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r g I vor is zu e wie Ober* euget 1 wi ze, d t nad tet. an d nd s einm hint Beine übel 1 er 8 Hät0- ser 9 sei g Beil 1 itsch en a, anu * g cke ! 1duts rudd S riebs in- üb "4 300 eo 8 taba ftlid” , v errd ,5 33% ic dl^ med 188o", :0 .7 träf rd *2 wejos ur qterv Mm onnabend, 3. Oktober 1970, 11.00 Uhr, Radio DDR I: Die Pädago genrunde mit Dr. Willy Walther beantwortet Fragen von Eltern und Erziehern. Zur Runde—dies mal in Eberswalde-Finow — ge hört auch Dr. Wolfgang Kessel, Dozent für Pädagogische Psychologie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Die vie len ständigen Hörer der „Pädagogischen Sprechstunde“ kennen ihn gut, schätzen seine Ratschläge. In den letzten drei Jahren war er in rund 200 Sendungen dabei. Ge nosse Dr. Wolfgang Kessel, Sekretär der SED-Grundorganisation der Sektion Päd- agogik/Psychologie, möchte diese Aufgabe nicht missen, gibt sie ihm doch Gelegenheit, seine Erkenntnisse vielen Menschen mitzu teilen, Partner all derer zu sein, denen die Erziehung und Bildung unserer Kinder und Jugendlichen am Herzen liegt. Er fühlt sich aber nicht nur als Gebender, sondern nach jeder Sprechstunde um Erfahrungen reicher. Deshalb wird er noch oft in dieser Runde zu Anden sein. Schon am Freitag mußte Dr. Kessel in Eberswalde sein. Es ist auch nicht viel vom Sonnabend übrig geblieben, als er mit sei nem Skoda M 1000 von der Autobahn nach Leipzig abbiegt. Er freut sich auf seine Fa- milie, wird von seinen zwei Söhnen, seiner Erau erwartet. Er wird sich mit ihr über seine Eberswalder Eindrücke unterhalten, vielleicht auch eine Schallplatte mit klassi scher Musik hören. Die Freizeit ist auch an diesem Wochenende knapp bemessen. Die nächste Vorlesung will er noch um einige neue Gedanken bereichern, in seiner wis senschaftlichen Arbeit ein Stück vorankom- men und vor allem für die nächste Sitzung der Parteileitung noch einiges durchden ken, vorbereiten. * Genosse Dr. Kessel ist als Wissenschaftler bekannt, nicht nur durch die „Pädagogische Sprechstunde“, auch durch „Studio 70“ bei Radio DDR, durch Vorträge und Erfahrungs austausche. Über 50 Publikationen zeugen Von seiner umfangreichen wissenschaftli chen Arbeit, die geschätzt und vor allem ge- braucht wird. Seine Arbeiten und seine Ar beit sind stets Einheit von Theorie und Praxis, liefern dem Bildungswesen solche theoretischen Grundlagen, die stets zugleich Praktische Anleitung sind. ..Auch als Hochschuldozent, besonders in der Lehrerausbildung, leistet unser Partei sekretär ein Übermaß an Arbeit, werden immer mehr Anforderungen an ihn ge stellt“, sagen seine Genossen. Und dann noch diese verantwortliche Parteifunktion? Einer, der mit Leidenschaft lehrt und forscht? Ja gerade deshalb. Genosse Dr. Kessel sagt in einer Arbeit: „Entsprechend der von der Parteiführung geforderten Konzentration der Forschung ist es jetzt notwendig, alle auf dem Gebiet der Lehrerforschung tätigen Wissenschaft- ler und Praktiker zusammenzuführen, um in möglichst kurzer Frist gesicherte wissen- schaftliche Erkenntnisse so aufzubereiten, daß die pädagogische Praxis d i e Hilfe von der Wissenschaft erfährt, die sie dringend braucht und auch erwartet“. Diese Forderung entspricht der Linie der artei. Er stellt sie an andere und an sich Selbst — das ist nicht Pflichtbewußtsein schlechthin, das ist: das Richtige, das Not- wendige unbedingt wollen. as Wirken der SED-Grundorga