachungen zwischen den beiden interessierten Staaten auch der Grundsatz der Gleichberechtigung aus dem Gebiet der Defenslvrüstungen, wie er von Deutschland bereits anerkannt sei, gewahrt werden. Die in der Schlußerklärung enthaltenen Verpflichtungen zwischen Italien und Frankreich werden, so betont Gayda abschließend, eine Grundlage der europäischen Politik beider Länder bleiben, womit freilich nicht gesagt sei, daß eine Versteifung der Po sitionen und Absichten Italiens und Frankreichs mit dement sprechenden Einkreisungstendenzen vorliege. loässurtsils neZsn LxrsvAstokk- dssitres Lu VsstsrreLoL Wien, 9. Januar. Vor dem Salzburger Schwurgericht hatten sich heute der Kraftwagenlenker Franz Hagleitner und der Knecht Ernst Schartner, beide Pinzgauer wegen unbefugten Sprengstosfbesitzes zu verantworten. Sie wurden beide zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Hinrichtung wird zu erst an Schartner vollzogen. MjWWn Lk.W bMlwsM MA Fruge» -er iMW NeugeWW Berlin, 10. Januar. Reichsminister Dr. Frick beantwortete -ein Berliner Mitarbeiter -er Hearst Preß für -ie amerikanische und -le -rutsche Oeffentlichkeit aktuelle Fragen über -en Ausbau -eS neuen Deutschland, die -er „Völkische Bevdachter" als erste deutsche Tageszeitung veröffentlicht. Aufdie Frage, ob beabsich tigt sei, dem deutschen Volke eine neu« Verfassung zu geben, er widerte Dr. Frick: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat nach der Machtergreifung am SO. Januar 1933 bewußt darauf verzichtet, sein« Machtstellung sofort durch ein fertiges Verfas- sungSwerk zu befestigen. DaS hatte Adolf Hiller auch gar nicht nötig; denn er selbst stand ia an der Spitze -er nationalsozialisti schen Revolution, die eine so elementare Volksbewegung darstellt, wie man sie kaum irgendwo anders In der Geschichte verzeichnen kann. Diese Bewegung hat daS ganze deutsche Volk erfaßt un- letzte die Ideen Adolf Hitlers, der der Schöpfer -er nationalsozia listischen Bewegung und ihres Programmes ist, restlos durch. Heute arbeitet die Regierung an der Verwirklichung -er Inner politischen Grundsätze -eS nationalsozIaNstischen StaatsgedankenS und vollendet auf legalem Wege den Neuaufbau -eS Reiches. So wächst organisch mit -er fortschreitenden Entwickelung Tag für Tag ein neues Stück Verfassung, und am Schluß der vom Füh rer beanspruchten Vier-Jahres-Frist wird daS Werk mindestens im Rohbau vollendet dastehen. DaS deutsche Volk wird dann selbst Gelegenheit haben, dazu Stellung zu nehmen. Die staatsrechtliche Stellung deS Führers und Reichskanzlers Ist stärker als die eines Souveräns; denn er hat die Aemter des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers in seiner Person erstmalig vereinigt. Alle Reichsminister, Reichsstatthaller, Be amten, Offizier« und Soldaten sind nur Ihm verantwortlich. Die Regierungsgewalt ist in seiner Person zusammengefaßt, und er ist selbst nur der Nation verantwortlich. Auf die Frage nach der Zukunft des Reichstages antwortete Reichsminister Dr. Frick: Der deutsche Reichstag wird nach dem Willen des Führers auch weiterhin bestehen bleiben, weil er das Forum ist, vor dem der Führer und Reichskanzler die großen außen- und innenpolitischen Schicksalsfragen der Nalion zur Er örterung und Entscheidung stellt, soweit er sie nicht unmittelbar dem deutschen Volke unterbreitet. Es Ist nicht daran gedacht, dem Reichstag ein Oberhaus zur Seite zu stellen. Das allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahlrecht zum Reichstag wird für beide Geschlechter aller deutschen Staatsbürger weiterhin In Geltung bleiben. Die Frage, ob die nichtarische Bevölkerung des Dritten Reiches das aktive Wahlrecht erhält oder nicht, hängt von der weiteren Gestaltung des Slaatsbürgerrechts im Deutschen Reiche ab. Nach den Grundsätzen der NSDAP vom Jahre 1920 sollen Staatsbürger des Deutschen Reiches nur Deutsche sein. Deutsch ist aber nur der, der deutschen BluteS ist. lieber die Frage des Mitarbeiters der Hearst Preß nach den Grundrechten im Dritten Reich führte Dr. Frick auS: Die Grund lage des Deutschen Reichs ist die wahre Volksgemeinschaft nach dem nationalsozialistischen Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigen nutz. Der Nationalsozialismus lehnt den Klassenkampf In leder Form ab, er sucht den Ausgleich zwischen Arm und Reich, Stadt und Land und fordert die nationale Solidarität von jedem Deut schen. Dadurch wird das Wohl jedes einzelnen Volksgenossen weit mehr gefördert, als durch die papierenen Grundrechte der Deutschen nach der Weimarer Verfassung. Zum Schluß beantwortet« der Reichsminister die Frage nach den ftaatS- und verwaltungsrechtlichen Befugnissen der Leiter der künftigen 20 Reichsgaue. „Den künftigen 20 ReichSgauen", so sagte Dr. Frick, „werden Reichsstatthaller als oberste Reichs- l beamte mit weitgehenden Befugnissen vorstehen. Die Neugliede- j rung deS Reiches wird -en Scklußpunkl unter eine taulendjäh- I rige Entwickelung setzen und sobald wie möglich erfolgen."