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I I § IV: ' 0.3 * * l 7 53 ” • 6 i -- Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! NIVERSITATSZEITUNG ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG (5, DERKARI-MARX-UNIVERSITAT 2-5e1zg ,7710. JG./33 603 101” == 15 PFENNIG • v' T ( ,.o/ < ■ \_ aRHIFSM-- Das Ethos des FDJ-Funktionärs Quellen zur Geschichte der Universitäten in Deutschland aus vergangenen Jahrhunderten und Jahrzehnten sprechen von einem Fuchs major und einem Erstchargierten, von einem Bierconvent und einem Biergericht, von Pauk böden und Schmissen und von Statuten der Universität, gegen die man auf keinen Fall handeln dürfe - denn die Statuten seien für eine Universität das, was der Einband für ein Buch sei, wie man in einem Dun kelmännerbrief nachlesen kann. Künftige Historiker werden einst anderes feststellen. Vorbei sind die Herrlichkeiten des Korps- studententums unseligen Angedenkens, ge brochen ist das Bildungsmonopol, und seit am 5. 2. 1946 die Universität Leipzig ihre Tore das erste Mal nach dem zweiten Weltkrieg öffnete, zog mit neuen Menschen auch ein neuer Geist ein. Bereits damals stand im Hintergrund die große Gestalt von Karl Marx, in dessen Sinne die Funktionäre und Mitglieder der einen Monat später gegrün deten Freien Deutschen Jugend einen Wind entfachten, der vor den durch Tradition ge heiligten Statuten der Universitäten keines wegs zum Erliegen kam. Den revolutionären Forderungen des I. Hochschulprogramms der FDJ folgte bald ein zweites, und diese Kette wollte nicht mehr abreißen. In heftigen Klas senauseinandersetzungen vertraten die Mit glieder der FDJ unter Führung ihrer Funk tionäre und mit Unterstützung der Mitglieder der SED und der progressiven Hochschul lehrer ihre Forderungen: Gesellschaftswissen schaftliches Grundstudium, Gleichberechtigung der Frauen und Mädchen, soziale Stipen diengesetzgebung ... Seit zwanzig Jahren setzen sich an der Universität Funktionäre der Freien Deutschen Jugend für Ideen ein, die immer der Zeit ein Stück voraus sind, und die zu neuen Horizonten führten. Mittlerweile sind es Ge nerationen von FDJ-Funktionären, die sich an der Universität hervorragende politische Kenntnisse, Standhaftigkeit und Erfahrungen in der Leitungstätigkeit angeeignet haben. Viele von ihnen bestimmen heute als füh rende Mitarbeiter des Zentralkomitees wie Georg Sommer, als Parteisekretäre großer Betriebe und Einrichtungen wie Rolf Rothe, als Wirtschaftsfunktionäre wie Dr. Lothar Hummel oder als Professor wie Dr. Armin Uhlmann das Profil der DDR. Gewiß, die Funktionäre der FDJ wechselten in den letz ten Jahren weitaus rascher als in anderen Organisationen. Das ist an einer Bildungs einrichtung und in einer Jugendorganisation auch gar nicht anders möglich. Dennoch ver binden die Funktionäre wie Klaus Höpcke, Heinz Krause oder Dieter Strützel, deren Namen bereits mit einem Stück Universitäts geschichte verbunden sind, und Funktionäre der heutigen Generation wie Klaus Meinelt von der Fachrichtung Mathematik, Klaus Scheuch von der Medizinischen Fakultät oder Gertraud Hartzsch von der Fachrichtung Staatsbürgerkunde viele gemeinsame Züge. Diese gemeinsamen Merkmale gestatten es nach zwanzigjähriger Geschichte der FDJ, von einem Ethos des FDJ-Funktionärs zu sprechen. Was beinhaltet dieses Ethos? Karl Marx schrieb in einem Brief an Jo seph Weidemeyer, daß man ein Ochse sein müßte, wenn man den Menschheitsqualen den Rücken kehren wollte, um für sein eige nes Wohl zu sorgen. Selbst seine Gegner haben zugegeben, daß Marx sein ganzes Leben diesem Wort treu blieb und das Glück der anderen höher schätzte als sein eigenes. Diese selbstlose Haltung charakterisiert auch den FDJ-Funktionär, und es ließen sich noch zahlreiche Beispiele dafür anführen. Eines möge für viele stehen. Gertraud Hartzsch er hielt von ihrer Leitung den Auftrag, eine Versammlung des 1. Studienjahres, dem sie selbst angehörte, gemeinsam mit den Grup