nisation der Sektion Pädago- gik/Psychologie reicht in viele —e Bereiche der Universität, des Bezirkes, der Republik hinein. Zu den Hauptaufgaben der Sek tion gehört die psychologisch- Pädagogische Ausbildung der an zwölf lehrerbildenden Sektionen immatrikulier- len Studenten. Eine große Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. An der neugebildeten Sektion brauchte man einen Parteisekretär, der dieser Ver antwortung gerecht wird. Die Parteileitung Wählte Wolfgang Kessel, von dem sie wußte, daß er die wesentlichen Fähigkeiten, Eigenschaften und Kenntnisse dafür besitzt, diese ständig vervollkommnet. Die Grundorganisation wurde nicht ent täuscht. Sie ist die führende Kraft der Sek tion, ihre Kampfkraft wächst ständig. Da hinter steht viel, sehr viel Arbeit: So die zielklare Orientierung auf die Hauptauf- Saben, nicht nur auf das Was, auch auf das Wie und Warum. So die politisch-ideolo- gische Befähigung der Genossen, eine kluge und beharrliche Arbeit mit allen Angehö- rigen der Sektion. Verdienst des Parteisekretärs? Natürlich, daran ändert auch nichts, wenn er mit Nachdruck auf die Kollektivität der Lei- Parteimitglied zu sein, das erfordert, immer vom Klassenstandpunkt und von den Beschlüssen der Partei auszugehen, angesichts komplizierter Probleme nicht zu lamentieren, vor Schwierigkeiten nicht zurückzuweichen und die Werktätigen sicher in den Kampf zu führen. Parteimitglied zu sein, das bedeutet, ständig Charakter- und Führungseigen schaften auszuprägen wie Prinzipienfestigkeit, revolutionärer Schwung und kri tische Sachlichkeit, Pflege guter menschlicher Beziehungen, Ausdauer, Wachsam keit, Einfühlungsvermögen und Beharrlichkeit in der Überzeugungsarbeit, Kühn heit und Mut zum Risiko. Parteimitglied zu sein, das verlangt, immer mitten im Leben zu stehen, Vorbild zu sein beim Lernen, in der Arbeit und in der persönlichen Lebensführung. Dadurch erwerben sich unsere Genossinnen und Genossen Autorität und Vertrauen bei den Werktätigen. (Aus dem Interview des ND mit Genossen Walter Ulbricht zum Umtausch der Parteidokumente) PARTEISEKRETÄR WOLFGANG KESSEL lebt vor, was er forscht und lehrt tung, auf die er sich verlassen kann, auf die Bedeutung der Parteiorganisatoren ver weist. „Er ist der Spiritus rector“, sagt Leitungsmitglied Genossin Dr. Ruth Müller. „Er hat bewährte Formen der Parteiarbeit aufgegriffen und entsprechend der Auf gabenstellung der 3. Hochschulreform wei terentwickelt“. Ist er jetzt weniger Wis senschaftler, Hochschullehrer? möchte ich von den Genossen wissen. „Er macht alles mit voller Kraft, in ihm verkörpert sich die Einheit des Parteifunktionärs, Wissenschaft lers und Hochschullehrers. Manchmal, wenn ei - wieder eine neue Aufgabe übernommen hat, sind wir fast in Sorge, ob das auch noch zu schaffen ist. Wolfgang ist ein be scheidener Mensch, aber in der Arbeit kann er sich nicht bescheiden. Und noch etwas mußt Du unbedingt schreiben, Genossin: Er sieht zwar immer das große Ganze, vergißt darüber aber nie den einzelnen Menschen. Er sucht das persönliche politische Ge spräch, strahlt viel menschliche Wärme aus.