Volltext Seite (XML)
- Bezugspreis: Für einen Monat 2 — RM. - - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - k :: Gemelnde-Verbanos-Girokonko Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - I Postscheckkonto DreÄien 125 48 s Aelteste Zeitung des Bezirks Diesel Blatt enlhSIl die amlllchen Bekanntmachungen der AmlShaupkmannschafl, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile ü Rpfg.: im Terkkell die 93 - Mistimeter breite Milllmeterzeste 18 Rpfg. ! Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. 100. Jahrgang Nr. 200 > Dienstag, am 28. August 1934 SertWs illl- ÄiilhKsllies ' Dippoldiswalde. Ueber die bereits in gestriger Nummer ku:z erwähnte Hindenburg-Gedächtnisfeier in der Volksschule geht uns noch folgender ausführlicher Bericht zu: Die Volks- schule gedachte in schlichter, aber würdiger Weise des Heim gegangenen Reichspräsidenten von Hindenburg. Die Traucr- feier vereinte Lehrer- und Schülerschaft in der Turnhalle, die dem Tage entsprechend mit frischem Blattgrün und den Fahnen des Dritten Reiches geschmückt war. Das Bild des Verstorbenen , war mit einem Trauerflor umgeben. Unirahmt wurde die Feierstunde durch gesangliche Darbietungen des Kleinen Chors und durch Vorträge der Blockflötenspieler unter der Leitung Kantor Pg. Bernaus. Die Feier wurde eingeleitet mit dem allgemeinen Gesang des Chorals: Jesu, geh voran. Die Ge dächtnisrede hielt Lehrer Pg. Hähnel. 3n anschaulicher Weise schilderte er das arbeitsreiche und von treuer Pflichterfüllung getragene Leben Hindenburgs, seine Jugendzeit, seine Erleb nisse während der Feldzüge 1866 und l 870/71 und seine verantwortungsvolle Tätigkeit als Heerführer im Weltkriege. In seinen weiteren Ausführungen zeigte er dann, wie Hinden burg aus treuester Pjlichtauffassung heraus noch im hohen Alter das ehrenvolle, aber auch so schwere Amt des Reichs präsidenten übernahm unv somit Wegbereiter wurde für das Dritte Reich. Wir betrauern in ihm den Feldherrn des Krieges, den klugen Staatsmann und verehren ihn seiner Schlichtheit ? wegen, als Sinnbild deutschen Wesens. Lehrer Pg. Heymann sprach dann das Gedicht Hindenburg von Heinrich Annacker. Zum Schluß der Feier richtete der stellvertretende Schulleiter Lehrer Matthes nochmals eindringliche Worte an die Schüler und ermahnte sie dem Toten nachzueifern in Treue und Pflichterfüllung. Mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes nahm die schlichte Feier ihr Ende. Dippoldiswalde. Auf der Bahnhofstraße stürzte gestem nachmittag der Sohn des in der Großen Wassergasse wohnen den Geschäftsinhabers Schiffel (Eis-Schiffelj mit seinem Fahr rade und brach dabei den Arm. Er mußte dem Krankenhause Freital zugeführt werden. Dippoldiswalde. Die Arbeiten an der Stützmauer an der Altenberger Straße sind bis auf ein kurzes Stück neben dem Gelbgießermeister. Schneiderten Grundstück, allerdings der am tiefsten ausgeschachteten Stelle, beendet. Die Misch maschine, deren Melodie die Anwohner nicht gerade erfreute, ist bereits abgebrochen toorden. Es werden nun in den nächsten Tagen die Arbeiten an der Sonnenbrücke beginnen. D — Beim Lugkurm-Bergfest am vergangenen Sonntag errangen: M im Fünfkampf, Jahrgang 1S1S/15, Unterstufe Burckhardt vom M ATV. Dippoldiswalde mit 68 Punkten einen 2. Siegerpreis, M im Vierkampf der Jugendturner, Jahrgang 1016/17, Oberstufe MM Gottfried Süß vom ATV. Dippoldiswalde mit 77 Punkten einen 6. Siegerpreis, Heinz Höhne vom Tv. Schmiedeberg mit 57 Pkt. einen 24. Preis, Im Vierkamof der Iugendturner, Jahrgang 1918/19, Oberstufe Heinz Schuffenhauer vom Tv. Schmiedeberg - mit 68 Pkt. «inen 8. Preis und Werner. Zimmermann vom Tv. Ruppendorf mit 60 Pkt. einen 14. Preis, im Vierkampf der ^^^""'„.