penleitern vorzubereiten. Sie berief gewis senhaft mehrere Beratungen ein und stellte die Thesen ihres Referates zur Diskussion. Funktionäre des höheren Studienjahres unter stützten sie kaum. Zwei Tage vor der Ver sammlung stellte sich heraus, daß das Referat etwas zu defensiv gehalten war und einige Argumente genauerer Überlegung bedurf ten. Ohne eine Vorlesung zu versäumen oder an einem Seminar unvorbereitet teilzunehmen, erarbeitete sie in den Nachtstunden eine neue Fassung, die den Beifall der Versamm lung fand. Es war ihr also nicht gleichgültig, ob die Versammlung ihr Ziel erreichte oder nicht. W. I. Lenin rief am 2. Oktober 1920 den Vertretern des Kommunistischen Jugendver ¬ bandes Rußlands zu, daß es darauf an komme, den Kommunismus zu studieren. Das heißt in der heutigen Zeit, den Standpunkt der Arbeiterklasse zu vertreten, sich die dia lektisch-materialistische Methode anzueignen und die Beschlüsse der Partei und des Ju gendverbandes geistig zu verarbeiten. FDJ- ■ Funktionäre sind aber keine kommunistischen Schriftgelehrten, wie sie Lenin in seiner be- . rühmten Rede verspottete, sondern Menschen, die in der Arbeit und im Kampf ihr Wissen anwenden, um das Sein 1 zu verändern. Wer ■ sehen will, wie eine Wandzeitung tatsäch- • lieh zu einem Führungsinstrument der FDJ- Leitung wird oder welche Methoden man anwenden kann, um die FDJ-Organisation zu festigen, der unterhalte sich mit Klaus Mei nelt. Er ist einer jener Funktionäre, die nicht nur über eine genaue Kenntnis der Beschlüsse verfügen, sondern mit vielen Ideen die Be schlüsse in das Leben umsetzen. Ohne einen festen Standpunkt, ohne gute politische Kennt- - nisse und ohne Ideenreichtum • kann der FDJ- ■ Funktionär > nicht bestehen. Von August Bebel berichtet. Franz Mehring,. daß sein Leben ein klassisches Beispiel da für sei, wie der einzelne historische Bedeu tung gewinnt, indem er völlig .,im großen Ganzen aufgeht. Bebel sei wie kein anderer vor ihm und mit ihm mit der Arbeiterbewe gung verwachsen gewesen, und-sein .Denken, Fühlen und Streben haftete mit allen. Wur zeln in ihrem Boden. Aus diesem Boden habe , er so ausschließlich die Kräfte seines Lebens gesogen, daß jede besondere, Eigentümlichkeit seines Wesens darin erlosch. Auch dem FDJ- , Funktionär ist eine enge Verbindung zu den, Mitgliedern, für die er verantwortlich ist, und zu allen Studenten eigen. Er ist . sich stets bewußt, daß er ihre Interessen vertritt und daß er diese Interessenvertretung am besten dadurch wahrnimmt, daß er alle in die Arbeit des Verbandes einzubezirhen versucht. Die ser ständige Kontakt zu den Mitgliedern ist neben dem theoretischen Rüstzeug die zweite wichtige Quelle für sein erfolgreiches Wirken. Klaus Scheuch, wird von den Freunden, seines Studienjahres nicht nur deshalb,, geachtet, 1 weil er umfangreiche und fundierte politische und fachliche Kenntnisse besitzt, sondern weil bekannt ist, daß man sich auch in persön lichen Fragen an ihn mit der Bitte um Hilfe wenden kann Und daß er oft einen Ausweg weiß. , Wer etwas-verändern will, wird stets auf Widerstände stoßen. Diese jahrhundertealte Erfahrung ist zur persönlichen vieler FDJ- Funktionäre geworden. Nicht vorhergesehene Schwierigkeiten treten auf, plötzlich stellen sich. Hindernisse in den Weg, und Worte der Kritik haben ungeahnte Folgen. Der FDJ- Funktionär ist deshalb gezwungen, ständig zu kämpfen, sich nicht unterkriegen zu lassen und überall für seine Überzeugung einzutre-. ten. Als Gertraud Hartzsch die Vorbereitung des Praktikums begründet kritisierte, wurde sie'vor " drei - Leitungen geladen, um sich zu verantworten. Sie hat nicht aufgegeben, son dern zu. ihren Worten gestanden. Auch dieses Kämpfertum gehört zum Ethos des FDJ-Funk tionärs. In diesen Tagen finden in den Gruppen die Wahlen statt, bald werden die Wahlen in der FDJ-Organisation und Grundorgani sation folgen. Hunderte FDJ-Funktionäre, die sich des Vertrauens würdig erwiesen haben, erhalten