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Archivexemplar Am Bande der GST-Ausbildung bereitschaft des sozialistischen Lagers zu erhöhen. Je mehr wir unsere Republik und damit das ganze sozialistische Lager auch in militärischer Hinsicht stär ken, um so sicherer wird uns der Frieden sein. Wir brauchen keinen Krieg, und den aggressiven imperia listischen Kreisen der westlichen Länder muß aus der Erkenntnis ihrer Unterlegenheit die Lust an der Kriegführung vergehen. Weil ich nicht will, daß noch einmal die Städte und Dörfer unseres Landes vernichtet werden, daß noch einmal eine Generation von Menschen auf den Schlachtfeldern verblutet, be grüße ich die Einführung der vor militärischen Ausbildung im Rahmen der GST. Ich fordere alle Assisten ten auf, an dieser Ausbildung teilzu nehmen,. weil nur die Stärke und Überlegenheit der Länder des sozia listischen Lagers die NATO-Atom- krieger der „freien“ westlichen Welt zur Vernunft bringen kann. Gerhardt Bei der letzten Ausbildung in Topo graphie im Zeisigwald visierte eine Gruppe des 9. Semesters das nächste Gasthaus an und nahm es im Sturm. Man hängte die Waffen in die Gar derobe und vergnügte sich im War men, während die anderen Kamera den die Ausbildung ordnungsgemäß durchführten. Sollte man von diesen Kameraden, die bereits neun Semester studiert haben, nicht mehr Ernst und Ver antwortungsbewußtsein verlangen können? * In einer der vormilitärischen Aus bildungen zielte ein Student des 7. Semesters mit seiner Waffe auf einen seiner Kameraden. Warum beachtet der Jugendfreund nicht das Verbot, mit der Waffe zu spielen? Schon viele Unfälle wurden durch leichtfertiges Spielen mit Waf fen verursacht. Nach einer der letzten Ausbildungen stimmten Kameraden des 7. Seme sters auf dem Rückmarsch Schlager an. Haben die Kameraden bedacht, daß sie durch ihr disziplinloses Verhal ten nicht nur das Ansehen der Hoch schule, sondern auch ihr eigenes schwer schädigten? * Die Kameraden Meißner und Haller (9. Semester) zeigten, wie die Grup penleiter eine gute militärische Aus bildung vorbereiten können. An einem Sonntag informierten sich die beiden Gruppenführer gründlich im Gelände und gewährleisteten da mit eine gute Durchführung der Aus bildung in Topographie. Diese beiden Ausbilder haben ihre Aufgabe richtig erkannt. Es ist zu erwarten, daß alle Ausbilder diesem guten Beispiel nacheifern und die Ausbildung gründlich vorbereiten. Der Vorstand der GST Hochschule für Maschinenbau Bericht vom I. Internationalen Studentenseminar der TU in Dresden Vom 17. bis 25. November 1958 ver anstaltete die FDJ-Organisation der Technischen Hochschule Dresden ein Internationales Studentenseminar zu dem Thema „Die Automatisierung und ihre ökonomischen und sozialen Aus wirkungen“. Zu den Teilnehmern gehörten Stu denten aus Albanien, Algerien, Bul garien, China, der CSR, Indien, Ir land, Korea, Nigeria, Polen, Rumä nien, der Sowjetunion, der Vereinig ten Arabischen Republik, Vietnam und der Deutschen Demokratischen Republik sowie Beobachter aus West deutschland. Von unserer Hochschule hatten die Kommilitonen Werner Uhlig, Horst Meyer und Siegfried Otto (11. Seme ster) Gelegenheit, an den Seminaren teilzunehmen. Um den Diskussionen eine Grundlage zu geben, hielten eine Reihe von Wissenschaftlern in den Vormittags stunden Vorträge. Prof. Dr. Zey, Vorsitzender des Staatl. Rundfunkkomitees, sprach über die Automatisierung im Hin blick auf die Entwicklung des Ver hältnisses