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4 a APR1962 : i 14 APR 5" Für die Wissensdiatt, die dem Sozialismus dient! UN IVE RS ITÄT5Z EITU NG ORGAN DER SED-PARTEIEEITHNC DER KARL MARX UNIVERSITÄT 6. JAHRGANG, NR 15 LEIPZIG, 12. APRIL 1962 Preis 15 Pf Die Noten des jungen Sozialisten sind die Eins und die Zwei^ Was schlußfolgert der Student aus dem " nationalen Dokument für seine Arbeit? Eine Frage, die sich jede FDJ-Gruppe über- egt. Die Jura-Studenten führten als erste Grundeinheit unseres FDJ-Kreisverbandes eine Mitgliederversammlung zum nationalen Doku- ment durch. Kurt Turba, Chefredakteur des »Forum", war als Vertreter des FDJ-Zentral- rates dabei und gab ihnen mit seinem Referat ein Beispiel dafür, daß die Probleme unserer Studenten nur im Zusammenhang mit den 9roßen, die Nation bewegenden Fragen ge löst werden können. Schon 1848 haben zum Beispiel die fortschrittlichsten Juristen wahre Erfüllung ihres Berufes nur im Kampf gegen die Verderber der Nation gefunden. An diese Tradition knüpfen wir an, wenn wir ' heute das Beste, was in uns steckt, heraus- holen und in den Dienst der Nation stellen. Heute sitzen ihre Verderber in Westdeutsch land. Gerade die Juristen haben auch als Stu- denten Gelegenheit, sie zu bekämpfen, die zu unterstützen, die die Nation auch in West- Deutschland repräsentieren. Ein Beispiel: Der Streik der Nürnberger Schuharbeiterinnen mußte ergebnislos abge brochen werden, weil Strauß’ persönlicher An walt der Direktion der Fabrik „Recht" gab! •Welche Hilfe wäre es für die Streikenden gewesen", betonte Kurt Turba, „wenn ihr, an gehende sozialistische Juristen, ihnen in Brie- len eure Solidarität ausgesprochen hättet: Es ist euer Recht, im Staat der Militaristen zu streiken, und wir versuchen, euch mit unseren eigenen Mitteln zu unterstützen.“ Die aufrechten Deutschen in Westdeutsch land in ihrem gerechten Kampf zu unterstüt zen, das hilft auch dem Studenten, klarer zu erkennen, daß die Nation heute nicht nur •mittelmäßige" und „ganz gute" Juristen braucht. Und das gilt in gleicher Weise für die künftigen Ärzte, Lehrer, Landwirte, Che miker oder Philosophen. Pie Besten sind unsere Maßstäbe. Die Jura- Vstudenten Helga Wolf, Wolfgang Engel mann gehören zu ihnen. Ihre Prüfungsergeb nisse sind die besten, weil sie nicht allein bis in die Nacht hinein in Büchern wühlen, son dern die gesellschaftliche Arbeit und den praktischen Klassenkampf als einen selbstver ständlichen Bestandteil begriffen haben, weil sie sich ständig mit diesen Fragen ausein andersetzen und um Klarheit ringen. Das aber verlangt das nationale Dokument von jedem Studenten. Kurt Turba faßte das so zusam men: „Das Beispiel dieser Besten berechtigt uns zu sagen: Die Note, jedes jungen Sozia listen ist die Eins und die Zwei." Was hinter dieser Eins und Zwei steckt, haben die nicht begriffen, die sich ungenü gend darum bemühen. So wie Frank. Richter. Er kommt zu spät zu Vorlesungen, fehlt oft im Seminar, seine Noten sind nicht besonders gut, obwohl er sehr begabt ist. Viele sagten ihm die Meinung: „Du tust das, was das Mindestmaß ist. Aber du kannst mehr! Das Minimum ist für dich schon das Maximum!" Diese Meinungen waren berechtigt. Doch die entscheidende Frage, die Frank nicht be antworten konnte, war die: „Die Gesellschaft gibt dir alles — warum gibst du nicht alles der Gesellschaft?" Daß darin die selbstverständ- liehe Pflicht eines Arbeiterjungen, den die Gesellschaft für das Studium freigestellt hat, besteht, müssen ihm jetzt seine Freunde an Hand des nationalen Dokuments begreiflich machen. In der Note Eins und Zwei äußert sich zu allererst, daß Jurastudenten genau wissen, für wen sie Recht sprechen, daß sie mit Hilfe von hervorragenden fachlichen Fähigkeiten den gerechten Kampf derer unter stützen werden, die der Nation die einzige Perspektive weisen. LJat