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.—.— WM 2. Beilage z« Nr. 183 des AüUrilülA Sonnabend, 8 August 1908 'S « ri Capri. s. f i». > B. » 0. Vank« °nd»» i«»,»r »l^o 180,75 r«,»r »»>o I78.7L 171,00 so als um wo .6. « G » «. l»«,oo »x>,io 111,80 »SS0 »11,80 I»,«> 88,80 88,80 88,10 88,40 »li— riirtt. »vll> Gfi»n 189« 0 « 0 v » i daß du immer bei mir bist in der Erinnerung .. nahe und so lebendig, als stündest du vor mir, brauchte ich nur die Arme auszustrecken nach dir, den Saum deines Kleides zu küssen ... mehr nicht nicht mehr, denn das schon ist mir seligster Genuß So bleibe bei mir! ... Hans Ramins Eheglück. Tin Künstlerroman von Konrad Remling. (Fortsetzung zu Nr. 180.) a>. ) B. Der letzte Tag in Taormina; der vorletzte aus Sizilien. Noch einmal habe ich an Jeanettes Grabe gestanden und Abschied von ihr genommen. Nun sitze ich im Zimmer, lasse mir durch die geöffneten Fenster den kühlen Abendwind um die heiße Stirn wehen und denke an die Zukunft. Soll ich in Berlin bleiben, in der alten Wohnung mit all den vielen Erinnerungen ? Nein... und doch: um des Jungen willen; Heinz muß Schule haben. An ihn nur darf ich denken bei meinen Entschlüssen, denn er ist ja meine Zukunft. Noch schlummern die Gaben und Anlagen in ihm. An mir ist es, sie zu wecken, seinen Geist zu bilden und sein Gemüt ... Sein Gemüt? Ohne die zarte, leitende Hand einer Mutter — einer Frau überhaupt? ... Es muß ja sein. Alle meine Kraft will ich daran setzen, daß er ein freier, selbständiger und ein — glücklicher Mensch wird — glücklicher als sein Vater und ein anderer — nicht so wie der... Daß ich dies sagen muß!' Besser und reiner und — würdiger als sein Vater! Der seine Kindheit zerstört und sein junges, weiches Herz traurig gemacht hat Ob er das je vergißt und überwindet?... Woh wüßte ich eine, die ihm und mir helfen könnte, die ihn froh und glücklich machen könnte ... Aber auch diese habe ich ihm geraubt. Und wenn er mich nach ihr fragen wird, so werde ich auch von ihr nur sprechen dürfen wie von einer Gestorbenen ... Und doch lebst du, Käthe! Vielleicht nur wenige Meilen von uns getrennt, wohl gar in derselben Stadt. Er wird dich sehen eines Tages, und die kindliche Liebe in seinem Herzen wird wieder wach werden, und dann wird er fragen... Was soll ich ihm sagen? Und wenn er älter wird — muß ich nicht dann doch eines Tages von seiner Mutter und von dir sprechen und ihm alles sagen, >» » Noch immer bin ich hier. Wohin auch soll ich gehen? Nach Hause? Ich fürchte mich vor der Heimkehr, vor der Alltäglichkeit und vor dem Gedanken, daß ich eines Tages dir begegnen könnte, Käthe: wie du vorbei gehst an mir mit abgewandten Augen, als sähest du mich nicht; wie du vielleicht errötest in gerechtem Un willen und mich verachtest und das Bild zerstörst, das ich mir in meinem Innern von dir errichtet habe. Und dennoch werde ich gehen müssen. Mein Kind ruft, mein Sohn, der nur noch mich auf dieser Erde hat. Es »st beschlossen. Ich gehe.