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1. Beilage zu Nr. 183 des DltsdNtr JüMMls Sonnabend, 8. August 1908 Verlauf und Erfolg. Wilhelm, I. k. Meisterleistung moderner Technik. Das Gesamtwert um faßt außer einem Geleitwort 324 Photolithographien und ist nur in 350 numerierten Exemplaren hergestellt worden. Es ist also nur etwas für den reichen Kunstfreund und die großen Bibliotheken. Aber die Forschung wird dem Wiener Gelehrten, der endlich eine der wichtigsten, bis dahin noch unerfüllten Aufgaben glänzend gelöst hat, zu dauerndem Danke verpflichtet sein. vr. Georg Biermann. * Emil Richters Kunstausstellung, Prager Straße. Die hochinteressante Rysselberghe-Ausstel- Wifsenschaft. Aus Berlin wird gemeldet: Heute mittag '^1 Uhr hielt der Historiker-Kongreß in der Philharmonie eine allgemeine Sitzung ab. Der General direktor der König!. Archive vr. Koser brachte das folgende Telegramm Sr. Majestät des Kaisers zur Verlesung: Sehr erfreut über die Begrüßung des Internationalen Kongresses für historische Wissenschaften, ersuche Ich Sie, den in Meiner Haupt- und Residenzstadt zu ernster Arbeit vereinten Männern der Wissenschaft Meinen wärmsten Dank auszusprechen. Ich werde die Verhandlungen des Kongresses mit lebhaftem Interesse begleiten und wünsche den Beratungen einen guten lung bleibt voraussichtlich auch noch den größeren Teil der kommenden Woche geöffnet. In Borbereitung ist eine Kollektivausstellung des bekannten Münchner Malers Edmund Steppes. Im Seitensaal sind jetzt noch aus gestellt die Werke von Prof. Reynier - Burghausen, M. Gregorovius-München, Moritz Pretzsch-Berlin, Giuseppe Casciaro-Neapel, Wilh. Laape-Düsseldorf und O. F. Leu-München, die in einigen Tagen einer größeren Sammlung von Aquarellen von Prof. Onorato Carlandi-Rom Plad machen werden. Die malerisch glücklich erfaßten und mit einer großzügigen Technik wirkungsvoll hingesetzten Motive entstammen vorwiegend Rom und seiner Umgebung. — Im vorderen graphischen Kabinett sind Lithographien von Prof. Robert Sterl- Dresden ausgestellt. * Galerie Ernst Arnold. Im großen und kleinen Oberlichtsaale des Erdgeschosses sowie in zwei Sälen des ersten Stockwerks gelangten soeben ausgewählte Werke bekannter Künstler neu zur Ausstellung. Bon Dresdner Künstlern sind u. a. vertreten G. Kuehl mit einem großen Interieur des Domes zu Uberlingen, Fischer-Guhrisch mit einer farbenprächtigen Monumentalansicht der Schiffs- werfte in Emden, A. Leonhardi und H. Taeger mit Landschaften und Jagdstücken. Bon auswärtigen Künst lern haben Carlos Grethe, S. M. Chic und A. Lutherot kleine Sammlungen, ferner F. Hodler, I. Verheyden, Pansinger, A. Thiele, B. Weng- lein, K. Buchholz, Keyser-Eichberg, Fischer-Coer- lin und andere einzelne charakteristische Werke ausgestellt. Theater, Koazerte, BortrLge. * Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Die König!. Hofoper wird morgen, Sonntag, mit einer Ausführung der Oper „Margaretha " in der folgenden Besetzung wieder eröffnet: Faust: Hr. Burrian, Mephisto: Hr. Hummel, Valentin: Hr. Plaschke, Margarethe: Frl. v. der Osten, Brander: Hr. Büssel, Siebel: Hr. Rüdiger, Marthe: Frl. Eibenschütz, Böser Geist: Hr. Puttlitz. * Die Direktion des Residenztheaters hat für nächsten Dienstag, den 11. August, eine Borstellung zum Besten des Baufonds für ein neues Zeppelin- Luftschiff angesetzt. Zur Aufführung gelangt „Zapfen streich" von Franz