ein Student diese nationale Bedeutung ••seines Berufes begriffen, wird er schon wäh rend des Studiums den Klassenkampf suchen. Monika Böhrenz schöpft aus ihrer unermüd lichen gesellschaftlichen Tätigkeit — aufopfe rungsvolle Arbeit in der Leitung, Betreuung einer Konfliktkommission — immer wieder An regungen für ihre wissenschaftliche Arbeit. Susanne Manteufel dagegen scheut den Umgang mit Menschen. Aber wozu ist der Jurist da? Er steht an der vordersten Front des Klassenkampfes, führt die Menschen an die {Fortsetzung auf Seite 4) durch. Dokument Foto: Frotscher Viele melden sich zur Diskussion zu Wort. Auf unserem Bild Ka rin Wünsche. Die Jurastudenten führten als erste FDJ- Grundeinheit ihre Mitgliederversamm lung zum nationalen Sie entgegnet Frank Richter: „Du hast dich gebessert. Aber du kannst noch viel mehr." Leser fordern: Schwinge muß weg! Dr, Hartisch, Juristenfakultät, erläutert Studenten in der Ausstellung gegen Schwinge die ge zeigten Dokumente. rot«: hfbs „Schwinge darf nicht mehr lehren", meinte nach Besuch der Schwinge-Ausstel lung der Student Roland Reppich, SG 7 der Fakultät für Journalistik. „Tausendmal recht hat unser Nationales Dokument, wenn es vor den Verderbern des deutschen Volkes warnt; vor Verbrechern vom Schlage eines Schwinge. Im Bonner Staat erfreut sich dieser Mili tarist des Strafrechtes nicht nur der Frei heit sondern vergiftet mit seinen faschi stischen Ideen an der Marburger Universi tät junge Menschen, Aber das nationale Dokument belehrt ja nicht nur über das, was mit Deutschland geschah, es zeigt, wie es weitergehen soll. Militaristen, Faschisten, die deutschen Imperialisten — hinweg damit. Globke und sein Kollege Schwinge, — hinweg mit ihnen. Schwinge darf an der Marburger Univer sität nicht mehr lehren, darf keinen Tag länger Ideen verbreiten, die, umgesetzt, dem deutschen Volk unsägliches Leid brin gen würden." Ideen des Dokuments aneignen Erklärung des Akademischen Senats der Karl-Marx-Universität Leipzig zum Dokument des Nationalrats „Die geschichtliche Aufgabe der DDR und die Zukunft Deutschlands“ Mit aufrichtiger Genugtuung begrüßt der Akademische Senat der Karl-Marx-Univer sität das große nationale Dokument, mit dem sich der Nationalrat der Nationalen Front des demokratischen Deutschland an das deutsche Volk und an die Weltöffent lichkeit gewandt hat. Der Senat erklärt seine volle Übereinstimmung mit der im Dokument wissenschaftlich exakt begrün deten Konzeption zur Lösung der natio nalen Frage in Deutschland. Wie die jüngere Geschichte Deutschlands beweist, hat der Imperialismus in der Vergangen heit das deutsche Volk stets in das natio nale Unglück geführt. Die Deutsche Demo kratische Republik verkörpert dagegen das gesetzmäßig historische Ergebnis des mehr als hundertjährigen Kampfes der deut schen Arbeiterklasse und setzt die besten Traditionen des ganzen deutschen Volkes fort. Nur die Vollendung des sozialistischen Aufbaus in der Deutschen Demokratischen Republik, die Durchsetzung der Prinzipien der friedlichen Koexistenz Tier beiden deut schen Staaten in einer nationalen Kon föderation und die schließliche Überwin dung des Imperialismus in Westdeutsch land sichern in Übereinstimmung mit den Gesetzen des historischen Fortschritts die Entwicklung Deutschlands zur gebildeten humanistischen und sozialistischen Nation. Die deutsche Großbourgeoisie hat jahr zehntelang die Wissenschaft für ihre anti- nationalen Ziele, für die materielle und ideologische Vorbereitung und Führung mörderischer Angriffskriege mißbraucht. Auch heute greifen die imperialistischen und militaristischen Kräfte in Westdeutsch land wieder nach den Ergebnissen wissen schaftlicher Arbeit, um auf deutschem Bo den die selbstmörderischen Pläne, für einen atomaren Weltkrieg zu verwirklichen. Diese Politik, die dem humanistischen Charakter der