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Der zweite Satz (Allegro vivace) gibt mehr ein unmittelbares Bild der Refor mationsepoche. Seine Beschwingtheit und sein Frohsinn erinnern an die Schwänke und Fabeln, an das ausgelassene Treiben in den Handwerkerstuben der beginnenden Neuzeit, während im Trio besinnlichere, ja ein wenig pasto rale Töne anklingen. Das Andante mit seinem rezitativischen Charakter spiegelt in seiner Erregtheit die nervöse widerspruchsvolle Zeit. Mit dem Zitat des Luther-Chorals »Ein' feste Burg", der „Marseillaise des Bauernkrieges" (Engels), wird das Finale eröffnet und beschlossen. Wiederum steht das kämpferische Moment, der progressive Charakter dieser frühbürgerlichen Revolution im Vordergrund, der Ansturm ge gen die reaktionären Widersacher und der endliche Sieg über sie. Mendelssohns „Reformations-Sinfonie" ist ein Bekenntnis des jungen, legitimen Fortsetzers deutscher, klassischer Tradition zu Gegenwart und Zukunft. Nächstes Konzert: Dienstag, den 14. Oktober 1980, 19.30 Uhr Programmänderung Es gastiert in diesem Konzertanrecht Frank Schöbel mit der Gruppe ETC, Dina Straat und der Cantus-Chor Preis des Programmheftes 0,25 M III 9 92 JtG 059 16 80