Adam Beyerlein. Hr. Direktor Karl Witt stellt die ganze Einnahme für den genannten Zweck zur Verfügung. Karten zu dieser Vorstellung sind bereits zu haben. * Zentraltheater. Morgen, Sonntag, finden zwei Vorstellungen statt: Nachmittags Z44 Uhr wird bei halben Preisen „Der Teufel", ein Spiel r drei Auf zügen von Franz Molnar, gegeben; abends 8 Uhr wird zum vorletztenmal „Spatzenliebe", Lustspiel in vier Akten von Louis Artus, deutsch von Franz Schrei ber, wiederholt. Tie Kasse ist von früh 11 Uhr ab un unterbrochen geöffnet. Am Montag geht „Spatzen liebe" letztmalig in Szene, und Dienstag, den 11. d. M., wird zum erstenmal „Irrlichter", das Schicksal einer Frau in vier Akten von Helene Völk, aufgeführt. * Im Naturtheater des Vereins Bolkswohl im Heidepark wird morgen, Sonntag, nachmittags 4 Uhr das be- liebte volkstümliche Lustspiel „Von sieben die häßlichste" von Louis Angely unter der Leitung des Hrn. Theaterdirektor Emil Conrad wiederholt werden. Mannigfaltiges. Aus Sachsen. Leipzig, 7.August. Gestern abend sind hier etwa gegen 30 amerikanische Bäckermeister eingetroffen, die auf einer Reise durch Holland und Deutschland begriffen sind und bereits eine größere Anzahl deutscher Städte besucht haben. Sie wurden von der hiesigen Bäckerinnung empfangen und statteten heute den Leipziger Sehens würdigkeiten und der Leipziger Brotfabrik Gebr. Joachim, Pätz u. Co., Leipzig-Eutritzsch einen Besuch ab. Am Sonnabend setzen die fremden Gäste ihre Reise nach Berlin, Hannover und Bremen fort. Reichenbach, 7. August. Der Sächsische Feuer wehrtag nahm am gestrigen Freitag nachmittag, während in der Feststadt noch allenthalben Vorbereitungen zur würdigen und guten Aufnahme der sächsischen freiwilligen Feuerwehren getroffen wurden, hier mit einer Sitzung des Landesausschusses des Landesverbands Sächsischer Feuerwehren seinen Anfang. Tie Be ratungen dieser internen Sitzung unter Leitung des Hrn. städtischen Branddirektors Weigand-Chemnitz erstreckten sich naturgemäß hauptsächlich auf die am heutigen Sonn abend gegen Abend stattfindende Hauptversammlung des Landesverbands Sächsischer Feuerwehren, der unter dem allerhöchsten Protektorate Sr. Majestät des Königs steht. Vor allen Dingen hat der-Landesausschuß als oberste Stelle der großartig dastehenden Organisation der frei willigen Feuerwehren Sachsens Vorsorge getroffen, daß die Gemeinden des Landes auch während der Reichen bacher Tagung genügenden Feuerschutz besitzen. Trotzdem werden voraussichtlich 20 000 freiwillige Feuerwehrmänner in Reichenbach zusammenkommen in erster Linie zur eigenen Belehrung und zur Förderung des Landesverbands und der Einzelwehren, sowie zur Stärkung der Kamerad schaft und des Idealismus, den der freiwillige Feuerwehr dienst, eine unentgeltliche Leistung, zur ersten Voraus setzung hat. Die festlichen Veranstaltungen sind durch Anordnung des Landesausschusses auf einen sehr beschränkten Raum verwiesen worden. Ferner ist Vorsorge für eine strenge Disziplin und für ein durchaus würdiges äußeres Auftreten der Wehren getroffen worden. Der Verband, dem die Mehrzahl der sächsischen freiwilligen Feuerwehren mit etwa 50 000 Mann zugehören, hat auch in der Zeit seit dem letzten Verbandstaae sich gut weiter entwickelt. Tie Anforderungen an die Verbandswehren und deren Führer haben eine wesentliche Steigerung erfahren; anderseits ist aber auch durch Führerkurse im Verbände und in