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Ardhivexemplor M1T T EIL U N G E N DER HOCHSCHULE FÜR MASCHINENBAU KAR L - MARX - STADT 2. Jahr Januar 1959 Nr. 1 Zum Jahreswechsel beglückwünsche ich zugleich im Namen des akademischen Senats alle Mitglieder des Lehrkörpers der Jlochschule für Maschinenbau, alle Mitarbeiter und die Studentenschaft. Ich verbinde diese Glückwünsche mit dem Dank an alle, die uns im abgelaufenen Jahr durch Rat und Tat unterstützten und hoffe auf eine weitere ebensogute Zusammenarbeit. (Prof. A. Schläfer) Einige Fragen der Überlegenheit des sozialistischen Lagers gegenüber dem kapitalistischem System auf militär-ökonomischem Gebiet Aus einem Vortrag, gehalten vor der Studentenschaft der MfM im September 1958 von Oberleutnant Luge.) Das Jahr 1957/58 hat zu weiteren tiefgreifenden Ver änderungen des internationalen Kräfteverhältnisses auf politischem, ökonomischem und militärischem Ge biet zugunsten des Sozialismus geführt. Die großen Er eignisse der letzten Zeit künden davon, daß sich das Kräfteverhältnis in der Welt endgültig zugunsten der Kräfte des Friedens und des Sozialismus verändert hat. Die Imperialisten, verwirrt und erschreckt durch die Erfolge des Sozialismus, haben aus dieser Tatsache eine der Natur ihrer Gesellschaftsordnung entsprechende Schlußfolgerung gezogen: Sie verstärken das Wett rüsten, verschärfen den kalten Krieg, entwickeln aben teuerliche strategische Pläne und beschleunigen die Vorbereitung einer Aggression gegen das sozialistische Weltsystem. Die Intervention anglo-amerikanischer Truppen in Jor danien und im Libanon im Juli 1958 sowie die stän digen Provokationen an den Grenzen der Volksrepu blik China zeigen eindringlich den aggressiven Charak ter des imperialistischen Systems. Die Imperialisten wollen nicht zu der Schlußfolgerung kommen, daß die Politik der Koexistenz beider Systeme die einzige Möglichkeit für den Imperialismus ist. Ob wohl sich das Kräfteverhältnis zugunsten der Kräfte des Friedens und des Sozialismus verändert hat, obwohl die Möglichkeit besteht, einen neuen Krieg zu verhin dern, gibt es in den USA und in Westdeutschland Wahnsinnige, die Kurs nehmen auf die Provozierung eines Atomkrieges. Eine Strategie, die zum Scheitern verurteilt ist: Im letzten Drittel des Jahres 1957 setzte sich bei den Mili tärexperten der USA und der anderen NATO-Staaten die Erkenntnis durch, daß der Start der sowjetischen Erdsatelliten und die damit offensichtlich gewordene Überlegenheit der Sowjetunion auf dem Gebiet der reaktiven Technik bittere Folgen auf das militärische Kräfteverhältnis und die strategischen Pläne der USA und der NATO haben mußte. Die bisherige NATO-Strategie ging von folgender Grundlage aus: Die NATO-Streitkräfte in Europa bilden sogenannte „Schildeinheiten“, die die Armeen des sozia listischen Lagers in lang anhaltende, kräftezehrende Landschlachten verwickeln sollten, wobei der Einsatz atomarer Waffen von Beginn des Krieges an beschlos sene Sache war. Von vornherein überzeugt, daß die sozialistischen Streitkräfte territorial nicht zu besiegen sind und über das größere Menschenpotential verfügen, sollten die strategischen Luftstreitkräfte der USA als „Schwert“ in Aktion treten und mit konzentrischen An griffen das Hinterland der Sowjetunion zerstören, die strategische Luftherrschaft erobern und mit diesen Aktionen den Landkrieg zum Erliegen bringen. Für diese Zielsetzung baute man ein umfangreiches Stützpunktsystem aus und konzentrierte in unmittel barer Nähe der Grenzen des sozialistischen Lagers Hunderte Luft- und Seestützpunkte. Dieser strategischen Planung wurde die Ausbildung der Landstreitkräfte, die Gliederung und Bewaffnung der Einheiten und die Verteilung der militärischen Kräfte untergeordnet. Das amerikanische Oberkommando ver folgte damit die Absicht, das amerikanische Mutterland soweit wie nur möglich gegen die Einflüsse und Gegen maßnahmen eines vermeintlichen Gegners abzuschir men und bedenkenlos die europäischen NATO-Verbün deten zu opfern. Führende amerikanische Militärkreise und nachgeordnete hohe NATO-Offiziere haben sich in zwischen unter dem Eindruck der militärtechnischen Erfolge der Sowjetunion belehren lassen müssen, daß die Stützpunktstrategie hinfällig geworden ist. Die schlimmste Erkenntnis für die USA ist die Tat sache, daß das geographisch günstig gelegene amerika nische Mutterland demselben tödlichen Risiko eines