für ein weiteres Jahr das Mandat. Andere werden das erste Mal eine FDJ-Funk- tion an der Universität ausüben. Vor ihnen allen steht die Aufgabe, sich zu ‘ bewähren und sich die Eigenschaften anzueignen, die das Ethos des FDJ-Funktionärs von ihnen for dert. (Günter Katsch) II. Zentrale Leistungsschau der Studenten und jungen Wissenschaftler Wettstreit in Wissenschaft, Kultur und Sport / Höhepunkte im Mai und Juni 1967 in Berlin, Halle und Jena Den Auftakt für die IT. Zentrale Lei stungsschau aller Studenten und jungen Wissenschaftler an den Hoch- und Fach- (schulen der DDR in den Monaten Mai und Juni 1967 gab am Freitag das Staatssekre tariat für das Hoch- und Fachschulwesen. Der Wettbewerb soll das studentische Kön nen auf wissenschaftlichem, kulturellem und sportlichem Gebiet widerspiegeln. Aus diesem Anlaß konstituierte sich am Freitag in Berlin ein Präsidium zur Vor bereitung und Durchführung' der II. Zen tralen Leistungsschau. Dem Präsidium ge hören an der Stellvertreter des Vorsitzen den des Staatsrates und Präsident der Volkskammer, Professor Dr. Johannes Dieckmann, das Mitglied des Staatsrates und 1. Sekretär des Zentralrates der FDJ, Horst Schumann, der Minister für Volks bildung, Margot Honecker, der Minister für Kultur, Klaus Gysi, der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen, Pro fessor Dr. Ernst-Joachim Gießmann, der Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Professor Dr. Werner Hartke, der amtierende Präsident der Deutschen Akademie der Landwirt schahswissenschaften zu Berlin, Professor Dr. Erich Rübensam, der Präsident des DTSB, Manfred Ewald, und der Vorsitzende des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Wissenschaft, Dr. Günther Ehmke. Die II. Zentrale Leistungsschau diene der Vorbereitung des VII. Parteitages imHoch- und Fachschulwesen, erklärte Prof. Dr. Gießmann in der konstituierenden Sitzung des Präsidiums. Die Studenten und jungen Wissenschaftler sollten gemeinsam mit ihren Hochschullehrern darüber Rechen schaft ablegen, wie sie die vom VI. Partei tag gestellten Aufgaben erfüllt haben. In diesem Zusammenhang verabschiedete das Präsidium einen Aufruf zur II. Zentralen Leistungsschau. Bereits im Frühjahr 1967 werden an allen Hoch- und Fachschulen spezielle Lei stungsschauen stattfinden. Die Zentrale wissenschaftliche Leistungsschau wird vom 3. bis 15. Mai 1967 in Berlin, die Leistungs schau auf sportlichem Gebiet vom 2. bis 4. Juni 1967 in Jena durchgeführt. Der kul turelle Wettstreit der Studenten wird in Halle ausgetragen. Zentralrat empfing Studenten brigaden Ein festlicher' Empfang im Haus des Zentralrates der FDJ in Berlin vereinte am Freitagnachmittag die 150 Mitglieder der Studentenbrigaden „Ulan-Bator 66“ und „Schwedt 66“, denen auch eine Reihe Studenten unserer Universität angehörten, sowie zahlreiche Gäste, unter ihnen der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Mongolischen Volksrepu blik in der DDR, Shamzyn Bolod. Der Erste Sekretär des Zentralrates der FDJ, Horst Schumann, dankte den Studenten in herzlichen Worten für die geße Ein satzbereitschaft, die sie bei einem zehn wöchigen Arbeitseinsatz in der befreun deten Mongolischen Volksrepublik und auf der Großbaustelle des Sozialismus in Schwedt (Oder) bewiesen haben. Beide Brigaden hätten Maßstäbe für Anforde rungen gesetzt, die an sozialistische Stu denten der DDR gestellt werden. Sie haben ausgezeichnete produktive Leistun gen mit hervorragender politischer Ar beit verbunden. Dafür wurden sie mit Ehrenurkunden ausgezeichnet. Unter den Ausgezeichneten befinden sich die Studenten der Karl-Marx-Universität Hartmut Tilgner, Klaus Jacobs (beide Chemie) und Jürgen Költz (Marxismus- Leninismus/Politische Ökonomie), die. mit der Artur-Becker-Medaille in Silber ge ehrt wurden, sowie Waltet Lorenz, Wer ner Sittig (beide Asien-Afrika-Wissen schaften) und Werner Becker (Jura), die diese Auszeichnung in Bronze erhielten. MoueqnM ye0LLqIgsnun er ogce