von Technik und Gesell schaft. Er setzte sich dabei insbeson- dere mit verschiedenen Theorien über die Automatisierung auseinan der, die von bürgerlichen Ideologen entwickelt wurden. Mit Hilfe dieser Theorien versucht man zu beweisen, daß die Entwicklung der Technik Ursache für die krisenhaften Erschei nungen in den kapitalistischen Län dern ist. Im Vortrag und im Verlauf des Seminars wurde nachgewiesen, daß diese Theorien falsch sind. Technische Probleme der Automati sierung und die notwendigen Voraus setzungen dafür wurden von Prof. Dr. Kindler, Direktor des Instituts für Regelungstechnik, behandelt. Frau Prof. Dr. Bordag-Wettengel, Direktor des Instituts für Politische Ökonomie, betrachtete die Auswir kungen der Automatisierung auf die gesellschaftliche Entwicklung im Sozialismus und Kapitalismus, und Prof. Dr. Zange, Direktor des Insti tuts für Ökonomie des Maschinen baus, legte sehr interessant die öko nomischen und organisatorischen Probleme bei der Automatisierung von Produktionsprozessen dar. In den Diskussionen, die sich nachmittags den Vorträgen anschlossen, wurden vorwiegend die gesellschaftlichen Belange der Automatisierung erör tert. Einen breiten Raum nahm die veränderte Stellung des Arbeiters im automatisierten Produktionsprozeß und die damit in Zusammenhang stehende Ausbildung des tech nischen Personals ein. Dabei wurde die besondere Bedeutung der Rege lungstechnik in der Ausbildung von Ingenieuren und Diplomingenieuren hervorgehoben, die, heute noch häu fig unterschätzt wird. Weiterhin wurden die Entwicklungsmöglich keiten der Automatisierung im Kapi talismus und Sozialismus kritisch untersucht. Studenten aus den ver schiedenen Ländern berichteten über Ergebnisse und Perspektiven der Automatisierung in ihrer Heimat, aus denen übereinstimmend hervorging, daß nur im Sozialismus eine volle Entfaltung der Automatisierung mög lich ist. Auch über weltpolitische Probleme wurden Aussprachen geführt. Diesem Zweck diente besonders ein inter nationales Studentenmeeting, wo Sprecher aus China, der Sowjetunion, der CSR, Algerien, der VAR, Korea und der DDR dem Streben der Völ ker nach einem besseren Leben Aus druck gaben. Es wurde berichtet vom Kampf der unterdrückten Völker gegen Imperialismus und Kolonialis mus, und von den Erfolgen des Auf baues in. den sozialistischen Ländern. Besonders wertvoll waren die per sönlichen Aussprachen der Seminar teilnehmer untereinander, die sich häufig zu einem stundenlangen Mei nungsstreit entwickelten. Dabei kam man sich vor allem menschlich näher. Günstige Gelegenheiten hier für boten sich bei Tisch oder auf den Exkursionen, die im Rahmen des Seminars durchgeführt wurden. Zu sammenfassend kann festgestellt werden, daß das Seminar das gegen seitige Verstehen und die Solidarität der akademischen Jugend gefördert hat und daß das Verständnis für die gesellschaftlichen Entwicklungsten denzen der Gegenwart gefestigt wor den ist. Es bleibt zu wünschen, daß sich die sem Seminar ähnliche Veranstaltun gen anschließen. Vielleicht könnte an unserer Hochschule in diesem Jahr ein ähnliches Seminar, zunächst im DDR-Maßstab mit einer noch festzu legenden Themenstellung durchge führt werden. Mit den gewonnenen Erfahrungen könnte für 1960 even tuell ein internationales Seminar vorbereitet werden. Dadurch würde das Ansehen unserer Hochschule ge hoben und gefestigt werden, und wir könnten viele Anregungen für die weitere Arbeit entgegennehmen. Otto pd6 Tu wb,e