den Bezirks- Ter Direktor des Museums in Kairo, G. Maspero, sprach sodann über die Maßnahmen zum Schutze der historischen Monumente. Gegen Ausbeutung der Fund stätten durch* private Unternehmungen hätte sich die ägyptische Regierung veranlaßt gesehen, strenge Maß regeln zu ergreifen, so daß die wissenschaftliche Forschung jetzt ungehindert walten könne. Ten beifällig auf- aenommenen Ausführungen des Redners folgte Prof. I. L. Heilberg (Kopenhagen), der in längerem Vor trage über „Archimedes im Lichte", eine von ihm aufgefundene und herausgegebene Schrift, sprach und ein genaues Bild der Schriften und Werke des berühmten Forschers und Mathematikers gab. Der Kongreß wurde gestern im Rathause empfangen. Ter preußische Minister des Innern v. Moltke toastete auf die Oberhäupter der vertretenen Länder. Bürgermeister vr. Reicke brachte ein Hoch auf den Kongreß aus. Auf Berlin und sein Oberhaupt toastete Sir John Rhys- Oxford. Am heutigen Sonnabend nachmittag 4 Uhr findet eine Menandervorstellung zu Ehren des Kongresses im Schillertheater Charlottenburg auf Anregung des Orts ausschusses des Halleschen Studentenkomitees der Lauch städter Menanderaufführungen statt. Es werden Komödien szenen aus dem „Schiedsspruch" und der „Samierin" aufgeführt. Ferner wird aus Berlin gemeldet: Das Inoorxornteck Institut« ok V^gisnv in London und die Gesellschaft vsllsnikos vlnloloßikos S^Uogos in Konstantinopel haben den berühmten Kliniker Wirft. Geh. Rat Prof. vr. Ernst v. Leyden in Berlin zum Ehrenmitglieds ernannt. Seitens des genannten Londoner Instituts geschah dies in ausdrücklicher Anerkennung der hervorragenden Ver dienste, die sich der große Gelehrte um die Wohlfahrt des Volkes erworben hat. — Im Verlaufe des diesjährigen Ovhthalmologen- kongresses in Heidelberg hat Pros. Römer-Greifs wald einen Vortrag über eme von ihm erfundene spezifische Behandlung des beginnenden grauen Stares gehalten. Bisher gab es kein Mittel zur inneren Behandlung des grauen Altersstars, die Kranken mußten die Erblindung des betreffenden Auges abwarten, erst dann konnte der Star durch Operation entfernt werden. Prof. Römer ist es nun gelungen, aus den Linsen von Säugetieraugen ein Mittel herzustellen, das bereits bei mehr als hundert Kranken eine erstaunliche Besserung der Sehkraft herbeiführte. Die Nachricht muß, da sie von keiner maßgebenden Stelle ausgeht, mit allem Vorbehalte wiedergegeben werden. Literatur. Ernst v. Wildenbruch widerruft die von einer Berliner Theaterkorrespondenz verbreitete, von uns in der gestrigen Nummer abgcdruckte Nachricht, daß er ein Festspiel für Eger schreibe. Er sei, sagt er, zurzeit überhaupt mit dramatischen Arbeiten nicht beschäftigt. — Arno Holz und Oskar Herschke, die Verfasser des „Traumulus", haben zur 350jährigen Jubelfeier der Universität Jena ein vieraktiges Festspiel ge schrieben, „Gaudeamus", das die studentische Stimmung kurz vor der Kriegserklärung 1870 widerspiegelt. -f Aus Rom wird berichtet: Hier starb am 4.August, 75 Jahre alt, Prof. Giuseppe Chiarini, das Haupt der klassischen Schule der Literarhistoriker und Kritiker, der auch, nachdem er Generaldirektor im Unterrichts ministerium geworden war, seine bedeutende literarische Arbeit nicht eingestellt hatte. Besonders verdient machte er sich um Carducci, dem er die Professur in Bologna verschaffte. Auch die fremde Literatur empfahl er durch Arbeiten über