^Jn drei Tagen trägt mich das Schiff über die blauen Wogen des Meeres, an Spaniens^und Frankreichs Küste vorüber in die Heimat - Ich bin müde, grenzenlos müde. In unbekannter Ferne liegt die Zukunft vor mir, und ich werde meinen Weg verfolgen wie der irrende Wanderer, dem die Sonne versunken ist hinter den Bergen ... Ist es möglich, daß die Welt so schön ist? Diese weißen Felsen, das blaue Meer und der sonnige Himmel darüber! Es gibt Stunden, in denen ich alles umher vergesse: Jeanette, ihre Krankheit, die Vergangen heit und das drohende Ende dieses Weges, an dem der Tod steht und seine Arme ausbreitet und uns sein Halt! entgegenruft. Jeanette ist nur noch ein Schatten; aber sie lebt ... sie atmet noch; und wenn ich ihren Worten trauen darf, genießt sie auch. Dabei ist sie noch immer schön ... von einer ver klärten, überirdischen Anmut und Schönheit; oft fasse ich es kaum, wie von ihrem armen, gequälten Körper noch immer so viel Zauber und Liebreiz ausgehen kann. Gestern sagte ich es ihr, wie herrlich sie mir in mitten dieser überwältigenden Pracht und Herrlichkeit der Natur erscheine. Ta ging ein seliges Leuchten über ihr Gesicht; sie beugte sich herab und küßte meine Hände; und als ich sie ihr entzog, drückte sie ihren Kopf an meine Lippen und ließ sich küssen — nicht den Mund, nur die Stirn, diese schmale, weiße Stirn, und das rote, knisternde Haar. „Wie glücklich du mich machst!" flüsterte sie nur immer — „wie undenlich glücklich du mich machst ...!" die ganze qualvolle Wahrheit? Oder werde ich cs allein tragen mein ganzes Leben hindurch, bis ich chließlichzusammenbrecheunterderLastdes Schweigens? O, daß ich einen Ausweg wüßte! Armer Heinz! Armer Vater! * Wie früh ich erwacht bin! Dort drüben taucht die Sonne auf aus dem Meere, mir meinen Weg zu weisen. Nun schließe ich das Buch und tue ein festes Band rarum. Wer wird es jemals öffnen? So lange ich ebe — niemand. Vielleicht mein Sohn, wenn ich einst gestorben bin. Ihm mag es ein heiliges Vermächtnis sein; denn )ier sprach das Herz seines Vaters die Wahrheit, in ^agen und Wochen, in denen sein Mund log, seine Augen heuchelten und seine Sinne die Seele befleckten. In diesen Zeilen sprach er von Leiden und Qualen, die ihn einst fast zu vernichten drohten, und träumte sehnsuchtsvoll und hoffnungslos von einem Glück, das er für immer verloren ... Schlaf wohl, Jeanette! Und du, Käthe, sei mein guter Stern, der auf dem einsamen Wege leuchtet, den ich nun wandeln muß. Ich grüße dich! ... (Fortfetzung folgt.) Ich habe Plätze für uns gemietet auf dem Schiff, das die Küste entlang bis hinunter nach Messina fährt. Es ist ihr einziger Wunsch — das Meer, die blauen, zitternden Wellen — und wohl auch der letzte, den ich ihr erfüllen kann. Morgen... Was ist das?... Jeanette ruft. Sie ist erwacht. Mein Gott! Geht es zu Ende? ... Tas war eine qualvolle entsetzliche Stunde. Sie rang nach Atem. Verzweifelt wehrte sie sich gegen den Tod. Ihre Stimme, die seit Wochen nur noch heiser und flüsternd klingt, gellte plötzlich auf; dieser Schrei erlöste sie. Sie sank zurück und ich hörte, wie sie all mählich wieder zu atmen begann ... Dann wurde sie ruhiger und schlief ein vor Schwäche und Erschöp fung ... v. ». > 8. b«. 0 «. o v. » ». 