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Arrangement der Firma F. Ries. Mittwoch, den 9. October 1895, Abends 7 Uhr im Gewerbehause unter dem Protektorate Sr. Exeellenz des Herrn Grafen Cliotek Grosses Wohlthätigkeits-Concert zum Besten der Armen des Oesterr.-Ungarischen Hilfsvereins und der Armen zu Dresden, unter Leitung des Herrn Generalmusikdirektor Schnell und unter gütiger Mitwirkung von Frau jVXarcella Königl. Preuss. Kammersängerin, Frau Melanie Bauer-Ziech, Königl. Sachs. Kammervirtuosin, des Böhmischen Streichquartetts und der Gewerbehaus- Kapelle (Direktion: Herr Kgl. Musikdirektor A. Trenkler). Programm. 1. Ouvertüre zu „Prometheus“ L. van Beethoven. 2. Prolog, gedichtet von Graf Bohuslaw Chotek. Aus aufrichtig und warmen österreich’schen Herzen Sei unser Gruss den lieben Gebern zugesendet, Die theilnahmsvoll für ferne, stets erneute Schmerzen So viel dem hart getrofPnen Krainervolk gespendet. Voll Dank, gerührt wir ihre Nächstenliebe preisen, Die sich so reich gezeigt in edlen Bürgerkreisen, D’rum soll die Hälfte dess, was heut’ wir Ihrer Güte danken, Gern hierzuland gewidmet sein den Armen und den Kranken. Fürwahr, wenn still und weihevoll bei hehren Musenklängen Die stimmungsreine Seele lauscht entzückenden Gesängen, Und sich zum Kunstgenuss gesell’n des Wohlthuns Gaben, Dann Gönner wir in Dresden stets gefunden haben. Denn edles Fühlen wohnt am schönen Elbestrande Und liebt Euterpe Jedermann im trauten Sachsenlande, D’rum ist des Sanges Meisterin auch gern gekommen, Hat man doch hier begeistert, stets sie aufgenommen. Dann freudig treten auch zu hell harmonischen Kreisen Aus Böhmen Künstler ein mit ihren nachbarlichen Weisen, Doch gilt ihr erster Satz echt deutschen vollen Tönen, Die allerorts die Musenfeste ernst verschönen. Und wenn aus Dresden ein Talent mit grazienvollem Harfenklingen Sich anschliesst dort, wo aus Italien und aus Oesterreich Töne singen, Dann vollauf sich erfüllet Ihrer treu Ergeb’nen Streben, Akkorde einen, was verbunden ist im Staatenleben.