^rgang 1918/19, Unterstufe Johs. Weichelt vom ATV. Dippoldiswalde mit 51 Pkt. einen 4. Preis. Von Jugend turnerinnen erkämpft« sich Erika Göhler, Tv. Schmiedeberg, im Vierkampf, Jahrgang 1917/18, Oberstufe mit 61 Pkt. einen I. Preis. Dippoldiswaldes Vom 1. September ab werden beim hiesi gen Stadtrate (Zimmer Nr. 14) die Anmeldebogen für das noch von Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hinden- bürg gestiftete Ehren kreuz für die Teilnahme am Welt kriege au-gegeben. Für die Mitglieder des Kriegervereins Dippoldiswalde erfolgt die Abholung und Ausfüllung^der Anmeldebogen durch die Vereins-Geschäftsstelle. Dresden. AmMontagnachmittagereignetensichinDresden k wiederum mehrere schwere Derkehrsunfälle. Kurz vor 17 Uhr F ereignete sich Ecke Jäger- und Bischofswerdaer Straße etn Zusammenstoß zwischen einem Personenauto und einem Kraft- radfahrer. Letzterer wurde schwer verletzt und mußte ins Jo- Hannstädler Krankenhaus eingeliefert werden. An den beiden Fahrzeugen entstand beträchtlicher Sachschaden. — Ich der 6. Nachmittagsstunde fuhr auf der Bergstraße ein 10 jähriger Schüler mit seinem Fahrrad gegen einen Personenkraftwagen und kam zum Sturze. Schwerverletzt mußte der Knabe dem Krankenhaus Friedrichstadt zugesührt werden. — Auf dem Radfahrweg an der Wiener Straße kam ein Radfahrer durch '1 j eigenes Verschulden zu Fall und zog sich so schwere Ver- . k letzungen zu, daß er in besinnungslosem Zustand ins Johann- I Ak städter Krankenhaus gebracht werden mußte. / M Dresden. DI« Reichsbahndirektion Dresden erörtert zurzeit R- - pse Frage -er Einführung -es Triebwagenverkehrs von Dresden A Tharandt und von Dresden nach Arnsdorf. Die Er- 5 ^LHr'erunaen "tcht etwa theoretischer Natur. Es ist nämlich ' ^'Zustesten, daß die zur Einrichtung benötigten Triebwagen nicht < prst bei den Lieferfirmen bestellt werden müssen, sondern vielmehr Nach der Friedensrede Das sranzöMe Boll wird Vinters Licht geführt Die große Ariedensrede des Führers bei der Saarkund gebung aus dem Ehrenbreitstein findet auch außerhalb der Reichsgrenzen stärkste Beachtung. Leider muh aber auch diesmal wieder sestgestellt werden, daß vornehmlich in Paris noch vielfach der gute Dille fehlt, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Die deutschfeindliche Presse scheut sich, ihren Lesern die Wahrheit über die gewaltige Saartreuekundge bung und die Rede des Führers zu sagen, und so ist ihr denn jedes Mittel recht, um die Bedeutung dieser einzigartigen Veranstaltung zu verschleiern. Ein Teil der Blätter versäumt beispielsweise nicht, aus den Versuch der Gegenkundgebung in Sulzbach hinzuwei sen, als ob es sich dabei um miteinander vergleichbare volks tümliche Willensäußerungen gehandelt habe. Der „Petit Paris! en" geht sogar so weit, dem Bericht über die Sulz bacher Kundgebung der Kommunisten und Marxisten einen besseren Platz einzuräumen als dem über das gewaltige deutsche Saarbekenntnis auf dem Ehrenbreitstein. Das „Echo de Paris" will den Bericht eines von ihm nach dem Ehrenbreitstein entsandten Berichterstatters veröffent lichen können. Sein Gewährsmann ist von der Veranstal tung so beeindruckt, daß er keinen besseren Vergleich zu wäh len vermag als den mit einer „richtigen Mobilmachung". In dieser Hinsicht, so schreibt er reichlich sauer, sei der Tag voll kommen geglückt. Im politischen Artikel kommt das „Echo de Paris" eben falls auf die Saarkundgebung zu sprechen