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Beilage zu Nr. 110 des DreAdNe? ZüUNMls Freitag, 14. Mai 1909. Kunst und Wiffenschast. Arnirattheater. (Ibsens „Gespenster".) DaS Jbsensche Drama, das unvermindert heute noch wie vor zehn und fünfzehn Jahren seine Anziehungskraft auf den Freund des Theaters übt, ist hier in Dresden von den ver schiedensten Künstlern und in den verschiedensten Auf fassungen gespielt worben. Eine der wirkungsvollsten ist ganz zweifellos diejenige der BrahmSbühne, wie auch deren Künstler, vor allem Else Lehmann als Frau Alving, Emanuel Reicher als Engstrand und Oskar Sauer als Pastor Manders zu den ergreifendsten Dar stellern der Gestalten des Dramas gehören. Die gestrige Vorstellung bewies das von neuem. Else Lehmann zeichnete in überwältigender Lebendigkeit und Beseelung das Bild der deroischen Mutter Oswalds, und die Herren Reicher und Sauer fügten zu dieser herrlichen schauspielerischen Tat nicht memger hinreißend ihre Verkörperungen der Ge stalten des heuchlerischen Tischlers und des reinen Toren Manders. Daß die feierlich-große Stimmung des Abends im ersten Akte eine recht peinliche Unterbrechung erfuhr, war weniger Schuld der auf der Bühne befindlichen tlünstler, die, an die Akustik des Hauses nicht gewöhnt, zeitweise zu leise sprachen, als des Publikums im Zu- schauerraume. Der Zuruf „Lauter sprechen", der während der offenen Szene plötzlich erscholl, deutet an sich auf ungenügende künstlerische Erziehung der Theaterbesucher; daß dem ersten Rufer sich aber tumultuarisch hundert andere anschloffen, war eine Rücksichtslosigkeit gegenüber Kunst und Künstlern, die man einfach nicht für möglich halten sollte. Bon dem Herkommen in der Auffassung der Rolle des Oswald abweichend war das Spiel des Hrn. Curt Stieler. In der großen Schlußszene des letzten Aktes spielte er den jungen Maler nicht in jenem starken Asfektzustand, in dem Meßthaler-Nürnberg die Gestalt zuerst und bisher vorbildlich auf die Bühne gestellt hat, sondern er ließ ihn lethargisch in einen Sessel zurückgesunken nach der Sonne verlangen. Man kann streiten darüber, ob diese Auffassung die im Sinne Ibsens richtige ist; zweifel los ist, daß durch sie der Schluß des Stückes eine stark theatralische, vom Dichter nicht gewollte Färbung erhält. Die Regine wurde von Frl. Hilda Herterich sehr scharf und wirkungsvoll charakterisiert. Die Jnszenesetzung des Dramas wurde von Hrn. Emil Lessing besorgt; sie war voller Geschmack und Stimmung bis auf die Beleuchtung, die auf der Hinter bühne des Hauses anscheinend völlig versagte. Tenn in allen drei Akten der Dichtung ist von dem trübseligen Grau des Wetters am Fjord die Rede; aber dieser Fjord war unausgesetzt von glänzendem Sonnenschein über strahlt, se'bst in dem Augenblicke, wo Pastor Manders mit triefendem Regenschirm und Gummischuhen ins Haus der Frau Alving tritt. W.Dgs. Wissenschaft. Für den Alvarenga-Preis (800 M.) hat die Hufelandische Gesellschaft das Thema: „Die Blutdrucksteigerung vom ätiologischen und therapeutischen Standpunkt" gestellt. Die Arbeiten sind bis zum 1. März 1910 an Prof. H. Strauß, Berlin 50, Kur- fürstendamm 239, zu senden. — Trotzdem die deutsche drahtlose Telegraphie in den letzten Jahren vor anderen Ländern große Er- folge in ihren Fortschritten für sich in Anspruch nehmen kann, hasten doch der Telegraphie ohne Draht noch allerlei Mängel an, die unter gewissen ungünstigen Um- ständen eine Verständigung von Station zu Station