Goethe, Heine, Shelley, Shakespeare ic. U. a. hinterläßt er zwei kritische Werke, „Ombrs s ft^ure" und „Vonns s posti". Bildende Kunst. Aus Basel wird berichtet: Am vergangenen Donnerstag wurde hier die neunte natio nale Kunstausstellung eröffnet; sie umfaßt 1055 Werke, wovon 460 Ölgemälde und 123 Bildhauereien sind. Tie Ausstellung wird bis zum 27. September dauern. Theater. Aus Straßburg i. E. wird gemeldet: Die hiesige Theaterkommission beschloß, dem Verein zur Pflege dramatischer Kunst in der nächsten Spielzeit weder das Stadttheater noch dessen Mitglieder wieder zur Verfügung zu stellen. Damit dürfte das seit Jahren mit erheblichen Überschüssen florierende künstlerische Unter nehmen abgetan sein. Bestimmend aus den Kommissions beschluß waren in der Hauptsache Rücksichten auf die Konkurrenz, die durch den Verein dem Stadttheater er wachsen ist. N. üümm ZU lünt tun, Amt- »«d Wisie»schaft. Da» Gebetbuch Kaiser Maximilian» I. *) Der unter diesem Titel bekannte Pergamentdruck ist nicht nur eines der wichtigsten Dokumente in dem Werke Dürers, sondern mehr vielleicht noch ein kulturgeschicht liches Denkmal ersten Ranges für den Geist des deutschen Maximilian. Daß der romantische Ritter auf Habsburgs Kaiserthron, von dem es längst bekannt ist, wie er eine Zeitlang selbst die Absicht gehabt hat, zugleich römischer Papst zu werden, und dessen Lieblingsidee von einem allgemeinen Kreuzzug der christlichen Völker gegen die Türken sich wie ein roter Faden durch sein vielbewegtes Leben zieht, daß dieser Kaiser nicht nur der Auftrag geber, sondern auch der Verfasser seines Gebetbuchs ge wesen ist, hat zum erstenmal der verdienstvolle Dürer- forscher Heller ausgesprochen. Und nicht minder wichtig ist die weitere Erkenntnis, die wir Karl Giehlow ver danken, daß dieses Gebetbuch des Kaisers — entgegen der noch bis in die jüngste Zeit traditionellen Ansicht, die in ihm ausschließlich ein Werk für den privaten Ge brauch des Herrschers sah — von Anbeginn an für den Orden der St. Georgsbrüder bestimmt war. Nicht um die Andacht dieser Herren zu fördern, sondern um sie zum Kampfe gegen die Türken zu ermuntern. Diesem Gesichtspunkt entspricht vor allem auch die Zusammen stellung der Gebete, die in der Mehrzahl von kriegerischem Geiste belebt sind. Der Orden des hl. Georg war eine Gründung Friedrichs III. (1469) zur Abwehr der Türken. 1494 trat Maximilian wenigstens der weltlichen Kon fraternität des Ordens, in der auch weibliche Mitglieder Aufnahme fanden, bei. Zu ihr zählten außer gekrönten Häuptern und Fürsten auch Mitglieder der bürgerlichen Stände. Dieser Verschiedenartigkeit sollten zwei Aus gaben des Gebetbuchs gerecht werden. Die auf Pergament gedruckten Blätter gehören zu der für die Fürstlichkeiten bestimmten Prachtausgabe in Folio, während für die niederen Schichten der Bruderschaft ein Papierdruck in Quarto vorgesehen war. Ten Druck des Ganzen hatte der Kaiser dem bewährten Augsburger Drucker Hans Schoensperger dem Alteren übertragen. Diese neue Er kenntnis der eigentlichen Zweckbestimmung des Gebet buchs ist ungemein wichtig, denn sie führt zu dem Schlüsse, daß die Randzeichnungen, die bisher als das Ein und Alles des ganzen Werkes betrachtet wurden, Vorlagen für die Holzschneider waren. Noch Heinrich Wölfflin widersetzt sich in seinem erst vor etwa Jahresfrist er schienenen Buche über Albrecht Dürer solcher Auffassung, wenn er mit Bezug auf die