“ Dafür gibt es historische und aktuelle Be lege: Als ich mir von Dr. Kessel ein Buch über Leben und Kampf des revolutionären Pädagogen Wander ausleihe, fällt ein Zet tel heraus mit Notizen, die er als Direktor der EOS in Ilmenau während der Partei wahlversammlung am 8. April 1959 machte. Darauf: 4. Individuelle ideologische Ge spräche führen. Einhellig ist auch die Meinung .derer, mit denen der Parteisekretär in den. ,letzten Wochen die Gespräche zum Umtausch der Parteidokumente führte: Eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und des Ver trauens ist typisch für ein Gespräch mit Genossen Dr. Kessel. Es gehört zu seinem Leitungsstil, erst den Gesprächspartner zu Wort kommen zu lassen, geduldig seine Meinung und Gedanken anzuhören, auch wenn er glaubt, die Situation schon genau zu kennen. Das schätzen, auch die Partei gruppenorganisatoren an ihm. Sie wissen etwas anzufangen mit den Anleitungen durch die Parteileitung, durch den Partei sekretär. Was ihnen besonders gefällt: Er weiß immer richtig einzuschätzen, wann eine Beratung im Kollektiv, wann eine dif ferenzierte Aussprache effektiver ist. Wich tig auch seine Devise: nicht schlechthin for dern, sondern begründete Aufträge er teilen, Einsicht und Überzeugung erzielen. erbst 1948, Pädagogische Hoch schule in Nordhausen. Der zwei undzwanzigjährige Wolfgang Kessel hat die Wirren der er sten Nachkriegsjahre überstan den. Ein Wunsch, den er seit seiner Schulzeit hegt, geht in Erfüllung: er wird Lehrer. Während des Krieges konnte er noch ein Jahr die Lehrer bildungsanstalt besuchen. Das war für ihn, als Sohn eines sozialdemokratischen Schriftsetzers, die einzige Möglichkeit. Bil dung zu erwerben. Nicht zuletzt durch die politische Haltung seines Vaters blieb ihm eine Freistelle am Gynasium versagt. Das Schulgeld konnten Vater und Mutter Kes sel, die 5 Kinder zu versorgen hatten, nicht aufbringen. An der Fachschule beginnt für Wolfgang das Studium der Werke von Marx, Engels und Lenin. Er studiert gründlich und zieht Schlußfolgerungen. Die wichtigste, für das ganze Leben bestimmende: im Februar 1949 wird er Mitglied der SED. In der FDJ erhält er seine ersten gesedlschaftlichen Funktionen. Vater Kessel, Kreisdirektor, weiß jetzt: Mein Sohn geht den richtigen Weg. Mit Konsequenz geht er ihn bis heute: die Strategie und Taktik der Partei der Arbeiterklasse mit aller ihm zur Verfü gung stehenden Kraft verwirklichen hel fen — nicht nur als Lehrer, auch als Funk tionär. In dieser Einheit kann er am besten zur Entwicklung des Bildungswesens beitragen. * Drei Jahre später: Aus dem Neulehrer ist inzwischen ein stellvertretender Direk tor an der Geschwister-Scholl-Oberschule in Arnstadt geworden. Ein Parteiauftrag, denn die Parteigruppe war schwach an dieser Schule, Jetzt braucht ihn aber die Kreisorganisation der Gewerkschaft Unter richt und Erziehung als Vorsitzenden. Ge nosse Kessel empfindet das nicht als Un terbrechung seiner „Laufbahn“: „Ich lernte massenpolitische Arbeit in größerem Maß stab kennen, konnte in einem größeren Rahmen wirksam werden. Das Wichtigste war damals, die Lehrer mit den schul- politischen Aufgaben der II. Parteikonfe renz der SED vertraut zu machen, sie für ihre Erfüllung zu begeistern.“ Frau Kessel verrät mir Gedanken ihres Mannes aus dieser Zeit: Lehrer ausbilden - das müßte eine schöne Aufgabe sein. Schon als Lehrer an der EOS sieht er in vielen seiner Schüler künftige Lehrer, weckt in ihnen Begeisterung für diesen Beruf, legt Grundsteine, auf denen später die Universität aufbauen kann. Eine wichtige Fähigkeit — Begeisterung zu wecken. Er tut das nicht mit lauten Worten, auch mit wenig Gesten. „Es ist ein Funke da, der zündet“, sagt 1970 der Student Göth dazu — persönliches Engage ment, Überzeugungskraft. * Herbst 