nicht nut erschwerten, sondern ost vollkommen unmöglich machten. Jetzt ist es der Gesellschaft für drahtlose Tele graphie und der mit ihr zusammenhängenden „Tele funkengesellschaft" gelungen, ein neues System zu erfinden, das geeignet erscheint, alle bisherigen Mängel der drahtlosen Telegraphie aus der Welt zu schaffen. Man hat dieser neuen Erfindung den Namen „Tönende Funken" gegeben. Die neue Methode besitzt den Vorzug, daß die Signale von jetzt ab als rein musikalischer Ton übermittelt werden. Ein solcher Ton kann selbst bei außerordentlicher Schwäche noch immer deutlich gehört werden. Auf diese Weise wird es in Zukunft möglich sein, zum ersten mal seit Bestehen der drahtlosen Telegraphie den Telegrammverkehr auch bei den stärksten atmosphärischen Störungen aufrechtzuerhalten. Ein weiterer Vorzug des neuen Systems besteht darin, daß mit wesentlich kleineren „Antennen" gearbeitet werden kann. Unter Antennen versteht man bei der drahtlosen Telegraphie die Luftdrähte, welche die Energie aufnehmen und aus- strahlen. Endlich muß betont werden, daß das neue System es ermöglicht, beliebig große Sondertypen zu bauen, und daß die tönenden Funken vollständig ge räuschlos arbeiten. Literatur. Aus Darmstadt wird berichtet: „Tat jana", Schauspiel in zwei Akten von Max Treutler, erlebte vorgestern im hiesigen Hoftheater seine hiesige Erstausführung. Das Stück, dessen Theatralik der Suder- mannschen ähnelt, behandelt ohne tiefere Psychologie und in einem zuweilen recht trivialen papiernen Stil das Schicksal eines schlaffen gräflichen Gesellschaftsmenschen, der durch eine sirenenhaste Geliebte und einen von dieser verursachten Eklat daran gehindert wird, die bereits an- gesetzte Hochzeit mit einer Bankierstochter zu feiern. Das Stück fand dank einer sorgfältig vorbereiteten Aufführung starken Beifall. — Jeanne Fernier, deren Roman „Ninette Burnaton" von der Acadämie fran-aise preisgekrönt wurde, hat zusammen mit ihrem Vater, Paul Fernier, der al» Dramatiker bekannt ist, ein Stück „Laptists st kolivdiuslls" geschrieben, das im Athönäe in Paris die Erstaufführung erleben wird. Bildende Kuuft Wie in einem Teile der gestrigen Auslage unter den Drahtnachrichten bereits gemeldet wurde, beging gestern die Münchener Kunstakademie wre Jahrhundert-Jubelfeier durch einen Festakt, zu dem, von Fanfarenklängen begrüßt, der Prmz Regent nur dem ganzen Hofe erschienen war. Der Regent war umgeben von 1b Prinzen und Prinzessinnen deS bayerischen Königshauses. Auch der in München lebende Prinz Ernst von Sachsen-Meinigen nahm an der Feier teil, zu der auch die offiziellen Persönlichkeiten, die Vertreter der deutschen und österreichisch-ungarischen Akademien mit den Münchener Künstlern zu einer glänzenden Gesellschaft vereinigt waren. Den musikalischen Teil der Feier leitete Felix Mottl. Der Akademiedirektor Exzellenz Ferdinand v. Miller hielt die Begrüßungsansprache. Prof, v. Stieler gab einen historischen Rückblick über die Ent wickelung der Akademie; an diesen schloß sich die allego rische Huldigung einer Frauengruppe vor der Büste des AkademiegründerS, des Kurfürsten Max Josef. Am Schluß des Festattes ergriff Se. König!. Hoheit der Prinz-Regent das Wort, um unter lautloser Stille mit erhobener Stimme seiner großen Freude darüber Ausdruck zu geben, daß er der Säkularfeier der von seinem Großater Max Joseph gegründeten Aka- demie habe beiwohnen können, die sich unter den Aka- demien und Kunstschulen zu einer so hohen