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Ludwig van Beethoven. Bleistiftzeichnung von Carl Friedrich von Kloeber (1818) sters, das sich gerade in dieser Zeit zur Gewißheit verdichtete, seiner Ertaubung. Das „Heiligenstädter Te stament" hat in diesem Werk musi kalisch keinen Niederschlag gefun den, obschon es zur Entstehungs zeit der zweiten Sinfonie auf dem Höhepunkt dieser persönlichen Kri sis des Meisters niedergeschrieben worden ist. Ähnlich der Überwin dung der Tragik der g-Moll-Sinfonie durch die Jupitersinfonie im sinfoni schen Spätwerk Mozarts ringt sich auch Beethoven zur männlich kraft vollen Freudigkeit der „Zweiten" durch. Sein Bekenntnis „Ich will dem Schicksal in den Rachen grei fen, ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht. Oh, es ist so schön, das Leben tausendmal le ben" findet zumindest in seinem Schlußsatz durch die zweite Sin fonie seine klingende Bekräftigung. Gemeinsam mit einer Wiederauf führung der ersten Sinfonie, der er sten Aufführung des dritten Klavier konzertes in c-Moll und des Orato riums „Christus am Olberg" fand die Uraufführung der D-Dur-Sinfo- nie in einer großen Akademie am 5. April 1803 im Theater an der Wien unter Beethovens Leitung statt. Schon der erste Satz zeigt, wie weit Beethoven über seine Vorbil der hinaus geht, wie persönlich er die Form des Sonatenhauptsatzes erfüllt, ja sogar, wenn seine ge danklichen Intentionen es erfor dern, gewisse Gesetze umstößt. Ei ne gewichtige langsame Einleitung - Adagio molto - eröffnet das Werk. Oboen und Fagotte tragen eine kantable Weise vor, die von den Streichern übernommen und ausgeziert wird. Doch sie kann sich nicht recht entfalten: impulsive Zweiunddreißigstelabstürze wech seln sich in Streichern und Bläsern ab, das friedvolle Bild zerstörend. In machtvollem Crescendo steigert sich diese Bewegung zu einem markant rhythmisierten d-Moll-Drei klangabsturz, Vorahnung des er sten Satzes der Neunten Sinfonie. Langsam tritt Beruhigung ein. In kleinen Trillern der Flöte erkennen wir ein Hauptmotiv des letzten Sat zes. Dann leitet ein rascher Lauf der Violinen zum Allegro con brio über. Aus einer motivischen Se quenz und einem Dreiklangabstieg besteht das erste Thema, von den tiefen Streichern nicht sonderlich markant vorgetragen, dann schon