8 ». S «. -9 In derselben Nacht noch starb Jeanette ... Drei Tage sind seitdem vergangen ... Nun ruht sie in der ühlen Erde, auf dem kleinen Kirchhofe Taorminas ... Noch im Tode sah sie schön aus: in ihrem weißen Kleide, auf weißen Rosen gebettet... Was tue ich noch hier? Ich sollte weitergehen, umkehren, zurück über die Alpen, nach der Heimat. Aber ich bin ohne Wunsch und ohne Willen. Ich fühle mich einsam und von aller Welt verlassen. Nicht, weil Jeanette von mir gegangen ist. Ich besaß ie ja längst nicht mehr. Ihr Sterben war ein stilles, angsames Vergehen... ein Hinüberschlummern ohne Klage und ohne Schmerz. Sie sterben zu sehen, wl r chwerer und trauriger, als sie nun tot zu wissen. Ich weiß: ich habe alles getan, um ihr das Ende leicht zu machen, sie in Schönheit vergehen zu lassen, wie eine Blume, die die Sonne noch einmal brennend küßt, bevor die Blätter fallen ... Sie hat es nicht gewußt und hat es nie in diesen letzten Wochen gefühlt, daß meine Liebe nur Mitleid war, meine Liebkosungen nur Taumel und Rausch verzweifelter Stunden. Dieses Opfer konnte und mußte ich ihr bringen — so schwer es war. Und es war schwer. Gott allein weiß, wie sehr ich dabei gelitten habe. Denn ich wußte es: jeder Kuß, jede Umarmung entfernte mich weiter und weiter von dir, die ich allein liebe und lieben werde, solange mein Herz schlägt ... Langsam zerbröckelte in meinem Innern der stolze Tempelbau, den ich dir errichtet, Käthe ... Stück für Stück zerfiel er, bis du allein nur noch dastandest in unerreichbarer Ferne ... ein hehres, leuchtendes Bild, zu dem ich kaum in Gedanken noch die Augen zu erheben wage. Lebe wohl denn! ... Ich seh' dich nimmermehr ... Nimmermehr? ... Nein ... nein — täglich, stündlich will ich dich sehen mit meinem Herzen, dich suchen mit meiner Seele! Ich werde zufrieden und glücklich sein in dem Bewußtsein, f Jeanette wird immer stiller.' t Die frische Luft, die vom Meere herüberweht, tut ihr wohl; sie atmet freier. Aber sie spricht nur noch wenig und mit leiser, flüsternder Stimme. Täglich rudere ich mit ihr hinaus auf den Golf. Tann lehnt sie sich zurück im Boote und schließt die Augen. Eine unbestimmte Sehnsucht ist in ihr, ohne daß sie weiß wonach. Gegen Abend, wenn der Wind kühler weht, muß ich sie mit sanfter Gewalt oft dazu zwingen, das Zimmer aufzusuchen. Nur immer das Meer will sie sehen und Hinausträumen in die blaue Ferne ... das Meer, das auch so sehnsuchtstief zum Himmel träumt^wie ihre Augen. * Seit gestern ist wieder Lie Unruhe über sie gekommen. Sie fiebert und unter ihren Augen liegen blaue Schatten. Wodurch erhält sie wohl noch den winzigen Rest ihrer Körperkraft? Eine Frucht, ein Glas süßen, schweren Weines, ein Stück Biskuit — das ist alles, was sie genießt. „Laß uns hinausfahren aufs Meer!" das ist der einzige, immer wiederkehrende Wunsch, den sie noch hat... Kraft wiederkehrt ... Mir ist so leicht und frei ... und ein Schmerz quält mich mehr ... Komm — auf das Keer hinaus... sieh, wie die blauen Wogen in der Sonne glitzern. Ich möchte sein wie das Meer ... das ist ewig jung und ewig schön ... so möchte ich sein ... ewig jung und ... ewig schön ... wie das ... Meer ... das Meer..." Die rächfischen Staatseisenbahnen im Jahre 1!)V7. Der umfangreiche statistische Bericht über den Betrieb der Sächsischen Staatseisenbahnen auf das Jahr 1907 ist soeben im Druck erschienen. Wir entnehmen ihm nachstehende Einzelheiten von allgemeinem Interesse. Die Betriebslänge der Sächsischen Staatseisenbahnen einschließlich der an den Landesgrenzen gelegenen gepachteten und ausschließlich der verpachteten Teilstrecken) stieg im Jahre 1907 um 0,70 km auf 3248,83 