Stellung emporgcschwungcn habe, und auf der so viele Talente herangeb,Idet worden seien. Gottes reicher Segen möge auch fernerhin über der Hochschule walten. Die schlichte, warmherzige Ansprache des Prinz-Regenten machte auf alle Anwesenden den tiefsten Eindruck. Von den verliehenen Auszeichnungen sind zu nennen: der Akademie sekretär Prof Stieler erhielt den Titel und Rang eines Akademieprofessors, Defregger das Komtprkreuz mit Sternen des Verdienstordens der bayerischen Krone. Weitere hohe Ordensauszeichnungen er- hielten die Akademieprofessoren Alexander v. Wagner, Seitz, Hildebrandt, Raupp und Hackel. Die Aka demie wurde aus Anlaß ihrer Säkularfeier vom Prinz- Regenten zur Hochschule erhoben. Nachmittags fand im Künstlerhause ein Festmahl statt, an dem der Thron- folger Prinz Ludwig teilnahm. — Wie Ernst Schulz-Besser im Kunstmarkt mit teilt, hat er kürzlich in Leipzig einen interessanten Menzelfund gemacht. Es handelt sich um eine figuren reiche Titelzeichnung zu einer Jugendschrift „Das Ahnen kreuz" aus dem Jahre 1838. Musik. Nach Leoncavallo wird nunmehr ein zweiter Italiener, Ferruccio Busoni, uns eine Oper aus dem alten Berlin bescheren, die der berühmte Pianist und Komponist auch textlich selber vollendete. Das Werk, an dem Busoni bereits seit 1906 schreibt, liegt nunmehr end gültig vor. Die Oper führt den Titel „Brautwahl"; den Stoff entnahm Busoni der E. T. A. Hoffmannschen Er zählung. „Die Brautwahl" spielt in Berlin um das Jahr 1820, der erste Akt in den Zelten mit ihrem damals schon bunten Leben und einer richtigen Musikkapelle auf der Bühne, die beim Aufgehen des Vorhangs den Hebräer- marsch aus der Oper „Moses" spielt. Dann führt uns „Die Brautwahl" im Verlauf der weiteren Akte in die Spondauer Straße, nach dem Rathaus und ferner in den Tiergarten. Echt berlinischer Humor, zarte Lyrik und altertümlicher Spuk wechseln in dem Werke miteinander ab. Theater. Joseph Kainz hat aus Anlaß eines Gastspiels im Coburger Hostheater den Titel eims Herzoglich Coburgischen Hofrats erhalten. — Die künstlerische Leitung der am 5., 6. und 7. Juni aus der Bühne des wiederhergestellten Theaters in Lauchstedt stattfindenden Goethe-Aufführungen („Was wir bringen", „Pandora", „Satyros") ist vom Lauchstedter Theaterverein Hrn. Dr. Emil Milan, Regisseur am Deutschen Theater in Berlin, übertragen, der dafür ein Ensemble aus Berussschauspielern, Abi turienten der Schauspielschule und Halleschen Studenten zusammengestellt hat. Theater, Konzerte, Vorträge. * Das Ensemble des Kleinen Theaters unter Leitung von Viktor Barnowsky beschließt am Sonn tag sein erfolgreiches Gastspiel am hiesigen Residenz theater. Cs können daher nur noch zwei Ausführungen der Komödie „Moral" von Ludwig Thoma statt finden. * Volksvorstellung. Nächsten Sonntag nachmittag veranstaltet der Goethebund im Residenztheater eine Aufführung der Komödie „Moral" von Ludwig Thoma durch Mitglieder des Kleinen Theaters in Berlin. So weit die Eintrittskarten nicht durch Arbeitervereine rc. ab- gesetzt werden, werden sie nachmittags an der Kasse ver- kauft. Jeder Platz kostet 60 Pf. einschließlich Zettel und Kl ideraufbewahrung. * Sonnabendvesper in der Kreuzkirche, nach mittags 2 Uhr. 1. Joseph Bonnet: Präludium für Orgel in 6-woN, Werk 5, Nr. 1. 2. Gustav Merkel (weil. Organist der Kreuzkirche): Zwei Motetten für Chor: ») „Barmherzig und gnädig ist der Herr", Werk 106, Nr. 1; b) „Ich hebe meine Augen auf", Werk 106, Nr. 2. 