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Sonntag, den 28. September 1980, 19.30 Uhr, im Festsaal des Kulturpalastes Dresden Konzert der Dresdner Philharmonie Dirigent: Rolf Reuter, Weimar Solist: Pierre-Laurent Aimard, Frankreich, Klavier PROGRAMM Siegfried Thiele Introduktion und Toccata für großes Orchester (1969) geb. 1934 Alexander Borodin 1833-1887 Sinfonie Nr. 3 a-Moll (unvollendet) Moderato assai Scherzo (Vivo — Trio: Moderato) Erstaufführung Ludwig van Beethoven 1770-1827 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 Allegro con brio Largo Rondo (Allegro) PAUSE Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 Sinfonie D-Dur op. 107 (Reformations-Sinfonie) Andante — Allegro con fucco Allegro vivace Andante Choral: Ein' feste Burg ist unser Gott (Andante con moto) — Allegro vivace — Allegro maestoso Rolf Reuter 1926 als Sohn des namhaften Komponisten und Musikwissenschaft lers Prof. Dr. Fritz Reuter in Dresden geboren, studierte an der Akademie für Musik und Theater in seiner Heimatstadt bei Ernst Hintze und Fidelio F. Finke. Seine Dirigentenablaufbahn begann 1951 am Landestheater Eisenach. 1955 wurde er Musikdirektor in Meiningen. 1961—1979 wirkte er am Opernhaus Leipzig, wo er 1963 zum Generalmusikdirektor ernannt wurde. Seit 1979 ist er Musikalischer Oberleiter des Deutschen Nationaltheaters Weimar und Chef dirigent der Weimarischen Staatskapelle. In seiner Leipziger Amtszeit war er zugleich Fachrichtungssleiter für Dirigieren an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy", seitdem lehrt er als Professor für Dirigieren an der Weimarer Musikhochschule. Erfolgreiche Gastspiele als Konzert- und Opern dirigent führten Rolf Reuter zu Spitzenorchestern der DDR sowie u. a. nach Bul garien, Jugoslawien, in die CSSR, nach Kuba, in die BRD, nach Italien, Frank reich, Großbritanien. Bei der Dresdner Philharmonie war er erstmalig 1976 zu Gast. Pierre-Laurent Aimard wurde 1957 in Lyon geboren. Als 15jähriger erhielt er den 1. Preis des Internationalen Olivier-Messiaen-Wettbewerbes, nachdem er be reits mit 11 Jahren den 1. Preis des Conservatoire von Lyon, mit 14 Jahren den 1. Preis des Pariser Conservatoire gewonnen hatte. Außerdem wurde der Künstler Preisträger der internationalen Klavierwettbewerbe von Genf und Vercelli. Seine Ausbildung erhielt er durch Genevieve Lievre, Suzy Bossard, Yvonne Loriod und vertiefte sie später noch bei Paul Badura-Skoda, Wilhelm Kempff und Alexis Weissenberg. Er konzertierte in vielen europäischen Musikzentren, in den USA, in Kanada, im Vorderen Orient und in Afrika unter prominenten Dirigenten wie Baudo, Celibidache, Davis, Ozawa u. a. Seit 1976 gehört er dem von Pierre Boulez gegründeten Ensemble Intercontemporain an und arbeitet mit bedeu tenden zeitgenössischen Komponisten wie Berio, Boulez, Ligeti, Stockhausen, Xenakis u. a. eng zusammen. Zur Einführung Siegfried Thiele, 1934 im damaligen Chemnitz geboren, studierte an der Hoch schule für Musik in Leipzig Komposition (bei den Professoren Wilhelm Weis mann und Johannes Weyrauch) und Dirigieren (bei Franz Jung und Heinz Rög ner). 1960—1962 setzte er seine Kompositionsstudien in der Meisterklasse von Leo Spies an der Akademie der Künste der DDR in Berlin fort. Zunächst übte er eine Lehrtätigkeit an der Musikschule Radeberg und Wurzen aus. Seit 1962 unterrichtet er an der Musikhochschule in Leipzig, seit 1971 als Dozent für Kom position und Musiktheorie. 1963 übernahm er die Leitung des Leipziger Jugend sinfonieorchesters. Von 1972 an widmet er sich auch musikwissenschaftlichen Studien.