und will die Gleichstellung „Saar und Frieden" nicht gelten lassen son dern bezeichnet sie als Erpressung. Im übrigen stellt der Leitartikel fest, daß die Rede des Führers nach der Vorstel lung, die man im Saargebiet vom Nationalsozialismus habe, nicht dazu angetan sei, etwa der deutschen Sache zu schaden. Die wichtigen Stellen der Hitler-Rede, die sich aus Frankreich beziehen, werden von einigen Blättern, so vom „Mati n", im Druck heroorgehoben, aber noch nicht beson ders eingehend besprochen. Das „I o u r n a l" bemerkt, die Rede des Reichskanzlers sei von einer besonderen Mäßigung gewesen. „Le Iour" schreibt, wenn Hitler betone, daß die Saarfrage die einzige Hauptfrage sei, die Deutschland und Frankreich in Gegensatz bringe, so würde man zwar gern von dieser Erklärung Kenntnis nehmen, falls sie für die Zu kunft bindend sein würde. Aber welchen Wert hätten Worte, nachdem bereits unterzeichnete Verträge nur Paplerfetzen seien? (!) Der „Excelsior" schreibt, die Koblenzer Rede des Führers sei von einer ziemlich unerwarteten (?) Mäßi gung getragen gewesen. Frankreich sei nicht der Gegner Deutschlands. Die gesamte französische Politik der Zugeständ nisse habe in den letzten Jahren die Entspannung zum Ziele gehabt. Der teuerste Wunsch des französischen Volkes sei jene Zusammenarbeit, von der der Führer gesprochen habe. Aber Frankreich könne doch keine Verfügung über das Saar gebiet treffen. Nur die Saarländer könnten über ihr Land verfügen. Besinnung in England Aus Koblenz veröffentlichen fast alle englischen Blätter lange und anschauliche Berichte ihrer an Ort und Stelle entsandten Sonderberichterstatter. Die Red« des Führers wird in guten Auszügen wiedergegeben. Der Sonderver treter der „Times" sagt: Das Hauptmerkmal der Rede sei der an Frankreich gerichtete Vorschlag zugunsten einer friedlichen Regelung der Saarfrage. Im Leitaufsatz der „Daily Mail" wird wieder Protest dagegen erhoben, daß ein Engländer Vorsitzender der Saarkommission ist. Sein Vorschlag, 2000 Hilfspolizisten ins Gebiet zu bringen, wird als Wahnsinn bezeichnet. Das Saargebiet enthalte genügend Explosivstoffe. „News Chronicle" und „Daily Herald" ergehen sich in ihren Leitaufsätzen in ihren bekann ten weltanschaulichen Vorurteilen gegen die nationalsozia listische Politik. „Daily Telegraph" geht aus ähnlichen Res sentiments in einen Angriff auf Dr. Schacht über und sagt: In einem Augenblick, wo sich der Führer m beredten Wor ten bemühe, das Mißtrauen des Auslands zu entwaffnen, habe Dr. Schacht eine Rede gehalten, di« es «her verursachen könne (I). Dr. Schacht wolle dem deutsch-englischen Han delsabkommen keine Chance geben. Die Tür, die Herr Hitler der Saarbevölkerung öffne, werde von seinem Mini ster der Welt gegenüber ins Schloß geworfen (l). Grober Eindruck in Amerika Die gesamte New Varker Presse bringt ausführliche Stimmungsbilder vom Saartag auf dem Oberehrenbreit- itein mit längeren Auszügen aus der Rede des Führers. In den Ueberschriften wird hervorgehoben, daß über eine halbe Million Menschen an der Feier teilnahmen, und in der Rede des Führers die Lösung der Saarfrage als Grund lage einer möglichen Verständigung mit Frankreich bezeich net wird. Die „Herald Tribune" bemerkt in ihrem Leit artikel, es könne jedenfalls darüber kein Zweifel bestehen, daß die Saarbeoölkerung überwiegend deutsch empfinde. „Eeseutimdsedmg" der Separatisten Ein gründlicher Reinfall der Verräter. > Saarbrücken, 28. August. Eine in -er separatistischen Presse groß angekündigte „Antifa-Kundgebung" in Sulzbach, von der e» vorher