3. G. Fr. Händel: „Reiner Engel heil'ge Schar", Ane für Sopran mit Orgel a. d. Oratorium „Theodora". 4. Ludwig van Beethoven: „Bitten", Lied für Sopran mit Orgel. 5. Gottfried August Homilius (geb. 1714, weil. Kreuzkantor): „Vater unser", Motette für Chor (Manuskript). — Mitwirkende: Der Kreuzchor. Soli: Frau Charlotte Berling, Konzettsängerin (Sopran). Orgel: Hr. Alfred Sittard. Leitung: Hr. Otto Richter, Königl. Musikdirektor. * Motette in der Frauenkirche. Sonnabend, den 15. Mai, nachmittags 4 Uhr. 1. Präludium in L-moll von Johann Sebastian Bach. 2. „Lobpreiset Gott" (D»uck»tv Dominum), sechsstimmige Motette von Josef Rheinberger^ op. 133. 3. „Meine Seele ist stille zu Gott", Psalm 62, geistliches Lied sür Sopran und Orgel, komponiert von Albert Becker. 4., VoHpiel und Gemeindegesang. (Mel.: „Liebster Jesu, wir sind hier".) „Liebster Jesu, hilf du mir." 5) Andante und Allegro für Violine und Orgel aus der Sonate in clur von Georg Friedrich Händel. 6. „Es ist so still geworden", geistliches Abendlied für Sopran und Orgel von Heinrich Reimann. 7. „Vater unfer, der du bist im Himmel", Chor aus den „Zwölf geistlichen Gesängen" von Heinrich Schütz (1585—1672). — Solisten: Frl. Melitta Pelnar, Sopran (Prag). Hr ViolinvittuoS Johannes Freyer, Biolinlehrer. Orgel: Hr. Organist Alfred Hottinger;! Leitung: Hr. Paul Schöne, Kantor an der Frauen kirche, Seminaroberlehrer für Musik. Mannigfaltiges. Au» Sachsen. * Die Ausstellung der Lößnitzortschaften wird Sonnabend, den 22. Mai eröffnet. In vier großen Hallen bringen über 300 Aussteller hervorragende Er zeugnisse des Handwerks, des Gewerbes, der Kunst, deS Gartenbaues und der Industrie zur Schau. Muster- Werkstätten und zahlreiche Einrichtungen für das Klein gewerbe werden Belehrung und neue Anregungen geben. Die Kunst wird mit Gemälden, Skulpturen, Bau plänen rc., ebenso wie die Vereine Heimatschutz und Volkskunst vertreten sein. Die großen Jndustriewerke, chemischen Fabriken und Laboratorien der Lößnitz führen ihre den Weltmarkt beherrschenden Produkte und Ein richtungen den Fremden vor, außerdem sind Unter haltungen geplant, die neben der Reichhaltigkeit der Ausstellung viele Besucher anlocken dürften. Die Sonn- und Feiertage bieten von 11 bis 1 Uhr Konzerte auf dem Ausstellungsplatze. Außerdem finden 30 Spätnach mittagskonzerte auf dem Ausstellungsplatze statt. In dem Naturtheater werden die Gesangvereine der Lößnitz ortschaften ihre Weisen ertönen lassen. Auf dem Dorf platze werden die Turnvereine Musterleistungen ihrer Turnarbeit vorführen. Ferner wird ein eigenes für die Ausstellung geschriebenes Volksstück „Der Waffenstillstand zu Kötzschenbroda" mehreremal zur Ausführung ge langen. Ein Besuch kann jedermann, jung und alt, empfohlen werden. Eintrittspreis 50 Pf. Korporationen erbalten Ermäßigung des Eintrittspreises. Dauerkarten kosten 3,50 M. * Reichenbach, 13. Mai. Gestern abend erfolgte in der Villa Dürr eine heftige Gasexplosion, durch die an dem Gebäude beträchtlicher Schaden angenchtet wurde. Die Explosion ist entstanden infolge Ausströmens von Gas aus der Leitung, die nach Abnahme von Leuch tern durch Installateure nicht sofort wieder verschlossen worden war. Durch einen unglücklichen Zufall wurde gerade in dieser Zeit der Haupthahn von einer dritten Person auf kurze Zeit geöffnet. Obgleich dies bald be merkt und auch längere Zeit Fenster und Türen geöffnet worden waren, war doch im oberen Teile des Zimmers eine Gasschicht zurückgeblieben, die, als man die Leitung ableuchtete, explodierte. Der Schlosserlehrling Freitag, der in dem betreffenden Zimmer auf einer Leiter stand und das Ableuchten besorgte, erlitt Brandwunden an Kopf und Händen. Aue, 13. Mai. Vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten beschloß der Rat die Aufnahme einer neuen Anleihe von 700000 M. Hiervon sollen 527500 M. zum Bau der dritten Bürgerschule, 140000 M. zum Bau einer Straße und Brücke vom Geßner-Platze nach der Bahnhofstraße und der Rest zur Umwandlung des alten Friedhofs in einen Schmuckplatz und zu Grund stücksankäufen verwendet werden. — Auf der Straße in Auerhammer verunglückten drei Personen schwer. Der Briefträger Schmidt aus Chemnitz hatte auf dem Wagen seines Schwiegervaters mit seinem fünfjährigen Kinde und einem dreijährigen Kinde eines Schwagers Platz genommen. Auf einer steilen Straßenstrecke wurde das Pferd scheu und ging durch. Der Mann und die zwei Kinder wurden mit großer Wucht auf die Straße geschleudert. Das fünf jährige Kind hat hierbei mehrfache Knochenbrüche erlitten und mußte in schwerverletztem Zustand nach der Heil anstalt übergeführt werden. Schmidt trug außer sonstigen Wunden eine Zersplitterung des rechten Schulterblattes davon. Das dreijährige Kind wurde weniger schwer verletzt. Waldheim, 13.Mai. Rentier Döring hier stiftete der hiesigen Kirche die Summe von 25 000 M. für den Bau einer Sprechhalle auf hiesigem Friedhof. Schandau, 13. Mai. Bier alten Schweiz führern, die in Herrnskretschen stationiert sind und von denen der älteste kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, trotzdem aber noch wie die übrigen die Führerschaft über Berg und Tal unternimmt, wurde am vergangenen Sonntag dadurch eine besondere Überraschung zuteil, daß sie im Gasthause zum grünen Baum zu Herrnskretschen zu einem Festessen geladen waren. Der älteste Führer wurde noch besonders beschenkt. Ein langjähriger Be sucher unserer herrlichen Gebirgswelt, der nicht genannt fein will, kennt diese alten Führer persönlich und hat auf feine Kosten die Tafel anrichten lassen. — Am Sonntag wird in Schandau die Kurzeit in der üblichen Weise eröffnet. Pillnitz, 13. Mai. Die ersten Sommergäste haben bereits Einzug gehalten, und in dem einzig schönen Schloß- garten regen sich viele fleißige Hände, um die Anlagen für die Sommerszeit instand zu setzen. Auch im Schlosse felbst werden gegenwärtig Ausbesserungen und Erneue rungsarbeiten vorgenommen. Namentlich werden die durch die Witterung angegriffenen chinesischen Malereien an der Innenseite des Bergpalais von kundiger Hand wieder hergestellt. Der prächtige Gatten mtt seinen vielen seltenen Laub- und Nadelhölzern prangt jetzt im herrlichsten Frühlingsschmucke, weSbalb sein Besuch gegenwärtig sehr empfohlen werden kann. Auch der herrliche Friedrichsgrund hat sein schönstes Frühlings- kleid angelegt und bietet mit seinem schattigen Wald- Promenaden im Grunde selbst und am Bergabhange herr liche Spaziergänge. Selbstverständlich hat sich auch die weitbekannte Merxmühle, die alljährlich das Ziel von Tausenden von Naturfreunden bildet, gerüstet, um tun Wanderern Erquickung durch Speise und Trank nach an strengenden! Marsche zu bieten. Aus dem «eiche. * In seiner Schrift über Kriegervereine und Arbeiter vereinigungen hat Geh. Regierungsrat Dr. Westphal, Major d. L. a. D., der erste stellvertretende Vorsitzende de- Preußischen LandeskrieaerverbandS, einige beachtens werte Ratschläge zur Hebung des Kriegervereins-