km. Davon liegen rund 325 km außerhalb des Königreichs Sachsen (in Preußen, Weimar, Mei ningen, Altenburg, Reuß und Österreich). Die Betriebslänge besteht aus 958,62 km - 29,51 Proz. zwei- und mehrgleisigen sowie 879,16 km -- 27,06 Proz. eingleisigen Hauptbahnen, 968,47 km — 29,81 Proz. vollspurigen Nebenbahnen und 442,58 km -- 13,62 Proz. Schmalspurbahnen. Im Eigentums der sächsischen Staatseisenbahn-Verwaltung befinden sich 3217,98 km. Außerdem ist der sächsische Staat noch im Besitze von 21 km elektrisch betriebener Straßenbahnen. Es sind dies die von Dresden Stadtgrenze nach Kötzschenbroda, Cossebaude und nach dem Plauenschen Grunde gebauten Straßenbahnlinien. Tas unter sächsischer Staatsverwaltung stehende Eisenbahn netz zählte Ende 1907: 51 Anschlußpunkte an fremde Bahnen und 185 Anschlußpunkte im eigenen Bahnbeceiche. Bis zum Schlüsse des Berichtsjahrs wurden für den Bahn bau im ganzen 1135102553 M. einschließlich 181993650 M. für Fahrzeuge aufgewendet. Die Königl. Staatsregierung hat eine Anzahl Privatbahnen unter Berücksichtigung ihres Berkel rswertes teils über, teils unter ihrem Herstellungsauswand käuflich er worben. Hierdurch verändert sich die für den Bahnbau ver wendete Summe in das von der Königl. Staatsregierung auf gewendete Anlagekapital von 1079774 047 M., d. i. durchschnitt lich auf ein Kilometer Eigentumsbahn 33 376 M. (gegen 327587 M. im Vorjahr). Im Bereiche des sächsischen Staatseisenbahnnetzes befinden sich 698 Bahnhöfe und 204 Haltepunkte. An baulichen Anlagen gibt es 110 Verwaltungsgebäude, 2250 Dienstwohngebäude, 544 Empfangsgebäude, 366 bedeckte Warteräume, 1409 Bahnsteige, 9 Wagenschuppen, 803 Güterschuppen, 193 Lokomotivschuppen, 80 Werkstattsgebäude, 218 Wasserstationen, 463 Wasserkräne, 314 Kohlenschuppen, 386 Feuerlösch- und Reinigungsgruben, 6095 Wirtschaftsgebäude, 177 Magazingebäude, 2 Holztränk anstalten, 8 Gasanstalten, 5 Elektrizitätswerke, 1071 besondere Abortgebäude, 2413 Stations- und Wirtschastsbrunnen, 48 Schiebe bühnen, 147 Lokomotiv- und 125 Wagendrehscheiben sowie 18 Drehweichen. Weiter sind vorhanden 1518 Brücken, 186 Via dukte und 41 Tunnel. Was die Fahrzeuge anbelangt, so ist zu bemerken, daß am Ende des vorigen Jahres 1310 Vollspurlokomtiven und 101 Schmalspurlokomotiven vorhanden waren. Von diesen besaßen 2 ein Alter von 52 Jahren, 1 von 51, 1 von 50, 3 von 49, 5 von 47 rc. Das durchschnittliche Alter der Lokomotiven be trägt 19 Jahre. Zu diesen Maschinen gab es 924 Tender. Triebwagen besitzt die sächsische Staatsbahn 3 Stück, Per sonenwagen 3839 Stück, einschl. 375 Stück für Schmalspur bahnen. In den Personenwagen konnten 172 466 Personen Platz finden, und zwar in der l. Klasse 3073, in der ll. Klasse 24 713, in der lll. Klasse 107 757 und in der lV. Klasse 36923 Personen. Gepäck- und Güterwagen hatte die Staatsbahn 32709 Stück zur Verfügung. Sie verteilten sich mit 30 502 Stück auf die Vollspur- und mit 2207 Stück auf die Schmalspurlinien. Gepäck wagen waren 637 Stück, bedeckte Güterwagen 11431 Stück, offene Güterwagen 20 641 Stück und Postwagen 214 Stück vor handen. Das Ladegewicht der Gepäck- und Güterwagen betrug 367 114 t, d. i. auf 1 Achse gerechnet 5,43 t. Die Anschasfungskosten für diese Fahrzeuge betragen rund 200'^ Mill. M-, und zwar für Lokomotiven