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- 18 - Dein Hat besteht, o Herr! Du tust all dein Gefallen! Arie (Belsazar) Ich danke, Sesach, deiner Macht, durch die aufs neu' nein Mut erwacht. Dein herzerlabend edler Saft macht mich mutig, gibt mir Kraft. 0 Scham, daß ich vor Schatten wich! Cyrus, heran! Ich bin bereit! Kriegerische Musik Arie (Gobrias) Den ew'gen Mächten sei der erste Dank, doch dann, o Cyrus, sei gedenket dir, durch dessen Arm der Frevler sank, der bittre Quell all meines Leids. Ach, Tränen sind stets mein Geschick. Ich wein' auch jetzt, doch wein' vor Glück. Rezitativ (Cyrus) Suche in-Eile, mein Gobrias, wo die Fürstin weilt und der Prophet, von dem du sprachest. Leite sie sicher hier her, trifft sie ein Unfall, -kehrt sich der Sieg in Fluch und Reue mir. Arie (Cyrus) Zerstör'nder Krieg, hier ist dein Ziel! Tod, du Tyrann, dein Grau'n zerfiel. Tyrannen nur bin ich ein Feind, dem Recht und seinen Freunden Freund. - 19 Duett (Nitocris, Cyrus) 0 Held, gebeugt siehst du mich nah'n! Nicht Fürstin mehr! Dein Untertan! 0 schon des Volkes! Es zagt mein Herz, mir sank ein Sohn, vergib den Schmerz, er bricht in vollem Strom sich Bahn. Steh, Fürstin,auf und sei gefaßt! Wirf von der Brust der Sorgen Last! So es dein Volk will, sei es frei, bleib Königin und Mutter auch: Sieh nun in Cyrus deinen Sohn! Rezitativ (Cyrus, Daniel) Sprich, ehrwürdiger Seher, steht etwas in Cyrus Macht, was dir zum Heile dienet und den Deinen? 0 erhab'ner Fürst! Der Gott von Israel, Herr des Welten- alls, hat uns verkündet längst dich, deinen Sieg und deinen Namen. Ihm verdankst du ihn, nur er hat ihn verliehen! Lies dies Blatt, die Prophezeiung, die du schon erfüllt hast zu einem Teile und gewiß nun bald zu Ende führst. Soli und Chor Kündet überall den Heiden, daß der Herr gebeut! Rezitativ (Cyrus) Ja, ich bau' deine Stadt dir, Gott von Israel! Hör, heil’ges Volk! Hör, du Auserwählter! Der Gott von Israel (er allein ist Gott!), er rief mich, zu erneu’n ihm Stadt und Tempel und frei zu lassen sein gefang'nes Volk. Voll Freude folg’ ich ihm! Seid frei und ziehet zum teuren Vaterland in Frieden heim. Du, o Jerusalem, sollst neu erstehn! Du, Tempel, dich erheben aus dem Staub1 Mir keinen Dank! Zu Gott kehrt euren Dank, wie ich es tu; es setzt uns seine Güte in tiefe Schuld; nur ihm sei aller Preis!