Wissenschaft widerspricht,, hat auch große Teile der deutschen Intelli genz ins Unglück gestürzt.' In der Deut schen Demokratischen Republik hingegen hat die Wissenschaft ihr wahres Vaterland gefunden. Die Wissenschaftler der Karl-Marx-Uni versität sind stolz darauf, unter den Be dingungen des Arbeiter-und-Bauem-Staa- tes an ihrem Teile zu wissenschaftlichen Leistungen beigetragen zu haben. Wie schon nach dem 13. August 1961 und zu anderen Gelegenheiten erklärt der Akade mische Senat heute erneut sein tiefes Ver trauen in die Politik der Arbeiterklasse und ihrer Partei, der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands. Im Namen aller Angehörigen der Karl-Marx-Universität dankt der Akademische Senat dem deut-, sehen Arbeiter-und-Bauern-Staat für die großzügige Förderung, die er der wissen schaftlichen Forschung und Lehre stets an- gedeihen ließ und auch weiterhin angedei hen läßt. Gegenüber allen Versuchen, mit der Phrase der „Einheit der deutschen Wissen schaft“ die friedliebenden Wissenschaftler irrezuführen, erklärt der Akademische Se nat mit Nachdruck, daß er mit den Apolo geten der Atomkriegspolitik in der west deutschen Wissenschaft. keinerlei Gemein samkeit haben kann. Um so mehr ver sichert der Senat jene mutigen Vertreter der westdeutschen Wissenschaft seiner vol len Solidarität, die bereits den Kampf ge gen Militarismus und Revanchismus auf genommen haben. Der Senat wendet sieh an alle Angehö rigen der Karl-Marx-Universität mit dem Appell, für die Verbreitung des nationalen Dokuments in Westdeutschland auf jede geeignete Weise Sorge zu tragen. Im Lebenskampf der deutschen Nation können „Wanderer zwischen beiden Wel ten“ nur ein Schicksal erleiden: den Unter-, Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte: Dr. rer. nat. habil. Herwart Ambrosius zum Dozenten für das Fachgebiet Allge meine Zoologie an der Mathematisch-Na turwissenschaftlichen Fakultät. Der Minister für das/Gesundheitswesen berief: llL Prof. Dr. Dr med, habil. Wolfgang Beth mann auf den Eehrstuhl ftr Stomatologie ! 1 i , t % gang mit den Kräften des Krieges und der Reaktion, die sie durch ihre Haltung ob jektiv unterstützen. Noch ist es nicht zu spät, die Partei des Friedens und der Nation zu ergreifen! Die Angehörigen der Karl-Marx-Uni versität wollen alle Kräfte einsetzen, das von unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen, die Studenten sowohl zu hochqualifizierten Fachleuten als auch zu überzeugten Sozia listen und wahren Patrioten zu erziehen und dafür zu sorgen, daß durch eine profi lierte, zielstrebige Forschungsarbeit die her angereiften Probleme unseres sozialisti schen Aufbaus schneller gelöst und die wissenschaftlichen Ergebnisse schnellstens in die Praxis eingeführt werden. Überzeugt von der überragenden politi schen und wissenschaftlichen Bedeutung des nationalen Dokuments wendet sich der Akademische Senat an alle Wissenschaft ler, an alle Studenten, an alle Arbeiter und Angestellten der Karl-Marx-Universität: Jeder möge sich unverzüglich in dieses Dokument vertiefen und die hohen huma nistischen Ideen dieser politischen Kampf schrift zu seinen eigenen machen; jeder möge in seinem Kreis und in der Öffent lichkeit; beitragen, daß der optimistische Grundgedanke des Dokuments: zu festen Überzeugung jedes einzelnen Bürgers un seres Landes wird: Vaterland, Frieden, Sozialismus — wir siegen! an der Deutschen Akademie für ärztliche Fortbildung, Berlin. Der Staatssekretär berief: Prof. Dr. phil. Walter Beier, Direktor des Instituts für Biophysik an der Medizinischen Fakultät als Mitglied in den Wissenschaftlichen Bei rat für Medizin beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen. Diese Be rufung erfolgte in Anerkennung der bis her geleisteten Arbeit auf dem Gebiet der Medizin. ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN