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oder Agent, Zertifikate der Amsterdamer Kredit bank zum Kauf anbietet, wird nochmals hingewiesen. Etwa Geschädigte wollen sich bei der Kriminalabteilung melden. — In einem Anfalle von Schwermut nahm gestern abend in der Pirnaische» Vorstadt ein längere Zeit kranker Gewerbetreibender in der Absicht, sich zu vergiften, Salzsäure zu sich. Er wurde in die Herl- und Pfleganstalt überführt. schon vorgeschrittene- Feuer entstanden, dessen Unter drückung die Feuerwehr bi- früh gegen H4 Uhr beschäftigte. Mit einer Schlauchleitung mußte längere Zeit Wasser ge geben werden. * AuS dem Polizeiberichte. Auf den unter dem 2. Oktober erstatteten Polizeibericht, wonach ein Unbe kannter, etwa 50 Jahre alt, anscheinend Kaufmann auf eine vollständige Auflösung des Kellnerinnenberufs. Zu seiner Hebuny hat in letzter Zeit Kommerzienrat Münsterberg-Danzig verschiedene beachtenswerte Vor schläge gemacht. Er wünscht u. a. die Ausrottung der Animierkneipen, das Verbot der gewerbsmäßigen Stellen vermittelung, die Festsetzung einer Altersgrenze und da- Verbot der Kellnerinnenarbeit in den großen Städten. Das Dresdner Kellnerinnenheim hat leider nicht den Zuspruch gefunden, der allgemein erwartet worden ist, obwohl der Besuch fortgesetzt zugenommen hat. Deshalb soll das Heim auch weiterhin geöffnet bleiben. Es steht unter der Leitung einer Hausmutter und ge währte im letzten Jahre 1325 Nachtlager. Mit ihm ist eine Stellenvermittelung für Kellnerinnen verbunden, die leider immer noch nicht genügend bekannt ist. Die Ausgaben für das Heim betrugen im letzten Jahre 2358 M. An Geschenken gingen ihm über 1100 M. zu und aus der Vereinskasse mußte noch ein namhafter Zuschuß zur Deckung der Unkosten geleistet werden. Die Mitgliederzahl des Kellnerinnenvereins betrug am Jahres- schlusse 207. Am Weihnachtsheiligabend wurde für etwa 100 Kellnerinnen eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier veranstaltet. In den kleinen Versammlungen wurden ihnen Vorträge der verschiedensten Art geboten. Aus der Darlehnskasse konnten zwölf Frauen und Mädchen unterstützt werden. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles hielt Hr. Pfarrer Weineck aus Groß-Erkmanns dorf bei Radeberg einen beifällig aufgenommenen Vor trag über das Thema: Gotte- Wort und die heiligen Sakramente im Dienste der Liebe. * Der „Verband Sächsischer Bahnhofswirte" hielt am letzten Dienstag im Saale des Hotels „Drei Raben" seine diesjährige Jahreshauptversammlung unter sehr starker Teilnahme der Mitglieder ab. Nach begrüßenden Worten des Verbandsoorsitzenden, Hrn. Bahnhosswirt Zug-Oschatz wurden Begrüßungstelegramme an Se. Majestät den König und Lrn. Generaldirekter der Staatsbahnen v. Kirchbach abgesandt. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht war zu ersehen, daß der Verband sich mit Petitionen gegen das Nicht abrufen der Züge, für eine rechtzeitige Meldung von Zugverspätungen in den Warteräumen, und bezüglich der Regelung der Bierpreise in den Bahnhofswirtschaften an die vorgesetzte Behörde gewandt hat. über die Wiedereinführung der Zugabrufung in den Wartesälen ist dem Verbände ein beifälliger Bescheid nicht zuteil geworden. Die anderen Petitionen haben dagegen einen teilweisen Erfolg gezeitigt. Im übrigen hat sich die Mitgliederzahl des Verbands im letzten Jahre be deutend gehoben, so daß heute beinahe sämtliche sächsischen Bahnhofswirte der Standesvereinigung angehören. Auch der vom Verbandskassierer Hrn. Bahnhofswirt Ehle- Chemnitz erstattete Kassenbericht wies eine erfreuliche Zunahme des Verbandsvermögens auf. Endlich konnte auch der Verbandsredakteur Herrlein eine bedeutsame Vergrößerung des Berbandsblattes „Der Bahnhofswirt" feststellen. Unter den vorliegenden Anträgen war besonders wertvoll ein Antrag des Vorstandes auf Einrichtung einer Sterbehilfskasse ohne besondere Beitragszahlung. Einstimmig wurde diesem Akt sozialer Fürsorge zugestimmt. * Das Tivoli-Kabarett erfreut sich gegenwärtig infolge seines vorzüglichen Programms eine- außer- ordentlich starken Besuchs, so daß der schöne Lichtprunk- saal, der weit über 500 Personen faßt, oft bis auf den letzten Platz besetzt ist. Die treffliche Künstlerschar bleibt nur noch bis Ende dieses Monats beisammen, da am kommenden 1. November vollständiger Programmwechsel eintritt. Freunde eines gesunden Humors seien infolge- dessen auf die gegenwärtigen Darbietungen des Tivoli- Kabaretts besonders aufmerksam gemacht. * In dem Waldenschen Vortragsabend am Montag, den 25. Oktober, im Bereinshause werden eine Reihe seltener Films vorgeführt, die zum Teil nur noch mit großen Schwierigkeiten beschafft werden konnten. Diese FilmS zeigen Bienen- und Ameisenvölker bei der Arbeit, im Kampfe mit Spinnen und Raupen rc. (mikro- skopische Aufnahmen), Vögel am und im Neste; Hirsche und Rehe, Hasen und anderes Wild in Wald und Wasser; Hunde (edelste Rassen), Pferde, Affen rc. in freundlicher Beziehung zum Menschen, und viele rührende Züge der Mutterliebe bei den Tieren. * Der Obstmarkt de- Landes-Obstbauverein- in Dresden, Neustädter Markthalle (Galerie), wurde so reich mit schönen und preiswerten Früchten beschickt, daß der Verkauf noch bis morgen, Freitag, den 22. Oktober stattfindet. — Die Feuerwehr wurde gestern nach Ring straße 52 gerufen, wo man infolge Zerspringens eines Dampfheizrohrs eine Feuersgefahr angenommen hatte. — Im Grundstück Albrechtstraße 6 war in einem im Kellergeschoß gelegenen Kegelschub die aus Torfmull bestehende Füllung einer schalldämpfenden Zwischendecke in Brand geraten, wozu wahrscheinlich eine Ga-lampe die Veranlassung gewesen war. Die Feuerwehr öffnete die Rabitzdecke und löschte das Feuer. — Durch dreifache Meldung wurde ein Brand im Grundstück Augsburger Straße 52 angezeigt, wo in einem Lagerraum Zelluloid- und Schreibwaren an einem geheizten Ofen zur Ent zündung gekommen waren. Durch rasches Eingreifen anwesender Personen wurde die Ausbreitung de- Brandes verhindert und die Gefahr beseitigt. — Heute früh kurz vor 2 Uhr zeigte ein Wächter der Wach- und Schließ gefellschaft durch einen automatischen Feuermelder einen Brand auf dem Grundstück Siebenlehner Straße 17 an. In einem Schuppen, in dem größere Mengen Volkswirtschaftliches. - - In das Handelsregister ist eingetragen worden: die Finna Oskar Sommer in Dresden; Kaufmann Bernhard Oskar Sommer in Dresden ist Inhaber (Fabrikation von Monopol- steinholzfußböden und fugenlosen Kork-Estrichen, Boglerstraße 37); — betr. die Firma Johannes Geißler in Dresden: Die bis herige Firmeninhaberin Ida Sophie Karoline verehel. Lambert geb. Kratsch ist ausgeschieden; die StationSassistentenSwitwe Meta Johanne Lina Kratsch geb. Diedrich in Klotzsche hat das Handels geschäft und die Firma im Konkurse zum Vermögen der bis herigen Inhaberin erworben und haftet nicht für die Verbindlich keiten der bisherigen Inhaberin, es gehen auch deren Forderungen nicht auf sie über; — betr. die Firma Richard Naumann in Dresden: Faktor Friedrich Karl Naumann und Kaufmann Oswald Edmund Nestler, beide in Dresden, sind eingetreten; die dem Faktor Friedrich Karl Naumann erteilte Prokura ist erloschen (Schumannstraße 45); — betr. die Firma Carl Radisch in Dresden: Die dem Kaufmann Paul Gustav Radisch erteilte Pro kura ist erloschen; — betr. die durch Konkurs aufgelöste offene Handelsgesellschaft Julius Busch u. Co. in Dresden: Die Firma ist erloschen; — die Firma Prager Creditbank Kohlen verkaufsstelle Dresden in Dresden, Zweigniederlassung der in Prag unter der Firma LraLsKL üverm bankst oder Prager Creditbank oder Laoqus äs oröüit cis kragus oder Lank krsä^- tovzc krageki bestehenden Aktiengesellschaft; Gegenstand des Unter nehmens der in Dresden errichteten Zweigniederlassung ist der Verkauf von Braunkohlen aus der der Gesellschaft gehörigen Karolinengrube und anderen zugekauften Heizmaterialien. * Das König!. Spanische Konsulat zu Dresden schreibt UNS: Die „Dniün cio kroäuotoros äs Lspan» para vl komsnto ä« I» sxportaviän" in Barcelona, ein Verband spanischer Produzenten zur Förderung des Exports, gibt bekannt, daß er in Barcelona ein Mustermuseum von Waren des spanischen Imports und Exports (das erste in seiner Art in Spanien) eingerichtet hat, als offizielle Körper schaft unentgeltlich Auskünfte über das Geschäft mit Spanien erteilt und in feder Weise bestrebt ist, Spaniens Handels beziehungen mit dem Auslande zu fördern. Es dürfte daher im Interesse aller mit Spanien arbeitenden Geschäftsleute liegen, mit dieser Auskunftsstelle in dauernde Verbindung zu treten. ( W. T. B.) Berlin, 20. Oktober. Der Aufsichtsrat der Rheinisch-Westfälischen Diskonto-Gesellschaft A.-G., Aachen, hat in seiner heutigen Sitzung die Genehmigung zu der Erhöhung des Gesellschaftskapitals von 80 aus 95 Mill. M. durch Ausgabe von 15 Mill. M. neuer Aktien mit Dividenden berechtigung vom 1. Januar 1910 ab erteilt. Von den neuen Aktien übernimmt eine Gruppe 5 Mill. M. fest zum Kurse von 125 db mit mehrjähriger Sperre, während die restlichen 10 Mill. M. dem schon bei den früheren Aktienausgaben gebildeten, unter Führung der Direktion der Diskonto-Gesellschaft, Berlin, stehenden Konsortium zum Kurse von 117 9tz überlassen werden, mit der Maßgabe, daß diese 10 Mill. M. Aktien den Aktionären der Rheinisch-Westfälischen Diskonto-Gesellschaft A.-G. im Verhältnis von einer neuen Aktie auf acht alte Aktien zum Kurse von 120 9ö angeboten werden. Der Erlös dieser Kapitalvermehrung dient zum Ankäufe der 15 Mill. M. Anteile des Bankhauses Hardy u. Co, G. m. b. H. in Berlin, deren Alleinbesitzer somit die Rheinisch-Westfälische Diskonto-Gesellschaft wird, und zwar zum Kurse von 111 9b mit Wirkung vom 1. Januar 1910 ab. Das Geschäft der Firma Hardy u. Co. soll, nachdem die Anteile in den Besitz der Rheinisch-Westfälischen Diskonto-Gesellschaft über gegangen sind, in der bisherigen Form und unter Leitung der bisherigen Geschäftsführer weitergeführt werden. Es ist in Aus sicht genommen, Hrn. James Hardy in den Aufsichtsrat der Rheinisch-Westfälischen Drekonto-Gesellschaft zu wählen. ( W. T. B) Berlin, 20. Oktober. Die Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschft „Vulkan", Stettin, beruft auf den 24. November eine außerordentliche Generalversammlung ein, in der über die Erhöhung des Stammkapital- von 10 Mill. M. auf 15 Mill. M. Beschluß gefaßt werden soll. Es wird beab sichtigt, den Aktionären auf je 2000 M. alte Aktien das Bezugs- recht von 1000 M junge Aktien, mit Dividendenbeginn vom 1. Januar 1910 und zu einem Bezugskurse von 170 9b zu ge währen. Die Einzahlungen sollen sukzessive mit dem 31. De zember 1911 als Endtermin zur Einforderung gelangen. Die Emission der neuen Aktien liefert einen Teil der für die Ham burger Niederlassung gemachten Aufwendungen. Der hierbei verbleibende Rest soll zu späterer Zeit durch die Aufnahme einer Hypothekaranleihe, mit deren Genehmigung sich ebenfalls die außerordentliche Generalversammlung zu beschäftigen haben wird, gedeckt werden. * Berliner Börsenbericht vom 21. Oktober. (Fonds börse) Die gesamte Aufmerksamkeit der Börse richtete sich in der erüen Stunde auf die Frage, ob die Bank von England den Diskont heute erhöhen würde. Die überwiegende Meinung ging dahin, daß, wenn dies der Fall, die Heraufsetzung der Diskont rate 1 9b betragen würde. Die Unsicherheit darüber lähmte jede Unternehmungslust und ließ auch den günstig lautenden „Jron- Age -Bericht nicht zur Wirkung kommen. Die Zurückhaltung wurde noch verstärkt durch die anhaltend schwankende Börsen tendenz in New Port und die schwache Haltung der Westbörsen. So überwogen auf der ganzen Linie die Kursrückgänge, doch hielten sich diese, der Geringfügigkeit de» Geschäfts entsprechend, in engen Grenzen. Bon Montanwerten waren nur Dortmund gesucht und etwas höher Auch der Rentenmarkt zeigte ein schwächeres Aussehen. Gut behaupten konnten sich Schiffahrts aktien. Nach Bekanntwerden der Londoner Diskonterhöhung um ein volles Prozent trat auf allen Gebieten vermehrtes Angebot hervor. Die Abschwächungen waren am Montanmarkt am fühl- barsten. Tägliche» Geld 3H 9b- ( W.T.B ) London, 21.Oktober. Die Bank von England hat den Diskont von 4 9d auf 59b erhöht. * Auf dem am 21. Oktober abgehaltenen Dresdner Klein viehmarkt, auf dem außer 1287 Kälbern und 2122 Schweinen auch 53 Schafe und 19 Rinder zum Verkauf gestellt waren, er zielten 50 kg lebendes Gewicht resp. Schlachtgewicht in Mark Kälber: 1. feinste Mast- (Bollmilchmast) und beste Saugkälber 50 bis 53 resp. 80 bis 83, 2. mittlere Mast- und gut« Saug kälber 46 bis 49 resp. 76 bis 79 und 3. geringe Saugkälber 40 bis 45 resp. 70 bis 7b. Schweine: 1. ») vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^ Jahr 59 bis 60 resp. 76 bis 77. 1. d) Fettschweine 61 bi» 62 resp. unterzeichnet hat, in der ersucht wird, den jungen, Brikett-lagerten, war durch Selbstentzündung solcher ein Mädchen in Zukunft den Eintritt in den Kellnerinnen- - — .. . beruf zu untersagen. Hierdurch soll ein Eingehen diese- Beruf- hervorgerufen werden. Der Verein ist sich der Schwierigkeit dieser Frage wohl bewußt gewesen, trotzdem hat er die Petition mit unterzeichnet, um der Sache nach Möglichkeit zu nützen. Der Bericht erörtert dann in ausführlicher Weise die Verhältnisse im Kellnerinnen gewerbe, und zwar da- Unwesen der Animierkneipen, da- Trinkgeldunwesen, da» Wohnen der Kellnerinnen bei dem Wirt, das späte Nachhausegehen der AuShisskellner- innen rc. Das größte Übel im Kellnerinnenwesen sei jedoch die gewerbsmäßige Stellenr ermittelung. Alle diese Mißstände drängen auf eine gründliche Reform oder 78 bis 79, 2. fleischige 56 bis 58 resp. 73 bis 7b und 8. gering entwickelte sowie Sauen und Eber S2 bis bb resp. 68 bis 72. Für Rinder und Hammel wurden dieselben Preise angelegt wie auf dem dieswöchigen Hauptmarkte. Geschäftsgang: in Kälbern mittel, in Schweinen dagegen langsam. Für ausgesucht befl« Stücke wurden mehr al« die oben angegebenen Preise bewilligt. Unverkauft sind stehen geblieben: 8 Ochsen und Stiere, 3 Kalben und Kühe, 2 Bullen, 8 Schafe sowie 145 Schweine. Berlin, 2l. Oktober. (Produktenbörse.) Weizen per Oktober 220,25, per Dezember 213,00, per Mai 214,75. Laufende Sicht fest. Roggen per Oktober 169,00, per Dezember 168,7b, per Mai 173,b0. Laufende Sicht fest. Hafer per Dezember 1b4,00, per Mai 159,7S, per Juli —. Ruhig. Mai» amerik. mixed per Dezember —, per Mai —. GeschäftSIoS. Rüböl per Oktober 54,bO, per Dezember 54,40, per Mai 54,00. GeschäftSloS. Land- und Forstwirtschaftliches. * Der Verein für Privatforstbeamte Deutschlands, der unter den sächsischen Privatwaldbesitzern und kommunalen sowie privaten Forstbeamten sehr viele Mitglieder zählt, hat vor kurzem Bericht über seinen Bestand und seine Tätigkeit im letzten Jahre abgelegt. Der Verein zählt über 3200 Mitglieder und arbeitet mit großer Energie an der Förderung der privaten Wälder sowie an der beruflichen und wirtschaftlichen Hebung der Privatforst, beamten. So hat der Verein mit bestem Erfolge eine Förster- Prüfung und die Vermittelung guter Lehrstellen eingeführt. Vor allen Dingen erstrebt der Verein den gesetzlichen Schutz des Förstertitels nach dem Beispiele des Oberförstertitels, damit in Zukunft nur noch wirklich gelernte und genügend vorgebildete sowie geprüfte Leute das Förstergewerbe auSüben dürfen. Um den jungen Leuten das Försterexamen zu erleichtern, hat der Verein unter lebhafter Förderung durch die Großgrundbesitzer eine Försterschule in Penzlin inS Leben gerufen. Gegenwärtig be suchen sie 44 Schüler und 75 haben sich erneut angemeldet. Die aus der Schule entlassenen jungen Forstleute sind alle sofort in geeignete Stellen untergebracht worden. Für die praktischen Forstleute hat der Verein forstliche Lehrgänge eingerichtet, deren erster 1908 mit Unterstützung durch den Landes kulturrat für das Königreich Sachsen mit bestem Erfolge an der König!. Forstakademie Tharandt abgehalten wurde. 1910 soll ein zweiter solcher Kursus folgen. Weiter hat der Verein einen gemeinnützigen Stellennachweis ein gerichtet. Ein wunder Punkt beim Stande der Privat- sorstbeamten ist die Alters- und Hinterbliebenenversorgung. Zunächst plant der Verein eine Pensionsversicherung unter staat- sicher Aussicht, wozu der Brotherr eine und der Beamte die andere Hälfte beitragen soll. An diesem Projekte arbeiten beson ders Oberforstmeister Prof. Fricke, Direktor der Forstakademie Hann.-Münden und Oberpräsrdent v. der Schulenburg-Ramstedt. Zu der ziemlich weit gediehenen Hinterbliebenenversicherung hat das Reich einen Zuschuß zugesagt. Im übrigen arbeitet der Verein in dieser Angelegenheit gemeinsam mit dem deutschen Güterbeamtenverein. Eine Denkschrift an die zuständigen Reichs behörden soll die Sache weiter fördern. Den Heimatschutz. bestrebungen bringt der Verein warmes Interesse und werktätige Hilfe entgegen. Besonders sollen aussterbende Pflanzen, alte Bäume, Abnormitäten, Walddenkmäler möglichst erhalten und in die Karten eingezeichnet werden. Zur Regelung der Frage der Uniformierung der Privat- und Kommunalforstbeamten in Sachsen bereitet ein gemischter Ausschuß ein Programm vor. Auf den Vereinsversammlungen, deren nächste für Sachsen im kommenden Frühjahr stattfindet, werden forstlich beachtenswerte Fragen er örtert. Der Belehrung sollen Exkursionen dienen. Letzte Nachrichten. Berlin, 21. Oktober. Die Internationale Postscheck konferenz wurde heute hier eröffnet. Beteiligt sind die deutsche Reichspostoerwaltung, die bayerische und württem- bergische Postverwaltung, sowie die Postverwaltungen von Österreich - Ungarn und der Schweiz. Zweck der Konferenz ist die Einrichtung eines internationalen Post- giroverkehrs zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz. Berlin, 21. Oktober. Der Cholecaverdacht bei dem Arbeiter Karpeschke aus Lichtenberg hat sich nicht be stätigt. Der Erkrankte befindet sich vielmehr auf dem Wege der Besserung. Königsberg, 21. Oktober. Nach amtlicher Mit teilung ist in Ruß, Kreis Heydekrug, eine Frau an Cholera erkrankt. München, 21. Oktober. In der vergangenen Nacht früh gegen 1 Uhr erfolgte vor dem Hause Burgstroße 1 eine starke Explosion, infolge deren einige Fenster des Erdgeschosses und des ersten Stockes im Hausei sowie im zweiten Stocke des gegenüberliegenden Hauses zer sprangen. Am Asphalt des Trottoirs fand sich eine flach ausgesprengte Stelle. Zwei sofort herbeieilende Schutz leute konnten in der ganzen Straße keinen Menschen entdecken, sahen jedoch dicht vor dem Hause eine Rauch wolke aufsteigen und nahmen Pulverrauch wahr. Sie fanden am Orte lediglich eine Metallhülse. Bon den Tätern hat man keine Spur. Auch ist gänzlich un bekannt, ob es sich um ein Bubenstück oder um einen Racheakt handelt. Tangermünde, 21. Oktober. In der Zuckerraffinerie S. R. Meyer Sohn sind heute die Arbeiter wegen Lohn differenzen in den Ausstand getreten. Die Zahl der Ausständigen beträgt etwa 2000. Trier, 21. Oktober. Durch überfahren des Einfahrts signal- fuhr der Güterzug 8470 dem au-fahrenden Güter zug 8441 auf Bahnhof Nennig in die Flanke. Ein Bremser ist tot, ein Zugführer schwer verletzt. Beide Gleise sind gesperrt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen aufrechterhalten. Eingleisiger Verkehr ist nickt vor 2 Uhr nachmittags zu erwarten. Der Material schaden ist bedeutend. Paris, 21. Oktober. Mehrere radikale Deputierte haben bei dem Kriegsminister Beschwerde über die Tätig keit der Militärgeistlichen erhoben, die Mittel und Wege gefunden haben, die in den letzten Jahren von den Kriegsministern untersagten Soldatenkasmos von neuem in anderer Form und unter anderem Namen zu er richten. Der Deputierte Derolley erklärte, daß er diese Angelegenheit in einer Interpellation zur Sprache bringen werde, falls der Kriegsminister nicht bald einschreiten werde. Kopenhagen, 21. Oktober. Die Zeitung „Politiken" veröffentlicht einen Brief des Grönlandfahrers Knud Rasmussen, worin dieser darlegt, daß er, obwohl es ihm nicht gelungen sei, die beiden ESkimoS, die Cook auf der Nordpolreise begleiteten, persönlich zu sprechen, trotz-