hieß, schon in Dresden auf ihren Abruf in den Lokoschuppen warten. Die Einführung des Triebwagenverkehrs steht in allernächster Zeit bevor. Es werden-Wagen mit 410 L8 Dieselmotoren auf den beiden Strecken eingesetzt. Schwierigkeiten sind noch bei der Er örterung des Gepäcktransportes aufgetaucht, da die Triebwagen einen verhältnismäßig kleinen Gepäckraum besitzen. Die Trieb wagen, die 136 Sitzplätze 3. Klasse und 16 Sitzplätze 2. Klaffe haben, können eine Fahrtgeschwindigkeit von rund 100 km erreichen, die allerdings auf den beiden Linien schon wegen der Zwischenstationen nicht möglich ist. Zurzeit Ist auch nicht ein besonderer Schnellverkehr, sondern vorläufig nur ein Ersatz für dampfgetriebene Personenzüge geplant. p-debeul Am Sonntag früh starb hier der Vortragende Rat im Ministerium de« Innern Ministerialrat Georg Jahn im Aster von 61 Jahren. Er war seit über 12 Jahren in der ersten Abteilung de- Ministeriums des Innern tätig. valtten- Am Sonntagnachmitlag ereignete sich am Tannen mühlenteich beim Abkochen ein schwere» Unglück. Eine Aus flüglerin au» Leipzig goß auf einen noch warmen Spiritus kocher Spiritus nach. Eine schwere Erplosion erfolgte; das Mädchen erlitt schwere Verletzungen an Armen, Brust und Beinen und mußte dem Oschatzer Krankenhaus zugeführt werden. — Auf der Flut Kleinböhla überfiel der 16 jäh rige B. eine auf dem Felde arbeitende 28 Jahre alte Wirt- schaflsgehilsin, riß ihr die Kleider vom Leibe und vergewaüigte sie. B. wurde in Haft genommen. x . Nacht zum Sonntag wurden in Brockwitz' drei Einsteige- bzw. Einbruchs-lebstähle ausgeführt. Im letzten Falle war der Täter mittels einer Leiter durch ein offenes Fenster in die Schlafstube der 23 Jahr« alten Bauerntochter L. Sch. etn- oesttegen. Er wurde bet seiner Arbeit gestört und wollte durchs Fenster f achten. Das Mädchen besaß die Geistesgegenwart, den bereits wieder auf der Leiter stehenden Einbrecher am Rockkragen festzuhalten. Dem Burschen gelang es jedoch, sich loszuretßen und über die Felder zu flüchten. Auf die Hilferufe des Mädchens nahmen ihre beiden Brüder, sowie etn Bauer, bei dem -er Täter ebenfalls eingebrochen hatte, die Verfolgung auf. Sie konnten den Einbrecher stellen und der Polizei übergeben. Er wurde dem Amtsaerichtsgefängnis Meißen zugesührt. Es handelte sich um den Willi Denker aus Cossebaude, der inzwischen zahlreiche andere Einbruchsdiebstähle eingestanden hat. Der Täter, ber in einem Neusörnewitzer Betrieb «inen guten Verdienst hatte, hatte es bei seinen Diebesfahrten nur auf Geld abgesehen, das er zum großen Teil auf der Rennbahn verwettete. Chemnitz. Am Sonntagabend wurde auf der Dresdner Straße in Falkenau die vierjährige Gertrud Baumann von einem Motorrad umgerisfen. Mit einem schweren Schädelbruch mußte das Kind in» Chemnitzer Stadtkrankenhaus gebracht werden. kadlamdad Oderrcstlema Dieser Tage traf hier der 10 000. diesjährige Kurgast ein. Es ist ein Prokurist aus Dessau. Er erhielt von der Kurverwaltung eine Freikur. 3m vorigen Jahre wurde erst am 17. September der 10000. Besucher verzeichnet. Zwickau. Einem Zwickauer Mädchen, das durch die Land- Verschickung der NSV., nach Neudeck gekommen war, war es vergönnt, einige Minuten am Sterbebett des Reickspräsidenten zu verweilen. Der sterbende Eeneralseldmarschall drückte dem Mädchen die Hand, unterhielt sich mit ihm und verabschiedete sich mit dm Worten „Grüß mir das Sachsenland". Wetter für morgen Zunächst noch meist bedeckt un- zeitweise Regen bei Winden aus vorwiegend östlichen Richtungen. Später abnehmende Be wölkung und wärmer. > . -