1963. Mit Auszeichnung verläßt der Diplompädagoge Wolfgang Kessel nach dreijährigem Sonderstudium die Hum boldt-Universität in Berlin. Für seine Frau war es eine schwere Zeit. Zwei kleine Kinder, Lehrerin für Staatsbürgerkunde und Geschichte und Mitglied der Schul parteileitung, und ihr Mann nur aller paar Wochen für ein kurzes Wochenende in Ilmenau. Aber — Wolfgang Kessel und seine Frau sind Weggefährten. Stets haben sie einander geholfen, das zu tun, was not wendig und richtig war, was ihrem Platz in der Gesellschaft entspricht. „Du warst Direktor und Oberlehrer, mußte dieses Stu dium sein?“ ..Ja, die Zeit verlangte, mehr zu wissen. Um junge Menschen für die Universität vorzubereiten, genügte meine .Universität des Lebens 1 nicht! Ich hatte noch keine Universität von innen ge sehen.“ H Man ließ Genossen Wolfgang Kessel nicht zurück nach Ilmenau. Er wurde wis senschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut. * Juni 1967, Karl-Marx-Universität Leip zig, Genosse Dr. phil. Wolfgang Kessel. Seine Dissertation hat er vorzeitig ver teidigt. „Probleme der Lehrer-Schüler- Beziehungen“ — sie wird veröffentlicht. Dr. Kessel betrachtet das als ein zentrales Problem der pädagogischen Arbeit. „Lehrer-Schüler-Kessel“ wird er manchmal in Fachkreisen scherzhaft genannt. Mit Hochachtung, versteht sich. „Die Zeiten, wo Dr. Kessel so manche falsche Auffas sung über die Bedeutung der pädagogischen Psychologie, der Lehrerbildung überhaupt, zu überwinden hatte, sind vorbei“, erzäh len mir seine Genossen. Er selbst spricht nicht darüber. Er verschweigt auch seine Auszeichnungen, so 1970 als Aktivist der sozialistischen Arbeit. Dafür spricht er lie ber über die Verdienste seines Kollektivs, in dem er arbeitet. 1969 erhielt es den Ehrentitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“. Der VII. Pädagogische Kongreß bestätigte dem Wissenschaftler übrigens, daß seine Arbeiten gebraucht werden. Der Partei sekretär zieht zugleich die Schlußfolgerung, daß die Wissenschaftler überhaupt . schnel ler durch praxisverständliche Publikationen wirksam werden müssen. Sein Ziel für 1971: Promotion B zum Thema „Päd agogisch-psychologische Probleme des so zialistischen Führungsstils in der Schule“. ienstag, 6. Oktober, Sitzung der Parteileitung. 1. Tagesordnungs punkt: Gemeinsame Beratung mit dem amtierenden Sektions direktor und dem BGL-Vorsit zenden. Das gehört zur Methode der Parteileitung. 2. Tagesord ¬ nungspunkt: Erste Auswertung der Ge spräche. zur Vorbereitung des Umtausches der Parteidokumente. Der Parteisekretär kann vermerken:: Die Gespräche waren von großem Nutzen für die Stärkung unserer Kampfkraft. Alle Genossen kamen mit durchdachten, konstruktiven Vor schlägen zum Gespräch. Solche Gespräche müssen fortgesetzt werden — als Leitungs prinzip, nicht als Aktion. Das wird ent scheidend helfen, Mängel und Schwächen zu überwinden, Entwicklungsanforderun gen gerecht zu werden. Sie sind nicht selbstzufrieden — weder die Parteileitung noch der Parteisekretär. Es gibt viele Probleme zu bewältigen. Ver ständlich, wenn man beispielsweise an das bedeutende Forschungsprojekt „Theorie und Methodologie der Programmierung im Hoch- und Fachschulwesen“ denkt. Deshalb beschäftigt sich damit die Par teileitung in ihrer nächsten Sitzung. Der stellvertretende Direktor für Forschung, Prof. Uhlig, die Leitung des Forschungs zentrums und der Parteiorganisator werden mit eingeladen. Herr Prof. Clauß macht gern Gebrauch von der Einladung, kommt mit konstruktiven Gedanken zur Beratung. Sein Verhältnis zur Parteileitung, zum Parteisekretär ist keine Ausnahme. „Schreiben Sie ruhig: Dr. Kessel besitzt.un ser aller Achtung und Vertrauen.