nebst Tendern 72 525 600 M., für Triebwagen 100 500 M-, für Personen wagen 39115 500 M. und für Gepäck- und Güterwagen 88 800 000 M. Im verflossenen Jahre wurden 1 102 501 Züge befördert, da von 981 402 auf vollspurigen Bahnen und 121 099 auf schmal spurigen Linien. Die durchschnittliche Stärke eines Zuges betrug 38 Achsen. Tie Lokomotiven leisteten insgesamt 54 764 481 km, 1 Lokomotive sonach 39 006 km. Die Personenwagen leisteten an Achskilometern 363 Mill-, die Gepäckwagen 76 Mill., die Güterwagen 842 Mill, und die Postwagen 30 Mill., insgesamt rund 1312 Mill. Achskilometer. Für Lokomotivfeuerung wurden im vergangenen Jahre 9170 800 M. verausgabt; Schmier- und Putzmaterial, Beleuchtung, Erwärmung rc. der Wagen erforderten eine Ausgabe von rund 1022 000 M. 14^ Mill. M. waren erforderlich für Unterhaltung, Er neuerung und Ergänzung der Fahrzeuge und der maschinellen Anlagen; davon entfallen 7 Mill, für Unterhaltung rc. der Lokomotiven, Tender und Triebwagen nebst Zubehör, 2 Mill, für Unterhaltung rc. der Personenwagen, über 4 Mill, für Unter haltung rc. der Gepäck- und Güterwagen und der Rest für Unter haltung der maschinellen Anlagen sowie auf Leistungen für Dritte rc. über den Personenverkehr ist folgendes zu berichten: Im Jahre 1907 wurden 83188 428 Reisende (gegen 81 145 826 im Jahre 1906) befördert. Die 1. Wagenllasse wurde von 161847 Reisenden (im vorhergehenden Jahre 189 671), die 2. Wagenllasse von 4 986 081 (5 253 350) Reisenden, die 3. Wagen llasse von 47 492 344 (49492 098) Reisenden und di« 4. Wagen klasse von 29 453 912 (25150 774) Reisenden benutzt. ES wuÄen Taormina. Die Seefahrt liegt hinter uns, und auch das laute, lärmende Messina. Hier ist es still und friedlich — beängstigend stil fast, denn Jeanette spricht nicht mehr. Ich habe eine Dienerin gemietet, die sie an- und auskleidet. Sie hat kaum noch Kraft genug, sich im Sessel aufrecht zu halten aber sie fürchtet sich vor dem Bett ... Mit dem weißen Kleide angetan, das sie damals in Rom auf dem Korso getragen, sitzt sie da. Das Haar dürfen wir nicht mehr aufstecken; in schweren Wellen fließt es herab über ihre Schultern bis auf den Gürtel und hüllt sie ein wie in einen Mantel von Gold. Gestern abend fing sie plötzlich an zu sprechen — ängstlich und hastig ... es mag woh im Fieber gewesen sein... ich mußte mich zu ihr hinabbeugen, um die Worte zu verstehen. Dann aber drang das klare Bewußtsein durch: „Nun geht es doch zu Ende ... Sei nicht traurig, Hans... ich habe keine Schmerzen mehr, ich bin nur müde... Ich fürchte mich nicht mehr vor... vor dem — Tode ... nein — gewiß nicht ... Das ist alles so sonderbar ... so weit, weit entfernt ... Gib mir zu trinken! ... So — und nun reich mir das Bild ... die Photo graphie der Salome ... ganz unten — in ... in meinem Schmuckkasten... da liegt es." Lange betrachtete sie das Bild mit einem unbe schreiblich traurigen Lächeln. Dann entglitt es ihren Händen und fiel zu Boden. Eine lange Pause, in der sie mit geschlossenen Augen dalag, den Kopf auf meinen Arm zurückgelehnt. Dann kam das Fieber wieder; ihre Finger preßten sich in die weichen Falten bei weißen Kleides; und fast unhörbar kam es über ihre Lippen: „Hier laß uns immer bleiben ... immer ... Nun werde ich wieder ganzlgesund ... ich fühle ja, wie die