Volltext Seite (XML)
WEKKBESPRECHUNG Heclor Berlioz: Ouverlüre zur Oper „Benvenulo Cellini“ Hector Berlioz beendete seine Oper Benvenuto Cellini im Jahre 1838 in Paris. Cellini, ein florentinischer Goldschmied, verliert beinahe sein künstlerisches Ansehen und seine Geliebte, wenn er nicht durch eine ungeheure Konzen tration die bestellte Statue für den Papst in kürzester Frist geschaffen hätte, die ihm die Anerkennung der Mitwelt und die Hand seiner Geliebten Teresa einbringt. Diese Opernhandlung wird in der Ouvertüre schon vorerlebt, aller dings mit rein musikalischen Mitteln. Der stürmische Beginn des Werkes deutet die künstlerische Welt Cellinis, des genialen Goldschmiedes, an. Die darauf folgende Episode mit der ausdrucksstarken Melodie ist ein Abbild Teresas. Der sich wiederholende stürmische Anfangsteil leitet in die Verwick lungen hinüber, denen Benvenuto Cellini ausgesetzt ist. Eine klagende Opern melodie deutet die traurige Verwirrung Teresas an, die einen anderen Mann heiraten soll. Aber Benvenuto, der plötzlich merkt, daß er alles verlieren kann, sammelt sich (ein Pauken-Orgelpunkt), reißt sich zusammen, überwindet kraftvoll alle ihm entgegenstehenden Widerstände und geht als beglückter Sieger hervor. Berlioz besaß in großem Maße die Gabe, dichterische Gedanken in Tönen zu versinnbildlichen, wofür die Ouvertüre zu Benvenuto Cellini ein über zeugendes Beispiel ist. Eugen d’Albert: Konzert für Klavier und Orthester op. 12 Für seine Gattin Teresa Careno wollte d'Albert ein Klavierkonzert schreiben, ein ,,pianistisehes Glanzstück“, das auch schon nach kurzer Arbeitszeit voll endet wurde. Ein machtvoll aufgetürmtes, von romantischem Pathos erfüll tes Thema eröffnet das einsätzige, aber klar gegliederte Konzert. Hanslick schrieb in einer Kritik: „Dem Konzert ist viel Gutes nachzurühmen: vor allem der Respekt für Form und Logik, dann die einheitliche, noble Haltung, welche grelle Kontraste, barocke Orehestereffekte verschmäht, schließlich die saubere, sorgfältige Ausführung der Details (Einzelheiten). Daß es einen prächtigen Turnierplatz bietet für höchstgesteigerte Klaviertechnik, versteht sich von selbst.“ Bei der Uraufführung in Wien, gespielt von Teresa Careno, saßen d'Albert und Johannes Brahms nebeneinander im Konzert. Brahms war von der Wiedergabe durch die Pianistin begeistert, über das Stück sagte er nichts, weder im Positiven noch im Negativen. Er schwieg. Das Werk verrät in jeder Note die Handschrift des erfahrenen Klavier solisten. Trotz der Einsätzigkeit sind, hervorgehoben durch starke Kontraste, die einzelnen Teile des Konzertes klar zu erkennen.