“ * Jeden Dienstag trifft sich die Partei leitung. „Wird das nicht zuviel?“ frage ich den Parteisekretär. „Es ist notwen dig“, lautet die Antwort. „Wie verträgt sich die Funktion mit deiner wissenschaft- liehen Entwicklung?“ — „Mein Blick wird weiter — auch für die Erziehung, Aus bildung und Forschung. Mit einem Wort: eine notwendige Wechselwirkung. Natür lich gibt es Zeitprobleme.“ Wie bringst du alles unter einen Hut? frage ich. Ich weiß, daß es noch mehr Verpflichtungen gibt. Er leitet die For schungsgemeinschaft „Sozialistische Cha raktererziehung“. An der Vorbereitung zur Gründung der Leipziger Arbeits gemeinschaft „Pädagogische Wissenschaft/ Lehrerbildung“ hat er auch — „ein biß chen“, wie er sagt — mitgewirkt. Und die Aufgaben für den Parteisekre tär werden nicht weniger. Auf der Tages ordnung ’ stehen die marxistisch-leninisti- sche Durchdringung von Erziehung, Lehre und Weiterbildung, die Gestaltung der Wissenschaftsorganisation, die Sicherung des Vorlaufes in der Forschung, die Kon kretisierung und praktische Anwendung der beispielgebenden WPS-Konzeption .,. Auch in Zukunft wird er nicht mehr Zeit haben. Seine Frau ist aber auch Lehrerin, Mitglied der Schulparteileitung an der Erweiterten Helmholtz-Oberschule. „Wie machst du das mit der Zeit?“ frage ich. „Rationell arbeiten. Die Kinder zur Selbständigkeit erziehen.“ Diese Antwort genügt mir nicht. Ich erfahre: „Genosse Dr. Kessel besitzt die Fähigkeit, schnell den Kern einer Sache, das wichtigste Ket tenglied zu erkennen, das spart Zeit.“ Und wie ist es mit den Kindern? „Keine Musterkinder“, erfahre ich vom Vater. Aber ich weiß, daß sie gute Leistungen in der Schule bringen. Immer wieder steht in den Zeugnissen des Sechzehnjährigen: aktives politisches Auftreten in der Klasse, ein politischer Agitator trotz seiner Jugend. Er durfte dem Genossen Willy Stoph zum VII. Parteitag die Grußadresse der Pio nierorganisation überreichen. * Freitag, 9. Oktober. Ich gehe zu einer Vorlesung von Genossen Dr. Kessel, komme mit Studenten ins Gespräch. Die Meinung ist einhellig: Wir sind begeistert. Ein sozialistischer Hochschullehrer, wie wir ihn uns vorstellen Ich überzeuge mich selbst und vergesse, warum ich gekommen bin. Das Thema hat mich gepackt. Weder das Mitschreiben, noch das Mitdenken fal len schwer. Der Dozent konzentriert- sich auf das Wesentliche, entwickelt logisch, belegt mit praktischen Beispielen. arteisekretär, Hochschullehrer, Wissenschaftler — eine nahtlose Einheit. Dr. Willy Walther, Lei ter der Pädagogenrunde bei Radio DDR faßt das so zusam men: „Das Bestechende an Ge nossen Dr. Kessel ist, wie sich bei ihm Klugheit, umfangreiches Wissen und leidenschaftliche sozialistische Partei ¬ nahme verbinden. Immer aufs neue zeigt er tiefes Verständnis für die Fragen und Sorgen der Hörer, versteht er es, ihnen gute und überzeugende Ratschläge zu er ¬ teilen. Was noch auffällt, was ich beson ders an ihm schätze, sind sein Humor, sein Optimismus, seine Schlagfertigkeit und seine stetige Bereitschaft, Aufgaben zu übernehmen.“ Ina Ulbricht Wolfgang Kessel inmitten seiner Parteileitung (links) und im Studio von Radio DDR. Fotos: Haller (1), Raschke (2) UZ 43/70, Seite 3