Dürerschen Zeichnungen schreibt: „Dieses Schwelgen in der Freiheit der Bewegung liegt so weit ab von der Gewohnheit des damaligen Holzschnittzeichners, daß ich nicht glauben kann, Dürer habe jemals eine Übertragung auf den Holzstock im Sinne gehabt." — Und doch muß dem so sein, denn der Kaiserliche Auftrag, dessen Sinn durch Tagebuch aufzeichnungen Maximilians zur Genüge erklärt ist, ließ von Anbeginn an an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Aber darin behält Wölfflin für immer recht: „Man müsse den Text mit den Zeichnungen zu sammen sehen . . . weil die Randdekorationen ihren künstlerischen Sinn erst zu dem Letternfeld der Mitte erhalten, wo eng zusammengerückt die starken gotischen Typen stehen in glänzender Schwärze. Diesen starren stacheligen Satz umgaukeln die leicht beschwingten farbigen Zeichnungen, dem Gebundenen den Gegensatz des Entbundenen und dem Gedrängten den Gegensatz des Ge lockerten an die Seite setzend . . ." So waren frühere Publikationen des Gebetbuchs, die sich nur auf die Rand zeichnungen beschränkten, sinnlos. Man mag üherhaupt jedem, der Interesse für diese Dinge hat, empfehlen, «inmal bei Wölfflin die wenigen Seiten über dieses Thema nachzulesen. Eine meisterhaftere Exegese der künstlerischen Form wird man selten wiederfinden. Daß das Gebetbuch Kaiser Maximilians I. eines der hervorragendsten .Monuwvnta artis Oermunius" ist, braucht kaum gesagt zu werden. Man mag sich der Be geisterung Goethes erinnern, mit der er 1808 die Strix- nerfchen Vervielfältigungen, die damals unter dem Titel „Albrecht Dürers Christlich-mythologische Handzeichnungen" erschienen, begrüßte. So seltsam auf den ersten Augen blick der Enthusiasmus des Verehrers der Antike beim Anblick der Dürerschen Arbeiten auch berühren kann, so verständlich wird er, wenn man daran denkt, wie sich gerade in diesen Randzeichnungen sehr stark italienischer Einfluß offenbart. Das hat auch Goethe gefühlt; so erinnert ihn die Darstellung von Putten und Genien an antike Gemmen, die Komposition des Blattes mit den Seelen im Fegefeuer erscheint ihm „so unverbesserlich für den Raum oder vielmehr mit ihm so eins, so un mittelbar aus ihm hervorgegangen, wie jene bewunderten Parzen auf einem Pilaster der vatikanischen Logen". Heute befindet sich der Pergamentdruck des „Gebet buchs" teils in der König!. Hof- und Staatsbibliothek zu München, teils in der städtischen Bibliothek zu Besancon. Leider sind nicht alle Zeichnungen erhalten, doch läßt sich ihr Text wenigstens aus den nicht illustrierten Exemplaren ergänzen, die sich im British Museum, in der Wiener Hofbibliothek und anderswo befinden. Karl Giehlow, der verdienstvolle Wiener Gelehrte, hat ein Jahrzehnt emsiger Forscherarbeit und ein beträcht liches Vermögen der Aufgabe gewidmet, ein getreues Faksimile des ganzen Werkes zu erzielen, das nicht nur sämtliche Zeichnungen, selbst die flüchtigsten Federspiele auf den Blättern in München und Besancon enthält, sondern auch alle unverziert gebliebenen Seiten des Gebet buchs wiedergibt, bez. aus dem Wiener Eremplar er gänzt. Die Reproduktion in Photolithographie ist eine *) Mit Zeichnungen von Albrecht Dürer. Cranach, Bal- düng u. a. Herausgegeben von Karl Giehlow. Photographischer ,>alünul<-druck in 4 bis 11 Farben, hergestellt in der Kunstanstalt Albert Berger in Wien. Verlag von F. Bruckmann, Aktiengesell schaft, München. Subskriptionspreis 425 M.